kopten ohne grenzen

Durch Gebet und Wort für verfolgte Kopten

Roman Herzog würdigt palästinensischen Theologen 27. Februar 2012

Filed under: Pater Zakaria & co. — Knecht Christi @ 19:47

Trotz heftiger Proteste von christlichen und jüdischen Organisationen

hat Ex-Bundespräsident Roman Herzog (München) die Laudatio bei der Verleihung des Deutschen Medienpreises am 24. Februar in Baden-Baden gehalten.

 

Die Kritik richtete sich gegen den palästinensischen Pfarrer Mitri Raheb,  der seit 1988 an der evangelisch-lutherischen Weihnachtskirche in Bethlehem amtiert. Die Medien-Organisation „Media Control“ zeichnete ihn als leisen Friedensstifter undSymbol der Menschlichkeit aus. Raheb setze sich für die Verständigung von Christen, Moslems und Juden ein und habe dazu Schulen, Gesundheitszentren und Begegnungsstätten geschaffen. Sein Wirken sei „die Alternative zu Gewalt und Radikalisierung“. Kritiker sehen in dem Theologen hingegen einen Antisemiten, der dem Staat Israel das Existenzrecht abspreche. Raheb fördere nicht die Menschlichkeit, sondern gieße Öl in das Feuer des Nahostkonflikts, indem er beispielsweise behaupte, der Staat Israel sei ein dem Nahen Osten fremdes, europäisches Gebilde ohne jegliche natürliche Verbindung zum Volk der Bibel. Als Mitverfasser des umstrittenen Kairos-Dokuments habe Raheb zum Boykott Israels aufgerufen. Protestbriefe wurden unter anderem von der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit sowie dem jüdischen Simon-Wiesenthal-Zentrum in Los Angeles (Kalifornien/USA) und der Internationalen Christlichen Botschaft in Jerusalem veröffentlicht.

 

Deutsche Politiker treten für das Lebensrecht Israels ein

 

In der Laudatio sagte Herzog, dass es für einen deutschen Politiker selbstverständlich sei, für das Lebensrecht Israels einzutreten. Dies hindere ihn aber nicht daran, den Vertreter eines kleinen Territoriums auszuzeichnen, der versucht, seinen palästinensischen Mitbürgern bei der Bewältigung der alltäglichen Nöte zu helfen. Herzog ging auch auf die „Bündel von Briefen“ ein, die ihm Gegner und Befürworter von Rahebs Aktivitäten in den vergangenen Wochen geschickt hätten. Er habe den Eindruck, dass es sich um eine Auseinandersetzung von kleinen christlich-jüdischen Gruppen und ebenso kleinen evangelischen Gruppen handele. In theologische Streitereien habe sich jedoch der Staat nicht einzumischen, sagte Herzog. Ebenso wenig beteilige er sich an der geschichtsphilosophischen Debatte, welches Volk als Nachfahren vergangener Nationen gelten könne. Weitere Auszeichnungen bekamen der ehemalige Oberstleutnant der sowjetischen Armee, Stanislaw Petrow, der 1983 mit einem Verstoß gegen die Dienstvorschriften den Dritten Weltkrieg verhinderte, die afghanische Menschenrechtlerin Sakena Yacoobi und der Arzt Denis Mukwege, der im Osten der Demokratischen Republik Kongo Tausende von Vergewaltigungsopfern betreut. {Quelle: www.idea.de – Der palästinensische Pfarrer Mitri Raheb hat den Deutschen Medienpreis erhalten. Foto: media control GmbH}

 

 

Kommentar von „Kopten ohne Grenzen

 

Dass ausgerechnet ein ehemaliger  Präsident des Bundesverfassungsgerichts und Ex-Bundespräsident die Laudatio für einen an sich unwichtigen Medienpreis an einen der extremsten Befürworter eines „palästinensischen“ Staates hält, verstößt hinsichtlich des besonderen Verhältnisses Deutschlands zu Israel gegen alle diplomatischen Gepflogenheiten. Sicherlich ist Roman Herzog kein Antisemitismus zu unterstellen, aber dieses umstrittene öffentliche Auftreten eines ehemaligen Bundespräsidenten irritiert sehr. Er hätte sich zumindest eingehend mit diesem lutherischen Pfarrer befassen müssen, der ausgerechnet in Bethlehem – dem urjüdischen Ort, an dem König David geboren wurde und der „Davids Sohn“ Jeshua (Micha 5,1) – mit dazu beiträgt, dass diese einst friedliche Stadt zu einer Hochburg der PLO geworden ist. Es hat einen Grund, warum hier die Schutzmauer  besonders hoch ist und die arabisch-christliche Bevölkerung unter dem islamisch-terroristischen Druck stark dezimiert wurde. Wer sich darüber informieren will, findet genug Belege.

