kopten ohne grenzen

Durch Gebet und Wort für verfolgte Kopten

Berichte und Statements der Kopten und der „ehrlichen“ Webseiten 11. Oktober 2011

Filed under: Koptenverfolgung — Knecht Christi @ 00:25

 

Von Michael Mannheimer: Vor wenigen Minuten wurde ich von der deutschen Journalistin Marianne Brüchel (so der Name, den ich wegen der schlechten Verbindungsqualität nicht genauer vernehmen konnte) telefonisch direkt aus Kairo über die massiven Ausschreitungen ägyptischer Muslime gegen demonstrierende Christen in einem halbstündigen Telefonat informiert. Brüchel ist zusammen mit der türkisch-aramäischen Schwester Hatune (die für ihren Einsatz für christliche Verfolgte vor kurzem den Bundesverdienstorden erhielt) derzeit in Ägypten. Beide sind Augenzeugen der dramatischen Geschehnisse, die sich derzeit in Ägypten abspielen.

 

Auch Schwester Hatune bestätigte mir telefonisch die Angaben der Journalistin und gab mir einen ägyptischen Kopten ans Telefon, der inmitten der gestrigen Demonstration war und die Vorkommnisse unmittelbar verfolgen konnte. Aus einsichtigen Gründen kann ich den Namen dieses Kopten nicht veröffentlichen. Es besteht derzeit Lebensgefahr für alle Kopten, insbesondere für jene, die mit ausländischer Presse über ihre persönlichen Beobachtungen der Demonstration sprechen. Nach seinen Angaben mischten sich in die anfangs gänzlich friedlich verlaufende Demonstration eine Reihe ägyptischer Muslime, die plötzlich mit Waffen und Steinen aus der Spitze des Demontrationszugs den Angriff auf das ägyptische Militär eröffneten.

 

Dieses schoss daraufhin mit scharfer Munition mitten in die Demonstranten und verübte ein Blutbad: mindestens 26 Kopten wurden getötet und mindestens 200 von ihnen wurden teilweise schwer verletzt. Die ausländische Presse ist auf die gezielte Provokation durch Muslime bislang noch nicht eingegangen und spricht weiterhin von “Gewaltexzessen zwischen Christen und der ägyptischen Polizei”. Nach gleichlautenden Berichten der drei Informanten demonstrierten etwa 10.000 Kopten in einer der größten Kundgebungen des Landes während der letzten Jahre gegen die anhaltende, sich seit dem “arabischen Frühling” dramatisch verschärfte Verfolgung und Unterdrückung ihres Glaubens durch ägyptische Muslime. Seit dem Sturz Mubaraks hat sich die Christenverfolgung in Ägypten nicht verbessert, sondern im Gegenteil dramatisch verschlimmert. Wurden unter Mubarak einige Dutzend Kirchen pro Jahr zerstört und angegriffen, fanden seit seinem Ende nagezu tägliche Angriffe auf Kirchen statt mit dem Ziel, diese zu verwüsten und niederzubrennen. Westliche Medien haben diese Umstände – wenn überhaupt – nur am Rande erwähnt. Gehen sie in ihrer Mehrzahl doch immer noch davon aus, dass es sich beim arabischen Frühling um eine “Revolution für Demokratie und Freiheit” gehandelt habe. Doch wir Islamkritiiker haben immer schon davor gewarnt, dass nach dem Sturz des ägyptischen Militärregimes nur eine Partei auf Dauer profitieren wird: Die fundamental-islamischen Muslimbrüder, die Partei Allahs. Ich erwarte jeden Moment den Bericht der Journalisten, dem sie, falls technisch möglich, ein Mobile-Video von den Ausschreitungen mitliefern wird. Ihr Bericht wird auf PI und anderen Medien publiziert, sobald er eingetroffen ist.

 

Videos:

 

 

 

„Wir haben die hässliche Fratze der Revolution gesehen‘

 

Der koptische Bischof Anba Damian zur Lage in Ägypten – Von Joachim Heinz (KNA) – Kopten rufen weltweit ein dreitägiges Fasten und Beten aus

 

Kairo (kath.net/KNA): Die Wucht der jüngsten Ausschreitungen gegen koptische Christen in Ägypten hat Bischof Anba Damian «sehr überrascht». Der Geistliche betreut vom westfälischen Höxter aus die rund 6.000 in Deutschland lebenden Kopten. Im Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) erläutert er die Hintergründe der gewalttätigen Eskalation. Und erzählt, wie er die Geschehnisse vom Sonntagabend verfolgte.

KNA: Bischof Damian, was genau ist da eigentlich am gestrigen Sonntag in Kairo passiert?

Damian: In der Innenstadt haben mehrere tausend Kopten zunächst friedlich gegen den Brandanschlag auf eine Kirche in der Region von Assuan protestiert. In den frühen Abendstunden ging es dann los. Die Überraschung war groß, als die Armee mit scharfen Waffen und gepanzerten Fahrzeugen gegen die Demonstranten losging. Sie haben in die Menge geschossen und sind mit Panzern über Menschen gefahren. Wir wissen bislang von 35 toten und 200 Verletzten.

 

KNA: Wie haben Sie persönlich von den Ausschreitungen erfahren?

Damian: Wir haben ein gut funktionierendes Netzwerk in der ganzen Welt. Ich konnte das Geschehen am Abend über Handy-Videos, E-Mails und Kurznachrichten sozusagen live mitverfolgen. Ich habe Schüsse gehört, die Schreie der Verletzten und Bilder von Verwundeten gesehen.

KNA: Was ging da in Ihnen vor?

Damian: Ich empfand eine Mischung aus Traurigkeit, Depression, Hilflosigkeit und Wut.

KNA: Blicken wir trotz alledem auf die politische Großwetterlage – wie hat sich die Lage für die Kopten seit dem Sturz von Hosni Mubarak im Frühjahr verändert?

Damian: Im arabischen Frühling haben wir das schöne Gesicht der Revolution gesehen, nun zeigt sich die hässliche Fratze dahinter. Unter Mubarak hatten die Kopten zwar auch keinen gesetzlich garantierten Schutz – aber er hat mit seinem persönlichen Einsatz jene Kräfte in Schach gehalten, die nun nach vorne drängen und den Kopten gefährlich werden können.

 

KNA: Welche sind das?

Damian: Es gibt derzeit drei wichtige Kräfte im Land: die Übergangsregierung, das Militär und die Islamisten. Im Militär gewinnen die religiösen Extremisten immer mehr die Oberhand. Und uns fehlt zugleich ein seriöser Ansprechpartner, der unsere Interessen vertritt. Solange man nicht ehrlich über die Probleme redet und die Täter unbehelligt bleiben, ist ein Ende der Gewalt nicht in Sicht.

