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Durch Gebet und Wort für verfolgte Kopten

Seit wann gibt es den Islam? 21. Juli 2011

Filed under: Pater Zakaria & co. — Knecht Christi @ 00:31

Ein prominenter Forscher verlässt die Tradition

 

Für alle Gläubigen und die meisten Ungläubigen schien die Sache vollkommen klar: Mohammed (570-632) verkündete den Koran und gründete damit den Islam, der sich in der Folge fast explosionsartig über die halbe damalige Welt verbreitete. Ganze Bibliotheken mit Millionen von Bänden erzählen uns selbst die kleinsten Details dieser Geschichte.

 

Nun soll das alles ganz anders sein: Bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts, einer geisteswissenschaftlich ungemein produktiven Zeit, regten sich Zweifel an der traditionellen islamischen Darstellung, namentlich vorgetragen von Ignac Goldziher. Er nannte die Hadithe, die „Taten und Sprüche des Propheten“, auf denen das gesamte Konstrukt des Lebens Mohammeds basiert, Erfindungen späterer Zeiten. Dann erschöpfte sich die Islamforschung im deutschen Sprachraum ein Jahrhundert lang im Wesentlichen in der Imitation traditioneller islamischer Positionen. Bewegung kam erst wieder in die Szene, als im Jahr 2000 Christoph Luxenberg sein Buch „Die Syro-Aramäische Lesart des Koran“ herausbrachte. Es erregte so großes Aufsehen, dass es dieses Fachbuch in deutscher Sprache auf die Titelseite der  New York Times schaffte – und auf den Index in Pakistan. Luxenberg, das Pseudonym eines in Deutschland forschenden Arabers (!) behauptete, die Originalsprache des Koran sei nicht das Koranarabische gewesen, sondern ein aramäisch – arabischer Mischdialekt. Die spätere Übersetzung ins Arabische habe aus Unkenntnis zu oft haarsträubenden Fehllesungen geführt, wie das Kopftuch oder die Himmelsjungfrauen für Märtyrer, was Luxenberg detailliert begründet.

 

Das Kopftuch ist eine Fehlübersetzung: Andere Forscher berichteten aus ihrem Spezialgebiet von Ergebnissen, die ebenfalls nicht mit dem traditionellen Islambild vereinbar sind. Sie schlossen sich zum Forschungskreis Inarah zusammen, der bislang fünf Bände herausgab, in denen neueste Arbeiten zur islamischen Frühgeschichte zusammengestellt sind. Tenor: Der ursprüngliche Islam ist ein spezielles arabisches Christentum. Die Ursprünge des Korans gehen auf Zeiten weit vor Mohamed zurück, die bekannten Gründungsgeschichten sind erst nachträglich entstandene Legenden. Mohamed selber ist eine literarische Integrationsfigur ohne historische Existenz.

 

Zwar versuchte der Hauptstrom diejenigen, die solche unerhörten Meinungen vertraten, in die wissenschaftliche Schmuddelecke zu stellen, aber argumentativ gelang keine überzeugende Replik. Auch erhielt dieser Kreis immer mehr wissenschaftlichen Zuspruch aus aller Welt, wenn auch nicht von den großen Namen klassischer Islamkunde. Das änderte sich, als vor einigen Monaten im ifa-Magazin (Institut für Auslandsbeziehungen, Stuttgart) ein Interview mit Josef van Ess erschien. Van Ess, emeritierter Professor aus Tübingen ist einer der weltweit bedeutendsten Islamforscher, sein Hauptwerk „Theologie und Gesellschaft im 2. und 3. Jahrhundert Hidschra“ umfasst sechs Bände. Allerdings sorgte van Ess in Teilen der Fachwelt für Kopfschütteln, denn er klammerte das erste islamische Jahrhundert aus, also justament die Zeit, in der Mohammed gelebt und den Koran in die Welt gebracht haben soll.

 

Es gibt keine zeitnahen Berichte über Mohammed: Im besagten Interview liefert van Ess erstmals die Begründung für die Unterschlagung der Ereignisse im 1. islamischen Jahrhundert nach: Wir wissen nichts darüber. In der Tat stammen selbst die frühesten islamischen Berichte erst aus dem 9. Jahrhundert. Auf die Frage seit wann es den Islam gebe, antwortet van Ess: „Diese Frage ist überhaupt nicht zu beantworten, (denn) eines ist klar: Als es den Koran gab, gab es noch lange nicht den Islam“.