 

Deshalb ist es notwendig, einen Blick auf Mitri Raheb zu werfen,

der nicht nur von der EKD  getragen,

sondern von ihr auch finanziell in erheblichem Maße unterstützt wird.

 

Mitri Raheb ist als Araber einer der lautesten Vertreter der so genannten „Palästinensischen Theologie“ und Mitverfasser des „Kairos-Dokuments“, die weitgehend von der Lutherischen Kirche in Deutschland mitgetragen werden. Hier ist vor allem der bayerische Ex-Bischof Friedrich zu nennen, der – obwohl nun mit halber Stelle „Dorfpfarrer“ – noch immer Nahost-Beauftragter der Lutherischen Kirche geblieben ist. Die „Palästinensischen Theologie“ wurde schon von Professor Rudolf Pfisterer in seinem höchst informativen Buch „Israel oder Palästina?“ (1992 bei R. Bockhaus erschienen) aufgegriffen und beschrieben. Sie wird von den Leitern der EKD nicht etwa abgelehnt, sondern stillschweigend oder auch bewusst mitgetragen.

 

Worum geht es?

 

Das AT wird als ungültig abgelehnt. Alle Zusagen des AT über das erwählte Volk seien nach der Babylonischen Gefangenschaft bereits in Erfüllung gegangen. Das Besitzrecht an dem kleinen Land – so groß wie Hessen und viele Male sowohl im AT als auch NT als Gottes Eigentum bezeichnet und dem Volk Israel für alle Zeiten vom HERRN als Besitz zugesichert – sei hinfällig. Dabei haben die arabischen Länder eine größere Fläche als die Europas. Diese Sicht vertreten auf lutherischer Seite der frühere arabische Bischof Nasser, sein arabischer Nachfolger Younan, 2010 mit „standing ovations“ zum Präsidenten des Lutherischen Weltbundes (LWB) gewählt, und der lutherische Pfarrer Mitri Raheb in Bethlehem. Alle drei sind glühende „Palästinenser“ und von der „Palästinensischen Theologie“ zutiefst beseelt. Ex-Bischof Nasser lehnt die Verbindlichkeit der ganzen Bibel und den Bund GOTTES mit Israel rundweg ab und fragt: „Ist der Gott, den wir als Jesus Christus unseren Herrn kennen, der gleiche Gott wie der Gott der Hebräer im Alten Testament? … Ich bin ja nicht damit einig, dass der Bund Gottes mit den Juden noch andauert …“ (Pfisterer a.a.O. S.194) Younan und Raheb denken ebenso.

 

Deutlich wird die „Palästinensische Theologie“ auch von einem anderen Araber, dem katholischen Priester und Theologieprofessor Theodor Khoury auf den Punkt gebracht: „Jeder Gläubige, der durch seine Theologie das religiöse Recht Israels in Palästina zu rechtfertigen versucht, ist ein Ungläubiger, der Gott und Jesus Christus verleugnet“ (Pfisterer a.a.O. S. 194) Diese klaren Aussagen wurden von keinem der deutschen Bischöfe, die doch oft mit den Vertretern dieser eigenwilligen Theologie zusammentrafen, bemängelt oder gar richtig gestellt. So hat der bayerische Ex-Bischof Friedrich sechs Jahre lang in Jerusalem als Propst gelebt und doch keine Einwände erhoben! Aber er äußerte, „Herzschmerzen“ zu haben, wenn er an das angebliche Unrecht durch die israelische „Besatzungsmacht“ im eigenen Lande(!) dachte! Wie einseitig arabische und deutsche Kirchenleiter zum Beispiel die Situation im arabisch besetzten Bethlehem sehen, wurde im Jahre 2002 deutlich, als etwa 200 schwer bewaffnete militante Araber wochenlang die Geburtskirche besetzt hielten, die Mönche als Geiseln nahmen und die zweitheiligste Stätte des Christentums im Innern verwüsteten und mit Kot und Urin beschmutzten. Es gab weder von lutherischen Leitern Einspruch noch von dem damaligen lateinischen Patriarchen Michel Sabah – nicht einmal als die grüne Fahne des Propheten mit dem islamischen Glaubensbekenntnis auf dem Dach dieses ältesten christlichen Gotteshauses gehisst wurde.

