Die Synode der koptisch-orthodoxen Kirche hat dem Gesetzentwurf zum Bau von Kirchen, der seit langem in Ägypten geprüft, wird trotz einiger Vorbehalte zugestimmt.
In den christlichen Gemeinden in Ägypten mobilisieren sich unterdessen insbesondere die Jugendbewegungen, die eine Unterschriftenaktion auf den Weg bringen wollen, in der sie eine Neuformulierung des Entwurfs vor der Billigung durch das Parlament fordern. Als problematisch bezeichnen sie die jüngsten Änderungen des Gesetzes, die den gesetzlichen Rahmen komplizierter machen und all jenen eine Hintertür offen lassen, die eventuell den Status quo beibehalten und auch künftig den Bau neuer Kirchen verhindern wollen.
„Das Gesetz ist umstritten“, so der koptisch-katholische Bischof Antonios Aziz Mina von Gizeh, „und es ist nicht sicher, dass das Parlament das Gesetz billigt. Der Gesetzesvorschlag erscheint nach über zehn Änderungen sehr lückenhaft und enthält zu viele technische Details, so dass unter einem Vorwand auch künftig der Bau von Kirchen verhindert werden kann“. Kritik an dem Gesetz kommt auch von muslimischer Seite und viele schlagen vor, dass man ganz einfach die Bestimmungen für den Bau von Moscheen auch auf christliche Kultstätten anwenden sollte.
Die Maria-Himmelfahrt-Prozession – 22.08.2016
Das neue Gesetz sollte ursprünglich das bisher geltende „Decreto Hamayoni“ ersetzen, das auf die osmanische Zeit zurückgeht und den Bau von Kirchen in Ägypten regelt.
Auf der Grundlage dieser Bestimmungen gibt es beim Bau von Kirchen Vorschriften, die nicht für den Bau von Moscheen gelten, wie zum Beispiel das Bauverbot in der Nähe von Schulen, Kanälen, Regierungsgebäuden, Eisenbahnlinien oder Wohngebieten.