 

Josef van Ess weist die traditionelle Sicht der Dinge mit und um Mohammed zurück. Die Wende zum Islam sieht er unter dem Herrscher Abd al-Malik (um 700). Die Wissenschaftler des Inarah-Kreises setzen zwar die Wende nochmals 100 Jahre später an, aber die Konsequenzen sind dieselben: Die Nachfolger des „Propheten“, Abu Bakr, Umar und sogar Othman, der Herausgeber des einzig autorisierten Korans, waren keine Muslime, auch der Nachfolgestreit Alis, die Grundlage der Schiiten, hätte sich somit erledigt. Ebenfalls können die berühmten „Omayaden“ zumindest bis Abd-al Malik keine muslimischen Kaliphe gewesen sein (was auch archäologische Funde belegen), sondern waren arabisch-christliche Herrscher. Auch van Ess koppelt den Koran von der Person Mohammeds ab. Für ihn ist es überdies „sehr wahrscheinlich, dass der Islam von Muhamad noch gar nicht intendiert war.“ Wenn man aber die Rolle des „Propheten“ auf eine Marginalie zurückstutzt, ist die Frage nach seiner historischen Existenz schon fast zweitrangig. In etwa zur selben Zeit nennt die Berliner Professorin Neuwirth in einer Kehrtwendung den Koran „eine spätantike Schrift in vormohammedanischer Tradition“.

 

Es scheint nunmehr Einigkeit darin zu bestehen, dass die Wurzeln des Korans in die Zeit vor Mohammed reichen, dass der Koran nicht notwendigerweise mit der Person Mohammeds verknüpft ist und dass sich der Islam nach einer jahrhundertelangen Entwicklungsgeschichte erst deutlich nach dem „Propheten“ als eigene Religion manifestierte. Theologisch- und historisch-kritische Sicht hat nun den Islam erfasst. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber doch ein Novum für die Religion, die sich aus den verschiedensten Gründen lange Zeit historischer Kritik entziehen konnte.

 

{Quelle: www.derstandard.at – Leser-Kommentar von Norbert Schmidt: geboren 1947, ist Reiseunternehmer und lebte und arbeitete 15 Jahre in islamischen Ländern. Er beschäftigt sich mit geisteswissenschaftlichen Studien mit Schwerpunkt „Der frühe Islam“}.

 

5 Responses to “Seit wann gibt es den Islam?”

  1. Stefan Neudorfer Says:

    … nicht ohne Grund ist die Inschrift beim Eingang zum Felsendom eigentlich eine christliche und keine islamische.
    Und nicht ohne Grund will der Koran alles anders erzählen von der Bibel als die Bibel selber. Ja selbst die Pslamen werden im Koran einer Form geschildert die nicht den Psalmen entspricht, jeder der des Lesens mächtig ist kann das selber nachprüfen. Warum wohl?
    Der Koran ist ein theologisches Werk das einen politischen Hintergrund hat, bzw. sehr gut zu einem Macht-Politischen Hintergrund passt. Nicht ohne Grund gibt es eine Sure nur für die Beutezüge. Wenn man die Bedeutung einer ganzen Sure im Koran bedenkt, dann unterstreicht das die politische Bedeutung.

  2. Saphiri Says:

    Es ist immer interessant, sich mit Dingen und Fragen zu beschäftigen, die rätselhaft sind.
    Auf diese Weise sind alle Religionen entstanden und alle psychiatrischen Ausschweifungen und Ergötzungen.
    Das Zusammenreimen von Erklärungsversuchen, für Sachverhalte, für die der Mensch schon immer keine oder noch keine (Erde sei eine Scheibe) logischen Erklärungen hatte.

    Der Eine hat sich mit bildlichem Darstellungsglauben begnügt, das er mit Phantasien ausschmückte nach individuellem Gebrauch, der andere hielt sich streng an nachprüfbaren Ergebnissen.

    Aber welchen Sinn macht es, zu wissen, von wem und wann genau diese Phantastereien entstanden?
    Für mich ist es auch unerheblich, wer wann und wo den „Mein Kampf“ geschrieben hat. Ausschliesslich der Inhalt des Buches, der die Sinne der Menschen für das Menschsein blind macht, das ist alles entscheidend.

    Der Koran ist ein Buch, mit dem sich eine gewisse Sorte von Menschen hypnotisieren lassen und ihr Menschsein dafür opfern. Darum geht es: Die Entwicklung zum individuellen, mündigen Menschsein ab Geburt beschneiden! Weg-, Abmachen, Stoppen, „Saubermachen“!
    Ergebnis, der Mann und die Frau im Islam, (egal welchem), befinden sich durch den Koran auf demselben Entwicklungsniveau wie zur Entstehungszeit des Korans.

