kopten ohne grenzen

Durch Gebet und Wort für verfolgte Kopten

Wo Christen verfolgt werden 19. November 2010

Filed under: Christenverfolgung — Knecht Christi @ 07:58

Das internationale katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ macht vor Weihnachten auf die unverändert schwierige Lage der Christen in vielen Ländern aufmerksam. Nach wie vor werden Christen weltweit massiv an der Ausübung ihres Glaubens gehindert. Wo es auch im Jahr 2009 wieder Christenverfolgungen und Einschränkungen der Religionsfreiheit gegeben hat, schildert der Menschenrechtsexperte des Hilfswerks, Berthold Pelster, im Gespräch mit Volker Niggewöhner Menschenrechtsexperte Berthold Pelster zieht Bilanz.

= Weltweit sind etwa 75 bis 80% aller religiös Verfolgten Christen. Wie kommt das?
Das liegt zum einen daran, dass die Christen mit etwa zwei Milliarden Gläubigen die größte Weltreligion bilden – und das Christentum wächst vor allem in Ländern der Dritten Welt. Dadurch entstehen dort häufig Konkurrenzsituationen, in denen andere religiöse oder auch politische Gruppierungen versuchen, dieses Wachstum mit Gewalt einzuschränken.

= Wenn Sie die Christenverfolgungen heute mit denen des vergangenen Jahrhunderts vergleichen, was stellen Sie dann fest?
Es sind zwei Tendenzen, die besonders deutlich werden. Zum einen, dass die Unterdrückung von Christen aufgrund atheistischer Ideologien zurückgeht. Das liegt vor allem am Zusammenbruch des Kommunismus weltweit und an der Öffnung der verbliebenen kommunistischen Systeme gegenüber dem Westen, wie es beispielsweise in China der Fall ist. Das Land hat mit immensen gesellschaftlichen Herausforderungen zu kämpfen und braucht darum alle verfügbaren gesellschaftlichen Gruppen, um diese Probleme zu lösen. Eine ähnliche Situation gibt es in Kuba: Auch dort sind die gesellschaftlichen Probleme sehr groß und auch hier versuchen die Herrschenden, sich dem Christentum zu öffnen. Zugenommen hat aber leider die Verfolgung von Christen aus religiösen Gründen. Während der Kommunismus zu allen Religionen „Nein“ gesagt hat, gibt es heute Ideologien, die zwar „Ja“ zur Religion sagen, aber eben nur zu einer einzigen. Die krassesten Ausprägungen solcher Ideologien finden wir in Saudi-Arabien und im Iran. Eine solche Unterdrückung der Religionsfreiheit kommt aber nicht nur in muslimischen Ländern vor, sondern zum Beispiel auch in Indien, wo in manchen Bundesstaaten radikale Hindus Gesetze durchgesetzt haben, die Hindus einen Religionswechsel verbieten.

= Wo sahen Sie im Jahr 2009 die Brennpunkte der Christenverfolgung?
Da muss ich immer noch an allererster Stelle den Irak nennen. Außerdem bekamen wir in diesem Jahr verstärkt Meldungen über Gewalt gegen Christen in Pakistan, Ägypten und Nigeria. Auf einem weitaus weniger gewalttätigen Niveau macht uns aber auch die Situation in Lateinamerika Sorgen, wo neosozialistische Regierungen vor allem gegen die katholische Kirche vorgehen. All das sind aber nur einige Brennpunkte unter vielen.

 

Ägypten: Schwere Übergriffe gegen Christen gibt es auch in Ägypten. Dort lebt mit den Kopten die größte christliche Minderheit im Nahen Osten. Welche Schwierigkeiten haben diese Menschen in ihrer Heimat?

Pelster: In Ägypten gibt es seit Jahren eine starke islamische Erneuerungsbewegung. Die so genannte „Muslimbruderschaft“ ist eine religiös und politisch ambitionierte islamistische Bewegung, die das Ziel verfolgt, Ägypten zu einem islamischen Gottesstaat zu machen. Die „Muslimbrüder“ sind inzwischen auch, obwohl die Partei staatlich verboten ist, mit parteilosen Abgeordneten im ägyptischen Parlament vertreten. Der wachsende Einfluss dieser Islamisten führt dazu, dass die große christliche Minderheit im Land zurückgedrängt wird. In diesem Jahr mussten wir mehrere Übergriffe gegen Klöster und Einzelpersonen registrieren. Es gab Brandanschläge und kaltblütige religiös motivierte Morde. Ein Übertritt vom Islam zum Christentum wird in Ägypten gesellschaftlich nicht geduldet, ein Konvertit muss ständig um sein Leben fürchten und der Staat ist nicht in der Lage, ihn zu schützen.

