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Durch Gebet und Wort für verfolgte Kopten

Gauck: Inegrierte Moslems ja, Islam keineswegs! 31. Mai 2012

Filed under: Pater Zakaria & co. — Knecht Christi @ 20:55

Gauck löst mit Äußerungen zum Islam Debatte aus

 

Bundespräsident Joachim Gauck hat sich

von der Einschätzung seines Vorgängers Christian Wulff distanziert,

der Islam gehöre zu Deutschland.

 

 

 

 

«Ich hätte einfach gesagt, die Muslime, die hier leben, gehören zu Deutschland», sagte Gauck in einem am Donnerstag veröffentlichten Gespräch mit der Wochenzeitung «Die Zeit». Den Satz von Wulff könne er so nicht übernehmen, «aber seine Intention nehme ich an». Wulff habe die Bürger auffordern wollen, sich der Wirklichkeit zu öffnen. «Und die Wirklichkeit ist, dass in diesem Lande viele Muslime leben». Wulff löste mit seinen Äußerungen 2010 eine heftige Debatte aus. Etliche führende Politiker aus dem Unions-Lager, insbesondere von der CSU, wollten Wulff bei seiner Einschätzung nicht folgen. Interessanterweise hatte nun jüngst Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) auf dem Kulturfest der staatstreuen türkischen Ditib-Gemeinde in Nürnberg vor etwa 1000 Zuhörern im Festzelt gesagt: «Der Islam ist ein Bestandteil Bayerns.» Damit stellte er sich zum Teil gegen bisherige Äußerungen aus der CSU zum Thema Islam.

 

 

Avner Shalev In this handout photo from the Israeli Government Press Office (GPO), German President Joachim Gauck (2nd, R) and his partner Daniela Schadt (2nd, L) look at the Hall of Names with Israeli President Shimon Peres (R) and Yad Vashem chairman Avner Shalev (L) during a tour of the Yad Vashem Holocaust memorial on May 29, 2012 in Jerusalem, Israel. The German President arrived in Israel on Monday for a four day visit to the region, which will also see him head to the West Bank on Thursday. This is the German President's first official visit to Israel since taking office in March.

 

 

Gauck erregte nun mit seiner Relativierung der Wulffschen Sichtweise den Ärger muslimischer Verbände und der Türkischen Gemeinde. «Das europäische Abendland steht ganz klar auch auf muslimisch-morgenländischen Beinen. Wer das leugnet, betreibt Geschichtsfälschung», sagte der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mayzek, der «Passauer Neuen Presse» (Freitag). Mayzek räumte aber ein, dass in der Gesellschaft ein großer Gesprächsbedarf zu diesem Thema bestehe. Auch die Türkische Gemeinde in Deutschland reagierte in der Zeitung mit Kritik auf die Äußerungen des Staatsoberhaupts. «Ich empfehle Herrn Gauck einen Blick in die Geschichtsbücher: Der Islam gehört zur Geschichte Europas und Deutschlands», sagte deren Vorsitzender Kenan Kolat. «In den Debatten der Historiker besteht daran überhaupt kein Zweifel». Gauck, der evangelischer Theologe ist, sagte in dem «Zeit»-Interview weiter, Ein-Satz-Formulierungen über Zugehörigkeit seien «immer problematisch, erst recht, wenn es um so heikle Dinge geht wie Religion». Er könne daher auch diejenigen verstehen, die fragten: «Wo hat denn der Islam dieses Europa geprägt, hat er die Aufklärung erlebt, gar eine Reformation? … Ich bin hoch gespannt auf den theologischen Diskurs innerhalb eines europäischen Islam».

 

 

 

 

Mazyek entgegnete, er freue sich «über die Einladung von Herrn Gauck» zu einer Debatte über den europäischen Islam, seinen geschichtlichen Ursprung und die Aufklärung: «Dafür könnte der Bundespräsident ein guter Moderator und Schirmherr sein.» In Deutschland werde «ein neues Wir-Gefühl» benötigt, «was unsere bestehende Vielfalt ausdrücklich bejaht». Vor dem Hintergrund zunehmender Islamophobie seien «solche Signale auch vom Bundespräsidenten äußerst wichtig». Das Gespräch mit Gauck wurde vor dessen Reise nach Israel und in die Palästinensergebiete geführt, die am Donnerstag zu Ende ging. Der Bundespräsident sagte, der Satz von Kanzlerin Angela Merkel, das Existenzrecht Israels gehöre zur deutschen Staatsräson, «kommt aus dem Herzen meiner Generation». Er sei nicht nur aus einer politischen Vernunft geboren, «sondern aus einer tiefen Zerknirschung. Es ist ein moralischer Appell an uns selber, bei dem ich sehr besorgt bin, ob wir die Größe dieses Anspruchs an uns selbst in politisches Handeln umzusetzen vermögen.» Für die nächste Generation könne dieser Appell «womöglich eine Überforderung» bedeuten, sagte Gauck.  {Quelle: www.fr-online.de}

 

 

 

 

Nahost-Reisender Joachim Gauck

 

Präsident Pudelwohl

 

Der neue Bundespräsident setzt erste eigene Akzente.

