kopten ohne grenzen

Durch Gebet und Wort für verfolgte Kopten

Pariser Erzbischof Aupetit zu Gründonnerstag 13. April 2021

Filed under: Spiritualität — Knecht Christi @ 17:19
Notre-Dame nicht mehr komplett originalgetreu - NEUE Vorarlberger  Tageszeitung

Gründonnerstag 2021 in Notre Dame

„Können Sie verstehen, was hier gerade geschieht“?

 

 

 

 

„Dies alles zu glauben, wie wir es tun, bedeutet in den Augen der Welt, verrückt zu sein. Man muss verrückt sein, um eine Kathedrale zu bauen, die das Schatzkästchen für ein ‚einfaches Stück Brot‘ und ‚einen Tropfen Wein‘ darstellt“ Von Juliana Bauer

 

 

 

 

 

Paris (kath.net): Gründonnerstag 2021 in Notre Dame – Meditation und Fußwaschung
Am Gründonnerstag dieses Jahres 2021 feierte der Erzbischof von Paris nicht nur das Gedächtnis an die Einsetzung der Eucharistie, das am Abend in Saint-Germain-l’Auxerrois mit relativ wenigen Gläubigen stattfand. Er ließ es sich auch nicht nehmen, am Mittag eine österliche Betrachtung in Notre Dame abzuhalten – in Erinnerung an den furchtbaren Brand zu Beginn der Karwoche zwei Jahre zuvor. Während der Heiligen Woche stets eine kleine Zeremonie in Notre Dame zu gestalten, gehört zu seinen Wünschen, die ihm am Herzen liegen.

In einer der unzerstörten Kapellen der Kathedrale fand er sich mit zwei Amtsbrüdern, einer kleinen Gruppe von Musikern, die die kleine Gebetszeremonie umrahmten, und sechs weiteren Personen ein. Der Inhalt seiner Meditationsworte kreisten um die vom Evangelisten Johannes überlieferte Fußwaschung (Joh.13,1-17), um den Dienst Jesu am Mitmenschen, einen Dienst der Nächstenliebe, zu dem jeder Gläubige, wie der Erzbischof hervorhob, in der Nachfolge Christi aufgerufen ist. Es sei ein Dienst, in den sich die Kirche stellen müsse, „in den Dienst für alle … zu den Füßen aller.“ Den sechs ausgewählten, genannten Personen, vier Männern und zwei Frauen, wusch Erzbischof Aupetit die Füße – hingebungsvoll in der Zuneigung zum Mitmenschen.

 

 

 

 

 

Predigt Gründonnerstag 2019 in Saint-Sulpice – Gedanken zur Fußwaschung

Mgr Aupetits Meditationsworte erinnerten stark an seine Predigt, die er drei Tage nach dem verheerenden Brand von Notre Dame in der Hl. Messe zur Einsetzung des Abendmahls hielt. Den Brand und dessen Zerstörungskraft im Blick begann er diese mit der Frage nach dem Sinn, einer Frage, die viele in jenen Tagen an ihn richteten: „Können Sie verstehen, was hier gerade geschieht? …“

Dann wendete er seine Gedanken in eine auch für viele Christen ungewöhnliche Richtung: er wandte sich dem Text der Fußwaschung zu (der nicht den liturgischen Text des Jahres 2019 darstellte) und erläuterte diesen in der gleichen außergewöhnlichen Weise.

„Das eigentliche Thema ist, die Logik Gottes zu verstehen“, erklärt Michel Aupetit. „In dieser Heiligen Woche leben wir zwei Überzeugungen. Die erste ist die von Ostern. Aus einem schrecklichen Übel, das Gott nicht wollte, sondern erlitt, kann Gott etwas Gutes, das größer als das Übel ist, schaffen. Dies ist die Logik von Ostern. Aus dem absolut Schrecklichen des Todes Christi schafft Gott der Vater mit der Zustimmung seines geliebten Sohnes eine immense Wohltat: die Auferstehung, die der Menschheit das ewige Leben eröffnet, und die Errettung einer Vielzahl von Menschen. Unsere zweite Überzeugung ist die der Umkehrung des Evangeliums, die wir an diesem Abend des Heiligen Gedächtnismahls leben: „Die Ersten werden die Letzten sein und die Letzten werden die Ersten sein.“