KNA: Könnte politischer Druck aus dem Ausland weiterhelfen?

Damian: Ägypten ist Teil der Völkergemeinschaft und muss als solches an seine Verpflichtungen zum Schutz von Minderheiten erinnert werden. Daran kann auch die Bundesregierung mitwirken.

KNA: Und was können die Kopten im Ausland für ihre Glaubensbrüder in Ägypten tun?

Damian: Die Mutterkirche hat weltweit ein dreitägiges Fasten und Beten angeordnet. In Deutschland planen wir, mit einem Protestzug auf die Situation in unserer Heimat aufmerksam zu machen. Derzeit laufen die Planungen. Ich gehe davon aus, dass wir bereits an diesem Wochenende in Berlin demonstrieren werden.

 

 

kath.net:  Der Pressesprecher der katholischen Kirche in Ägypten, Pfarrer Rafic Greiche, hat der herrschenden Militärregierung die alleinige Schuld an den Gewaltausbrüchen am Sonntagabend in Kairo gegeben.

 

Ägypten (kath.net): Straßenschläger gegen friedliche Demonstranten: Der Pressesprecher der katholischen Kirche in Ägypten, Pfarrer Rafic Greiche, hat der herrschenden Militärregierung die alleinige Schuld an den Gewaltausbrüchen am Sonntagabend in Kairo gegeben. Greiche sagte dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“, die ägyptische Armee hätte „einen mit Steinen, Schwertern, Stöcken und Gewehren bewaffneten Mob aus Straßenschlägern“ gegen friedliche Demonstranten eingesetzt. Bei den Ausschreitungen vom Sonntag waren nach Medienangaben mindestens 25 Menschen getötet worden, etwa 200 wurden verletzt. Die Gewalt war vor der Niederlassung des staatlichen Fernsehsenders in Kairo eskaliert, nachdem zuvor mehrere tausend koptische Christen gemeinsam mit gemäßigten Muslimen friedlich gegen die zunehmende islamistische Gewalt im Land demonstriert hatten. Die ägyptische Polizei behauptet, dass die Demonstranten mit der Gewalt begonnen hätten, indem sie Steine auf Polizisten und Soldaten warfen, die das Gebäude bewachten. Im Internet kursieren dagegen Videos, auf denen zu sehen ist, wie Panzer der ägyptischen Armee in die Demonstranten rasten.

 

Pfarrer Greiche sagte gegenüber „Kirche in Not“: „Die Gewaltanwendung durch die Armee war völlig unnötig – es handelte sich um eine vollkommen friedliche Demonstration.“ Die Wut über die Ereignisse vom Sonntagabend sei in der gesamten Kairoer Bevölkerung spürbar. „Das ist kein interreligiöses Problem! Selbst unter Mubarak durften wir friedlich demonstrieren“, rief Greiche aus. Das neue Regime des Premierministers Essam Sharaf stehe jedoch „solchen Formen der freien Meinungsäußerung feindlich gegenüber“. Der Sprecher der katholischen Kirche im Land betonte abschließend: „Egal ob Christen oder Muslime: Wir Ägypter haben Angst um die Zukunft unseres Landes!“

 

 

Kopten: Todesschüsse in Kairo kamen nur von der Armee

 

Laut Beobachtern schlimmste Auseinandersetzungen in Kairo seit Mubaraks Sturz kathTube: Aktuelle Videos von den Unruhen!

 

Kairo-Luxemburg (kath.net/KAP): Nach den blutigen Unruhen in Kairo haben Vertreter der koptischen Christen den ägyptischen Sicherheitskräften die Schuld am Tod von mehreren Dutzend Menschen gegeben. Medien im Nahen Osten berichteten am Montagmorgen von 35 getöteten Kopten und mehr als 300 Verletzten. Die Zahl könne noch weiter steigen, da viele Tote noch nicht identifiziert seien. Das ägyptische Staatsfernsehen berichtete, die koptischen Demonstranten hätten drei Soldaten getötet und 20 verletzt. Zahlen über getötete Kopten wurden dort nicht genannt. Wie zwei koptische Teilnehmer der Demo, Pfarrer Daoud und Talaat Youssef, „Reuters“ gegenüber erklärten, habe die Armee scharf zu schießen begonnen, als der Zug der Teilnehmer vor dem Sitz der TV-Gebäudes angelangt sei. Radpanzer hätten sich in Bewegung gesetzt und fünf Demonstranten überfahren.

 

Begonnen hatten die Ereignisse mit einer friedlichen Versammlung von mehreren tausend Kopten. Sie wollten vor dem Gebäude des staatlichen Fernsehens dagegen protestieren, dass radikale Muslime vor ineinhalb Wochen eine koptische Kirche in der Provinz Assuan teilweise zerstört hatten. Die Kopten fühlen sich von der gegenwärtigen Militärregierung nicht ausreichend vor radikalen Muslime geschützt, und sie üben Kritik an der fragwürdigen Rolle des Staatsfernsehens. Die Lage eskalierte allerdings. Nach Einschätzung von Beobachtern handelte es sich um die schlimmsten Auseinandersetzungen in Kairo seit dem Sturz von Präsident Hosni Mubarak. Auch die westlich orientierte arabische Zeitung „Al-Hayat“ berichtete, dass Armeefahrzeuge Demonstranten überrollt hätten. Umstritten ist in der medialen Berichterstattung, ob auch die koptischen Demonstranten Waffen bei sich hatten. Koptische Geistliche wiesen entsprechende Aussagen zurück. Die Armee habe die koptischen Demonstranten vor dem Gebäude des staatlichen Fernsehens eingekreist und dann willkürlich auf sie geschossen, wird betont. Danach seien Militärfahrzeuge über Demonstranten gerollt.

 

EU-Außenminister mahnen Menschenrechte ein: Die Lage in Ägypten ist auch Thema der EU-Außenminister bei ihrem Treffen in Luxemburg. Der deutsche Außenminister Guido Westerwelle verurteilte bei seiner Ankunft in Luxemburg am Montag die nächtlichen Unruhen scharf. Die ägyptische Führung müsse wissen, wie wichtig religiöse Pluralität und Toleranz seien. Alle Stellen des Landes müssten ihren Beitrag dazu leisten, dass die Ausübung des Glaubens geschützt wird, so Westerwelle. Der deutsche Außenminister unterstrich, auch die Christen in Ägypten hätten das Recht, frei und ungehindert ihren Glauben ausüben zu können. Westerwelle wörtlich: „Wer als Christ seinen Glauben praktizieren möchte, muss das frei tun können, ohne dass er körperlich bedroht wird oder um sein Leben fürchten muss.“ Religiöse Toleranz und Pluralität seien für die deutsche Bundesregierung wie auch für die Europäer generell von essenzieller Bedeutung, so der Minister.

