Proteste gegen koptischen Gouverneur

Hunderte islamistische Hardliner und Anhänger der Muslimbruderschaft haben am Sonntag in Ägypten mit der Blockade von Schienen und Straßen gegen die Ernennung eines koptischen Christen zum Gouverneur protestiert. Den zweiten Tag in Folge versammelten sich auch Demonstranten vor dem Gouverneurssitz in Kena und hinderten Züge an der Abfahrt nach Luxor. Am Freitag hatte der regierende ägyptische Militärrat 20 neue Gouverneure bestellt. Die bisherigen Gouverneure waren noch unter dem gestürzten Präsidenten Husni Mubarak ins Amt gekommen. Eine Ablösung der alten Funktionäre war eine der Forderungen der Demonstranten, die im Februar den Umsturz in Ägypten erzwungen hatten. Die Demonstranten in Kena verlangen jedoch einen muslimischen Gouverneur.

 

Mubaraks Partei zwangsaufgelöst: Der oberste Verwaltungsgerichtshof Ägyptens kam am Samstag einer weiteren Forderung der Protestbewegung nach. Er verfügte die Auflösung der früheren Regierungspartei NDP. Wie aus dem Gerichtsurteil hervorgeht, muss die NDP zudem ihr Vermögen und ihre Büros dem Staat übergeben. Zuvor hatten Anwälte Korruptionsvorwürfe gegen die Partei von Expräsident Husni Mubarak erhoben und die Auflösung der Partei gefordert. Der Urteilsspruch kann nicht angefochten werden. Die NDP hatte über Jahre ein unüberwindliches Monopol in der ägyptischen Politik. Jegliche neuen Parteien mussten von einem Gremium, das von der NDP dominiert wurde, genehmigt werden. Offiziell anerkannte Oppositionsparteien sind als Folge davon schwach und haben kaum Rückhalt in der Bevölkerung. {Quelle: www.rp-online.de}

 

Muslime protestieren in Ägypten gegen christlichen Gouverneur

 

Zehntausende Muslime haben in der ägyptischen Provinz Kena gegen die Ernennung eines christlichen Gouverneurs protestiert. An der Demonstration am Freitag vor dem Sitz des Gouverneurs nahmen Augenzeugen zufolge auch Anhänger der Moslembruderschaft und radikalere Islamisten-Organisationen teil. Sie forderten von der Armee die Ernennung eines muslimischen Gouverneurs. Einige Demonstranten kritisierten auch, dass der neue Gouverneur zuvor im Polizeiapparat gearbeitet hatte.

 

Der Ministerpräsident der Übergangsregierung, Essam Sharaf, hatte am Donnerstag 18 neue Gouverneure ernannt. General Emad Michael soll demnach den Posten in der südlichen Provinz Kena übernehmen, in der viele koptische Christen leben. Michael soll Magdi Ajub ersetzen, der 2006 der erste Christ gewesen war, der in der Ära des gestürzten Präsidenten Hosni Mubarak zum Gouverneur ernannt worden war. Generalmajor Ajub war bei seinen Glaubensbrüdern allerdings nicht sonderlich beliebt gewesen. Die koptische Kirche hatte ihm mehrfach vorgeworfen, er kümmere sich nicht um die Interessen der Christen.

 

Auch Angehörige der christlichen Minderheit hatten sich im Januar und Februar an den Protesten beteiligt, die zum Sturz Mubaraks führten. Viele Christen haben aber Angst, dass die Moslembrüder und andere Islamisten im postrevolutionären Ägypten eine weitere „Islamisierung“ des Staates durchsetzen könnten. Etwa zwölf Prozent der ägyptischen Bevölkerung sind Christen – die meisten von ihnen gehören der koptisch-orthodoxen Kirche an. {Quelle: www.tt.com}

 

Kopten ohne Grenzen: Auch am heutigen Sonntag gehen die Moslembrüder mit ihren militärischen Flügeln wie den Salafisten auf die Straßen, um gegen die Ernennung des koptischen Gouverneurs zu protestieren. Am Palmsonntag wurden die Eisenbahnlinien lahmgelegt. Sie rufen: „Islamisch, islamisch, unser Land ist und bleibt islamisch“ – „Nein zum christlichen Gouverneur“ – „Wir wollen nur mit dem Koran regiert werden„. Das Video beweist schon alles:   http://www.christian-dogma.com/vb/showthread.php?t=90116  –  Tausende Moslems kriegen sich seit drei Tagen nicht ein, weil sie sich nicht von einem Christen regieren lassen, was in ihrem Buch steht: „O ihr, die ihr glaubt, nimmt nicht die Juden oder Christen zu Führern. Führer sind sie nur gegeneinander. Und wer von euch sie als Führer nimmt, gehört zu ihnen. Allah rechtleitet das Volk der Frevler nicht“ (Sure Almaäda 51).