kopten ohne grenzen

Durch Gebet und Wort für verfolgte Kopten

3000 Kopten verbringen das Fest der Taufe Christi im tropfnassen Zelt 20. Januar 2011

Filed under: Koptenverfolgung — Knecht Christi @ 02:18

Im Juni 2010 berichtete ich unter „Mutiger Bischof und wahabitischer Gouverneur“ über das Leid der Kopten in den zwei kleinen Städten Maghaga und Eledwa (Bundesland Minya). Seit März 2010 zelebrieren die Priester die Heilige Messe in einem Zelt, in dem alles auch alles stattfindet, was in einer Kirche begangen werden muss. Bei einem Telefonat mit „Free Christian Voice“ teilte seine Exzellenz Bischof Agathon folgendes mit: „Mehr als 3000 Kopten werden an dem Fest der Epiphanie teilnehmen. Das konnten auch mehr als 4000 sein, weil viele aus Eledwa kommen. Wir stellen ihnen Busse zur Verfügung, weil sie keine Kirche haben. Das Zelt ist durch die heftigen Regenströme zum Teil beschädigt worden. Heute musste ein Priester den Tisch, den wir als Altar verwenden, wo anders hinstellen, weil es nicht aufhörte, wie aus Eimern zu regnen. Überall versammelt sich Wasser, was wir trockenzulegen versuchen. Dazu kommt die Kälte, wo das Wetter seit langer Zeit verrückt spielt. Unmöglich können wir das Fest absagen. Was ich aber nicht begreife, wie wir vom Staat ignoriert werden“.

 

Bischof Agathon führt fort: „Alle Kompromisse führten seit März 2007 und bis jetzt zu nichts. Seitdem dieser Gouverneur unser Bundesland Minya betrat, leiden alle Diözesen. Sein Verhalten ist nicht nur gegen die Bürgerrechte der Kopten als ägyptische Staatsbürger und gegen die Religionsfreiheit und Ausübung der religiösen Rituale, sondern eine Gefährdung unserer Sicherheit, während die Kopten Ziel der islamischen Terroristen geworden sind. Mit seinem Vorgänger verstand ich mich sehr gut. Stellen Sie sich vor! Er hat seit Jahren kein Zeugnis für die Bürger (Moslems und Christen) ausstellen lassen, denen wir in unseren Privatschulen Lesen und Schreiben beigebracht haben. Ein Kopte namens Samir Schaker, der 30 Jahre lang als Sekretär im Rathaus arbeitete, bat Ahmad Bahaa Eldin um Erneuern der Bauerlaubnis für den Zaun seines Hauses. Das war bei einer öffentlichen Veranstaltung im Rathaus. Wissen Sie, was der fanatische Gouverneur ihm zur Antwort gab? Drei Mal sagte er ins Mikro: Dieser Mann will mich hintergehen und eine Kirche bauen, er wird eine Kirche bauen, er wird eine Kirche bauen! Wir erheben die Herze mit zuversichtlichem Gebet zu Gott“.

 

Mutiger Bischof und wahabitischer Minister

 

 

Der Kelch läuft seit langer Zeit über! Einige übersehen ihn und tun so, als ob alles in Ordnung wäre. Allerdings gibt es zum Glück mutige Menschen, welche keine Angst haben, dagegen zu protestieren. Zu der letzten Gruppe gehört Bischof Agathon von der koptischen Diözese in Maghagha und Eledwa (Bundesland Minya). Dieser Bischof hat wirkliche eine Engelsgeduld und einen äußerst langen Atem. Aber irgendwann platzt der Kragen und man stellt fest, dass es keinen Sinn hat, die Schikanen zu dulden. Es geht wieder mal um den Gouverneur des ägyptischen Bundeslandes Minya, auf dessen Konto 80% der letzten Unruhen geht. Er heißt Ahmad Bahaa Aldin und ein bekennender Hasser aller Christen. Dieser fanatische Moslem legt den fünf Bischöfen von Minya (die Exzellenzen Bischof Demetrius in Abu Korkas – Bischof Athanasius in Bani Mazar – Bischof Aghapius in Der Mewas – Bischof Basilius) jede Menge Steine in den Weg, um ihnen und den Kopten dort das Leben schwer zu machen.

 

Um es auf den Punkt zu bringen, erwähne ich seine Schandtaten nicht, und schildere den Grund des Zorns seiner Exzellenz Bischof Agathon, der 7000 Kopten, welche in Maghagha protestierten, und der 156,000 Kopten aus den fünf Diözesen in Minya, welche ein Manifest aus Protest gegen die offensichtliche Diskriminierung seitens des Gouverneurs unterschrieben, welches dem ägyptischen Präsidenten Mubarak vorgelegt wurde. Vor über „dreieinhalb“ Jahren bat Bischof Agathon diesen Gouverneur um die Renovierung der Gebäude der Diözese (Kirche + ein Pfarrhaus, in dem der Bischof wohnt und sein Büro hat + Büro für den Priester, der den Bischof verträt + Waschraum und Toiletten), weil die Wände voller Risse waren, was eine Gefahr für die Betenden darstellte. Als man darauf monatelange wartete, ohne irgendein Ergebnis zu erreichen, kaufte sich die Diözese ein größeres Grundstück gegenüber der Kirche.