In einem langen Interview distanziert sich Joachim Gauck von seinem Vorgänger Wulff, zugleich absolviert er einen erfolgreichen Besuch im Nahen Osten.

Es wird deutlich: Gauck ist im neuen Amt angekommen – und er hat noch viel vor.

 

 

 

Der Bundespräsident in der neuen Mädchenschule von Burin.

Die Schule nahe Nablus wurde mit deutschen Geldern gebaut!

 

 

Als die ersten Töne der deutschen Nationalhymne erklingen, platzen auf dem Schulhof von Burin beinahe die Boxen. Und auch als die Lautstärke dann reguliert wird, reicht es noch aus, um die Hymne bis in die umliegenden palästinensischen Dörfer zu tragen. Sie sind stolz, dass jetzt wirklich der Bundespräsident da ist. Hier, in diesem staubigen Örtchen unweit von Nablus, wird Joachim Gauck gleich die neue Mädchenschule eröffnen. Er sitzt in der ersten Reihe, über ihm haben sie ein weißes Schattensegel gegen die sengende Sonne gespannt. Heiß ist es trotzdem. Die Schule ist mit deutschen Mitteln gebaut worden, auch deshalb ist dies Gaucks erste Station bei seinem Abstecher in die palästinensischen Gebiete. In den vergangenen Tagen ist es viel um die deutsch-israelische Freundschaft gegangen, sein Staatsbesuch in Israel war geprägt von tiefen gegenseitigen Sympathiebekundungen. Zu Hause gab es ein bisschen Aufregung, weil Gauck sich vermeintlich von der Regierungslinie distanziert hatte, wonach Deutschland jederzeit an der Seite Israels stehe. Der Präsident hat das klargestellt, von seinen Gastgebern gab es ohnehin keine Zweifel an der Position Gaucks. Er hat jetzt auch aus der Staatsoberhauptssicht erlebt, wie kompliziert das Verhältnis zwischen Israel und dem Land ist, das den Holocaust zu verantworten hat. Einfach ist das Verhältnis zwischen Deutschland und den Palästinensern ebenfalls nicht. Vor allem deshalb, weil die Erwartungen an Berlin auf dem Weg zum eigenen palästinensischen Staat so gigantisch sind. Auf Joachim Gauck, den Mann der großen Freiheitsworte, setzen sie hier besonders große Hoffnungen.

 

Die Erwartungen an Gauck sind hoch:  In Burin, 3200 Einwohner, umgeben von kargen Hügeln, schlägt dem Bundespräsidenten eine Woge der Deutschland-Verehrung entgegen. „Wir waren sogar für Ihr Land bei der Fußball-Weltmeisterschaft“, sagt der Gouverneur bei der Begrüßung, „und waren sehr traurig, dass Deutschland nicht gewonnen hat“. Später sitzen Gauck und seine Partnerin Daniela Schadt auf bunten Kissen mit einigen Schülerinnen im Atrium. Auch da erfahren die Gäste aus Berlin, wie viel man hier von ihnen erwartet. Joachim Gauck ahnte es. Dass sie gerade ihn in die Pflicht nehmen werden. Deshalb hat er bereits die Erwartungen gedämpft – als ob ein deutscher Präsident den Nahost-Konflikt auflösen könnte. „Ich bin schon unterschätzt worden, und dann passiert es auch einmal, dass man überschätzt wird“, sagte Gauck noch am Vorabend bei einem Empfang in Jerusalem. Wer Gauck in diesen Tagen begleitet, erlebt einen konzentrierten, ernsten Präsidenten. Gauck und seine Vertrauten können mit dem Besuch in der komplizierten Region zufrieden sein. Der Präsident trifft sowohl in Israel als auch in den palästinensischen Gebieten den richtigen Ton, die Gastgeber sind auf beiden Seiten der Grenzlinie mit dem Besucher hochzufrieden.

 

 

 

Ja, dieser Besuch zeigt: Gauck ist in seinem Amt angekommen, er fühlt sich in seiner Rolle pudelwohl. Jetzt ist er wirklich Präsident. Dazu passt, dass während des Gauck-Besuchs in den palästinensischen Gebieten ein Interview bekannt wird, das der Präsident der „Zeit“ gegeben hat. Es ist sein erstes großes Interview – ein selbstbewusster Aufschlag. Gauck nimmt darin zu vielen aktuellen Fragen Stellung, man merkt, er hat noch viel vor. Unter anderem geht Gauck auf vorsichtige Distanz zu seinem Vorgänger Christian Wulff und dessen Diktum, der Islam gehöre zu Deutschland. Gauck will es anders sagen: „Die Muslime, die hier leben, gehören zu Deutschland“, so Gauck. Zugleich zeigt er sich in dem Gespräch aber auch bekümmert über Wulffs politischen Absturz: Ihn habe „christliches Mitgefühl“ ergriffen, macht Gauck deutlich.