 

Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton betonte, das Recht auf freie Religionsausübung und Meinungsfreiheit gehörten zu den absolut grundlegenden Werten der EU. Die EU erwarte, dass Ägypten Menschen jeder Glaubensrichtung schütze und die Wahlen in einer Weise vorbereite, die niemanden ausschließe. Dies habe sie der Führung des Landes auch mehrfach mitgeteilt, so Ashton. Zahlreichen weiteren EU-Außenminister verurteilten die Gewalt in Ägypten. Der Niederländer Uri Rosenthal nannte die Turbulenzen in Kairo extrem beunruhigend. Die Behörden des Landes müssten Religionsfreiheit für alle Glaubensrichtung garantieren, einschließlich der christlichen Gemeinschaft der Kopten.

 

Schwedens Außenminister Carl Bildt unterstrich, die Behörden des nordafrikanischen Landes müssten jeden Bürger schützen und das Recht auf Meinungsfreiheit gewährleisten. Sein britischer Amtskollege William Hague zeigte sich „alarmiert“ über die Vorgänge in Kairo. Er appellierte an alle Seiten, sich der Gewalt zu enthalten. Die ägyptische Regierung müsse überdies bekräftigen, dass die Glaubensfreiheit im Land garantiert werde. Der dänische Außenminister Villy Sövndal forderte die EU auf, die Gewalt in Kairo scharf zu verurteilen. Ägyptens Führung müsse das Signal erhalten, dass die EU religiöse Auseinandersetzungen nicht akzeptiere.

 

 

IGFM: Ausschreitungen in Kairo waren keine ‚Religionsunruhen‘

 

Menschenrechtler kritisieren staatliches ägyptisches Fernsehen: An den zunächst friedlich verlaufenden Demonstration von Kopten hatten auch etwa zwanzig Prozent Muslime teilgenommen, die sich mit den Forderungen der Christen solidarisierten.

 

Kairo / Frankfurt am Main (kath.net/IGFM): Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) berichtet, dass es sich bei den Gewaltexzessen in Kairo am vergangenen Sonntag nicht um „Religionsunruhen“ handelte. Vielmehr hätten an der zunächst friedlich verlaufenden Demonstration von Kopten nach Schätzungen von Beobachtern auch etwa zwanzig Prozent Muslime teilgenommen, die sich mit den Forderungen der Christen solidarisierten. IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin weist darauf hin, dass während und nach der ägyptischen Revolution sowohl Mubarak als auch das Militär Schläger und Provokateure in Zivil eingesetzt haben, um eigene Gewaltanwendung zu rechtfertigen. Die IGFM kritisierte in diesem Zusammenhang den staatlichen ägyptischen Fernsehsender Nil-TV, der einseitig die Position des Militärs dargestellt hätte. Staatsunabhängige und nicht-ägyptische Medien, wie der in Qatar ansässige Sender Al-Jazeera hätten hingegen neutral über den Angriff des Militärs auf die überwiegend christlichen Demonstranten berichtet. Auch die staatliche, größte Zeitung Ägyptens, Al-Ahram („Die Pyramiden“), berichtet, dass der friedliche pro-koptische Demonstrationszug angegriffen wurde und Soldaten und Polizisten Steine geworfen und geschossen hätten.

 

Die Demonstration hatte am Sonntag im gemischten, aber vorwiegend von Kopten bewohnten Kairoer Stadtteil Schubra begonnen. Anlass des Protests war vor allem der Angriff auf eine im Bau befindliche Kirche in der Ortschaft Elmarinab in der oberägyptischen Provinz Assuan. Die Demonstranten kritisierten den mangelnden Schutz der christlichen Minderheit vor islamischen Extremisten und die schleppende Aufklärung durch die Sicherheitsbehörden. Der Protest richtete sich damit direkt gegen das de-facto herrschende Militär. Wie die IGFM berichtet, seien schon früher zunächst friedliche Demonstrationen von Schlägern in Zivil angegriffen worden und hätten zu Gewalt mit den Sicherheitskräften geführt. Warum das Militär in diesem Fall so heftig reagiert habe, sei jedoch offen. Auch die Zahl der Todesopfer und Verletzten ist nach wie vor unklar. Unter den Todesopfern seien auch Muslime, so die IGFM.

 

Ein Kommentar von Herrn Kemmer

 

Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte scheint auf beiden Augen blind zu sein. Wenn sich einige Muslime mit den Kopten solidarisieren, ist dies eine super Sache und kann nur begrüßt werden. Aber da das Militär selektiv vorgeht, und zwar offensichtlich wohl besonders hart und menschenverachtend nur gegen Kopten, ist dies sehr wohl eine christenfeindliche Aktion muslimischer Hardliner in der Regierung. Was muss eigentlich noch geschehen, um aus solchem Verhalten auch für den IGFM eine zutiefst christenfeindliche Aktion von Regierungstruppen und der muslimischen Regierung untergeordneten Polizei abzuleiten? Selbst wenn einige Muslime dankenswerterweise mitdemonstriert haben und damit haben sie sehr ehrenvoll gehandelt im Gegensatz zum islamischen Mob und den Regierungstreuen, so kann doch nicht verkannt werden, dass gerade diese Aktion  eine zutiefst christenfeindliche regierungsgesteuerte Attacke war. Allein der  Grund der Demo, eine zerstörte Kirche, und Einforderung des Schutzes des Staates ist ein zutiefst christliches Ziel. So hält eine muslimische Regierung die islamischen „Schutzverträge“, die nichts anderes sind, als Makulatur und ein Pseudoschutz für Schutzbefohlene, also nicht anderes als eine Zementierung der zutiefst ungerechten Unterordnung. Jede islamische Forderung nach Unterordnung, Ungleichbehandlung und der Beibehaltung des status quo in dieser Weise ist menschenrechtswidrig und erregt einfach nur noch Abscheu.  Hier wird nicht die Einhaltung von Schutzverträgen gefordert wie für unmündige Bürger, sondern knallhart die Einhaltung des Menschenrechts der Religionsfreiheit, und zwar endlich gleichberechtigt nebeneinander. Keine Schutzverträge mehr, deren Einhaltung einseitig muslimisch bestimmt werden kann, sondern klares Votum für ein gleichberechtigtes Nebeneinander, ansonsten bleibt alles  nur eine Zementierung der alten Diktaturverhältnisse. 