 

Die Kirche war auf 600 Quadratmeter gebaut, was sehr klein für die Kopten war, die aus vielen naheliegenden Dörfern nach Maghagha kommen, wo es keine Kirche gibt und geben darf. Die neue Kirche soll auf 4200 Quadratmeter errichtet werden, um den Kopten alles zu ermöglichen, was ihnen fehlt (eine Klinik, Kindergarten, Klassen für Analphabeten, soziale Dienste und Sonntagschule). Wie die muslimische Moderatorin Mona Alhosseiny von der Sendung „22 Uhr“ auf dem arabischen Sender „Dream“ sagt, ist es absolut unmöglich, eine Kirche in Ägypten zu bauen. Daher stellte Bahaa Aldin die seltsamste Bedingung: Um die neue Kirche mit all ihren Gebäuden zu bauen, müssen die alte Kirche und alle Gebäude zuerst niedergerissen werden. Obwohl diese Bedingung ein eindeutiger Beweis für seinen blinden Hass auf Christen ist, wurde alles dem Boden gleich gemacht, außer den Toiletten und einem Gebäude auf 40 Quadratmeter, wo der Bischof wohnt, arbeitet und seine Gäste empfängt.

 

Gegenüber der alten Kirche und auf dem neuen Grundstück schlugen die Kopten ein großes Zelt, um in ihm die Messe zu zelebrieren und ihre spirituellen Aktivitäten durchzuführen. Wann begann das? Anfang März! Bei dieser Hitze und unter diesen demütigenden Umständen ließen die Kopten ein Monat nach dem anderen diese absichtliche Ignoranz über sich ergehen.

 

Bahaa Aldin ist für die Bischöfe telefonisch nicht erreichbar, und wenn es klappt, einen Termin mit ihm im Rathaus zu vereinbaren, lässt er den Bischof mal eineinhalb Stunden und mal zwei Stunden warten, und wenn er den Bischof empfängt, spricht er unfreundlich mit ihm. Dies sagte Bischof Agathon auf verschiedenen TV-Sendern und zu diversen Zeitungen. Seine Exzellenz bewies mit zahlreichen Dokumenten, wie Ahmad Bahaa Aldin absichtlich die Baugenehmigung nicht aus der Hand hergeben will. Dieser wahabitische Gouverneur beabsichtigte, das alte Grundstück an den Nagel zu reißen, damit die Kopten das geplante Krankenhaus darauf nicht bauen, auf dessen Mauer Kreuze zu sehen wird und das den Namen eines der koptischen Heiligen tragen wird. Als Bischof Agathon dies ablehnte, weil dieses Grundstück zu den koptischen Liegenschaften gehört, verweigerte Ahmad Bahaa Aldin die Baugenehmigung. Zählen Sie mit, wie lange die Kopten sich geduldet haben: 3 Jahre und sechs Monate. Seit März 2010 beten sie in einem Zelt bei der beißenden Hitze: 45 Grad im Schatten. Ist das überhaupt akzeptabel? Daher wandte sich Bischof Agathon direkt an Mubarak und lehnt die jetzigen Friedensangebote von Bahaa Aldin, der kalte Füße bekam, nachdem alle TV-Sender und Tageszeitungen in Ägypten und den arabischen Ländern über den Zorn der aufgebrachten Kopten berichteten, die vor der Diözese demonstrierten und heute (Mittwoch, den 28. Juli 2010) in dem Kairoer Dom des Heiligen Markus demonstrieren werden.

 

Anscheinend haben die Kopten den Weg zum Kairoer Dom entdeckt, wo sie in den letzten Monaten häufiger protestiert haben. Vor vier Tagen protestierten die Kopten der Diözese von „Der Mewas“ (auch in Minya) gegen die Entführung der Gattin eines koptischen Priesters, die am späten Abend vom vergangen Freitag freigelassen wurde. Seit dem Blutbad, welches die Islamisten am Heiligabend 2010 in Naag Hamadi angerichtet haben, sind die Kopten viel mutiger geworden. Sie schweigen nicht mehr und lassen sich wenig gefallen. Eine große Rolle spielen dabei die Kopten, die im Ausland leben, und von ihrem Exil aus Druck ausüben.

 

2 Responses to “3000 Kopten verbringen das Fest der Taufe Christi im tropfnassen Zelt”

  1. Maria Fellner Says:

    Diese Vorgehensweise ist inakzeptabel und diskriminierend und beschämend!
    Gott schütze unsere koptischen Freunde! Wir müssen Ihnen zu Hilfe eilen- aber wie?

    • Christin(en) Says:

      inakzeptabel und diskriminierend und beschämend!

      und dass ist noch milde ausgedrückt Frl.

      Gott ehren auf diese Weise in einem Zelt ,es wird immer besser vergessen alle von woher der Mensch stammt um Gott so zu höhnen!!
      Dabei ist dieses Volk- die Kopten – Orthodoxen ein stark, treu Gottes dienendes Volk.


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