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Durch Gebet und Wort für verfolgte Kopten

Plant Obama mit den Saudis einen neuen Ölkrieg gegen Russland? 6. April 2014

Filed under: Pater Zakaria & co. — Knecht Christi @ 22:07

 

 

In einem können wir uns sicher sein: Nach Washingtons blutigem Putsch in der Ukraine, der unter dem verlogenen Mantra von Demokratie Neonazis und Freimarkt-Plünderer an die Macht brachte, plant man in Washington nun, Russland als Opposition zur globalen Hegemonie der USA auszuschalten.

Während Putin den Westen offenbar damit überraschte, dass er umgehend ein Referendum auf der Krim akzeptierte, wieder Teil Russlands zu werden und die Ukraine zu verlassen, ist es eindeutig, dass die USA nach neuen Wegen suchen, Russland aufs Kreuz zu legen. Eine Waffe, die dabei in Erwägung gezogen wird, ist so neu nicht – die Ölwaffe.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Heute wie schon in den 1980er Jahren ist Russlands Achillesferse die übermäßige Abhängigkeit der Wirtschaft von Erdöl- und Erdgasexporten. Russland ist nach Saudi-Arabien und den USA der drittgrößte Erdölproduzent der Welt. In meinem Buch Mit der Ölwaffe zur Weltmacht lege ich dar, wie US-Außenminister George Shultz zusammen mit dem damaligen Präsidenten George Bush senior Saudi-Arabien unter Druck setzte, den Weltmarkt mit saudi-arabischem Erdöl zu überschwemmen. Mit verheerenden Folgen für die schwache Wirtschaft der Sowjetunion. Anfang 1986 lag der durchschnittliche Ölpreis weltweit bei 33 Dollar pro Barrel. Bis Juni war der Preis auf die Hälfte, also 16 Dollar, gefallen, er rutschte weiter ab auf schließlich weniger als zehn Dollar. Russland steckte in einem US-geführten Krieg in Afghanistan fest und sah sich durch Reagans Raketenabwehr-Initiative, »Star Wars« genannt, zu riesigen Verteidigungsausgaben herausgefordert. Der Kollaps der sowjetischen Erdölerlöse trug maßgeblich zum endgültigen Zusammenbruch der Sowjetunion drei Jahre später bei. 1986 bezog die UdSSR rund 66% ihrer dringend benötigten Deviseneinnahmen aus Erdöl- und Erdgasexporten. Heute, mehr als 28 Jahre später, ist Russland immer noch von diesen Exporten abhängig. 2008, als der Ölpreis im Schnitt wie heute bei 100 Dollar für das Barrel lag, machten die Erdöl-Einnahmen mit rund 35 Prozent mehr als ein Drittel der russischen Exporterlöse aus. Zählt man Erdöl und Erdgas zusammen, lag der Anteil der Kohlenwasserstoff-Exporte am Gesamtexporteinkommen 2008 bei 65 Prozent. Kohlenwasserstoff-Exporte erzeugten 50% der gesamten Haushaltseinkünfte. Dieser Wert gilt im Wesentlichen bis heute, und das ist die Achillesferse der russischen Wirtschaft.

Obama in Saudi-Arabien

Am 28. März reiste Präsident Obama nach Riad und von dort weiter in das Wüstenlager von König Abdullah, um über »Beziehungen« zu sprechen. Die Medien der Welt ereiferten sich über die unterwürfige Verbeugung des US-Präsidenten vor dem saudischen König, ein Fauxpas, den kein anderer Staatschef der Welt begehe, nur die Untertanen verbeugten sich vor dem König. Aber kein Wort wurde darüber verloren, ob über eine Neuauflage des US-saudi-arabischen umgekehrten Erdölschocks von 1986 gesprochen wurde. Bei einer Pressekonferenz am 20. März in Berlin rief der amerikanische Spekulant und Milliardär George Soros Obama dazu auf, pro Tag 500 000 Barrel aus den gewaltigen strategischen Erdölreserven auf den Markt zu werfen, um Russland zu »bestrafen«. Die strategischen Erdölreserven (SPR, Strategic Petroleum Reserve) der USA liegen zurzeit in der Größenordnung von 700 Millionen Barrel. Philip Verleger, der als Berater der Regierungen Ford und Carter tätig war, erklärte, damit könnten die USA die globalen Ölpreise um bis zu zwölf Dollar pro Barrel drücken. Das würde für Russland rund 40 Milliarden Dollar an entgangenen Einnahmen durch den Verkauf von Erdgas und Erdöl bedeuten, es entspräche zwei Prozent der gesamten Wirtschaft. Ende März verkaufte die Obama-Regierung auf dem Weltmarkt fünf Millionen Barrel SPR-Erdöl, behauptete jedoch, dies stehe nicht im Zusammenhang mit der Krim. Wahrscheinlich war es ein Warnschuss, um sich Putins Aufmerksamkeit zu sichern. Manche berechnen: Wenn es Obama gelänge, die Kooperation Saudi-Arabiens zu gewinnen und gemeinsam mit den Reserven der USA den Weltmarkt auch nur für ein paar Monate zu überschwemmen, könnte dies verheerende Auswirkungen für die Finanzen Russlands haben. Würde König Abdullah einwilligen, die saudi-arabische Förderung von derzeit 9,7 auf ungefähr zehn Millionen Barrel pro Tag zu erhöhen, würde dies zusammen mit dem Verkauf von 500 000 bis 750 000 Barrel pro Tag aus den strategischen Reserven der USA die russischen Erdöleinnahmen empfindlich treffen. Würde sich Saudi-Arabien Washington anschließen, würde die Weltmacht Russland getroffen, die bisher das wichtigste Hindernis für einen Saudi-geführten Krieg zum Sturz von Baschar al-Assad in Syrien, dem Verbündeten des Iran und Feind Saudi-Arabiens, darstellte. Wir können sicher sein, dass in Washington und Riad hinter verschlossenen Türen lebhaft über ein solches Szenario diskutiert wird.

