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Durch Gebet und Wort für verfolgte Kopten

Eine neue Moschee mitten in Mögglingen eingeweiht 16. April 2013

Filed under: Pater Zakaria & co. — Knecht Christi @ 16:47

„Religiöse Toleranz“ und Miteinander betont

 

 

Die Eröffnung der neuen Moschee in Mögglingen war von einem schönen interkulturellen Miteinander und von religiöser Toleranz geprägt.

Sowohl die bürgerliche Gemeinde als auch die katholische und die evangelische Kirche waren beteiligt.

 

 Mit dem Durchschneiden eines roten Bandes durch Imam Ali Öztürk (Vorbeter) aus Heubach, Pastoralreferent Tobias Kriegisch (katholische Kirchengemeinde), Bürgermeister Ottmar Schweizer, IGMG-​Ortsvorstand Bayram Yilmaz, Generalkonsul Mustafa Türker Ari, Pfarrerin Sabine Dietz (evangelische Kirchengemeinde), Gemeinderätin Inge Opferkuch und Unal Unalan (Vorsitzender des IGMG-​Regionalverbands)

wurde die Gülistan-​Moschee in Mögglingen symbolisch eröffnet.

 

MÖGGLINGEN (en): Die Schulstraße war gesperrt, und vor der Moschee wurden die Fahrbahn mit Sitzgelegenheiten belegt wie zu einem Straßenfest; auf dem Parkplatz war ein großes Büfett aufgebaut sowie der Platz für die Ehrengäste und eine mit Teppichen ausgelegte Fläche für die Darbietungen. Imam Ali Öztürk aus Heubach eröffnete die Veranstaltung mit einer Koranrezitation. Der IGMG-​Ortsvorsitzende Bayram Yilmaz meinte in seiner Begrüßung: „Der nützlichste Mensch ist derjenige, der den anderen nützlich ist. Aus diesem Grund haben wir in Mögglingen für Mögglinger Muslime und für Nichtmuslime eine Moschee und ein Kulturzentrum gegründet. Dies ist das Werk der ehrenamtlichen Arbeiter, sie haben renoviert und gebaut“. Ebenso bedankte er sich bei der Frauenvorsitzenden und den ehrenamtlichen Helferinnen. Unal Unalan, Vorsitzender des IGMG– Regionalverbands Württemberg, bedankte sich bei allen Mögglingern für die Toleranz, in der Gemeinde eine Moschee eröffnen zu dürfen. Für ihn bedeutet der Islam Friede, Bescheidenheit und Brüderlichkeit. Menschen, die in den 70ern als Arbeitskräfte nach Deutschland kamen, seien seit Mitte der 90-​er-​Jahre in der Gesellschaft angekommen, um auch Verantwortung zu übernehmen und zur Lösung der Probleme beizutragen. Unalan bezeichnete Mögglingen als ein Beispiel des gelungenen Zusammenlebens.

 

Bürgermeister Ottmar Schweizer bezeichnete es als einen denkwürdigen Tag für Mögglingen und gestand, dass er sich vor wenigen Jahren noch hätte nicht vorstellen können, dass in Mögglingen eine Moschee und ein muslimisches Kulturzentrum eröffnet wird – „einfach weil die Zeit noch nicht reif dafür war“. Artikel 4 des Grundgesetzes garantiere jedoch die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses. „Und so wollen wir heute selbstbewusst dazu stehen“, betonte Schweizer. Türkisch-​stämmige Mitbürger leben seit vielen Jahrzehnten in Mögglingen. Stellvertretend für viele nannte er Nese Yilmaz, die sich mit Inge Opferkuch sowie mit der katholischen Kirchengemeinde und der islamischen Gemeinschaft sehr um ein neues und gutes Miteinander hier vor Ort bemühen. Die Kirche stehe beziehungsweise gehöre mitten ins Dorf, sagte Schweizer und sagte bezog dieses Aussage auch auf die neue Moschee. Schweizer wünschte sich, dass die Muslime sich als Teil des Gemeinwesens betrachten und sich auch ihrer dadurch entstandenen gesellschaftlichen Verpflichtung bewusst sind.

 

Pastoralreferent Tobias Kriegisch überbrachte die Grüße und Glückwünsche der evangelischen und katholischen Kirche. Er stellte die Frage: „Woher kommen wir, und wohin gehen wir“? Darauf gebe es unterschiedliche Antworten in den Religionen, doch Christin und Muslime vereine ein Gott, der Leben schenkt. Die Moschee stehe für Integration und Angekommen sein. Gemeinderätin Inge Opferkuch meinte, für sie sei die Moschee mitten in Mögglingen ein gutes Omen, mittendrin das Miteinander zu gestalten. 2007 habe sie sich auf den Weg gemacht, um mit Frauen das Miteinander zu versuchen. Denn ohne Reden und sich kennen lernen, könne es kein Verstehen geben. Opferkuch sagte: „Frauen machen den Anfang, Frauen sind bereit, Situationen zu verändern, Frauen denken über Verknüpfungen von kulturellen Traditionen nach, Frauen suchen das Miteinander und wollen voneinander lernen, Frauen versuchen Vorurteile abzubauen“. Zusammen mit Nese Yilmaz, die sich selbst „eine schwäbische Türkin“ nennt, habe sie viele Veranstaltungen auf den Weg gebracht: Kochen und Backen, Sprachkurse für Mamas und Omas, Lösungen für Probleme in Kindergarten und Schule, Zuckerfest und Kermes, Josefsmarkt, Apfeltag und Weihnachtsmarkt. Türkische Jungen zeigten im Anschluss den „Tanz der Derwische“. Der türkische Generalkonsul Mustafa Türker Ari unterstrich wie seine Vorredner, dass die Einweihung der Moschee in Mögglingen ein wichtiger Tag sein. Es sei wichtig, in einer Stadt oder einer Gemeinde Gebetshäuser zu eröffnen und Gemeinschaft zu leben, und Bildung sei der Schlüssel für die Zukunft. Er freute sich, dass die IGMG Mögglingen gut mit dem „Mögglingern“ zusammenarbeite, ebenso mit den Nachbarvereinen in Gmünd und Aalen. Bei der anschließenden Führung durch die Moschee war zu erfahren, dass 70 Personen im Gebetsraum Platz haben, dass das Freitagsgebet für gläubige Moslems verpflichtend sei und die Ornamentkacheln aus Kütahya (Türkei) stammen. {Quelle: remszeitung.de}

 

1 Responses to “Eine neue Moschee mitten in Mögglingen eingeweiht”

  1. Johannes Says:

    Nomen est Omen! Ist der Name Gülle-Moschee richtig wiedergegeben? Gülle ist ja in Norddeutschland der gelbe Saft, den Kühe unter sich lassen. Man kann ja mal fragen …


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