    Es spielt absolut keine Rolle, wer diesen Inhalt im Koran verfasst hat, wem er eingefallen ist, wo und wann. Tatsache ist, dass der Inhalt clever ausgetüftelt wurde, weder greif- noch streitbar, weil jeder Vers sich selbst auflöst durch wieder einen anderen Vers.
    Deutlicher, zu jedem Inhalt gibt es den Gegeninhalt. Zu jeder Rasse eine Gegenrasse = entweder gläubig (gute Rasse) oder ungläubig (schlechte Rasse). Und entweder männlich oder weiblich = beides nicht gleich gleichwertige Menschen.

    Daher ist der Koran immer ein Streitobjekt, mit dem man nie zu „Potte kommt“.
    Versucht man (bildlich) einen Schleim auf einen Gaul zu setzen, als Kämpfer, dann wird der Schleim so viele Menschen beim Kampf umbringen, wie der Schleim im Kopf des Reiters die Emotionen (Sinne) besamen konnte. Die Höhe der Belohnung für den Kämpfer hängt von der Anzahl der getöteten Opfer ab.

    Ein ‚Kämpfer‘, der im Kopf ein funktionierendes Gehirn hat, der hätte keinen Platz für den Schleim, der seine Emotionen diktiert.
    Das Datum der Entstehung und alles andere um den Koran, seit wann es den Schleim gibt, woher er kommt, wer ihn kreiert hat, spielt in dem Moment keine Rolle, wenn der Schleim seine Funktion erfüllt, für die er geschaffen wurde. In Millionen von Köpfen, in denen zu viel Platz ist für Schleim und zu wenig für Gehirn, das dem Menschen ursprünglich alleinig dafür gegeben wurde, sich eigentlich als mündiger Mensch zu entwickeln und nicht dafür, als Schleimsamenkapsel zu dienen, als Wirt das Schleimprogramm zu befolgen und zu reproduzieren.

    Das Bild oben in dem Artikel stellt das Verbreitungs-Programm schon nahe der Realität dar. In Verwandtschaftsehen ist die Gefahr gering, dass mal ein Fötus auf Vernichtungs-Waffen eine Allergie erzeugte. Die „genetische“ Vererbungspflicht des Islam, das bei uns unter das Recht der Religionsfreiheit fällt, ist der Samen für Antimenschseins-Schleim.

    Jeder weiss, dass Mohammed selbst nichts aufgschrieben hatte, warum auch?

  3. Methusalem Says:

    Der Koran ist von Heretiker, ehemaligen afrikanischen Christen geschrieben worden.
    Sowas muss immer wieder propagiert werden.

    Der Prophet lernte von einem fremden Sklaven in Mekka, der ein Kruzifix anbetete. Er hieß Bel’am. Die anderen, die den Propheten dort sahen, redeten darüber, dass Mohammed alles von Bel’am lernte.

    Über Yaish wurde das gleiche gesagt: „Yaish lehrt dem Mohammed.“ Genauso über Jabr, Yessar und Addas. [24] Die jungen Sklaven Yessar und Jabr, beide aus Jemen, waren Hadramis Sklaven. Ihr Meister erklärt folgendes:

    Wir hatten zwei junge Sklaven. Sie lasen die Bücher in ihren eigenen Sprachen. Der Prophet besuchte sie und hörte ihnen zu. Deswegen sagten die, die das Kreuz anbeteten, dass Mohammed von ihnen lernte. [25]

    Neben diesen Sklaven gab es noch einen weiteren, nämlich den Huvaytibs Sklaven Addas. [26]

    Mit dem obigen Koranvers (16:103) könnte auch Selman Farisi gemeint sein. Er gewann als Moslem die Freiheit und wurde aufgrund seiner engen Zusammenarbeit mit Mohammed berühmt. Ein „Moslem“ zu sein bedeutete für ihn in erster Linie ein freies Leben außerhalb der Versklavung.