Beten wir für die Opfer der muslimisch staatlichen Willkür, für die Ermordeten und deren Angehörige von Kopten und Muslimen, die jetzt eine schwere Zeit durchleben müssen. Möge Gott ihnen die Kraft dazu verleihen. Und danken wir Gott für die Muslime, die mit den Kopten zusammen mitdemonstriert und damit gezeigt haben, dass Frieden möglich wäre, wenn guter Wille auf Seiten der Geistlichkeit des Islam vorhanden wäre.

 

 

Gewalt nach Kopten-Demonstration: bisher 35 Tote in Kairo

Gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften. Koptische Christen hatten wegen der Zerstörung einer Kirche demonstriert.

UPDATE: Außenminister Westerwelle verurteilt die Christenverfolgung

 

Bonn/Kairo (kath.net/KNA): Nach den blutigen Unruhen in Kairo haben Vertreter der koptischen Christen den ägyptischen Sicherheitskräften die Schuld für den Tod von mehreren Dutzend Menschen gegeben. Medien im Nahen Osten berichteten am Montagmorgen von 35 getöteten Kopten und mehr als 300 Verletzten. Die Zahl könne noch weiter steigen, da viele Tote noch nicht identifiziert seien. Das ägyptische Staatsfernsehen berichtete, die koptischen Demonstranten hätten 3 Soldaten getötet und 20 verletzt. Zahlen über getötete Kopten wurden dort nicht genannt. Nach einer Demonstration von koptischen Christen war die Lage in der Hauptstadt Kairo am Sonntagabend eskaliert. Nach Einschätzung von Beobachtern handelte es sich um die schlimmsten Auseinandersetzungen in Kairo seit dem Sturz von Präsident Hosni Mubarak. Mehrere tausend Kopten wollten mit einer Sitzblockade vor dem Gebäude des staatlichen Fernsehens dagegen protestieren, dass radikale Muslime vor eineinhalb Wochen eine koptische Kirche in der Provinz Assuan teilweise zerstört hatten. Die Kopten fühlen sich von der gegenwärtigen Militärregierung nicht ausreichend gegen radikale Muslime geschützt.

 

Die westlich orientierte arabische Zeitung «Al-Hayat» berichtete, dass Armeefahrzeuge Demonstranten überrollt hätten. Umstritten ist in der medialen Berichterstattung, ob auch die koptischen Demonstranten Waffen bei sich hatten. Koptische Geistliche wiesen entsprechende Aussagen zurück; die Armee habe die koptischen Demonstranten vor dem Gebäude des staatlichen Fernsehens eingekreist und dann willkürlich auf sie geschossen. Danach seien Militärfahrzeuge über Demonstranten gerollt. UPDATE: Der deutsche Außenminister Guido Westerwelle (FDP) verurteilte heute morgen die nächtlichen Unruhen scharf. Auch die Christen in Ägypten hätten das Recht, frei und ungehindert ihren Glauben ausüben zu können. Westerwelle wörtlich: «Wer als Christ seinen Glauben praktizieren möchte, muss das frei tun können, ohne dass er körperlich bedroht wird oder um sein Leben fürchten muss.» Religiöse Toleranz und Pluralität seien nicht nur für die Bundesregierung, sondern auch für die Europäer von essenzieller Bedeutung, so der Minister.

 

Die Lage der koptischen Christen ist prekär

 

„Viele wollen nur noch ins Ausland“

 

In Kairo ist es zu den schlimmsten Auseinandersetzungen seit dem Ende der Mubarak-Herrschaft gekommen. Ausgangspunkt war offenbar eine friedliche Demonstration koptischer Christen, die auf ihre Situation aufmerksam machen wollten. Keine Christenverfolgung, aber Diskriminierung“ – Volker Kauder bilanziert seinen Ägyptenbesuch (10.01.2011). 10.000 Christen und Muslime waren am Sonntagabend gemeinsam auf die Straße gegangen. Sie wollten mit einem Sitzstreik vor dem Gebäude des staatlichen Fernsehens auf eine wachsende Gewalt radikaler Muslime gegen Christen und koptische Kirchen aufmerksam machen. Unklar blieb, wer für die Eskalation der Gewalt verantwortlich war und wer die Opfer sind.

 

Fest steht, dass der Druck auf die Kopten, die rund „10 Prozent“ der Bevölkerung ausmachen, zugenommen hat. Mehr als 100.000 von ihnen hätten das Land seit dem Sturz der Regierung Mubarak im März verlassen. Diese Zahl nannte Ende September die „Egyptian Union for Human Rights“. Dabei seien sie eine „wirtschaftliche Säule des Landes“, so der Direktor der Organisation, Naguib Gabriel. Die Christen reisten nicht freiwillig aus, sondern würden durch Einschüchterungen von fundamentalistischen Salafisten und aufgrund fehlenden Schutzes durch die Regierung dazu gezwungen. Vor allem die junge Wirtschaftselite unter den Kopten packe die Koffer.

 

Nicht erfüllte Hoffnungen: Auch für deutsche Menschenrechtler steht fest: Die Hoffnungen der ägyptischen Revolution auf Freiheit und Menschenrechte haben sich bislang kaum erfüllt. Die Vorgehensweise des Militärs habe sich wenig verändert, berichtete der Vorstandssprecher der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), Martin Lessenthin, vor wenigen Tagen bei einer Informationsrunde in Köln. Die Diskriminierung der Kopten zieht sich wie ein Krebsschaden durch die ägyptische Gesellschaft. Neu sei nun aber, dass in dem derzeitigen Schwebezustand neben den fundamentalistischen Muslimbrüdern auch extremistische Islamisten, die Salafisten, immer populärer würden, berichtete Lessenthin. Bei ihnen bleibe es häufig nicht bei Protesten auf Plakaten und Demonstrationen vor irchen, so der Vorwurf des koptischen Menschenrechtlers Medhet Klada. Er sammelt Bilder von Opfern gewalttätiger Übergriffe. Darauf sind abgeschnittene Ohren und geschundene Körper zu sehen. Ein wesentlicher Grund für die Gewalt liegt laut Lessenthin aber nicht allein in der Religion: Die Minderheit büße als Sündenbock für Entwicklungen, die man den USA oder den Europäern ankreidet. Der regierende Militärrat kümmere sich nicht um die Gewaltexzesse religiöser Eiferer.