 

So betrachtet, ist das Verhalten der lutherischen Kirchenleiter eine Fortsetzung dessen, was in den dunkelsten Zeiten deutscher Geschichte geschah und bis heute verdrängt wird.

 

Warum Ex-Präsident Roman Herzog eine Laudatio auf Mitri Raheb hielt, ist vermutlich auf sein hohes Alter zurückzuführen.

 

5 Responses to “Roman Herzog würdigt palästinensischen Theologen”

  1. Erich Foltyn Says:

    naja, das friedliche Zusammenleben von Juden, Christen und Moslems, das ist alles relativ. Besser ist es schon wie Krieg und besser ist natürlich auch ein besserer Islam als ein schlechterer, aber am Besten ist gar kein Islam. Und am friedlichsten wär’s ja, wenn nur eine Religion da wäre, aber ich sehe nicht ein, warum man nachgeben soll, wenn alle anderen auch nicht nachgeben. Weil besser das Christentum als der Islam und das Judentum ist ja auf die Juden beschränkt und kein anderer muss Jude werden, wenn er nicht will. Aber der Islam ist ja das Unverträglichste überhaupt und dort wo ein paar Moslems friedlich sind, die sind ja nicht ihr eigener Herr, weil da schiebt ja der riesige, monströse Weltislam hinten nach wie eine Dampfwalze.

  2. schwebchen Says:

    Als Christ schäme ich mich zutiefst für diese ideologisch verblendeten Mitchristen. Ich bin froh, bereits vor vielen Jahren aus der evangelischen Kirche aus- und in eine kleine Freikirche eingetreten zu sein, um diesen stets dem Zeitgeist nachhechelnden Verräterverein mit keiner müden Mark bzw. keinem müden Euro mehr zu unterstützen.

    Roman Herzog war schlecht beraten, diesen Judenhasser zu ehren.

  3. Johannes Says:

    Wie sehr gerade die evangelische Kirche verstrickt ist mit den arabischen „christlichen“ Antisemiten, zeigt auch das Verhalten des umstrittenen pommerschen „Bischof“ Abromeit und des westfälischen Präses Buß – einst Vorgesetzter von Abromeit, als der noch Pfarrer in Westfalen war.

    Hans-Jürgen Abromeit – heute auch Vorsitzender des Jerusalem-Vereins – machte als „Bischof“ keinen Hehl aus seiner Einstellung gegen Israel, als er vor eineinhalb Jahren die türkische „Gaza-Friedensflotte“ offen unterstützte, die den militanten Versuch unternahm, die israelische Seeblockade gegen Waffenlieferungen nach Gaza zu brechen. Übrigens eine Blockade, die völlig dem internationalen Seerecht entspricht.

    Der andere, Alfred Buß, verurteilte Israel bereits einen Tag später, nachdem die israelische Marine aufgrund der unerwarteten Aggressivität der „Friedenskämpfer“ auf der „Mavi Marmara“ diesen Angriff gewaltsam beendete. Es gab neun türkische Tote und einige schwerverletzte Israelis. Buß konnte zum Zeitpunkt seiner öffentlichen Verurteilung Israels noch nicht wissen, was sich wirklich auf dem Schiff abspielt hatte. Das kam erst Tage später medienwirksam auf den Tisch.

    Bemerkenswert, dass auf dem türkischen Schiff auch drei Bundestagabgeordnete der LINKEN mitmachten und dafür später nicht einmal von Bundestagspräsident Lammert gerügt wurden, obwohl sie dem Ansehen unseres Landes schweren Schaden zugefügt hatten.

    Die übrigen Bischöfe haben über ihre Bischofskameraden kein Wort verloren. Wer aber zu einem so wichtigen öffentlichen Fehlverhalten von „Geistlichen“ schweigt, macht sich mitschuldig.

    An diesem Beispiel zeigte sich einmal mehr, dass die meisten führenden Kirchenleute und Linke in einem Boot sitzen. Dieses herzliche Miteinander hatte erst kürzlich auch der neue bayerische Bischof Bedford-Strohm gelegentlich eines Treffens mit der bayerischen Führungsspitze von Bündnis 90/ die GRÜNEN hervorgehoben.

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