kopten ohne grenzen

Durch Gebet und Wort für verfolgte Kopten

Beistand für Christen auf der Arabischen Halbinsel 22. April 2011

Filed under: Christenverfolgung — Knecht Christi @ 16:30

Christen muslimischer Herkunft leben Glauben im Verborgenen

 

Bei den regierungskritischen Protestbewegungen auf der Arabischen Halbinsel bittet das Hilfswerk für verfolgte Christen Open Doors die einheimischen Christen nicht zu vergessen und für sie zu beten. Da ein Religionswechsel in den betroffenen Staaten nicht ungestraft möglich ist, sind sie gezwungen, ihren Glauben heimlich zu leben.

 

Jemen: Seit zwei Monaten wird der Jemen von Massenprotesten erschüttert. Die Demonstranten fordern den Rücktritt von Präsident Ali Abdullah Saleh. Seit Beginn der „Revolution“ mussten viele ausländische Christen, die zumeist als Entwicklungshelfer im Jemen arbeiteten, das Land verlassen oder können nicht mehr einreisen. „Das wirkt sich auch auf die jemenitische Gemeinde im Untergrund aus“, so Bruce Peter (Name geändert), der bei Open Doors für den Bereich Naher Osten tätig ist. „Die Ausländer waren für jemenitische Christen muslimischer Herkunft eine wichtige Anlaufstelle bei Glaubensfragen oder in praktischen Angelegenheiten. Ihre Ausreise hinterlässt Lücken. Unklar ist, wann sie wieder in den Jemen zurückkehren können. Sehr belastet werden auch Freundschaften dieser Christen zu einheimischen Geschwistern, die ihren Glaubenswechsel in einer streng muslimischen Gesellschaft verbergen müssen.“ Auf Apostasie (Abfall vom Islam) steht im Jemen die Todesstrafe. Hinzu kommt, dass sich auch die wirtschaftliche Situation in dem ohnehin sehr armen Land weiter verschlechtert hat. Es wird befürchtet, dass die Terrororganisation Al Kaida an Einfluss gewinnt und es nach einem Rückzug des Präsidenten zu Anarchie kommt. Unter den 23,6 Millionen Einwohner gibt es etwa 6.000 Christen.

 

Katar: In dem kleinen Land im Nordosten der Arabischen Halbinsel kam es bislang zu keinen größeren regierungskritischen Protestaktionen. Das an Erdöl- und Erdgasvorkommen reiche Land hat etwa 1,4 Millionen Einwohner, überwiegend Ausländer. Open Doors schätzt, dass mehr als 89.000 Christen in Katar leben, zumeist Gastarbeiter aus Südostasien. Unter den Einheimischen gibt es nur einige Dutzend Christen muslimischer Herkunft. Ihre Situation hat sich aufgrund der Proteste im Nahen Osten Berichten zufolge bislang nicht verändert.

 

Oman: In dem seit 40 Jahren von Sultan Kabus regierten Oman demonstrieren Menschen für Reformen. Bei Unruhen wurden mindestens zwei Menschen getötet. In Oman leben unter den 2,8 Millionen Menschen etwa 35.000 Christen, überwiegend Gastarbeiter. Open Doors geht von nur einigen hundert einheimischen Christen aus. Auch hier gibt es derzeit keine nennenswerten Veränderungen für die dort lebenden Christen.

 

Saudi-Arabien: Auch in Saudi-Arabien kam es vor einigen Wochen zu öffentlichen Demonstrationen, die das Innenministerium umgehend verboten hat. Beobachter gehen davon aus, dass das Königreich dynamische Proteste wie in den Nachbarstaaten Bahrain und Jemen fürchtet. In dem größten Land auf der Arabischen Halbinsel lebt eine wachsende Zahl einheimischer Christen, doch die Mehrheit von ihnen sind Ausländer. Insgesamt bekennen sich etwa 1,2 Millionen der 25,7 Millionen Einwohner Saudi-Arabiens zu Jesus Christus. {Quelle: Open Doors Deutschland}

 

 

“Moderater” Islam verweigert weiter Gespräche mit Vatikan

 

Kairo: In einem Treffen mit dem Apostolischen Nuntius wiederholte der Großiman El-Tayeb die Vorwürfe gegen den Vatikan. Er kritisierte den Heiligen Stuhl, weil Papst Benedikt XVI. an die Regierungen appellierte, die Christen besser vor Verfolgung und Diskriminierung zu schützen.

 

Die Al-Azhar-Universität von Kairo, deren Großimam El-Tayeb ist, präsentiere sich gerne, so Asianews, als “moderates Gesicht des Islam”. Doch in Wirklichkeit verfolge sie die “harte Linie” gegen den Vatikan. El-Tayeb wiederholte gegenüber dem Nuntius diese harte Linie. Al-Azhar werde an den interreligiösen Gesprächen mit dem Vatikan erst wieder teilnehmen, wenn der Papst sich für seine “Kritik” am Islam entschuldigt. Den Zorn des ägyptischen Islam löste der Appell Benedikts XVI. nach dem Attentat auf die koptische Kathedrale von Alexandria aus.

 

Das Gespräch zwischen dem Botschafter des Heiligen Stuhls, Michael Girard, und dem Großimam fand gestern in Kairo statt. Der Großimam bezeichnete die Beziehungen zum Vatikan als “normal”. Gleichzeitig verlangte er aber erneut eine “offizielle Entschuldigung” des Papstes. Erst dann könne an die Wiederaufnahme von Gesprächen nachgedacht werden.

