In der Antike waren Spiegel bereits weit verbreitet. Es waren meist Kupferspiegel. Sie hatten noch nicht unsere heutige Qualität. Die Bilder waren unscharf und manchmal verzerrt.
Der Heilige Apostel Paulus benützt das Bild des Spiegels in zwei Richtungen.
Im Sinne des Vergleiches: Die jetzige Welt ist ein Spiegel der Künftigen. Überall finden sich Spuren des Himmels, der kommenden Welt. Die so ist, wie sie sich Gott ursprünglich gedacht hat. Manchmal blitzt und blinkt in der Wirklichkeit dieser Welt etwas auf, das uns an den Himmel erinnert. Manchmal gibt es Lichtfunken der Hoffnung als Leitsterne auf der Fahrt in einem Meer der Dunkelheit. Sie lassen uns erahnen, dass es doch viel mehr als dies alles gibt. Manchmal ergreift uns eine Ahnung davon, wie schön das Leben ist. Für Paulus spiegelt sich das im Bild des Frühlings. Wie sehr sind die Samen und die Körner doch verschieden von der Pracht der Pflanzen, die daraus entstehen. Und freilich besteht doch eine Kontinuität. Denn der Same ist ein – ziemlich unscharfer – Spiegel der künftigen Pflanze.