 

„Die Leute haben inzwischen Angst in die Kirche zu gehen“: Eine weitere Zuspitzung befürchtet der Ägyptenexperte Fouad Ibrahim. Der emeritierte Professor für Sozialgeografie prophezeit für den Ausgang der Wahlen im November eine islamistische Regierung. Einen „Gottesstaat“ mit der Scharia will er nicht ausschließen. „Alle islamistischen Strömungen zusammen werden wahrscheinlich 70 Prozent bekommen“, schätzt Ibrahim. Die liberalen Parteien hätten kaum eine Chance. Auch an eine angemessene koptische Vertretung im Parlament sei nicht zu denken. „Zuletzt hat man die Wahlkreise vergrößert, damit die Stimmen der kleinen christlichen Wohngebiete untergehen“, erklärt Ibrahim. Stärkste islamische Kraft sind derzeit die Muslimbrüder. Sie profitieren von ihrer Erfahrung als Opposition unter Mubarak. An die Möglichkeit einer moderaten konservativ-islamischen Regierung, wie sie der Westen erhofft, will Ibrahim nicht glauben. „Alle islamistischen Gruppierungen haben angekündigt, miteinander zu kooperieren. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Salafisten einen moderaten Weg zulassen werden.“

 

Die Angst der ägyptischen Christen vor dem Ergebnis der Wahl erfährt der koptisch-orthodoxe Bischof in Deutschland, Anba Damian, täglich. „Die Leute haben inzwischen Angst in die Kirche zu gehen“, berichtet er aus den vielen Emails, die ihn täglich erreichten. Auf dem Arbeitsmarkt würden Christen jetzt noch krasser benachteiligt. Gerade die jungen Kopten glaubten nicht mehr an eine Verbesserung: „Die christliche Jugend sieht keine Zukunft mehr in Ägypten. Viele wollen nur noch ins Ausland.“ (Christoph Arens / kna)

 

 

Warum koptische Christen Ägypten verlassen

 

Politologe Abdel-Samad über die Massenflucht nach der Revolution – Moderation: Matthias Hanselmann

Seit dem Sturz des Mubarak-Regimes fliehen koptische Christen in großer Zahl aus Ägypten – aus Angst vor Übergriffen durch Islamisten. Der Politikwissenschaftler Hamed Abdel-Samad warnt: Das Land wird dadurch wirtschaftlich und kulturell ärmer.

 

Matthias Hanselmann: Im März wurde der ägyptische Präsident Hosni Mubarak gestürzt. Große Freude herrschte im Land unter den Oppositionellen aller Richtungen und Religionen, so auch unter den Christen, deren Mehrheit die koptischen Christen sind. Christen und Muslime hatten sich vereint gezeigt im Kampf gegen das Regime Mubaraks. Aber die Verfolgung der Kopten in Ägypten ist nach der Revolution grausamer als zuvor, das stellen Beobachter wie Fouad Ibrahim fest, der an der Uni Bayreuth Sozialgeografie lehrt. Nach wie vor, sagt er, seinen Kopten Bürger zweiter Klasse, würden verfolgt, Gewalttaten gegen sie würden nicht bestraft. Die Folge: Rund 100.000 koptische Christen, so wird geschätzt, sind bereits aus Ägypten ausgereist, geflohen ist vielleicht das bessere Wort. Wir sprechen jetzt mit Hamed Abdel-Samad. Er ist Autor, Historiker und Politwissenschaftler ägyptischer Herkunft und jetzt für uns in einem Studio in Berlin. Guten Tag!

 

Hamed Abdel-Samad: Guten Tag, Hallo!

Hanselmann: Herr Samad, Sie haben die ägyptische Revolution nicht nur aus der Ferne beobachtet, Sie waren ja selbst auf dem Tahrir-Platz und haben mit demonstriert zu einer Zeit, als Muslime und Christen sich auf derselben Seite sahen, gemeinsam gegen Mubaraks Regime kämpften. Jetzt also verlassen koptische Christen massenhaft das Land. Es sollen gegen Ende des Jahres sogar bis zu 250.000 sein, die ausreisen. Wovor genauer flüchten denn diese Christen?

Abdel-Samad: Diese Christen flüchten vor dem Einfluss der Islamisten, vor allem der Muslimbrüder auf der Straße und der Salafisten. Kurz nach dem Sturz Mubaraks sind zwei koptische Kirchen von Extremisten angezündet worden, und das ist aber nicht neu in Ägypten. Die Spannung zwischen den Kopten und den Muslimen gab es auch zu Zeiten von Mubarak und auch davor, aber die Diktatur hat es verhindert, dass das im großartige Gewalt ausbricht, und jetzt wird all das, was das mit die Diktatur mit Gewalt unterdrückt hat, aufgelöst, und dann kommen diese Spannungen und die Differenzen ans Tageslicht.

 

Hanselmann: Also Sie teilen auch die Beobachtung, die ich eben zitiert habe, dass die Verfolgung eher größer geworden ist, oder tritt sie nur mehr zutage?

Abdel-Samad: Man bekommt mehr mit. Die Kopten wurden immer verfolgt und lebten immer als Bürger zweiter Klasse in Ägypten – merkwürdigerweise, weil eigentlich bedeutet das Wort Kopten Ägypter, weil die Kopten ja die Ureinwohner des Landes sind. Und so haben die Griechen sie genannt, die Kopten, und jetzt fühlen sie sich fremd im eigenen Lande. Ich habe auf dem Tahrir-Platz viele junge Kopten, Frauen und Männer, getroffen, die auf bessere Zeiten gehofft haben, auf mehr Demokratie und Freiheit und Bürgerrechte, und einer von ihnen hat bald den Tahrir-Platz verlassen und gesagt: Das ist nach wie vor noch nicht mein Land.

 

Hanselmann: Was würden Sie sagen: Wie groß ist der Verlust für Ihr Heimatland durch die Abwanderung der Kopten?

Abdel-Samad: Riesengroß. Die Kopten bilden ja neun bis zehn Prozent der Bevölkerung. Viele von ihnen sind in der Wirtschaft tätig, auch in der Kulturbranche – ich erinnere an die 50er-Jahre nach der Nasser-Revolution, da mussten auch die ägyptischen Juden das Land verlassen, weil sie beschuldigt worden waren, die fünfte Kolonne Israels zu werden, und seitdem ist Ägypten menschlich und kulturell arm geworden. Ich fürchte, dass mit dem Abzug vieler Kopten jetzt auch das gleiche geschieht. Es fliehen aus dem Land jetzt die besseren Menschen, die Ägypten jetzt braucht, die Intellektuellen und die Menschen, die auch die Wirtschaft teilweise auch stützen können.

