Angetanzt und begrapscht Frau (30) auf Kirmes
Ein FPÖ-Politiker aus Graz spielt sich in einem Video als Verteidiger der österreichischen Frauen vor übergriffigen Asylbewerbern auf. Der Spot wirkt unfreiwillig komisch.
„Politik mit Herz, Hirn und Hausverstand“, verspricht Armin Sippel auf seiner Webseite. In einem Video, das er auf Facebook verbreitet hat, zeigt der FPÖ-Lokalpolitiker aus Graz, was er darunter versteht.
Sippel, Chef der FPÖ-Fraktion im Gemeinderat, wendet sich in dem Film an „die sehr geehrten Herren Asylanten“. Weil aus mehreren deutschen Städten von sexuellen Übergriffen von Migranten auf Frauen berichtet wurde, sieht sich Sippel berufen, den Asylbewerbern „Verhaltensregeln“ zu übermitteln.
Zur besseren Veranschaulichung hat sich der frühere Waldorfschüler eine Schaufensterpuppe mit blonder Mähne zur Seite gestellt. An ihr erklärt der FPÖ-Mann, wie „mit unseren Frauen“ umzugehen sei.
Unter anderem dürfe man in Graz Frauen weder provokant nachschauen noch nachpfeifen. Damit das auch arabische Migranten verstehen, hält ein Helfer dazu ein Schild mit dem Wort „Nein“ in die Kamera. Dabei hat Sippel jedoch die Buchstaben vertauscht. Statt dem arabischen Wort „la“ (nein) steht dort „al“, also der arabische Artikel.
Dann führt der 36-Jährige fort: „Was man bei uns bestimmt nicht macht, ist beispielsweise in einer Diskothek Frauen zu bedrängen, ihnen an den Po zu fassen oder gar an den Busen zu fassen.“ Um seine Worte zu untermauern, macht Sippel genau das: Er gibt der Puppe einen Klaps auf den Hintern und greift ihr an die Brust.
Dass der Politiker aus der Steiermark selbst ein antiquiertes Frauenbild vertritt, zeigt er spätestens zum Ende seines Kurzvideos. Sippel sagt: „Finger weg von unseren Frauen!“ Ganz so, als seien österreichische Frauen Eigentum des Mannes.
Der Spott für den FPÖ-Mann ließ bei Facebook nicht lange auf sich warten. Manche halten den Clip für Satire: „Spielen Sie Ihr fantastisches Programm zurzeit nur in Graz oder kommen Sie damit auch in die Bundeshauptstadt?“, fragt ein Kommentator. „Darf man Ihnen bei einer anschließenden Autogrammstunde als österreichischer Staatsbürger zumindest ein bisschen zärtlich über den Po streicheln?“