Hetze im Netz: Gekündigter Hochschullehrer war auch in Tagesspiegel-Community aktiv
Nach Hetze über Muslime: Unis kündigen Berliner Professor
Drei Berliner Hochschulen haben dem Mathe-Dozenten Wolfgang Hebold gekündigt.
Seine Studenten sollten den statistischen Zusammenhang zwischen der Anzahl von Terroranschlägen und dem Anteil der Muslime in der Bevölkerung berechnen.
Am Mittwoch hat die Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin den Lehrauftrag mit Wolfgang Hebold beendet. Der Diplom-Mathematiker hatte an der HWR Berlin seit 2011 als Lehrbeauftragter in den Modulen Statistik und Datenbanken unterrichtet.
„Diskriminierende und menschenverachtende Äußerungen können wir nicht akzeptieren“, heißt es in einem Statement der Hochschule. Grund für diesen Vorwurf seien „fremden- und frauenfeindliche Foren-Einträge unter dem Namen Wolfgang Hebold außerhalb seines privaten Blogs auf hochschulexternen Internetseiten“.
Am Mittwoch berichtete die „Berliner Abendschau“ des RBB über den Fall, weshalb dann auch die Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) dem Mathe-Dozenten kündigte. Auch die private SRH Hochschule Berlin hat ihn von seinen Lehraufträgen freigestellt.
Ich bin anti-islamisch, nicht rassistisch
Die Ansichten von Wolfgang Hebold zum Islam sind in einem Absatz seiner privaten Homepage so zusammengefasst: „Freiheit statt Islam – So müsste die Diskussion über den Islam in Anlehnung an den Slogan der CDU aus den 1970er Jahren titeln. Damals hieß es ‚Freiheit statt Sozialismus’ und auch dieser Slogan war mehr als berechtigt.“ Weibliche Muslime nennt er hier „Kopftuchmoslems“.
Der Student Sam Witte, der im Wintersemester in Wolfgang Hebolds Statistik-Kurs saß, sagte dem RBB: „Wir sollten berechnen, welcher statistische [!] Zusammenhang zwischen der Anzahl von Terroranschlägen und dem Anteil von Muslimen in der Bevölkerung besteht.“
Wolfgang Hebold sagte, man könne Statistik anhand harmloser Beispiele üben oder anhand von Beispielen, die „im Alltag relevanter“ sind. Auf Anfrage des Tagesspiegelssagte der Mathematiker zudem: „Ich bin anti-islamisch wie ich auch anti-kommunistisch und anti-faschistisch bin. Der politische Islam ist ein Problem, aber ich bin nicht rassistisch“.
Die Studentenausschuss-Vorsitzende an der HWR Linda Rodriguez sagt, dass sie schon vor etwa einen Monat den Hinweis eines Studenten erhalten und die Sache an das zuständige Dekanat weitergeleitet hätten. Doch die Hochschule sei erst dann energisch gegen den Dozenten vorgegangen, als es ein mediales Interesse gab: „Seit der RBB hier war, ging alles sehr schnell“.
HWR distanziert sich von Wolfgang Hebold
HWR-Präsident Andreas Zaby hingegen sagt, dass der Mathe-Dozent längst aufgefordert wurde, seine Lehrmaterialien auf die HWR-Seite zu stellen, das HWR-Logo von seiner privaten Homepage zu entfernen und drei Übungsaufgaben wegen ihres „beleidigenden oder zumindest anstößigen Inhalts“ zu löschen. Allen drei Punkten sei der Dozent auch sofort nachgekommen.
Die Hochschule habe auch „sehr genau“ untersucht, ob es sich um strafrechtlich relevante Äußerungen handle, so Andreas Zaby. Dies sei aber nicht der Fall gewesen, selbst wenn die weltoffene HWR sich von den Inhalten „aufs Äußerste distanziere“. Bis dahin sei über Wolfgang Hebold nichts Auffälliges bekannt geworden. In Evaluationen habe er viel Lob bekommen.
Erst am Montag seien der HWR Einträge unter Wolfgang Hebolds Namen auf anderen Webseiten bekannt geworden, die nach Ansicht des Präsidenten eindeutig „menschenverachtend“ sind. Auf dem Blog DiskursKorrekt war in einem Leserkommentar etwa die Rede von einem „Mossi und seinem verpackten Vieh“.
Sind wir in islamischer Hand? Wann wird bei uns die Scharia eingeführt? Die Forderung bei uns den Islam-Unterricht einzuführen geht in die falsche Richtung. Man sollte statt dessen unsere christlichen Werte mit der Bibel in den Schulen verpflichtend lehren.
Ich finde das schlimm. Allerdings ist das schon so in der Bibel prophezeiht. Da steht in Mt 5, 11-12:
„Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und reden allerlei Übles gegen euch, wenn sie damit lügen. Seid fröhlich und getrost; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden. Denn ebenso haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch gewesen sind.“