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Salafisten ermorden pro-palästinensischen Italiener in Gaza 21. April 2011

Filed under: Islamischer Terror — Knecht Christi @ 14:00

Die meisten Menschen würden Gaza lieber heute als morgen verlassen. Es handelt sich um ein Flüchtlingscamp der UN, in dem Staatenlose untergebracht sind, da in den vergangenen zig Jahren bislang kein arabisches Land dazu bereit war, die gebürtigen Palästinenser aufzunehmen. Die meisten Palästinenser sind Muslime, aber es gibt auch eine kleine christliche Minderheit.

 

Seit einigen Jahren steht das Flüchtlingscamp unter „Selbstverwaltung“ einer Organisation, die nebenbei militante Ableger unterhält und zur Auslöschung Israels aufruft: Die Hamas. Unterstützer der israel-feindlichen Hamas sind der Iran und die Türkei. Die Hamas praktiziert die Scharia und ist ein Ableger der Muslimbrüder aus Ägypten. Ebenfalls in Ägypten entstand die islamische Strömung der Salafisten. Salafisten orientieren sich wie die saudi arabischen Wahhabiten nur an Koran und Sunna und einigen wenigen frühen Gelehrten. Sie propagieren einen Islam des 7. Jahrhunderts und halten jede andere Form des Islam für unislamisch. Selbst die fundamentalistische Hamas ist aus ihrer Sicht „vom wahren Glauben abgefallen“. Der weltweit bekannteste Salafist ist Osama bin Laden. Bei Al-Qaida gelang es ihm allerdings, Salafismus und Muslimbrüder unter einen Hut zu bekommen, denn der zweite Chef von Al-Qiada ist Muslimbruder.

 

In Gaza konkrurrieren jedoch die Muslimbrüder der Hamas und die Salafisten um richtige Auslegung des Koran und damit um eine Legitimation zur Macht.

 

Israel hat Gaza komplett abriegeln müssen, um seine Bevölkerung vor Übergriffen zu schützen. Um Rakteten aus dem Gazastreifen abzufangen, wurden mittlerweile Millionen Dollar in ein Abwehrsystem investiert. Es gibt immer wieder Versuche, das Embargo gegen die Hamas zu unterlaufen. Insbesondere die Türkei ist hier besonders aktiv. Auch gibt es offensichtlich seit der Revolution weniger Kontrollen an der Grenze zwischen Gaza und Ägypten, denn zuletzt wurde sichtbar, dass die Hamas über Waffennachschub verfügt.

 

In dieses Getümmel verirrte sich ein italienischer „Friedensaktivist“, den die Salafisten als Geisel benutzten, um ihre Anführer freizupressen. Der Fall zeigt, wie gefährlich und menschenverachtend der Salafismus ist und dass er in Europa verboten gehört. Die italienische Regierung verurteilte den Mord heute. In Italien werden Hass-Prediger konsequent inhaftiert – im Gegensatz zu Deutschland.   {Quelle: www.religionsbehoerde.wordpress.com}

 

Warum wurde Arrigoni so bestialisch ermordet?

 

Der grausame Mord am italienischen Aktivisten Vittorio Arrigoni: Mit dieser Tat wollen sich radikale Islamisten im Machtkampf gegen die Hamas positionieren.

 

Vittorio Arrigoni sah man den Europäer immer an, auch wenn er mit Dreitagebart in die Kamera blinzelte, die Sonne Gazas auf seinem Gesicht, ein malerisches Tattoo auf seinem linken Oberarm und ein palästinensisches Kopftuch zu einem Turban über die Stirn gewickelt. Auf seinem Blog fährt auch jetzt – nach seinem Tod – noch immer eine Kamera aus dem Dunkel des Weltalls auf die Erde zu, dort hinunter auf das Heilige Land am östlichen Mittelmeer, immer tiefer hinab und hinunter bis auf das Labyrinth von Gaza-City, wo er schließlich in einem Auto die Kriegsruinen vorführt, die Israels Luftwaffe der Stadt bei der letzten Attacke wieder geschlagen hatte.

 

Gaza war zum Leben und zur Passion Vittorio Arrigonis geworden. Jetzt wurde die abgeriegelte Stadt auch sein Schicksal. In der Nacht zum Freitag haben islamistische Extremisten den italienischen Friedensaktivisten verprügelt und erdrosselt, noch bevor das Ultimatum verstrichen war, in dem sie mit seiner Entführung drei inhaftierte Gefangene aus ihrer Führungsriege bis Freitagnachmittag freipressen wollten.