 

Nigeria: Ein weiterer Krisenherd in diesem Jahr war Nigeria, das bevölkerungsreichste Land Afrikas. Dort bilden Christen und Muslime etwa gleich große Bevölkerungsgruppen. Wie war die Lage dort 2009?

Pelster: Ende Juli gab es heftige Unruhen im Norden Nigerias, ausgehend von der Großstadt Maiduguri, in der sich ein islamistischer Sektenführer verschanzt hatte. Seine Sekte heißt „Boko Haram“ (auf Deutsch: „westliche Bildung ist Sünde“) und war ungewöhnlich radikal und brutal. Ihr Ziel war ein islamistischer Gottesstaat. Die bereits geschehene Einführung der Scharia in zwölf nördlichen Bundesstaaten Nigerias ging ihr nicht weit genug. Bei den von dieser Sekte ausgelösten Unruhen sind über 800 Menschen getötet worden und nur ein massiver Einsatz der Armee hat verhindert, dass sie ihre Macht festigen konnte.

Eine „Talibanisierung“ Nigerias wurde durch den Staat also mit Gewalt abgewendet, aber die Lage ist deshalb noch längst nicht geklärt. Denn der Grund, dass solche Fanatiker überhaupt Zulauf haben, liegt in der katastrophalen sozialen Lage der Menschen im Nordosten Nigerias. Dort leben viele Flüchtlinge aus den Nachbarländern unter menschenunwürdigen Bedingungen und ohne Zukunftsperspektive.  Am Beispiel Nigeria haben wir in diesem Jahr erneut festgestellt, dass Übergriffe gegen Christen eine Art „Frühwarnsystem“ darstellen, das Radikalisierungstendenzen in Gesellschaften anzeigt. Denn bereits im April hatte es im Norden Nigerias schwere Übergriffe von Islamisten gegen Christen gegeben. Am Ostersonntag wurden drei Kirchen niedergebrannt und über dreißig Menschen verletzt. Solche Übergriffe gegen Christen waren in den vergangenen Jahren nichts Ungewöhnliches – doch in diesem Jahr bekam die Gewalt eine neue Qualität, indem sie sich gegen „alles Westliche“ und auch gegen den gemäßigten Islam ausdehnte. Man sieht also, wohin es führt, wenn man die Verletzung von grundlegenden Menschenrechten wie der Religionsfreiheit zu lange duldet.

Indien: Im Jahr 2008 waren Christen auch in Indien massiv angegriffen worden. Hat sich die Lage gebessert?

Zumindest insofern, als es in diesem Jahr keine Gewaltexzesse wie 2008 gab, als hinduistische Fundamentalisten im Bundesstaat Orissa im Nordosten des Landes etwa dreihundert Christendörfer verwüstet und mehr als hundert Christen getötet haben. Die Nachwirkungen der Gewalt sind aber immer noch zu spüren. Von den 50 000 Flüchtlinge konnten viele noch nicht in ihre Dörfer zurückkehren und leben teilweise in den Slums der Provinzhauptstadt Bhubaneswar. Besonders deutlich wurde die nach wie vor christenfeindliche Atmosphäre vor den indischen Wahlen im April. Damals haben Anhänger der nationalistischen Hindu-Partei BJP versucht, Christen am Wählen zu hindern. Es gab Todesdrohungen und in manchen Regionen wurden sogar Straßensperren errichtet, um die Christen vom Wählen abzuhalten. Bei der Wahl selbst waren die Fundamentalisten dann allerdings die großen Verlierer und das macht den Christen Hoffnung auf eine friedlichere Zukunft.

 

Lateinamerika: Gehen wir zum Schluss noch auf eine Region ein, aus der Meldungen über bedrängte Christen auf den ersten Blick verwundern: Lateinamerika. Sind die Länder dort denn nicht mehrheitlich christlich?