 

 

 

 

 

Jesus fragt: „Versteht ihr, was ich gerade getan habe?“

Sicher nein, die Jünger verstehen nicht, was Jesus gerade getan hat. Das Pessachmahl, das Jesus feiert, ist kein einfaches Mahl, bei dem man einen vagen ‚Segen‘ sagen würde, wie wir es manchmal selbst tun. Es ist eine wirkliche Liturgie.

Der wesentliche Ritus ist der große Segen am Ende des Mahls, der durch ein allgemeines Händewaschen gekennzeichnet ist. Es obliegt dem Jüngsten, der aufsteht, um die Hände desjenigen zu waschen, der das Mahl leitet. Jesus, der Meister und Herr, wird sich anstelle des Jüngsten erheben und, anstatt die Hände zu waschen, wird er beginnen, die Füße eines jeden seiner Jünger zu waschen. Diese Handlung ist extrem schockierend für sie und Petrus protestiert: ‚Du wirst meine Füße nicht waschen, niemals.‘ Die Fußwaschung ist den Dienern unter den Juden und den Sklaven unter den Römern vorbehalten. Jesus bringt die jüdische Liturgie völlig durcheinander.

 

 

 

 

 

 

In der Bibel hat der Dienst zwei Bedeutungen:
Der Dienst Gottes, der von der Knechtschaft der Sklaverei befreit.
Der Dienst unserer Brüder, der nichts anderes ist, als der Dienst Gottes selbst.

Liebe Freunde, versteht ihr also, was hier gerade passiert?
Alle Religionen lehren den Menschen ausnahmslos, sich vor Gott niederzuknien. An diesem Abend aber kniet Gott vor dem Menschen. Auch dies ist eine Umkehrung im Sinne des Evangeliums. Wir stehen vor einem unglaublichen Geheimnis, das uns die außergewöhnliche Würde offenbart, mit der wir von Gott selbst ausgestattet sind. Jesus kniet vor Judas, der ihn verraten wird, vor Petrus, der ihn verleugnen wird, und vor allen anderen, die ihn verlassen werden, außer den Frauen“ (hier scheint u.a. der Schlüssel für seine Wahl zu liegen, auch Frauen, die für den Erzbischof gleichwertig sind und vor denen er eine hohe Achtung hat, „im Dienst für alle…“ die Füße zu waschen).

„Wir alle glauben, dass unsere Verdienste uns Anerkennung und Beförderung verschaffen sollten. Nun, es sind nicht unsere Verdienste, warum Gott vor uns seine Knie beugt. (Es ist) unsere Würde, die uns von Gott selbst gegeben wird.

 

 

 

 

 

Versteht ihr nun, warum unsere Religion echt verrückt ist?
Wir befinden uns in keiner Art von Humanismus. Wir brauchen Christus, um unsere Sicht auf Gott selbst und auf unsere Mitmenschen zu ändern. Wenn Gott vor dem Menschen kniet, knien wir an diesem gesegneten Tag, dem Tag der Einsetzung des Priestertums vor unseren Brüdern, insbesondere wir Priester und Diakone. Und das ist nicht alles. Die Verrücktheit Gottes endet dort nicht. Anstatt nur am Segen festzuhalten, fügt Jesus hinzu: „Dies ist mein Leib.“ In der Sprache der Bibel bezieht sich der Leib auf die ganze Person, in der Leib und Geist untrennbar miteinander verbunden sind. Es ist die Person Jesu, die sich wirklich selbst gibt. „Für euch hingegeben“ bedeutet, dass diese Person ein „Wesen für andere“ ist, ein Wesen, das geteilt wird, das kommuniziert wird. Dies alles zu glauben, wie wir es tun, bedeutet in den Augen der Welt, verrückt zu sein. Man muss verrückt sein, um eine Kathedrale zu bauen, die das Schatzkästchen für ein ‚einfaches Stück Brot‘ und ‚einen Tropfen Wein‘ darstellt.

