
Niedergestochene Ordensschwester
Vom 16.-19. November fand in Washington D.C. die 2. Internationale Koptische Jahreskonferenz statt. Die von CSI mitgetragene Veranstaltung mit dem Thema „Demokratie in Ägypten für Christen und Muslime” orientierte über die verzweifelte Situation der ägyptischen Christenheit.
Das Schicksal der ägyptischen Christen interessiert in Europa kaum jemanden. Trotz ihrer prekären Lage, trotz Mord, Vergewaltigung und Zwangsislamisierung bleiben die großen Kirchen stumm oder übertreffen sich gegenseitig im Dialog mit dem Islam. Ähnlich sieht es bei den westlichen Politikern aus – sie belohnen das diktatorische Regime von Staatspräsident Hosni Mubarak noch mit Geldgeschenken. So steht Ägypten bei der US-Auslandshilfe an zweiter Stelle, die Dollarmilliarden fließen in der vagen Hoffnung, ein Abdriften hin zu einem islamischen Gottesstaat zu verhindern.
Symbolgestalt Adly Abadier: Der im Schweizer Exil lebende Ägypter Adly Abadier ist ein Symbol für das Aufbäumen seiner Glaubensgeschwister gegen die drohende völlige Vernichtung. Letztes Jahr organisierte der 85-Jährige in Zürich die I. Internationale Koptische Jahreskonferenz, dieses Jahr folgte in Washington ihre eindrucksvolle Fortsetzung. Wegen seiner angeschlagenen Gesundheit war der Konferenzvorsitzende diesmal per Videotechnik zugeschaltet. Bereits in seiner Eröffnungsrede wurde deutlich, dass im Ferienparadies Ägypten keine Religionsfreiheit existiert und der Glaube an Jesus ein Stigma darstellt, das Willkür, Gewalt, Verfolgung und Benachteiligungen zur Folge hat.
Folter und Erniedrigung: In seinem Land sei es an der Tagesordnung, dass Unschuldige eingesperrt und so lange gefoltert würden, bis sie die ihnen zur Last gelegten Verbrechen zugeben, sagte Abadier. Die Agonie seiner Landsleute begann bereits 1952 in Stadt Suez, als ein muslimischer Mob Christen bei lebendigem Leib verbrannte. Damals warfen sie die verkohlten Leichen durch die Eingangstüre einer koptischen Kirche. 1972 machte der später von islamistischen Fanatikern ermordete Staatspräsident Anwar Saddat die zwölf Millionen ägyptischen Christen in ihrem eigenen Land zu Fremden. (more…)