 

Hanselmann: Sie haben eben zwei Gruppierungen genannt, die es sozusagen besonders auf die Kopten abgesehen haben: Die Salafisten und die Muslimbrüder. Der Sprecher der Muslimbrüder in Europa, Kamal al-Helbawy, behauptet, es gäbe gar keine größeren Probleme zwischen Kopten und Muslimen. Warum sagt er das?

Abdel-Samad: Ich weiß nicht, warum er das sagt. Ich habe auch mit Anführern der Muslimbrüder in Kairo gesprochen, und sie behaupten immer das gleiche, dass all diese Differenzen inszeniert waren von der Diktatur. Aber das ist eigentlich nicht wahr, weil es gibt religiös begründete Diskriminierung der Kopten in Ägypten, es gibt soziale Marginalisierung und es gibt Abneigung und Ressentiments, die auch in Schulbüchern und auch in den Medien immer wieder genährt werden. Und ein Land, das jetzt im Begriff ist, eine Demokratie aufzubauen, muss verstehen, dass jede Demokratie daran gemessen wird, wie man mit der Minderheit umgeht und welche individuellen Rechte jeder Einzelne von diesem Staat bekommt. Und wenn diese beiden Fragen nicht geklärt werden, dann wird es auch zu keiner Demokratie kommen, weil Demokratie nicht nur die Herrschaft einer Mehrheit bedeutet.

 

Hanselmann: Es wandern ja auch Angehörige anderer Gruppierungen, Religionen aus, auch Muslime. Gibt es vielleicht eher sogar schon einen allgemeinen Exodus derer, die es sich finanziell leisten können – aus Angst davor, dass es doch nicht gut geht mit der Demokratisierung?

Abdel-Samad: Das ist leider der Fall. Mit jedem Umbruch muss man immer rechnen mit Masseneinwanderung (gemeint ist offenbar Massenauswanderung – d. Red.) und mit dem Aufstieg des Extremismus, zumal wenn auch diese Umbrüche nicht sofort erkennbare Strukturen hervorbringen – und wir sehen es jetzt, die Demokratisierungsprozesse werden langsamer, und die Menschen werden ungeduldiger, und diejenigen, die sich ein Flugticket oder eine Schifffahrt leisten, tun das und verlassen das Land. Dadurch wird das Land noch ärmer und hat weniger Ressourcen, um sich wieder aufzubauen, und das ist natürlich die Verantwortung der neuen Machthaber. Sie müssen sofort erkennbare Strukturen schaffen, sie müssen für Rechtsstaatlichkeit und Rechtssicherheit sorgen und sie müssen natürlich Beschäftigungsprojekte auch starten, damit die jungen Menschen auch endlich mal erkennen, dass Freiheit sich lohnt und dass diese Umbrüche auch für sie etwas bringen können.

 

Hanselmann: Ich habe mal gelesen – apropos bei der Gelegenheit -, dass Ihr Bruder zunächst schwer verletzt worden ist in Kairo und dann einer der Ersten war, der dort eine eigene Fabrik aufgemacht hat. Wie geht es denn seinem Unternehmen?

Abdel-Samad: Ihm und seinem Unternehmen geht es sehr gut. Er hat angefangen, sogar jetzt Wasserrohre nach Afrika zu exportieren, obwohl seine Fabrik nur ein paar Monate alt ist. Das ist jetzt die positive Seite des Umbruchs, dass die Wirtschaftsbranchen, die früher monopolisiert waren von der Familie Mubarak, jetzt freigesetzt, frei geworden sind, und auch private Investoren die Möglichkeit haben, das zu tun. Aber all das braucht natürlich langfristig Rechtssicherheit und Rechtsstaatlichkeit, damit auch mehr Investoren kommen und dadurch mehr Arbeitsplätze entstehen.

 

Hanselmann: Deutschlandradio Kultur, das „Radiofeuilleton“, wir sprechen mit dem deutsch-ägyptischen Politikwissenschaftler Hamed Abdel-Samad über die Rolle der christlichen Kopten in Ägypten, aber auch über das, was auf Ägypten zukommt. Herr Abdel-Samad, im November wird es die ersten freien Wahlen in Ägypten geben – wir haben es gesagt -, und gerade hat die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte regelrecht Alarm geschlagen. Deren Mitglied Professor Ibrahim befürchtet, dass die islamistischen Parteien rund 70 Prozent der Stimmen bekommen werden und Ägypten ein islamistischer Staat à la Iran oder Afghanistan wird. Ist es bei Ihnen auch schon so weit, dass Sie diese Befürchtung teilen?

Abdel-Samad: Die Islamisten werden sicherlich eine große Rolle spielen, aber nach meiner Einschätzung werden sie nicht mehr als 40 Prozent bekommen. Es gibt andere Kräfte im Lande, und die Islamisten sind nicht so beliebt, wie man denkt. Sie sind zwar besser organisiert, aber sie sind nicht so beliebt in der Bevölkerung, weil sie auch kaum eine Rolle gespielt haben in der Revolution und beim Sturz Mubaraks. Einige von ihnen haben sogar Mubarak gestützt bis zur letzten Minute. Ich gehe davon aus, das so eine Art Konsens halber Demokratie entsteht, eine nationale Einheitsregierung mit den unterschiedlichen Parteien, und ich befürchte nicht, dass Ägypten sich zu einem Iran entwickelt, weil Ägypten nicht viel Erdöl hat, um sich in die Isolation zurückzuziehen. Ägypten lebt vom Tourismus, von ausländischen Investitionen, von Export, und all das braucht eine Öffnung des Landes, das Land kann sich die Isolation nicht leisten. Das wissen auch die Muslimbrüder übrigens.

 

Hanselmann: Was ist denn aus ihrer Sicht die Gruppe, die am stärksten dafür sorgen kann, dass wirklich Demokratisierung stattfindet und der Prozess sich entwickelt?

Abdel-Samad: Es ist die junge Tahrir-Generation, die jungen Frauen und Männer zwischen 18 und 25, die in Millionenscharen auf dem Tahrir-Platz und allen Tahrir-Plätzen im Land unterwegs waren zwischen Januar bis heute – übrigens, heute gibt es auch einen Millionenmarsch auf dem Tahrir-Platz. Man ruft, man will, dass der Militärrat die Macht abgibt und dass die Wahlen demokratisch abgehalten werden. Diese junge Generation ist aber noch zu jung und politisch unerfahren. Sie sind stark, sie sind selbstbewusst, aber sie haben keine politische Struktur. Ich schätze, in zehn bis 15 Jahren wird diese Generation die Hauptrolle in der Politik Ägyptens spielen. Das gilt auch für die Nachbarstaaten.

