kopten ohne grenzen

Durch Gebet und Wort für verfolgte Kopten

Katholischer Priester: Wo sollen wir dann beten? 17. September 2010

Filed under: Koptenverfolgung — Knecht Christi @ 03:30

Seit 21 Jahren verhindert der Sicherheitsdienst den Wiederaufbau der katholischen Kirche des Heiligen Georg im Weiler „Hegaaza“ (Distrikt Kous – Bundesland Kena).


Verzweifelt wand sich Pater Michael Thabet, Hirte der katholischen Kirche des Heiligen Georg in Hegaaza, an die koptischen Aktivisten und Menschenrechtler von Free Copts, weil er mit seinen über 1000 gläubigen Katholiken auf Straße betet. Vor 15 Tagen wurde die kleine Kapelle in Brand gesteckt, in der sie seit 1993 ihre Gottesdienste feierten. Laut dem Polizeibericht entstand der Brand durch Kurzschluss, was Pater Michael und die Diakone zurückwiesen. Aber bei allen verkohlten Kirchen erfolgte doch dieselbe Analyse: Kurzschluss!

Die abgefackelte Kapelle befand sich im dritten Stock einer Grundschule, weil die katholische Kirche des Heiligen Georg im 1993 auf Anordnung des Innenministeriums beseitigt werden musste. Denn sie wurde zur Gefahr für Betende. Zerfallen war sie nach dem Monsunregen vom 1978, weil ihre Wände mit Lehmsteinen gebaut waren. Seit diesem Datum kämpft die katholische Kirche in diesem Weiler um ihre Renovierung. Im Jahr 1993 wurde sie abgerissen.

Seit 21 Jahren, das heiß seit 1989, hetzt das Innenministerium und der Sicherheitsdienst die dort lebenden Moslems gegen die Katholiken, welche sich oft versammeln und die Christen angreifen, wobei drei junge Männer nach der Ostermesse 2008 ums Leben kamen. Die minderjährigen Christinnen werden dort entführt, zwangsverheiratet und zwangsislamisiert. Die Sicherheitsbehörden haben das Gebet in einem katholischen Merzwecksaal verboten, weil die Moslems sich provoziert fühlen und dagegen protestieren. Daher heißt es, dass der Staat im Sinne der Katholiken handele, weil er sie vor dieser Gefahr schützt. Sicherlich ist das eine faule Ausrede, weil jeder in solchen Ländern weiß, dass der Staat das letzte Wort immer hat.

Am Telefon schildert Pater Michael Thabet folgendes: „Ich verstehe den Gouverneur nicht, der bei einer TV-Sendung wörtlich sagte, dass es in Hegaaza keine katholische Kirche gäbe! Diese Kirche wurde im Jahr 1890 durch die Franziskaner auf den Namen des Heiligen Georg errichtet. Wenn es uns nicht gäbe, wer kommt denn zu uns zu Weihnachten und Ostern in die Kirche, um uns zu beglückwünschen? Waren das nicht alle Repräsentanten der ägyptischen Regierung und der verschiedenen Parteien und Gewerkschaften? Als wir im Jahr 1993 dazu gezwungen wurden, die Kirche abreißen zu lassen, weil sie baufällig war, bekamen wir die Erlaubnis des Innenministers, sie wiederaufzubauen. Als wir damit anfingen, wurden wir von allen Sicherheitsbehörden daran gehindert. Darum blieb uns nichts anderes übrig, als sie alle zu verklagen. Den Innenminister, den Gouverneur, den Sicherheitschef und der Polizeichef von Kena haben wir verklagt. Erst am 04.09.2005 bekamen wir Recht und durften den Bau der Kirche fortsetzen. Wiederum wurde es uns verboten! Die muslimischen Mitbürger kriegen sich nicht ein und es kommt ständig zu Gewalt an Christen. Vor zwei Wochen (06.09.2010) wurde sogar die kleine Kapelle niedergebrannt, sodass wir nur im Hof der Kirche des Heiligen Georg beten konnten, weil die Decke der Kirche jederzeit ein Menschenleben auslöschen könnte. Ist es unmoralisch oder rechtswidrig, eine Kirche zu errichten? Ist das nicht unser gutes Recht, wie in der ägyptischen Verfassung heißt? Oder sind wir Ausländer in unserem eignen Land? Wir bitten den Präsidenten Mubarak, unserer Misere ein Ende zu setzen“.

Im Namen der Katholiken dieses Weilers bitte ich jeden, der diesen Bericht liest, den Vatikan und die katholische Kirche in den deutschsprachigen Ländern darüber zu informieren, damit sie mindestens das Leid dieser verzweifelten Christen zur Kenntnis nehmen und sie in ihren Gebeten einschließen. Leiten Sie bitte diesen Bericht an alle Zeitungen und Organisationen weiter. Falls Sie (oder ein Bekannter von Ihnen) Arabisch können:

http://www.youtube.com/watch?v=Vbe3lK0u5pY&feature=player_embedded

 

3 Responses to “Katholischer Priester: Wo sollen wir dann beten?”

  1. ReiterRoman Says:

    Das Ausmaß wird mit folgenden Zahlen vielleicht etwas deutlicher:

    • Christen gelten in Nordkorea mittlerweile als „vogelfrei“.
    Dort ist es jedem erlaubt, Christen jederzeit zu töten.
    • Aus dem Irak sind von 1.000.000 Christen mittlerweile
    ca. 755.000 geflüchtet, viele wurden gemordet.
    • Die Christenverfolgung in Ägypten wird vom Oberhaupt der koptischen Exilgemeinde, Athanasios Henein, lebend in Griechenland, „kultureller Völkermord“ genannt
    • Zusammenfassung (aus 2009) bei „Kirche in Not“
    • Liste der Märtyrer (aus 2009), Fidesdienst
    • Im Jahr 2009 galten ca. 230 Millionen Christen aus religiösen, kulturellen sowie politischen Gründen als Verfolgt (laut „offiziellen“ Zahlen).

    http://anonym.to/?http://www.fides.org/deu/documents/missionari_martiri_2009__ted.doc

    http://www.kirche-in-not.de/aktuelle-meldungen/2009/12-07-christenverfolgung-2009-bilanz-interview-berthold-pelster

  2. ReiterRoman Says:

    DU HAST EIN RECHT AUF FREIHEIT

    Und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen. (Johannes 8,32)

    Es gibt kein größeres Recht für die Menschheit, als das Recht, FREI ZU SEIN VON DER KRAFT DER SÜNDE. Die Erlaubnis, willentlich zu sündigen, ist keine Freiheit, sondern führt unweigerlich in eine fordernde Knechtschaft.
    Das ist ebenfalls Gültig für Mosleme.

  3. ReiterRoman Says:

    Was ist religiöse Toleranz?? Vielleicht ein bewaffneter Angriff auf eine Moschee?


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