kopten ohne grenzen

Durch Gebet und Wort für verfolgte Kopten

Kopten als Sündenböcke 26. September 2010

Filed under: Koptenverfolgung — Knecht Christi @ 02:04

Moslems zerstören die Häuser und Läden der Kopten in Farschut

Unter dem Vorwand, extremistische Muslime könnten die öffentliche Sicherheit gefährden, wird die christliche Minderheit diskriminiert. Die dicke Eisentür ihres Hauses rettete die achtköpfige Familie Michael. Aber sie musste zuschauen, wie Frau Michaels Schreibwarenladen auf der anderen Straßenseite in Flammen aufging. „Das nächste Mal ist eure Wohnung dran“, sagte ein paar Tage später ein Klassenkamerad zum 14jährigen Sohn Michel. Die Michaels, koptische Christen, leben jetzt im Kairoer Armenviertel Ein Schams. Sie flüchteten aus der ober-ägyptischen Kleinstadt Sanabu, einer der Hochburgen der extremistischen islamischen Untergrundgruppe „Al-Gamaa Al-Islamija – islamische Gruppe“. Die Islamisten rächten sich an der christlichen Minderheit des Ortes, als im Juni 1992 ein Führer der terroristischen Gruppe in Sanabu von der Polizei erschossen wurde. Wohnungen und Läden gingen in Flammen auf. Ein Arzt, ein Apotheker und ein Verwaltungsangestellter wurden erschossen.

Der 1981 ermordete Präsident Anwar Al-Sadat hatte Muslime und Kopten gegeneinander ausgespielt. Seitdem kommt es immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Religionsgemeinschaften. Im vergangenen Jahr starben mehr als drei Dutzend Menschen – überwiegend koptische Christen. Dabei lebten Christen und Muslime in Ägypten jahrhundertelang friedlich nebeneinander. „Der Glaube für Gott, das Vaterland für alle“, war die Parole der antibritischen Unabhängigkeitsbewegung in den zwanziger Jahren. Damals hielten koptische Priester Freitagspredigten in der Moschee, islamische Scheichs sprachen von der Kirchenkanzel. Heute haben immer mehr Christen Angst und denken daran, das Land zu verlassen, berichtet der ägyptische Soziologe Rafik Habib.

Habib selbst, ein protestantischer Kopte, will auch dann in Ägypten bleiben, wenn die Kräfte an die Macht kämen, die einen islamischen Staat ausrufen wollen: „Selbst die Extremisten unter den Muslimen sind nicht gegen die Christen an sich. Für sie sind die Christen Sündenböcke in der Auseinandersetzung mit der Regierung“. Mohammed Mamun Al-Hudaibi, Sprecher der Muslimbrüder, verurteilt die Übergriffe auf die Kopten. Er würde den Christen in einem islamischen Staat nicht einmal den Genus von Schweinefleisch und Alkohol verbieten. Einzige Bedingung: Der Verzehr darf nicht öffentlich erfolgen.

Angst macht vielen Kopten vor allem die schleichende Islamisierung von oben. „Unter dem Vorwand, die Staatssicherheit zu schützen, gibt die Regierung immer mehr den Forderungen der islamischen Extremisten nach“, sagt der Parlamentarier Fahmi Nasched. Um die islamische Opposition nicht zu brüskieren, wird der Bau von Kirchen eingeschränkt. Kopten ist der Zugang zu Schlüsselfunktionen im diplomatischen Dienst und in den Sicherheitsorganen verwehrt. Mindestens zwanzig zum Christentum konvertierte Muslime sitzen nach den Angaben der ägyptischen Menschenrechtsorganisation wegen Apostasie im Gefängnis. Gesetzliche Grundlage: die seit 1981 geltenden Ausnahmegesetze. Begründung: Konversionen können zu Unruhen führen und damit die Staatssicherheit gefährden.

Da der Staat versagt, ist die Kirche für viele Kopten zum sozialen Netz geworden. Sie unterhält Arztpraxen, Kindergärten, Jugendklubs, zahlt Sozialunterstützung, gewährt Kredite, organisiert Alphabetisierungskurse. Allerdings beklagt der Bauunternehmer und Ex-Abgeordnete Milad Hanna einen zunehmenden Klerikalismus in der koptischen Kirche: „Papst Schenuda III. versucht in letzter Zeit, die Laien aus der Kirchenführung zu vertreiben. Er allein will politischer, sozialer und gesellschaftlicher Führer der Kopten sein“.