 

Hanselmann: Vielen Dank und von mir noch der Hinweis, im Oktober erscheint Ihr neues Buch zur aktuellen Lage, Titel: „Krieg oder Frieden – die arabische Revolution und die Zukunft des Westens“, wird bei Droemer erscheinen. Danke schön, Hamed Abdel-Samad!

Abdel-Samad: Vielen Dank!

Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.

 

 

Statement Condemning the Holocaust of Copts by Egyptian armed forces

 

With the Blessing of Tantalit and Annan and the Media‘s Support for Osama Heikal The Information Minister

The Coptic organizations Union in Europe, along with the World Minorities United for peace Organization in the United States, condemn the triumph of shame for Egyptian armed forces under the leadership of Tanami and Annan in crushing the Copts Sunday October 9. During their peaceful protests, in an unequal battle between peaceful demonstrators and armed troops equipped with mechanisms and vehicles and the number of combat, The Copts were crushed by vehicles and armed forces vehicles. The Copts unarmed the heads of several Copts exploded under the wheels of armored vehicles and numerous corpses mutilated by the stampede on their faces, and many Copts were killed by live bullets. In more scenes than we see from racist enemy troops against the unarmed Palestinians, and amid the Egyptian Lullaby of media misinformation and its role in injecting the public hate against the peaceful Copts demonstrators.

What happened, can be only qualified in international custom as a new holocaust against a peaceful group of people who wanted to express their rejection of abuse against an unarmed peaceful minority and the destruction of their churches by the people under the blessing of the government. The attack of the army on the peaceful demonstrators consecrates the reputation of the Egyptian army leadership and brings international condemnation of the use of excessive force against unarmed civilians just for being of different belief. We also condemn the Egyptian television for falsely misleading and lying in covering the massacre caused by the army. Instead of reporting the truth, they injected more racism against the peaceful Coptic citizens. The Egyptian Media chose to join the perpetrator against the victims and changed the story to make the perpetrator to appear as a victim to instigate more public hate against peaceful demonstrators who only wanted to claim the right to cry.

The Egyptian television asked the Public to officially uphold the armed forces and protect them from the Copts.  This is not just a hoax and a plain out lie, but it also shows the amount of hatred, immorality and racism against the Coptic minority… The events of the attacks on Copts and priests in Maseru, is another episode in the series of scaring the Copts unfortunately not by Islamic terrorists, but the armed forces which is tax-funded by citizens like the Copts. The misleading Egyptian Media is also a partner in this crime while it is also funded by taxes from the public including the Copts.

As we announce our repulsion of the press releases of Prime Minister Essam Sharaf, which prove lack of credibility and walk on the same system and methods of lies and misinformation in downplaying the crushing of the Copts who were killed by the armed forces. As we will not be silent about this cowardly despicable racial act by the armed forces and will demonstrate in front of the free world because those criminal acts that stand as a declaration of war and racism against the peaceful people in Egypt. We also offer genuine thanks and gratitude to the honest media in the Arab channel, dream TV, who covered the massacre and showed how a free and sincere media should cover history and in their coverage we have the prove of the misleading lies aired by the Egyptian Television. We also offer our thanks to all the Egyptian Muslim brothers who participated in the peaceful demonstrations with the Copts. People like you give us hope that not all the Egyptian public is poisoned by the hatred and racism against the Copts. Citizens like you are an important element in exposing the treachery of the armed forces and misinformation of the Egyptian Media.

Coptic organizations Union in Europe, General Coordinator of Union

Medhat necklace magdy Youssef

World Minorities United for Peace, President Dr. Nabil Asaad

Cc: foreign media agencies

Egyptian press statement

The Misleading Egyptian television

Formal Cabinet

Tantawi and Annan 

 

 

 

Déclaration condamnant l’Holocauste des coptes par les forces armées égyptiennes

Avec la bénédiction de Tantawi et Annan et des médias soutien pour Oussama Heikal l’information ministre

 

Les organisations coptes Union en Europe, avec le monde des minorités Unis pour la paix Organisation des États-Unis, condamnent le triomphe de la honte pour les forces armées égyptiennes sous la direction de Tantawi et Annan en écrasant les coptes dimanche 9 octobre. Au cours de leurs manifestations pacifiques, dans un combat inégal entre des manifestants pacifiques et de troupes armées équipés de mécanismes et de véhicules et le nombre de combat, les coptes ont été écrasés par des véhicules et des forces armées. Les coptes à mains nues les chefs de plusieurs coptes a explosé sous les roues des véhicules blindés et de nombreux cadavres mutilés par le stampede sur leurs visages, et nombreux coptes ont été tués par balles. En plus des scènes que nous voyons des troupes ennemies racistes contre les Palestiniens non armés, et au milieu de la berceuse égyptien des médias désinformation et son rôle en injectant le public de haine contre les manifestants pacifiques de coptes.

 

Ce qui est arrivé, peut être seulement qualifié dans la coutume internationale comme un nouveau Holocauste contre un groupe Pacifique de gens qui voulaient exprimer leur refus d’abus contre une minorité Pacifique non armée et de la destruction de leurs églises par le peuple avec la bénédiction du gouvernement. L’attaque de l’armée contre les manifestants pacifiques consacre la réputation de la direction de l’armée égyptienne et apporte la condamnation internationale de l’utilisation d’une force excessive contre des civils non armés juste pour être des différentes croyances. Nous condamnons également la télévision égyptienne pour faussement induire en erreur et gisant en couvrant le massacre causé par l’armée. Au lieu de rapports sur la vérité, ils injecté plus le racisme contre les paisibles citoyens coptes. Les médias égyptien a choisi de se joindre à l’auteur du crime contre les victimes et a changé l’histoire pour faire de l’auteur apparaisse comme une victime à susciter la haine plus public contre des manifestants pacifiques qui voulait seulement revendiquer le droit à pleurer.

 

La télévision égyptienne a demandé au Public d’officiellement respecter les forces armées et les protéger de coptes. Ce n’est pas juste un canular et une plaine sur le mensonge, mais il montre également le montant de la haine, d’immoralité et de racisme contre la minorité copte… Les événements des attaques sur les coptes et les prêtres dans Maspero, est un nouvel épisode de la série d’effrayer les coptes malheureusement pas par les terroristes islamistes, mais les forces armées, qui est financé par l’impôt par les citoyens comme les coptes. Les médias égyptiens trompeuse est également partenaire de ce crime alors qu’il est également financé par des taxes auprès du public, y compris les coptes. Comme nous annonçons notre répulsion des communiqués de presse du premier ministre Essam Sharaf, qui prouve le manque de crédibilité et de marcher sur le même système et les méthodes de mensonges et de désinformation en minimisant l’écrasement des coptes qui ont été tués par les forces armées.