 
„Sehr humane Persönlichkeit“: Neben seiner Arbeit als Journalist und Schriftsteller war Arrigoni vor allem ein unermüdlich aktives Mitglied der pro-palästinensischen internationalen Solidaritätsbewegung ISM. So war er zwischen Gaza-Stadt im Nordosten und Rafah im Südwesten des Gaza-Streifens bekannt geworden wie ein bunter Hund, wo ihn Huwaida Arraf, ein Mitbegründer der ISM nun als höchst „dynamische, sehr humane Persönlichkeit“ beschrieb. Nie habe er Sorge um ihn gehabt, weil er sich sicher war, dass dessen offensichtliche humanitäre Gesinnung ihn immer wie ein Schutzschild schützen würde, in welchen Gefahren auch immer. Auch jetzt habe er deshalb keinen Moment daran zweifeln können, dass seine Entführer in gleich wieder frei lassen würden, sobald ihnen gewahr würde, wen sie da in ihre Gewalt gebracht hatten.

 

Dass es anders kam, war ein Schock, nicht nur für ihn. Ausgerechnet Arrigoni! Er liebte das Leben und hasste die Ungerechtigkeit und den Krieg – vor allem den Krieg zwischen Israel und Palästina, über den er schon seit Jahren aus Gaza berichtete, auf seinem Blog („Guerrilla Radio“) ebenso wie für „Il Manifesto“, als dessen freier Korrespondent er arbeitete. Getötet hat den 36-Jährigen aber nun der Krieg der Palästinenser untereinander. Unversehens war er zwischen Frontlinien geraten, die er kennen musste – und doch wohl nicht erwartet hatte.  Das italienische Außenministerium verurteilte den „barbarischen Mord“ sogleich als einen „Akt sinnloser Gewalt in aller Schärfe“ und verurteilte voller Abscheu jene Extremisten gleich mit, die dem „Wert des menschlichen Lebens gegenüber so gleichgültig“ seien.

 

Die Entführer waren Salafisten

Damit werden sie in diesem Fall aber wohl auf besonders taube Ohren stoßen. Arrigonis Entführer waren so genannte Salafisten, die al-Qaida nahe stehen und deshalb die Hamas, die unter Ismail Hanija den Gaza-Streifen kontrolliert, als zu gemäßigt erbittert bekämpfen, egal als wie extrem die Hamas den Israelis auch gilt. Sicherheitskräfte der Hamas fanden Vittorio Arrigo bei einem Zugriff nur drei Stunden nach dessen Entführung in einem Schuppen in Gaza-City als übel zugerichtete Leiche, bei der sie zwei Verdächtige verhaftete.

 

Er war der erste ausländische Entführungsfall seit der vier Monate dauernden Festsetzung des BBC-Journalisten Alan Johnston im Jahr 2007 im Gazastreifen, wo bis heute noch das Schicksal des 25-Jährigen Gilad Schalit völlig unklar ist. Der israelische Unteroffizier hat auch einen französischen Pass, der ihn jedoch nicht davor schützte, am 25. Juni 2006 nahe des Grenzzauns bei Kerem Shalom in Israel von einem Kommando der militanten Quassam-Brigaden überfallen und durch einen Tunnel nach Gaza verschleppt zu werden. Seitdem sollen mit diesem „Kriegsgefangenen“ alle in Israel inhaftierten weiblichen und minderjährigen Häftlinge frei gepresst werden, bisher ohne Erfolg.

 

Gelegentliche Lebenszeichen deuten darauf hin, dass Gilat Schalit noch lebt, als wertvollstes Pfand in der Hand der Palästinenser Gazas in ihrem Kampf gegen Israel. Andere Entführungen hatte es seitdem hier nicht mehr gegeben. Das schrieb die Hamas gern ihrem strengen Regiment zu, das mit der Entführung Vittorio Arriganis nun vielleicht heraus gefordert wurde wie noch nie, seit sie sich hier gegen die die nationalistische PLO Jassir Arafats als führende Kraft durchgesetzt hat.

 

Angst vor neuen Unsicherheiten:  In der Erschütterung vieler Palästinenser über den Tod des Italieners mischt sich deshalb nun auch der Schock über mögliche neue innerpalästinensische Unwägbarkeiten und Unsicherheiten, die diese Machtprobe signalisiert. Fassungslos versammelten sich einige Freunde Arrigonis vor dem Hospital, in das sein Leichnam am Montagmorgen zunächst verbracht worden war, im Chaos der immer sinnloser scheinenden Spirale der Gewalt, aus der es für das geschundene Land kein Entkommen zu geben scheint. „Warum?“ fragte einer seiner Freunde unter Tränen. „Er war aus der Ferne her zu uns gekommen, hatte sein Land, seine Familie und sein altes Leben hinter sich gelassen, um uns beizustehen und die Belagerung zu durchbrechen. Warum bringen wir ihn da um? Warum?“

 

