kopten ohne grenzen

Durch Gebet und Wort für verfolgte Kopten

Kinder der verfolgten Kirche: Leben in zwei Welten 22. April 2011

Filed under: Christenverfolgung — Knecht Christi @ 16:03

Verfolgung und Ausgrenzung wegen ihres Glaubens an Jesus macht auch vor Kindern nicht halt.

 

Der kleine Amr aus Ägypten war gerade drei Jahre alt, als sein Vater Mustafa ins Gefängnis kam. Früher waren seine Eltern Muslime. Nachdem sie sich für ein Leben mit Jesus Christus entschieden hatten, wandte sich Mustafas Mutter gegen den eigenen Sohn und zeigte ihn bei der Polizei an. In ihren Augen war er nun ein „Ungläubiger“ und hatte die Ehre der Familie beschmutzt. Der kleine Amr musste mit ansehen, wie Polizisten sein Elternhaus durchsuchten und den Vater brutal wegschleppten. Erst drei Monate später kam er, traumatisiert von den Verhören, wieder nach Hause. Danach führte Amr ein Doppelleben: Daheim konnte er frei über Jesus Christus sprechen, doch in der Schule musste er darüber schweigen. Seine Eltern schärften ihm ein, vorsichtig zu sein und halfen ihm, sein „Geheimnis“ zu bewahren.

 

Weiter in Angst: Amr war ein talentierter Junge. Er hatte gute Noten in der Schule und spielte sehr gut Fußball. Seine Klassenkameraden mochten ihn sehr. Der Junge liebte es, mit seinen Freunden zu spielen. Doch wenn sie sich zum Beten in die Moschee aufmachten, erfand er Ausreden und ging heim. Schließlich entdeckten die Freunde sein Geheimnis. Sie verschworen sich gegen Amr, verspotteten ihn als „Ungläubigen“ und wann immer er sich ihnen näherte, liefen sie weg und ließen Amr alleine stehen. Dieses Leben in zwei Welten war für den inzwischen achtjährigen Jungen sehr anstrengend. Eine Zeit lang nässte er nachts ein. Auch wenn derzeit nicht abzusehen ist, ob der Umsturz in Ägypten sich für Christen positiv auswirken wird, gilt bei radikalen Muslimen der „Abfall vom Islam“ weiterhin als Verbrechen. So bleibt Amr in Sorge, dass seinem Vater etwas zustößt und er ihn nie wiedersieht. {Quelle: Open Doors Deutschland}

 

 

Christen fasten und beten für Ende der Gewalt

 

„Was, wenn die Lage weiter eskaliert: Bleiben oder auswandern?“

 

Die eskalierende Lage in Syrien versetzt auch Christen in der Arabischen Republik in Angst. Unsicherheit breitet sich aus. Wie das Hilfswerk Open Doors von örtlichen Gemeindeleitern und Pastoren erfahren hat, fasten und beten Gemeinden für ein Ende der Gewalt. Dringend bitten sie Christen in aller Welt, gemeinsam mit ihnen für Syrien und die Zukunft der christlichen Gemeinschaft dort zu beten. Sicherheitskräfte von Präsident Baschar al-Assad gehen brutal gegen regierungskritische Demonstranten vor, die für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit eintreten. Laut Medienberichten sollen in den vergangenen Tagen über 100 Menschen getötet worden sein.

 

Angst vor einem zweiten Irak: „Viele Menschen haben Angst, dass die Situation weiter eskaliert“, so ein Gemeindeleiter, der aus Sicherheitsgründen anonym bleiben möchte. „Ich sprach mit syrischen Muslimen und Christen, die mir sagten, dass der Präsident bei der Mehrheit der Bevölkerung beliebt sei. Dennoch müssten sich einige Dinge ändern, um das Leben der Menschen zu verbessern.“ Wie der Leiter weiter berichtete, seien Christen in Sorge, dass ihre Situation sich durch eine Ablösung der gegenwärtigen Regierung ähnlich dramatisch wie die der christlichen Minderheit im Irak entwickeln könnte, „wenn nicht noch schlimmer“. Nach dem Sturz von Diktator Saddam Hussein hat sich die Leben für Christen im Irak extrem verschlechtert. Während Anfang der 1990er Jahre noch 850.000 Christen im Irak lebten, sind heute vermutlich deutlich unter 300.000 Christen der Verfolgung krimineller Banden und radikaler Islamisten ausgesetzt. Die Kirchen in Syrien engagieren sich sehr in der Betreuung christlicher Flüchtlinge aus dem Irak.