 

Comme nous ne sera pas silencieuses sur cet acte raciale méprisable lâche par les forces armées et fera la démonstration à la face du monde libre parce que les actes de ces criminels qui se présenter comme une déclaration de guerre et le racisme contre le peuple Pacifique en Égypte. Nous offrons aussi Merci authentique et gratitude envers les médias honnêtes dans le chenal arabes, dream TV, qui a couvert le massacre et montre comment les médias libres et sincère devrait couvrir l’histoire et dans leur couverture, nous avons la preuve du trouve trompeuse diffusée par la télévision égyptienne. Nous offrons également nos remerciements à tous les frères musulmans égyptiens qui ont participé à des manifestations pacifiques avec les coptes. Les gens comme vous nous donnez espèrent que pas tout le public égyptien est empoisonné par la haine et le racisme contre les coptes. Comme vous, les citoyens sont un élément important en exposant la trahison des forces armées et la désinformation des médias égyptiens.

 

Union en Europe, coordonnateur général de l’Union des organisations coptes

Medhat collier magdy Youssef

Minorités de monde Unies pour la paix, Président, m. Nabil Asaad

 

CC: organismes de médias étrangers

Communiqué de presse égyptienne

La télévision égyptienne trompeurs

Armoire officielle

Tantawi et Annan

 

8 Responses to “Berichte und Statements der Kopten und der „ehrlichen“ Webseiten”

  1. Erich Foltyn Says:

    wenn auf das Militär geschossen wird, ist ja immer wahrscheinlich, dass es auch Provokateure sein können, die sich unter die Demonstranten mischen. Da soll man immer Bilder davon haben, damit man das beweisen kann.

  2. Hallo Herr Kemmer 😉 Schreibst Du Deinen Kommentar auch hier noch drunter?

    http://www.zukunftskinder.org/?p=13114

  3. Erich Foltyn Says:

    wer immer das war, der auf die Soldaten geschossen hat, im Nachhinein kann man das nicht ungeschehen machen. Man kann aber vielleicht feststellen, wer die Täter waren und wieso die überhaupt Gewehre hatten. Wegen Steinwürfen geht man nicht her und fährt mit Panzerwagen in friedliche Demonstranten, außer man will eskalieren. Und so erfährt wenigstens die Welt, was dort los ist, weil die träumen alle vor sich hin. Sie glauben, man braucht nur die Kirche abschaffen und den Islam einführen und dann ist der glückselige Atheismus überall. Und damit der Traum Wirklichkeit wird, bombt die NATO ein bisschen überall herum um viel Geld mit vielen Opfern und so, dass sie möglichst den Krieg verlieren.

  4. Süddeutsche schreibt, dass sie nichts Genaues weiß, schreibt aber eine Menge Blödsinn.

    http://www.sueddeutsche.de/politik/unruhen-in-aegypten-die-blutige-nacht-von-kairo-1.1158422

  5. Christina Says:

    Wir müssen hinter den Kopten stehen. Hier fordern die Moslems immer nur Religionsfreiheit für sich, sie nutzen unsere Demokratie in Bezug der Religionsfreiheit schamlos aus, und was machen sie in ihren herkunftsländern. Ich bete für die lieben Kopten.

  6. Benephraim Says:

    So ist es! Satan fuehrt eine Offensive gegen Christen und Juden. Wie es geschrieben steht wird Gtt den Schrei der Aegypter hoeren und ihrer Verteidigung kommen!

  7. Ibrahim Says:

    Es ist schon schlimm wenn ARD und ZDF zuerst auf die Lügen der ägytischen Staatspresse hereinfallen und dann am nächsten Tag ganz anders Berichten!

    Der Militärrat ist sehr schlecht! Bis jetzt gibt es immer noch keine Polizei auf den Straßen Ägyptens!

    Was sind das für zustände! Was ist das für ein Land!

  8. saphiri Says:

    Boykott denen, die den Bedrohungen und Erpressungen der Islam-Vertretern nachgeben und getürkt falsche Berichte veröffentlichen.

    Viele Christen traten aus der Kirche aus wegen der Missbrauchsfälle.
    Nun, kündigen diese Christen auch die Beziehung von Tages- und Wochenzeitungen, die manipulierend über Islam und Kopten berichten?
    Die Süddeutsche Zeitung ist seit Jahren das Sprachrohr der Penzberger Moschee. Wie kann man solche eine Zeitung noch abonnieren?

    Wäre es gerecht, wenn man die Mitgliedschaft zur Kirche kündigt, während man die Machenschaften, Entsorgung der freien Meinungsäußerung, der deutschen Presse unterstützt?

    Kann man noch, als Christ, zu einem Gartenfest beim Bundepräsidenten gehen?

    Boykottiert friedlich diejenigen, die uns die islamische Ideologie aufzwingen, und dabei den Muslimen am wenigsten helfen, denn das sind die Opfer dieser diskriminierenden, menschenverachtenden Ideologie.

    Die in Berlin wohnen, demonstriert in Sichtweite zum Bundespräsidentenpalast und zeigt in Übergröße diese Bilder, die hier veröffentlicht wurden und fragt, WARUM soll das zu uns gehören?
    Schreibt lesbar die Verse aus dem Koran, die vorschreiben, dass Ungläubige diskrimininiert werden als die „schlechten“ Menschen, dass man die nicht als Freunde nehmen darf, aber töten solle, wo immer man sie treffe.

    Lasst euch nicht ablenken, die Muslime seinen inzwischen auch Deutsche, Blah, blah, blah,…., das ändert ja nicht an ihrem Gehorsam in der Unterwerfungspflicht.
    NSDAP-Mitglieder waren auch Deutsche, friedliche Menschen, gingen sonntags in die Kirche und den Fußballverein. Und trotzdem unterstützten sie durch ihre Mitgliedschaft die Macht der NS-Ideologie.

    Besteht darauf zu differenzieren, zwischen den Zwangsindoktrinierten der Unterwerfung und dem Islam, der als Religion getarnt, die Menschen in „gute“ und „schlechte“ Menschen diskriminiert. Daraus allein der Hass gegen die Ungläubigen („schlechte“ Menschen) resultiert.

    Der Blödsinn, mit dem sich Wulff herausredet, jeder Moslem müsse die demokratische Grundgesetze respektieren, den solle er mal im Praktischen erklären, wie es ginge, dem Koran zu gehorchen und gleichzeitig dem Grundgesetz. Dieser Mann, als unser Repräsentant, soll sich erst mal bilden, um „Schaden vom Volk abwenden“ zu können!


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