20-Milliarden-Dollar-Tauschgeschäft zwischen Russland und dem Iran

Neben der Krim hat Putins Russland Washington und Saudi-Arabien auch auf einem anderen Schauplatz gegen sich aufgebracht. Seit Monaten führen Putin und seine Regierung auf hoher Ebene Gespräche mit Teheran über ein Tauschgeschäft Erdöl gegen Ausrüstung, das Berichten zufolge über zwei bis drei Jahre laufen und einen Marktwert von 20 Milliarden Dollar haben soll. Es heißt, Moskau würde täglich bis zu 500 000 Barrel iranisches Erdöl kaufen, als Gegenleistung für russische Ausrüstung und Waren. Die russische Ausrüstung würde Raketen und Teile für Atomreaktoren umfassen. Ein iranischer Vertreter erklärte vor der Presse: »Der Iran kann rund 300 000 Barrel pro Tag über das Kaspische Meer und den Rest über den Golf, möglicherweise über den Hafen Bandar Abbas, eintauschen«. Washington hat mit einer wütenden Attacke reagiert, weil Moskau angeblich die US-Wirtschaftssanktionen gegen den Iran »unterlaufe«. Die Ironie liegt darin, dass mit den Sanktionen Druck auf den Iran ausgeübt werden soll, die Atomwaffen aufzugeben, von denen noch niemand bewiesen hat, dass der Iran sie überhaupt besitzt. Wenn Washington einseitig Wirtschaftssanktionen gegen den Iran oder jetzt gegen Russland verhängen darf, weil man deren Politik nicht mag, könnte der Tag kommen, an dem dasselbe gegen die EU passiert.

Die Option eines Ölkriegs gegen Putins Russland ist eindeutig nicht ausgeschlossen.

F. William Engdahl

 

 

5 Responses to “Plant Obama mit den Saudis einen neuen Ölkrieg gegen Russland?”

  1. thomas Says:

    Was Obahma plant,spielt keine Rolle ,wichtig ist, was Gott zulässt. Russland und china werden
    der westlichen Welt und vor allen Dingen der USA zum Verhängnis werden.

  2. Senatssekretär FREISTAAT DANZIG Says:

    Hat dies auf Aussiedlerbetreung und Behinderten – Fragen rebloggt und kommentierte:
    Siehe Reisen nach Marrokko und da auch die Art, wie sich der Besatzer von Palästina nun verhält! Siehe auch das Pack, wenn es darum geht die Interessen in Afrika durch zustezen und was da in Brüssel vor der Öffentlichkeit passierte! NATO-Geschichte seit Potsdamer-Abkommen und deren Systeme die Welt zu beherrschen! Was ist uns menschlich gesehen geblieben? Raub, Mord und Armut, wie da auch Verdummung und an vielen Orten mehr in der Zivilgesellschaft Gewalt und Korruption! Helfen wir Franziskus und da als einem Mann, der Gott dient, und nur einfach die ersten zehn Gebote im Herzen tragen! Glück Auf, meine Heimat!