 

Die katholische Kirche lehnt eine Entschuldigung ab, “da der Papst in keiner Weise den Islam beleidigt” habe. Benedikt XVI. habe “den Schutz der Christen gefordert, wie es seine Pflicht” sei. Ägyptens Christen unterstützen den Standpunkt des Vatikans. Aus koptischen Kreisen sei zu hören, daß “die islamische Forderung nach einer Entschuldigung ein Skandal” sei. Sie entspreche der “Unterwerfungslogik, die der Islam für Nicht-Moslems” vorsehe.

 

Der Botschafter des Vatikans habe von seinem Gesprächspartner Erklärung darüber verlangt, “weshalb die Gewalt gegen Christen in Ägypten” fortgesetzt werde. In ägyptischen Kirchenkreise, so Asianews, bewerte man das Verhalten von Al-Aszhar als “zwiespältig”. Einerseits präsentiere sich die Universität als “moderates Gesicht des Islam”, das sich vom “radikalen Gesicht” unterscheide. Die bisherigen Interreligiösen Gespräche seien jedoch vor allem eine “Fassade der Höflichkeiten” gewesen, da die islamische Seite alle “heißen Eisen” vermied und über Freundlichkeiten nicht hinausging. Der Vatikan habe “daraus gelernt” und weiche nicht von seinen “klaren Positionen ab”.

 

Der Sturz Mubaraks habe gezeigt, wie instabil die politischen Verhältnisse Ägyptens seien. Die ohnehin prekäre Lage der Christen stehe auf des Messers Schneide, da die islamistischen Kräfte gestärkt worden seien. Dies erkläre, so Asianews, zum Teil das Verhalten von Al-Azhar, schließlich gehe es darum, wer morgen die Macht am Nil innehaben werde. (Quelle: Asianews/Giuseppe Nardi – Katholisches}

 

 

Inhaftiert, weil er „Jesus ist Herr“ geschrieben haben soll

 

Der Äthiopier Tamirat Woldegorgis ist „Gefangener des Monats April“.

 

Frankfurt am Main/Wetzlar (idea): Zum „Gefangenen des Monats April“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea den äthiopischen Christen Tamirat Woldegorgis benannt und zur Unterstützung für ihn aufgerufen. Er gehört zur pfingstkirchlichen „Full Gospel Church“ (Kirche des vollen Evangeliums). Woldegorgis wurde nach Angaben des Informationsdienstes Compass Direct am 18. November 2010 in der südäthiopischen Stadt Moyale wegen angeblicher Koranentweihung zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.

 

  Er leitete eine Schneiderei mit einem muslimischen Geschäftspartner. Dieser beschuldigte den Christen, auf ein Stoffstück und in einen Koran den Ausspruch „Jesus ist Herr“ geschrieben zu haben. Der Muslim berichtete dies dem Scheich der nahegelegenen Moschee. Daraufhin wurde Woldegorgis wegen Entweihung des Korans Anfang August 2010 verhaftet. Andere Muslime klagten ihn an, er habe „Jesus ist Herr“ auch auf einen Minibus und eine Hauswand geschrieben. Der Christ bestreitet dies.

 

Kirchenleiter: Leben des Christen in Gefahr: Nach der Verurteilung wurde er in das Gefängnis der Stadt Jijiga gebracht, Hauptstadt der islamisch geprägten Verwaltungsregion Somali. Dort sehen Kirchenleiter sein Leben in Gefahr. Zwei Freunde, die ihn besuchten und Nahrungsmittel brachten, wurden zu Geldstrafen verurteilt, weil sie einen kriminellen Islambeleidiger unterstützt hätten. Nach Informationen von Compass Direct sollen Behörden Woldegorgis die Freilassung versprochen haben, wenn er zum Islam übertritt. IGFM und idea rufen dazu auf, sich in Briefen an den äthiopischen Staatspräsidenten Girma Woldegiorgis für die Freilassung des Christen einzusetzen, der vermutlich Opfer einer Intrige sei. Äthiopien hat den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte ratifiziert, der in Artikel 18 den umfassenden Schutz der Religionsfreiheit garantiert. Nach der Volkszählung von 2007 sind von den über 80 Millionen Einwohnern Äthiopiens 62,8 Prozent Christen, 33,9 Prozent Muslime und 2,6 Prozent Anhänger von Naturreligionen. Von den Christen sind 43,5 Prozent orthodox, 18,6 Prozent evangelisch und 0,7 Prozent katholisch.

 

 

Blasphemie-Angeklagte enden meist als Mordopfer

 

Pakistan: Angeklagte nach dem Blasphemiegesetz erleben selten ihren Gerichtsprozeß. Darauf weist die Stiftung „Masihi“ hin, eine bei der pakistanischen Regierung registrierte Menschenrechtsorganisation. So wurden in der Region Punjab in den vergangenen Jahren 45 Anzeigen wegen Blasphemie erstattet. In 43 Fällen wurden die Beschuldigten ermordet, bevor es zu einem Prozeß kam oder die Anzeige auch nur offiziell registriert wurde, informierte die Organisation. Der vor einer Woche festgenommene Christ Arif Masih aus Faisalabad schwebe deshalb „in höchster Lebensgefahr“.

 

Dem 40-Jährigen wird vorgeworfen, er habe Seiten aus einem Koran herausgerissen und Drohbriefe an Muslime geschrieben, in denen er sie angeblich zum Christentum bekehren wollte. Der Pakistanischen Bischofskonferenz zufolge handelt es sich um unhaltbare Anschuldigungen. Der Angeklagte befindet sich nach Angaben der Polizei an einem geheimen Ort, um seine Sicherheit nicht zu gefährden. {Quelle: Katholisches}

 

1 Responses to “Beistand für Christen auf der Arabischen Halbinsel”

  1. Melania Oana Says:

    Video-Interviews: Demo gegen Christenverfolgung in Frankfurt vom 12.03.2011
    http://gloria.tv/?media=148938


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