    Ebenso kann Ibn Qumta, ein Christ und Sklave Mohammeds, gemeint sein. Dieser wurde zunächst Moslem und arbeitete gleich Selman mit Mohammed zusammen. Dennoch kehrte er dem Islam den Rücken und fing an zu sagen: „Mohammed weiß nichts außer was ich für ihn geschrieben habe.“ [40] Eine derartige Unwahrheit konnte er nicht tolerieren und machte diese überall bekannt. Unmittelbar danach verstarb er oder wurde gar getötet. Sein Grab blieb nie ruhig und wanderte hin und her. Mohammeds Männer sagten: „Er wurde getötet, weil er Gott nervte. Jetzt ist alles klar. Er wird begraben, aber die Erde akzeptiert ihn nicht, kann sie nicht, weil sie Angst vor Gott hat und deswegen wird er vom Grab ausgeworfen. Das sollte uns ein Beispiel sein.“ [41] Ein Freund Mohammeds Anas ibn Malik, erzählte später:

    „Es gab einen Mann von Ibni Neccars Stamm. Er war ein Christ und wurde Moslem. Er las die Suren Bakara und Ali Imran. Er schrieb die Offenbarung für den Propheten. Danach wurde er wieder Christ und floh zu den Christen. Er fing an, ‚Mohammed weiß nichts außer das, was ich ihm sage‘ zu sagen.“

    Laut Anas regte sich Gott über den Mann auf und nahm ihm sein Leben. Christen begruben den Mann. Aber in der Frühe des nächsten Tages lag sein Leichnam ohne Leichentuch außerhalb des Grabes. Die Christen mutmaßten:

    „Mohammeds Männer nahmen das Leichentuch weg und ließen den Mann so da draußen liegen.“

    Sie mussten den Mann zwei weitere Male noch tiefer begraben, aber die Ereignisse wiederholten sich. Sie glaubten, es ginge permanent so weiter, so dass sie den Mann nicht mehr begruben.[42]

    Ein Weiterer, der behauptete, dass Mohammed die Offenbarungen „nicht von Gott“ erhalten und deshalb den Islam verlassen hatte, war ein vertrauter Sekräter Mohammeds, Abdullah ibn Sa’d ibn Abu Sarh. Er hatte Mohammed eine Änderung der frisch offenbarten Verse 23:(12-)14 vorgeschlagen. Als es von Mohammed geschwind zugestimmt wurde, reichte für ihn als Beweis, nicht mehr an Mohammeds Prophetentum zu glauben. Er konvertierte zurück zum Christentum und verkündete, dass auch er selbst solche göttliche Verse schreiben konnte.

    (Siehe Bukhari, e’s-Sahih, Kitabu’l Menakib/25, Band 4, S. 181-182; Tecrid, Hadith Nr. 1477)

    • Saphiri Says:

      „Ach wie gut dass niemand weiss, dass ich Rumpelstilzchen heiss“.

      „Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute!“

      Steht alles so geschrieben!

    • Saphiri Says:

      In einer TV-fernen Zeit, in einer Buch-fernen Zeit, als die Menschen weder lesen noch schreiben konnten, bis auf wenige, wurde alles von Mund zu Gehör und von Erinnerung des gehörten per Mund weitergetragen.

      In einem Gesellschaftsspiel unter Kindern heisst das „Telefonieren“.

      Man sitzt von der Sonne und Sex ermüdet, vom Hüten der Tiere, Reisen mit den Karawanen durch die ausgetrockneten Wüsten, Handeln oder Verhandeln abgespannt abends, mit einem Burnout um die Feuerstelle und erzählt was man vom Vorabend behalten hatte, oder hört, halb einschlafend und an die Frauen denkend, den Erzählungen zu von dem, was andere vom Vorabend behalten hatten.

      So verbreiteten sich über verschiedene Länder hinweg Halblehren, die zerfetzt wiedergegeben wurden. Und aus allem, was Mohammed aufschnappte, machte er sich Reime. Vielleicht konnte er ausdrucksstark vortragen, so wie heute die Staubsauger-Vertreter an der Haustür.

      Den Wahrheitsgehalt konnte niemand überprüfen, aber spannend war es für viele schon, da sie keine Fernbedienung kannten, um das Programm zu wechseln.

      Es gibt einen Menschenschlag, so wie eventuell Heiratsschwindler, Minnesänger, Schlagersänger, denen man gern lauscht, weil sie sagen, was man gern hört. Eine Welt zum Träumen mit ihren Worten aufmalen, wie sie sein sollte. Und wer dann nicht zu den Anhängern des Erzählers wird, der ist Gegner.

      Die Aufschreiber des Korans haben wohl einige gehörte Kenntnisse aus bestehenden Religionen zusammengetragen, die Reime von Mohammed hinzugefügt und ein Buch erstellt, das die damalige Zeit widerspiegelt, und die Bedürfnisse der Menschen, die gerne Macht über andere hatten, erfüllen sollte.

      Mit kaum was anderem konnte man die Masse der Analphabeten so sehr beeindrucken, als mit etwas Geschriebenem, das man weder selbst konnte, noch lesen konnte.
      Das hat sich auch bei Christen so bewährt, als die Bibel nur in lateinischer Sprache gelesen werden konnte.


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