  3. Andreas Says:

    aufschlussreicher, alarmierender artikel, der aber den fast hundert-jährigen diktatorisch-militanten sozialsimus der ehm. sowjetunion, seine atheistisch-materialistische ideologie völlig ausblendet. der größte widerspruch des sowjetsystems war ja gerade seine übermässige abhängigkeit von ausländischen (kapitalistisch erwirtschafteten) devisen/produkten. so heißt es im text: „“ 1986 bezog die UdSSR rund 66% ihrer dringend benötigten Deviseneinnahmen aus Erdöl- und Erdgasexporten.““ wie konnte das sein in einem auf politische u. technische „wissenschaft“ basierenden UNABHÄNGIGEN, weil denkbar optimierten wirtschaftssystem, eben dem real existierenden sozialismus mit welterlösungsanspruch? warum blieb es über all die nachkriegsjahrzenhnte derart unproduktiv/uninovativ? noch heute, 20 jahre nach dem (z.t.!! von aussen herbeigeführten) zusammenbruch steht russlands wirtschaft auf zu schwachen füssen, wäre ohne energie-u. rüstungsexporte ein ohn-mächtiges land. das ist in der tat für russland selbst ein arlamierender tatbestand – auch ohne der syrien/ukraine-krise.
    die allzu enge partnerschaft russlands mit iran in hinblick auf dessen permanent-angriffslustiger antiisrael-rhetorik u. höchst dubiosen atom“forschungs“politik ist äusserst heikel, wo nicht hochriskant.
    kann denn moskau dafür bürgen, dass die islamistischen mohamedaner schiietischer bauart mit einer vollentwickelten atomtechnik zukünftig tatsächlich nur friedliche projekte betreiben? würden wir das vielleicht von anderen islamischen staaten annehmen – sind nicht z.b. pakistan u. norkorea schon unberechenbar genug?
    – was die us-regierung unter den bushs trieb, mag in jeder hinsicht kritisierens-u. ablehnenswert gewesen sein, aber eine dezidiert pro-islamisch-islamistische politik propagierten sie nie, wiewenig sie sich russland zum feind machten. ganz im gegenteil kennzeichnete gerade die bush-ära eine nie gekannte partnerschaft mit russland, wurden vielerlei wirtschaftlich-kulturelle bande geknüpft sowie abrüstungsoffensiven gestartet. bis zum zerwürfnis in folge des arabischen frühlings, gipfelnd in der aktuellen ukraine-krise war das verhältnis zwischen ost und west historisch nie so günstig wie noch bis vor drei, vier jahren!! das ALLES wurde verspielt – und wir alle wissen, wer der große falschspieler bzw. ausführendes „organ“ ist!! eigentlich sehen das die allermeisten in der westlichen welt mittlerweile so – umso erstaunlicher und empörender, warum das keinerlei konsequenzen nach sich zieht?!

  4. Andreas Says:

    – jetzt auch noch der: >> Tschechiens Präsident warnt Moskau

    Russland hat an der Grenze zur Ukraine zehntausende Soldaten zusammengezogen. Präsident Wladimir Putin hat angekündigt, sein Land werde die russischsprachigen Einwohner der Ukraine „mit allen Mitteln verteidigen“. Er hat bisher aber einen Einmarsch in die Ostukraine ausgeschlossen. Dagegen verleibte sich Russland nach dem Umsturz in Kiew die ukrainische Halbinsel Krim am Schwarzen Meer im Schnellverfahren ein.
    Mit einem Einmarsch in der Ostukraine würde Russland nach Ansicht des tschechischen Präsidenten Milos Zeman eine „rote Linie“ überschreiten. „In einem solchen Fall würde ich nicht nur für die schärfest möglichen Sanktionen plädieren, sondern sogar für eine militärische Bereitschaft des Nordatlantikpakts und den Einsatz von Nato-Soldaten auf ukrainischem Gebiet“, sagte Zeman im tschechischen Rundfunk. Zugleich betonte der Linkspolitiker, eine stärkere Föderalisierung der Ukraine wäre nicht zu ihrem Schaden. Er sagte, Deutschland und die Schweiz seien föderal aufgebaut. Mit der Angliederung der Krim an Russland werde sich der Westen indes langfristig abfinden müssen, räumte Zeman ein.

    Deutschland will wegen der Krise in der Ukraine und auf der Krim den osteuropäischen Nato-Mitgliedstaaten bis Mitte April wohl weitere Unterstützung anbieten, berichtet der „Spiegel“ unter Berufung auf Regierungskreise. <<

    – können die nicht endlich mal mit ihren bescheuerten "roten linien", drohungen und ultimaten aufhören?! es wird regelrechte panik u. kriegsstimmung erzeugt – namentlich in den nicht-orthodoxen, osteuropäischen ländern u. von ehemaligen ex-ddrlern, die heute die deutsche regierung dominieren.
    die späte rache der ehemaligen sowjet-besatzungszone?


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