 

Der nächste Termin des Präsidenten: Ramallah, die palästinensische Hauptstadt. In der berühmten Mukataa, wo schon Jassir Arafat residierte, trifft sich Gauck zu einem kurzen Gespräch mit Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas. Der dankt seinem Gast bei der anschließenden Pressekonferenz gleich mehrfach fürs Kommen. Lobt die Beziehungen zu Deutschland, lässt Grüße an die Bundeskanzlerin ausrichten und an die „ehrwürdige Regierung“. Und sagt: „Wir bedanken uns bei Deutschland für seine politische Unterstützung bei der Zwei-Staaten-Lösung“. Abbas stellt auch direkt klar, warum es aus seiner Sicht dazu bisher nicht gekommen ist: wegen des fortgesetzten Siedlungsbaus von Israelis in den palästinensischen Gebieten und der ungeklärten Jerusalem-Frage.

 

Bundespräsident-Novize und Neu-Außenpolitiker: Joachim Gauck steht aufmerksam neben Abbas auf dem kleinen Pressepodium, vielleicht geht ihm in diesem Moment die Begegnung mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu vom Vortag durch den Kopf. Auch der hat ihm erklärt, warum es bisher keinen Frieden im Nahen Osten und erst recht keinen palästinensischen neben dem israelischen Staat gibt. Das habe mit dem Siedlungsbau gar nichts zu tun, sagte Netanjahu, die Araber müssten nur endlich die Existenz Israels akzeptieren. Wie sollen diese Positionen zusammenkommen? Darauf hat, was niemanden verwundern wird, auch der Bundespräsident keine Antwort. So viele haben sich in den vergangenen Jahren bemüht, diesen Knoten zu durchschlagen. Gauck steht fürs Erste staunend davor. Und wundert sich wieder einmal über die Menschen. Der Friedensprozess sei für Israelis wie Palästinenser eine Chance, sagt er, als Abbas sein Statement beendet hat. „Wir wünschen uns sehr, dass beide Völker diese Chance nutzen“. Das hat man ihm hübsch aufgeschrieben, diesen Satz. Gauck, der Bundespräsident-Novize und damit auch Neu-Außenpolitiker, ist in diesen heiklen Nahost-Tagen besonders angewiesen auf seine Berater. Nun fragt ihn ein Journalist, warum Deutschland die Siedlungspolitik Israelis nicht deutlicher kritisiere. Als Antwort gibt es einen echten Gauck-Satz – aber es ist einer, mit dem er nicht aneckt: „Israel würde sich schwertun, einen Lehrer aus Deutschland zu akzeptieren“. Der neue Präsident lernt offenbar schnell. {Quelle: www.spiegel.de –  Aus Ramallah berichtet Florian Gathmann}

 

2 Responses to “Gauck: Inegrierte Moslems ja, Islam keineswegs!”

  1. Erich Foltyn Says:

    Gauck scheint ja etwas intelligenter zu sein als Wulff, welcher durch unaufhörliches, beflissenenes und zustimmungsheischendes Grinsen seine halbe Energie aufgegeben hat. Aber Gauck hat ja nicht gar viel gesagt und dabei hinzuzufügen, dass Ein-Satz-Formulierungen problematisch seien, wo man jede Diskussion gescheut hat, ist auch ein Widerspruch in sich. Sonst wäre ja das ganze Land im Chaos versunken, weil dem ist aufgrund von zu viel Wohlstand die kollektive Intelligenz abhanden gekommen, man fragt sich, wozu heute der Staat so viele Milliarden für die Schulen ausgibt. Der Gegensatz von Integration ist nämlich das Differenzieren und wenn man Wissenschaft betreiben will, muss man an einem Ding etwas unterscheiden können, diesen geistigen Vorgang nennt man Abstrahieren. Aber einem ganzen Kontinent ist nichts eingefallen, außer mit Anzeichen einer Gehirnlähmung, wie man einer Religion begegnen könnte, die in ihrem Büchel stehen hat, dass alle umgebracht werden sollen, wobei das im offensichtlichen Widerspruch steht mit dem Anspruch eine friedliche Religion zu sein und den Menschen irgend einen Dienst zu erweisen.

  2. Johannes Says:

    Es gehören nur die Muslime zu Deutschland, die sich integrieren und für Freiheit, Gleichberechtigung und Frieden eintreten. Solche, die die freiheitlich-demokratische Gesellschaftsordnung anerkennen und dafür eintreten, nicht jedoch solche, die die freiheitlich-demokratische Ordnung als „unislamisches System“ ablehnen – wie es die Führungsklique des Zentralrats der Muslime (ZMD) ständig tut.

    Welcher Muslim aber kann das von Herzen tun? Er müsste mit seinem Glauben brechen und sich vom Islam abwenden, denn Islam Freiheit und Demokratie sind unvereinbar! Und den Koran müsste er ins Feuer werfen.

    Der Islam gehört jedenfalls nicht zu Deutschland und nicht zu Europa. Seine kriegerischen Feldzüge der Eroberung wurden nach 1453 zweimal erfolgreich abgewehrt. Das allein zeigt, dass Europa den Islam ablehnt.

    Es gibt kein islamisches Land, in dem demokratische Verhältnisse herrschen! Allein die Idee ist undenkbar!


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