kopten ohne grenzen

Durch Gebet und Wort für verfolgte Kopten

Grüße aus einer traumatisierten Stadt 19. Juni 2011

Filed under: Christenverfolgung,Islamischer Terror — Knecht Christi @ 18:26

CSI-Mitarbeiter Gunnar Wiebalck sandte erschütternde Grüße aus Bagdad. Gemeinsam mit John Eibner hatte er

die Kirche besucht, in der am 31. Oktober 2010 41 Christen von islamischen Terroristen ermordet wurden

und mit Überlebenden des Anschlags gesprochen. 

 
 

Wir waren am 11. Mai 2011 in der syrisch-katholischen Kirche Sayidat al-Nejat im Stadtteil Karrada von Bagdad. Die Gottesdienstbesucher in dem Gebäude mit dem monumentalen Kreuz im hohen Rundbogen sind am 31. Oktober letztes Jahr Ziel des bisher folgenschwersten Anschlags auf die christliche Minderheit im Irak geworden.

 
Blutspritzer noch und noch: Auch jetzt, sieben Monate nach dem Anschlag sind die Spuren der sich über mehrere Stunden hinziehenden Schlächterei im Inneren der Kirche noch überall zu sehen: Riesige Dellen auf dem Marmorfußboden im Altarbereich, wo die Selbstmordattentäter ihre Sprengwesten zündeten. Am Deckenputz darüber Hautfetzen und Haarbüschel. In die Sakristei, wo sich die Christen in Panik zusammendrängten, hatten die Terroristen Handgranaten geworfen. Der bis auf ein vergittertes Oberlicht fensterlose Raum ist von oben bis unten mit Blut bespritzt. An den Kirchenwänden sieht man unzählige Einschläge von Maschinengewehrsalven. Eine von Geschossen durchsiebte Metalltüre, heruntergefallene und zerbrochene Marmorverkleidungen und Putz. An einer Säule hängen die blutgetränkten Gewänder der ums Leben gekommenen Pfarrer Saad Abdallah Tha’ir und Waseem Tabeeh. In der Gruft unter der Kirche liegen sie begraben. „Gott ist Liebe“, steht auf der irakischen Fahne neben einer Vase mit Plastikblumen und ihren gerahmten Fotos. Saad und Waseem hatten im Dezember 2009 in Bagdad an einer von CSI organisierten Konferenz mit Kirchenführern und Opfern des Terrorismus teilgenommen.
 
 

„Wer sich bewegte, wurde erschossen“: CSI-Mitarbeiter Dr. John Eibner und ich interviewen Überlebende des Massakers. „Ich lag auf dem Fußboden, zwischen Lebenden und Toten, mit dem Gesicht nach unten in einer sich immer weiter ausbreitenden Lache aus Blut und Erbrochenem“, berichtete die Ärztin T. „Ich stellte mich tot, einer der Männer zog an meinen Haaren, um festzustellen, ob ich noch am Leben war … Wer sich bewegte, wurde erschossen.“  H. berichtet, wie ihr Vater im Kugelhagel starb, ihr Bruder und ihre schwangere Schwester blieben schwer verletzt liegen. Sie sind derzeit in Europa in medizinischer Behandlung. H. berichtet, dass sie selber schon 2004 bei einem Anschlag auf dieselbe Kirche verletzt worden war.
 
 

 Zwei Kugeln in Baby-Bein: M., eine 16-jährige Schülerin, hat Fotos von ihrem erschossenen Bruder O. mitgebracht. „Sie töteten auch seinen dreijährigen Sohn. Der Knabe hatte sie nach dem Mord seines Vaters angeschrien, es sei jetzt genug, genug“. M. verbirgt ihre Haare ebenso wie ihre Mutter seit dem Attentat unter einer schwarzen, faltenlosen Kopfhaube. Im Bagdader Stadtteil Karrada sind unverschleierte Frauen ihres Lebens nicht mehr sicher. „Meine kleine Nichte“, sagt M. und zeigt auf ihrem Laptop auf das Bild von einem Baby mit dickem Fussverband. „Sie wurde von zwei Kugeln ins Bein getroffen“. Die Witwe von O. ist mit dem schwer verletzten Kind in ein Krankenhaus nach Europa transportiert worden. Die Eltern des ermordeten O. berichten, dass dort bereits zwei weitere ihrer Söhne Asyl bekommen haben. Im Juni 2011 werden sie ihre Söhne dort wiedersehen. Sie zeigen uns die Flugtickets für sich und ihre beiden Töchter, vier einfache Flüge. Wieder werden irakische Christen ihrer Heimat den Rücken zukehren – wohl für immer.