Dies macht es aus, was ein Christ ist: Er ist einer, der nicht nur die Torheit Gottes akzeptiert, sondern der in die Torheit Gottes eintritt. ‚Denn ‚die Torheit Gottes ist weiser als die Weisheit der Menschen‘ (1.Kor.1,20-24), sagt uns der heilige Paulus. Er offenbart uns auch, was wir sind: ‚Was in der Welt töricht ist, ist das, was Gott gewählt hat.‘ Wir sind Dummköpfe. Unsere Religion ist eine Religion der Verrückten, keine Versammlung humanitärer Helfer.

Ich werde euch die wahre Definition von Verrücktheit sagen:
Verrücktheit bedeutet, seine Intelligenz in den Dienst der Liebe zu stellen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kommentar von „Kopten ohne Grenzen

 

 

 

 

 

Wir danken dem Kardinal Aupetit für die Darstellung seiner Sichtweise auf die Geschehnisse von Gründonnerstag.

 

 

 

Diese Sicht der Dinge um die Einsetzung des letzten Abendmahls (Grundlage für jede hl. Messe) und die Fußwaschung sind im Grunde Umkehrungen von menschlicher und GÖTTLICHER Macht. Aus diesem Grunde wurden JESUS und SEINE Anhänger auch immer schon damals wie heute verfolgt. Diese Sichtweise der GÖTTLICHEN Umkehrung der Machtverhältnisse ist es, die der Welt „verrückt“ erscheinen lässt. Der Gottesglaube war bis zum Erscheinen JESU immer ein Machtglaube von GOTT ausgehend in Richtung hin zum Menschen als Knecht oder Sklave. Gründonnerstag ist sozusagen der Schlüsseltag des Neuen und Unvorstellbaren. GOTT wird zum Knecht des Menschen und bestätigt durch die dienende Fußwaschung – einem Dienst für Sklaven und Dienern –  dem Menschen, hier den Aposteln,  die Würde selbst des sündigen Menschen, die der VATER als Schöpfergott dem Menschen von vornherein in der Genesis erteilt hatte.

Die anderen Religionen kommen mit dieser Sichtweise des dienenden, sich selbst erniedrigenden GOTTES einfach nicht klar, warum JESUS noch heute von den orthodoxen Juden und deren Anhänger gehasst wird wie zur Zeit des Kaiphas und noch immer von der Ankunft eines Messias träumen, die die Juden als das „auserwählte Volk“ bestätigen soll, durchaus auch mit Waffengewalt, wie damals erwartet, und JESUS von den Muslimen nur noch als Abklatsch SEINER SELBST lediglich als Prophet angesehen werden kann. Beide Gruppen vergessen jedoch, dass der DREIEINE GOTT der Größte in allem Guten ist. Und das Gute in Allem quillt aus der Liebe GOTTES heraus und sucht das DU. Zu dem „Größten Guten in allem“ gehört eben auch das DIENEN aus Liebe. Das ist im Grunde das Unvorstellbare an diesem GOTT. Das ist unbegreiflich.

 

 

 

 

Gründonnerstag macht verständlich, warum JESUS sinngemäß sagte: „Wer von Euch der Größte sein will, sei der Sklave aller“. Wie immer lebte JESUS genau das, was er vorher gepredigt hatte bis zum bittern Ende am Kreuz.

Die Geschehnisse am Gründonnerstag sind somit für jeden Menschen der anschaulichste Beweis dafür, wie VOLLENDET und HEIL(iG)  GOTT in JESUS am Menschen denkt, fühlt und wirkt!

Ferner: Wäre JESUS eine Frau gewesen, wäre die Fußwaschung letztlich keine so klare Botschaft des Dienens in Liebe gewesen.