Pelster: Das ist in der Tat ein in Europa vorherrschender Irrtum. In Wahrheit gibt es sehr mächtige Bewegungen, die auf eine Säkularisierung Lateinamerikas hinarbeiten. In Uruguay wird die Kirche zum Beispiel durch rechtliche und gesellschaftliche Einschränkungen stark an den Rand gedrängt. Andere Länder folgen diesem Beispiel – vor allem jene, die neosozialistisch regiert werden, wie zum Beispiel Venezuela oder Bolivien. Eine Streitfrage ist der Religionsunterricht an staatlichen Schulen, der manchen Regierungen ein Dorn im Auge ist. Andernorts muss die Kirche Enteignungen hinnehmen und religiös genutzte Gebäude werden ohne Vorwarnung abgerissen. Das hat den Grund, dass der Staat die Kirche aus ihrem Engagement für die Ärmsten drängen und kirchliche Sozialeinrichtungen gegen staatliche austauschen will. All das ist natürlich eine weitaus weniger bedrohliche Form von „Christenverfolgung“ als zum Beispiel im Irak. Dennoch sind auch das gesellschaftliche Entwicklungen, die man im Auge behalten muss. Denn wie schon erwähnt sind Einschränkungen in der Religionsfreiheit oft die ersten Anzeichen von massiven gesellschaftlichen Problemen.

 

Die Brennpunkte der Christenverfolgung:

Irak – Pelster: Die Kirche im Irak ist eine Märtyrerkirche. Die Christen sind im Irak zwischen alle Kriegsparteien geraten und werden von den meisten Gruppierungen im Land als Verbündete der „westlichen Eroberer“ angesehen, obwohl sie zu den Ureinwohnern des Landes gehören. Sie werden bedroht von sunnitischen wie schiitischen Extremisten und sind als ungeschützte Minderheit auch ein leichtes Ziel für kriminelle Banden.

Der Staat ist nicht in der Lage, die Christen zu schützen, die Christen selbst haben lange auf jede Form der Gewalt verzichtet. Nun erreichen uns Meldungen, dass in manchen Regionen auch Christen Milizen zum Selbstschutz aufstellen. Generell kann man sagen, dass alle Christen, die das Geld zur Flucht hatten, das Land bereits verlassen haben. Wer noch im Irak lebt, tut das in Angst. Allein in diesem Jahr sind bei Anschlägen und Überfällen auf Christen wieder Dutzende Menschen ums Leben gekommen, Entführungen mit hohen Lösegeldforderungen sind an der Tagesordnung. Den schwersten Anschlag gegen Christen in diesem Jahr gab es im Juli in Bagdad, als an einem Sonntagabend Bombenattentate auf sieben Kirchen verübt wurden. Dabei wurden vier Menschen getötet und über vierzig verletzt. Zu solchen Attentaten kommt es immer wieder, und die Bischöfe im Land berichten uns leider, dass die Christen inzwischen jede Hoffnung auf eine Besserung ihrer Lage verloren haben. Die Zukunft des Christentums im Irak ist massiv bedroht. Von den ehemals weit über eine Million Christen haben in den letzten sieben Jahren mehr als 750 000 das Land verlassen – und die meisten, die geblieben sind, wollen ebenfalls nur noch weg.

Pakistan: Pakistan ist eine islamische Republik, in der etwa 2,4 Millionen Christen leben. Das Land war in diesem Jahr vor allem im Zusammenhang mit dem Afghanistan-Krieg in den Schlagzeilen. Hatte der Krieg auch Auswirkungen auf die Religionsfreiheit im Land?