Aus einer traumatisierten Stadt grüßt
Gunnar Wiebalck

 
{Quelle: CSI Deutschland: www.csi-de.de}

 

5 Responses to “Grüße aus einer traumatisierten Stadt”

  1. Abdullah Says:

    Da hätte mal USA keinen Angriffskrieg gegen den Irak führen und das Land besetzen sollen, dann wäre -Inschallah- so etwas nicht geschehen. Nur Chaos, Anarchie und Tod sind seit dem Einmarsch der USA im Irak entstanden. Sieht so aus, als wäre die Demokratie mit Gewalt gleichzusetzen. Es wäre vielleicht das „kleinere“ Übel gewesen, wenn Saddam Hussein an der Macht geblieben wäre, weil paradoxerweise sein nichtislamisches Regime dem Land mehr Sicherheit und Stabilität gegeben hatte als jetzt die möchtegerngerechten Eroberer. Seit ihrem Einmarsch sind mehr als 1,5 Millionen Iraker ums Leben gekommen, ganz gleich ob es jetzt Muslime oder Christen sind. Da vermisse ich echt die diesbezogene Kritik von Euch Kopten. Im Zusammenhang mit dem Islam empört Ihr Kopten Euch hemmungslos, aber wenn Christen in islamisch geprägte Länder einmarschieren, gibt es das Schweigen der Lämmer. Eine Kritik wäre dann für Euch Kopten wahrscheinlich ein Tabubruch. Übrigens gibt es seit dem Ende des zweiten Weltkrieges zwischen Deutschland und den USA immer noch keinen Friedensvertrag, sondern nur ein Waffenstillstandsabkommen.

    Vom Frieden ist der Irak wohl noch Lichtjahre weit entfernt. Ironischerweise würden die USA in ihrem blinden Terroisten- und Massenvernichtungswaffenverfolgungswahn sogar einen Krieg mit ihrem satanischen Bruderstaat Israel führen, wenn sie auf die Idee kommen, daß es in Israel Massenvernichtungswaffen geben würde. So ähnlich war jedenfalls die damalige Begründung der USA für den Angriffskrieg gegen den Irak, wie es in den Nachrichten auch verbreitet wurde. Die Massenvernichtungswaffen wurden bis jetzt noch nicht gefunden, aber dafür wurde Saddam Hussein gefasst, weil wahrscheinlich der Vater vom Kriegsverbrecher George W. Bush Junior beim ersten Golfkrieg mit dem blöden Saddam nicht ganz fertig geworden war. Möge Allah die USA und Israel zum Islam rechtleiten oder vernichten.

  2. Johannes Says:

    Dem Diener Allahs kann man nur empfehlen, nach Saudi-Arabien oder in den Iran auszuwandern. Dort kann er die Despotie der islamischen Scharia genießen. Wie wär´s mit einem leckerem Eis auf dem Markt von Teheran, wenn dort die zum Tode Verurteilten an Baukränen aufgehängt werden!

    Bei den Saudis werden den Deliquenten allerdings die Köpfe von einem professionellen Scharfrichter mit einem scharfen Schwert abgeschlagen – natürlich auch öffentlich.

  3. Sandra Says:

    Lieber Abdullah: Du bist ein „toller“ Konvertit: So „toll“, dass wir dich gerne nach Afghanistan, in den Irak oder nach Waziristan schicken würden. Dort kannst du die ganze „Schönheit“ des Islams bewundern. Du darfst gern dort bleiben. Denn dein Talent wird dort gebraucht. Bitte verschone uns Christen mit derartigen „Ratschlägen“, während du dir hier selbstgefällig ein von uns finanziertes Leben führst.

  4. Bazillus Says:

    Herr Abdullah scheint in die Welt des Vergessens eingetaucht zu sein. Herr Saddam Hussein war nun wahrlich kein Kind von Traurigkeit. Er hat mit Giftgas und mit anderen chemischen Waffen gegen seine Glaubensbrüder im Iran Krieg geführt, Kuwait angegriffen und jahrelang die UNO verarscht. In einem hat Herr Abdullah aber Recht. Ein Tyrann kann ein islamisches Land am besten regieren mit eiserner Hand und Faust. Offensichtlich das Gehorsamssyndrom dieser Religion. Die Schiiten müssten der USA doch noch heute die Füße küssen, nachdem sie von Herrn Hussein befreit wurden, von dem Menschen, von dem sie von von keinem zweiten Jahrzehntelang unterdrückt worden sind. Nur die rechtgeleiteten Sunniten haben ihre Macht im Irak verloren. Nun terrorisieren sie in ihrer Gesamtheit die Schiiten und umgekehrt. Wahrscheinlich beide terrorisieren die Christen, die vor einem Waffengang der USA gewarnt haben. Islam halt. Frieden wird es auch dann nicht geben, wenn der Islam auf der ganzen Erde herrscht.

    Selbstverständlich war der Irakkrieg ein großer Fehler der USA und wurde mit falschen oder gefälschten Geheimdienstdokumenten begründet . Das ist auch meine Meinung. Aber er war kein Religionskrieg. Die USA führen keine Religionskriege. Im Übrigen kann Allah kann nicht r e c h t leiten, weil er selbst Kriegshetzer und Kriegstreiber gegen Nichtmuslime und Muslime, die sich gegenseitig nicht als Muslime anerkennen, ist. Krieg als solcher dürfte im Islam nicht ganz unbekannt sein und für echte Religionskriege, Herr Abdullah, ist immer noch Ihr Prophet zuständig, ja?

  5. Bazillus Says:

    Ich muss mich korrigieren. Der Irakkrieg war nicht nur ein schwerer Fehler, er war ein Verbrechen, das ist wahr.


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