Die christlichen Gemeinschaften der Kopten: Die Kopten sehen sich gern als das „älteste, reinste und ursprünglichste Element Ägyptens“, wie es im nie veröffentlichten Kommuniqué der koptischen Konferenz von 1977 heißt. Kopte, abgeleitet vom altgriechischen „Aigyptos“, bedeutet Ägypter. Ägypten war das erste voll christianisierte Land. In byzantinischem Reich wurden die Kopten wegen des von ihnen vertretenen Monophysitismus (Christus hat nicht zwei Naturen, eine göttliche und eine menschliche, sondern nur eine Natur) von der Amtskirche verfolgt. Als 641 die Muslime Ägypten eroberten, wurden sie von den Kopten als Befreier gefeiert. In Ägypten leben nach offiziellen Angaben drei Millionen Kopten. Von mehr als zehn Millionen sprechen die Kopten selbst.
{Quelle: http://www.focus.de – Montag 20.12.1993 – von Ivesa Lübben}

 

2 Responses to “Kopten als Sündenböcke”

  1. P.L. Says:

    Im Geiste des Islams? Fundis in Ägypten
    I. Der Islam: Eine Gefahr für Frieden und Stabilität in der Welt?

    Die christlichen Kopten: Sündenböcke in Krisenzeiten und leichtes Angriffsziel für islamische Extremisten

    Bei der Strategie der Destabilisierung des ägyptischen Staates durch die Islamisten spielen die Angriffe der Islamisten gegen die Kopten eine zentrale Rolle. Diese Angriffe verlaufen seit den Ereignissen im Wohnbezirk Al Zaouia Alhamra in Kairo unmittelbar vor der Ermordung Sadats im Herbst 1981 nach dem gleichen Schema. Prinzipiell sind die Islamisten gegen die weltliche Verfassung, die die Gleichberechtigung aller Bürger unabhängig von ihrer religiösen Zugehörigkeit garantiert. Die Angriffe gegen die Kopten und das Schüren konfessioneller Konflikte ist im Zusammenhang mit der Ablehnung des Laizismus seitens der Islamisten zu sehen. Die Durchsetzung der Scharia (das islamische Gesetz) im Staat würde eine Ungleichstellung der koptischen Minderheit mit der muslimischen Mehrheit bedeuten. Die Islamisten werfen den Kopten vor, den Moslems ihre Gesetze zu diktieren oder die islamische Religion zu beleidigen und die Moslems zu missionieren. Die Gewalt der Islamisten wurde bisher entweder gegen Personen oder gegen die Kirchen gerichtet. Dabei dienen die Kopten als leichte Angriffsziele, wodurch auf die Legitimität des Staates gezielt wird. Die Konfrontation des ägyptischen Regimes zwischen 1981 und 1985 mit dem koptischen Papst Schenuda war Wasser auf die Mühlen der islamischen Extremisten. Selbst die Muslimbrüder schlugen in dieser Phase antikoptische Töne an. Sie änderten diese Haltung nach der Rückkehr Schenudas. Der geistige Führer der Muslimbrüder besuchte demonstrativ den koptischen Papst.

    Die Angriffe der islamischen Extremisten könnten im Falle der Verschärfung der politischen Krise das friedliche Zusammenleben von Moslems und Christen gefährden und zu einer bürgerkriegsähnlichen Situation in Ägypten führen.

  2. P.L. Says:

    Nicht nur Christen werden verfolgt und unterdrückt, jede andere Religion ist dem Islam ein Dorn im Auge und das Ziel der Weltherrschaft ein zentraler Punkt in dieser Lehre. Jeder Moslem ist verpflichtet an diesem Eroberungszug teilzunehmen, egal auf welche Weise. Solange der Westen (Europa) nicht anerkennen will, dass ein Krieg gegen ihn geführt wird, solange werkelt er an seinem eigenen Untergang mit.
    Die Zeit spielt auch hier eine grosse Rolle, es ist egal ob morgen, oder in 500 Jahren der Sieg errungen wird, nur das Ziel ist wichtig.


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