 

Ratlosigkeit bis Panik: Einige christliche Familien denken darüber nach, das Land zu verlassen oder ihre Häuser zu verkaufen. Andere sind in Panik und hoffen, dass die Situation für Christen zumindest stabil bleibt. Es wird befürchtet, dass sie als erstes zur Zielscheibe von Anschlägen durch extreme Muslime oder Drusen, einer schiitischen Religionsgemeinschaft, werden könnten. Bislang gilt Syrien als vergleichsweise tolerant gegenüber Christen. Es gibt keine offizielle Staatsreligion, wohl aber muss der Präsident Muslim sein. Verfassungsrechtlich wird anderen Religionsgruppen die Freiheit garantiert, ihre Religion auszuüben und ihre Gottesdienste zu feiern. Das Evangelium darf jedoch nicht an Muslime weitergegeben werden. Muslime, die Christen wurden, können familiären Druck aufgrund ihrer Hinwendung zum Christentum erfahren. Im vorigen Jahr wurden mehrere Hauskirchen geschlossen sowie Christen verhaftet und verhört. Von den 22 Millionen Einwohnern sind rund neun Prozent Christen. {Quelle: Open Doors Deutschland}

 

Pakistan: Christliche Frauen erleiden Zwangsbekehrungen und -ehen

Die Zahlen steigen, Opfer sind neben jungen Christinnen auch Hinduistinnen. Religiöse Minderheiten werden unterdrückt

Lahore (kath.net/Fidesdienst): Die Zahl der Zwangsbekehrungen, Vergewaltigungen und Zwangsehen nimmt in Pakistan zu: Opfer sind vor allem junge Christinnen und Hinduistinnen und damit Angehörige religiöser Minderheiten. Dies berichten einheimische Beobachter dem Fidesdienst. Es handelt sich um ein Phänomen auf das die katholische Kirche in Pakistan seit langem hinweist und einzugrenzen versucht. „Christliche Mädchen sind besonders schwach und angreifbar, denn die Gemeinden aus denen sie kommen sind arm, schutzlos, ausgegrenzt und daher besonders für Unterdrückungen und Einschüchterungen geeignet. Oft haben sie nicht einmal den Mut, über die erlittene Gewalt zu sprechen“, so eine Ordensfrau, die sich um betroffene Mädchen kümmert, denen die Flucht gelingt, zum Fidesdienst. „Doch die Tendenz ist sehr besorgniserregend: es gibt jedes Jahr Hunderte solcher Fälle und die, von denen wir wissen, sind nur ein kleiner Teil davon“. In einer Gesellschaft, welche die Diskriminierung von Minderheiten und insbesondere von Frauen toleriert, ist die mehrheitliche Religion und die vorherrschende soziale Schicht in der Lage, Unterdrückung auszuüben.

 

Ein Bericht des „Centre for Legal Assistance and Settlement“ (CLAAS) hervorgeht, die verfolgte Christen in Pakistan betreut, bestätigt die Warnung und berichtet von konkreten Fällen insbesondere aus der Region Punjab.

 

Die 14jährige Sidra Bibi aus Sheikhupura in Punjab ist Tochter eines Arbeiters, der in der Baumwollindustrie arbeitet. Ein Muslim aus dem Dorf hatte Gefallen an dem Mädchen gefunden und belästigte sie, was mit einer Entführung und einer Vergewaltigung unter Androhung des Todes und mit einer daraus folgenden Schwangerschaft endete. Dem Mädchen gelang die Flucht und es konnte seiner Familie zurückkehren. Doch die Polizei lehnte eine Anzeige ab. Nun kümmert sich CLAAS um den Fall. Die 28jährige Tina Barkat wurde von einer muslimischen Freundin dazu angehalten, sich um Islam zu bekehren. Die Verwandten der Freundin lasen ihr immer wieder Verse aus dem Koran vor. Schließlich wurde sie entführt, bedroht und mit einem muslimischen Verwandten verheiratet. Die Anwälte versuchen nun die Ungültigkeit der Eheschließung zu erwirken. Der 17jährigen Samina Ayub widerfuhr dasselbe Schicksal. Sie wohnt mit ihrer Familie in der Nähe von Lahore und wurde von einem Muslim entführt und zur Bekehrung zum Islam gezwungen und fortan Fatima Bibi genannt. Schließlich wurde sie nach muslimischem Ritus verheiratet. Die Familie zeigte den Entführungsfall an, doch die Polizei zog den Verantwortlichen nicht zur Rechenschaft. Der Fall bleibt bisher ungelöst und die Familie bittet nun um das Engagement der Zivilgesellschaft für die Freilassung Saminas. Die 19jährige Shazia Bibi aus Gujranwala in Punjab arbeitet als Haushaltshilfe bei einer muslimischen Frau, die ein Drogeriegeschäft besitzt. Der muslimische Dienstbote des Geschäfts verliebte sich in Shazia. Im Einverständnis mit der muslimischen Arbeitgeberin wurde sie bekehrt und zwangsverheiratet. Die Familie von Shazia brachte den Fall vor Gericht.