Pelster: Das kann man insofern sagen, als nationale und gesellschaftliche Konflikte meist dazu beitragen, die Menschenrechtssituation in den betroffenen Regionen zu verschlechtern. Nach der Offensive der pakistanischen Regierung gegen die Taliban im Swat-Tal im Mai waren etwa 2,5 Millionen Menschen auf der Flucht. Solche Flüchtlingsströme führen zu beengtem Wohnraum, Nahrungsmittelknappheit und sozialen Spannungen, die vorhandene unterschwellige Konflikte verstärken. Bei den Übergriffen, die es in diesem Jahr gegen Christen in Pakistan gab, muss man zwei Dimensionen unterscheiden. Zum einen den Terror der radikalen Islamisten, der sich gegen alle Andersgläubige und auch den pakistanischen Staat richtet. Beim schwersten Bombenattentat in diesem Jahr kamen in diesem Zusammenhang Ende Mai in Lahore auch mehrere Christen ums Leben, und die Kathedrale der Stadt wurde beschädigt. Die alltäglichere Gewalt in Pakistan hat aber eine andere Ursache, nämlich das so genannte Anti-Blasphemie-Gesetz. Es wurde zwischen 1980 und 1986 als Bestandteil des Strafrechts in Pakistan eingeführt und verhängt drastische Gefängnisstrafen für jegliche Beleidigung des Korans oder des islamischen Propheten Mohammed. Dieses Anti-Blasphemie-Gesetz wird immer wieder missbraucht, um mit seiner Hilfe Angehörige religiöser Minderheiten anzuklagen und sie so ins Gefängnis zu bringen. Dabei genügt meist schon eine unbewiesene Behauptung für die Verhaftung missliebiger Personen. Wir haben in diesem Jahr von drei Fällen gehört, in denen Muslime von ihren Imamen dazu angestachelt wurden, christliche Wohnviertel zu verwüsten, weil die Bewohner dort angeblich den Koran geschändet hätten. Die wütenden Mobs haben in diesem Jahr mindestens zehn Christen getötet, in manchen Städten gingen ganze Straßenzüge in Flammen auf. Besonders kritisch sehen dabei die pakistanischen Bischöfe, dass die Polizei diese Mobs gewähren lässt und hinterher eher die Christen verhaftet. Außerdem wird kritisiert, dass von den hohen muslimischen Vertretern im Land nur Beileidsbekundungen nach solchen Ausschreitungen zu hören sind, aber nie ein Versuch unternommen wird, um solche Angriffe zu verhindern. {Quelle: http://www.liborius.de}

 

4 Responses to “Wo Christen verfolgt werden”

  1. Ein Christ Says:

    Für Dich! -meine beste Idee

    es gibt eine freude,dass es dich gibt,-
    ich habe dich gewollt.
    du bist unendlich wertvoll in meinen augen,
    denn ich liebe dich!
    ich freue mich mit dir über das ,was du kannst,was dir gelingt.
    wenn du schwach bist ,bin ich deine kraft.
    wenn du scheiterst ,trage ich dich .
    ich wende mich nicht abvon dir,selbst wenn du schuld auf dich geladen hast-dann komm!
    fürchte dich nicht!
    du bist nicht allein.
    hab keine angst ,denn ich bin dein GOTT.
    und ich biete dir meine freundschaft an.
    mit grosser leidenschaft kämpfe ich um dich.
    ich gebe alles,was ich habe für DICH!
    schau hinauf zum HIMMEL ,streck Dich mir entgegen.
    deine Freiheit ist mir alles wert.
    schau in die Augen der Menschen,jeden Tag
    begegnest DU MIR!

    schau in dich hinein,
    geh deiner sehnsucht nach-dein leben ist so viel mehr.
    ich will dir ein leben in Fülle geben.

    Lass Uns wieder einmal miteinander reden!

    Vertraue mir,mein Himmel ist offen für Dich!

    GOTT
    ———

  2. christiane bohm Says:

    Ich habe in diesem und im letzten Jahr den nahen Osten bereist. In einer jordanischen Universitätsstadt sagten uns Christen, dass der Einfluss der Islamisten langsam zunähme und versuchen würde, Freiheiten einzuschränken. Zwei junge westliche Frauen, die dort für ein Jahr an einer christlichen Schule halfen, wurden auf ihrem Weg zur Arbeit manchmal mit Steinen beworfen, da selbständige junge Frauen nicht gerne gesehen wurden, obwohl an der Universität Viele studierten. Die evangelischen arabischen Pastoren waren äußerst engagiert im schulischen und sozialen Bereich.
    Die syrischen Christen sagten: solange Assad an der Macht ist,sind wir geschützt. Da er selber einer Minderheit angehört, muss er die extremen Kräfte unter Kontrolle halten. Konvertiten gehen in christliche Gemeinden, achten aber darauf, dass die Nachbarn nichts merken. Es müssen Koranverse an den Wänden hängen.
    In Kairo habe ich eine koptische Kirche besucht. Nach einer längeren Unterhaltung mit dem Geistlichen in englischer Sprache fragte ich ihn nach der Situation für die Christen in der Stadt. Als Antwort sagte er zu mir: die Frage kann ich Ihnen nicht beantworten, meine Sprachkenntnisse reichen dafür nicht aus.

  3. Ein Christ Says:

    meine Sprachkenntnisse reichen dafür nicht aus.

    wir verstehen.

  4. Frederik.Bogner Says:

    Nigeria: Moslems ermorden Christen

    Muselneger sind die schlimmsten.


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