Für Leila Ben Ali gilt wörtlich, dass sie im saudischen Exil ihr Gesicht nicht zeigen darf. Aber auch ihrem Mann ist es verboten, Kontakte zu pflegen und sich öffentlich zu äußern.
Nun sitzt Ben Ali in einem Käfig, wenn auch einem vergoldeten. Sein Flugzeug landete in der Nacht zum Samstag gerade in der saudischen Hafenstadt Dschiddah, da brachten ihn die Saudis schon in einen gut bewachten Palast und erlegten ihm ein absolutes Politikverbot auf. Der libysche Staatschef Gaddafi soll sich nach Angaben des Nachrichtensenders Al Arabija zuvor dafür eingesetzt haben, dass Ben Ali in Malta landen könne. Ohne Erlaubnis setzte das Flugzeug seinen Kurs nach Norden fort. Doch nicht nur der EU-Inselstaat, der zu halbwegs guten Beziehungen zu seinem libyschen Nachbarn gezwungen ist, lehnte es ab, den Diktator aufzunehmen; auch Frankreich und die Vereinigten Arabischen Emirate wollten Ben Ali nicht empfangen.
Kein Land mit einer bedeutenden tunesischen Diaspora wollte es riskieren, dem Diktator Asyl anzubieten. Dabei hatte Dubai zwei Tage vor Ben Alis Sturz noch dessen Frau Leila aufgenommen. Von dort rief die auf das Ausgeben von Geld spezialisierte Dame den Gouverneur der tunesischen Zentralbank an, 400 Millionen Euro nach Dubai zu überweisen, was dieser nach Rücksprache mit Ben Ali auch tat. (more…)