 

Zwei weitere junge Christinnen, die 15jährige Uzma Bibi aus Gulberg und die 20jährige Krankenpflegerin Saira Bibi aus Lahore wurden von muslimischen Nachbarn verschleppt, zum Islam bekehrt und zur Heirat gezwungen. Die Familien versuchen nun im Rahmen einer Klage vor dem Obersten Gericht ihre Töchter wieder zurück zu bekommen. Dabei werden sie von den Anwälten des CLAAS unterstützt.

 

 

Indien: Schweigemarsch für die Opfer antichristlicher Gewalt

Christen sind leichte Opfer, da sie auf die Gewalt nicht antworten und keine Rache ausüben, sondern das Gebet und die Vergebung entgegenhalten“.

 

Mumbai (kath.net/Fidesdienst): Am kommenden Karfreitag, den 22. April, werden über 20.000 indische Christen der verschiedenen Konfessionen in Mumbai zu einem Schweigemarsch im Zeichen des Gebets und des Fastens erwartet. Der Initiative des „Catholic Secular Forum“ (CSF), in deren Mittelpunkt das Gebet für verfolgte Christen und insbesondere Opfer anti-christlicher Gewalt in Indien steht, schließen sich zahlreiche christliche Bewegungen und Vereine an. Wie Joseph Dias, Vorsitzender des CSF, dem Fidesdienst berichtet, „empfindet die christliche Glaubensgemeinschaft das Bedürfnis, den Karfreitag, an dem die Kreuzigung Christi im Mittelpunkt steht, allen ‚gekreuzigten’ Christen in Indien und in aller Welt zu widmen.

 

Die Hauptveranstaltung wird in Mumbai stattfinden, aber auch in anderen indischen Städten, darunter Delhi, Kalkutta, Bangalore und anderen sind ähnliche Initiativen geplant, mit denen die Christen in Indien die Öffentlichkeit auf das Problem aufmerksam machen wollen. „Anti-christliche Gewalt nimmt zu“, so Dias, „seit Anfang des Jahres 2011 wird durchschnittlich jeden Tag ein mehr oder minder schlimmer Fall gemeldet. Die Gewalt konzentriert sich vor allem auf Staaten wie Orissa und Karnataka, doch auch andere Regionen Indiens sind nicht dagegen immun“.

 

In Karnataka könne man nicht von einer „neuen Welle“ sprechen, „weil seit 2008 die Serie der der Übergriffe nie unterbrochen wurde. Jüngste Episoden sind ein dramatischer Beweis dafür.“ „Das CSF“, so Dias weiter, „hat auf ein kriminelle Bündnis zwischen der Vertretern der Armee und hinduistischen Extremisten hingewiesen, das für die antichristliche Gewalt der vergangenen Jahre verantwortlich ist, von der vor allem Orissa, Karnataka, Madhya Pradesh und Maharashtra betroffen waren“. Dabei erinnert Dias daran, dass „Christen leichte Opfer sind, da sie auf die Gewalt nicht antworten und keine Rache ausüben, sondern das Gebet und die Vergebung entgegenhalten“. Zu den Gründen der wachsenden antichristlichen Gewalt sagt der Vorsitzende des CSF: „Oft geschieht die Gewalt unter dem Vorwand des Vorwurfs des Abwerbens von Gläubigen und der Zwangsbekehrungen. Die Wahrheit ist jedoch, dass hinduistische Extremisten das soziale Engagement der Christen in Schulen und Krankenhäusern und deren wertvolle Arbeit bei der menschlichen wirtschaftlichen und sozialen Förderung der tribalen Völker nicht tolerieren, die in der immer noch auf dem Katensystem basierenden Gesellschaft unterdrückt und diskriminiert werden und oft um die Aufnahme in die christliche Glaubensgemeinschaft bitten.“

 

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