Darauf gibt das Video wohl am allerwenigsten eine Antwort, das seine Entführer rasch bei YouTube ins Netz gesetzt hatten, wo sie Arrigoni als verprügelten Gefangenen vorführten, der „aus dem Staat der Ungläubigen“, wie Italien in einer Unterzeile des Videos genannt wird, „als Eindringling in unser Land kam, um hier die Korruption zu verbreiten.“ Es ist der Ton der Salafisten, einer kleinen, sehr radikalen und offensichtlich immer attraktiveren Gruppe im Panorama der palästinensischen Extremisten, die sich an keine einzige Abmachung halten, die die Hamas mit Israel aushandelt, erst recht nicht an Vereinbarungen zu gelegentlichen Feuerpause. Sie sind für hunderte von Raketen-Angriffen verantwortlich, mit denen sie schon oft israelische Vergeltungsschläge provoziert haben. Ideologisch begründen sie ihren Anspruch als strenge Sekte des sunnitischen Islam, die sich buchstabengetreu dem Koran verpflichtet fühlt, angeblich wie in den frühesten Tagen, als noch zu Lebzeiten des Propheten der Zorn Mohammeds zum Massaker an den Juden Medinas geführt hatte. Warum Arrigoni von ihnen noch vor Ablauf des Ultimatums umgebracht wurde, ist dennoch unklar.

 

Zuvor hatten sie nur gedroht, ihn erst zu ermorden, wenn die Behörden der Hamas nicht bis Freitagmittag um 14 Uhr lokaler Zeit einige Gefangene freigeben würden, darunter ihren Führer, Scheich Abu Walid al-Magdasi aus Ägypten, der Gaza in ein palästinensisches Talibanistan verwandeln wollte, bevor die Hamas ihn im letzten Monat verhaften ließ. Ermordet wurde der Italiener jedenfalls auf grauenhafte Weise, wie der Ehab al Gussein, der Sprecher der Regierung, der Presse sagte. Der Mord sei einfach nur „ein abscheuliches Verbrechen, das nichts mit unseren Werten, unserer Religion, unseren Sitten und Traditionen zu tun hat.“ Die Sicherheitskräfte würden die Verbrecher bis in die letzten Schlupfwinkel hinein jagen und stellen und der Gerechtigkeit zuführen. Nach den zwei Verhafteten werde im Moment nach einem dritten Täter gefahndet. Zur Strecke gebracht würden alle, die in diesen Mord verwickelt seien.

 

Gaza ließ ihn nicht mehr los: In Italien ließ indessen die schmerzerfüllte Mutter wissen, wie stolz sie hinter allen Tränen auf ihren Sohn sei. In seinem kurzen Leben habe er die Ideale seiner Eltern vollkommen verwirklicht. Die Mutter ist Bürgermeisterin in dem idyllischen Bulciago südlich des Comer Sees, das Vittorio am Schluss dennoch nie mehr mit Gaza tauschen wollte, das ihm längst „zur zweiten Heimat“ geworden war.

Das Land ließ ihn nicht mehr los. Trotz großer Sorgen um den Vater, dessen Gesundheit sich kürzlich nach einer Operation kritisch verschlimmert hatte, wollte er den „Strip“ nicht mehr verlassen, von wo er sich Sonntag für Sonntag gleichwohl noch über Telefon bei seiner Mutter meldete, immer ruhig, immer gelassen und immer temperamentvoll für die Sache Palästinas, etwa im August 2008, als er mit anderen Pazifisten auf dem Schiff „Free Gaza“ versuchte, die israelische Blockade zu brechen, ebenso wie in Zeiten offenen Krieges.

 

Während Israels blutiger Operation „Geschmolzenes Blei“ versuchte der freundliche Vittorio Arrigoni im Winter 2008/2009 wie ein Funker auf einem sinkenden Ozeanriesen täglich weiter verzweifelt, das S.O.S. der Palästinenser in den Äther abzusetzen, oft unter Bombardierungen, manchmal mit Notstrom, in immer neuen Berichten, immer ganz nah von der Front, die der Chronist dieses Krieges später unter dem Titel „Restiamo umani!“ (Lasst uns menschlich bleiben) als Buch heraus gab. „Mensch bleiben“ hieß das Buch später in einer deutschen Ausgabe, mit einem von kindlicher Hand durchgekritzelten Panzer. Menschen waren aber auch die Mörder Arrigonis, dessen Tod im Sand Gazas nun so unwirklich absurd anmutet. {Quelle: www.welt.de}

 

1 Responses to “Salafisten ermorden pro-palästinensischen Italiener in Gaza”

  1. Wir senden Euch in dieser schlimmen Zeit, wo unsere Brüder und Schwestern verfolgt werden unsere Wünsche zum Osterfest

    http://religionsbehoerde.wordpress.com/2011/04/21/zu-ostern/


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