Auch Epihanias – Erscheinungsfest genannt
Das zweite Kapitel des Matthäusevangeliums berichtet im Rahmen der Erzählung von der Geburt Jesu Christi in Betlehem über die Verehrung des Neugeborenen durch „Magier aus dem Osten“. Die Weisen haben den Aufgang seines Sterns beobachtet und kommen nach Jerusalem, um dem neugeborenen König zu huldigen. Der Stern führt sie nach Betlehem und bleibt dort über einem Stall stehen. Die Magier freuen sich und bringen ihre Gaben dar: Gold, Weihrauch und Myrrhe.
Jedes der Geschenke steht einzeln als Zeugnis für die Ankuft des Messias Jesu: Gold als das angemessene Geschenk für den neugeborenen König; Myrrhe, eine Heilpflanze, mit der Arznei zubereitet wird, zum einen als Geschenk für den von Gott gesandten Arzt und Heiler („Heiland“), zum anderen ebenso wie der dem Bereich des Tempels zugeordnete Weihrauch als Geschenk für den zukünftigen Hohepriester Israels.
In der Weihnachtsgeschichte fällt den Weisen aus dem Morgenland eine große Bedeutung zu. Als Heilige Drei Könige sind sie unter den Namen Caspar, Melchior und Balthasar bekannt, die das Jesuskind mit Gold, Weihrauch und Myrrhe beschenkten. Bereits im frühen Christentum rankten sich zahlreiche Legenden um ihre Personen, die sich über die Jahrhunderte hielten und heute dafür verantwortlich sind, dass der Tag unter den Namen Heilige Drei Könige, Dreikönigsfest oder Dreikönigstag bekannt ist.
In alten Geschichts- und Märchenbüchern werden die drei Könige mit den alten Reichen (hier Persien, Arabien und Indien) verbunden. Ein Reisender sagte damals: Es gibt Wissen in Büchern aus Persien, Gewürze und Heilkräuter aus Arabien und Werkzeug, Metalle und Handarbeiten aus Indien. Mit Weihrauch, Myrrhe und Gold werden nach altem Brauch Instrumente gereinigt und Kranke geheilt. Die Könige verbinden die Lebzeiten der Menschen: der junge Mohr, der Araber im mittleren Alter und der alte König und Arzt aus Persien.
An dem Erscheinungsfest denken Christen an drei Ereignisse aus dem Leben Jesu:
an die Anbetung der Weisen aus dem Morgenland,
an die Taufe Jesu und
an das erste Wunder, das Jesus vollbracht hat:
Er verwandelte Wasser in Wein auf der Hochzeit zu Kana
In der evangelischen Kirche haben die drei Weisen eine etwas geringere Bedeutung, da Martin Luther die Verehrung ablehnte, denn er bezweifelte die Legende. So ist beispielsweise in der biblischen Überlieferung die Anzahl der Männer nicht genannt. Die Zahl drei schloss man aus den drei Geschenken: Gold, Weihrauch und Myhrre. Auch die Namen Kaspar, Melchior und Balthasar hat der Evangelist Matthäus nicht festgehalten. Für Martin Luther hatten die beiden anderen Themen des Epiphaniasfestes, Taufe und Wunder, größere Bedeutung.
Weihnachten und die Heiligen Drei Könige
Früher wurde nicht am 25. Dezember, sondern am 6. Januar die Geburt Jesu sowie die Anbetung der Weisen aus dem Morgenland gefeiert. Erste Überlieferungen gehen auf das Jahr 336 n. Chr. zurück. Später trennte man die Festlichkeiten in Christtag und Heilige Drei Könige.
Sowohl die katholische als auch die evangelische Kirche legen die Geschichte von den Weisen aus dem Morgenland aus. Gesetzlich anerkannt ist der Feiertag allerdings nur in den katholisch geprägten Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen-Anhalt. In stark katholisch bzw. christlich-orthodox geprägten Ländern wie Spanien oder Russland wird an diesem Festtag auch Weihnachten begangen. Dies hängt zum einen mit der Kalenderzählung zusammen. Zum anderen geht die Tradition auf die ursprüngliche Bedeutung des Festes der Epiphanie zurück, an dem die Erscheinung des Herrn und die Göttlichkeit Jesu gefeiert wird.
Bräuche an Heilige Drei Könige:
Die Sternsinger