Wenn dem Papst kritisch vorgehalten wird, dass er Muslimen, Kriminellen, Frauen und anderen Menschen zu Gründonnerstag die Füße wäscht, so muss diese Sichtweise als Messlatte angelegt werden. JESUS hat die Fußwaschung nur an seinen Aposteln durchgeführt, um das Priestertum hervorzuheben. Der Papst darf und kann hier andere Maßstäbe anlegen. Die Apostel waren ebenfalls große Sünder wie Judas und Petrus und die anderen bis auf Johannes, die vor dem Kreuz JESU wie Angsthasen flüchteten. Petrus verleugnete JESUS und Judas verriet ihn sogar. Wenn der Papst somit Kriminellen und Nichtchristen die Füße wäscht, so dokumentiert er damit letztlich die Liebe GOTTES im DIENEN für alle Menschen und zeigt damit, dass alle Menschen GOTTES Kinder sind.

Denn dieser christliche GOTT ist ein GOTT der Liebe in allem Guten bis in alle Höhen und eben auch bis in alle Tiefen hinein, sogar bis hinein in die heiligste Eucharistie, wo JESUS bei jeder hl. Messe den Menschen SEINEN Leib und SEIN Blut zur innigsten Verbindung mit IHM anbietet. Wer hier Kritik an der Fußwaschung des Papstes übt wie viele Menschen, vor allem auch Christen, hat die Geheiminisse um die Ereignisse von Gründonnerstag nicht verstanden. Aus diesem GÖTTLICHEN GEIST ist auch die Feindesliebe verstehbar, schwer umzusetzen, aber aus der Sicht JESU verstehbar. Denn auch diese hat der HERR am Kreuz praktisch umgesetzt, als er seinen Feinden am Kreuz verzieh.

 

 

 

 

 

Kardinal Aupetit hat dies so wohltuend deutlich gemacht, dass ihm zu danken ist.

Aus diesem Geist heraus, offenbart GOTT einen Teil SEINE Geheimnise den Kleinen und Unwissenden, nicht denjenigen, die sich selbst für klug und weise halten. Der christliche GOTT ist ein GOTT des bedingungslosen Liebesvorschusses an die Menschen, auch wenn diese SEINE Liebesstärke nicht verstehen und ihn darum ablehnen. Auch die Problematik des falsch verstandenen Königtums CHRISTI knüpft letztlich an die  Geschenisse von Gründonnerstag an. JESUS ist ein Antikönig, der aus dem Stoff verklärender Liebe besteht,  aus den gleichen Gründen wie oben beschrieben.

Ostern ist somit nicht nur ein historisches Wunder, sondern gleichzeitig auch die Beglaubigung und GÖTTLICHE Bestätigung all dessen, was sich am Gründonnerstag und Karfreitag ereignet hat. „Dies ist mein geliebter SOHN, auf IHN sollt ihr hören!“ gibt uns der VATER JESU vor.

Betrachten wir die Geheiminsse um Gründonnerstag, Karfreitag und Ostern  unter diesem Blickwinkel und erneuern – um diese Erkenntnis reicher – unseren Glauben in Hoffnung und Liebe in Vertrauen auf den DREIEINEN GOTT.

 

One Response to “Pariser Erzbischof Aupetit zu Gründonnerstag”

  1. Johannes Says:

    Nachdem in Frankreich immer wieder Kirchen in Flammen aufgingen, habe ich keinen Zweifel daran, dass auch Notre Dame von Mohammedanern in Brand gesetzt wurde. Die Umstände sprechen dafür: Der Tag der Tat ein Freitag, bei dem Moslems in ihren Moscheen zum „Gebet“ zusammenkommen und in Hassreden von Imamen zur Umsetzung der koranischen Lehren gegen alle „Ungläubigen“ aufgehetzt werden. Die Baustell war bereits von den Arbeitern verlassen und trotzdem soll es einen Kurzschluss gegeben haben, der dann zur Ursache des Brandes geführt haben sollte.
    Weitere Untersuchungen fanden meines Wissens nicht statt.

    Muslimische „Gebete“ sind übrigens in der Tat keine Gebete, sondern Rezitationen der Koran-Suren, die zum Kampf gegen die „Ungläubigen“ aufrufen, „bis alles an Allah glaubt“ (Sure 8:39).


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