Eben aus der Ukraine zurückgekehrt, drängt es mich, einige Eindrücke weiterzugeben. Anlass meiner Reise war ein Geburtstag. Genauer: ein Wiedergeburtstag.
Denn genau vor 25 Jahren, 1989, wurde die ukrainisch griechisch-katholische Kirche von Gorbatschow wieder zugelassen. Sie war unter Stalin 1946 grausam unterdrückt worden und konnte nur im Untergrund und unter schweren Verfolgungen überleben. Ich durfte zu dieser „Auferstehungsfeier“ als Abgesandter von Papst Franziskus reisen. Heute ist diese Kirche eine der lebendigsten Wirklichkeiten in der freien, unabhängigen Ukraine. Ich durfte es mit Freude erleben.
Erschütternd war für mich der Besuch der Gedenkstätte für den millionenfachen Hungertod, den Stalin bewusst herbeigeführt hat. Bei uns kaum bekannt ist der sogenannte“Holodomor“, der Hungertod von Millionen in den Jahren 1932 bis 1934, den Stalin künstlich verursacht hat, um die Bauern zu enteignen und die Ukraine zu schwächen. Dazu kamen im Zweiten Weltkrieg die Massenmorde durch Hitlers Schergen an Juden und Ukrainern.
Kardinal Schönborn in Kiew:
Ukraine braucht mehr westliche Solidarität
{Quelle: http://www.erzdioezese-wien.at/site/home/nachrichten/article/40555.html}
Wirklich, dieses Land ist eine leidgeprüfte und blutgetränkte Erde. Heute will es ein freier, eigenständiger und demokratischer Staat sein. Wird das gelingen? Wird der Westen seine Hilfsversprechen halten? Wird Russland seine Aggressionspolitik (Besetzung der Krim und der Ostukraine) zurücknehmen? Eines hat mich in allen Begegnungen beeindruckt: die Hoffnung der Menschen! Der feste Wille, sich nicht wieder knechten zu lassen. Und der tiefe Glaube, dass Gott sie nicht vergessen hat. Wir sollten sie nicht vergessen. Denn ihr Schicksal geht auch uns etwas an.
{Quelle: http://www.heute.at/news/oesterreich/wien/art23652,1106752}
Die Ukrainer lassen sich nicht wieder unterdrücken, bevormunden und besetzen, denn sie haben die Freiheit von Russland schon erlebt. Der Zusammenhalt als ukrainische Nation ist sehr groß und alle sind vereint gegen Russland, egal ob sie Ukrainisch oder Russisch sprechen. Das russische schlechte Märchen von Faschisten gibt es nicht. Grade in der jüdischsten Stadt außerhalb Israels, in Odessa ist man gegen jegliche russische Einmischung und hat sich erfolgreich gegen die russischen Agenten zu Wehr gesetzt. Die Ukraine hat mehr Solidarität verdient und ist ein europäisches Land, im Gegensatz zu Russland.
Wer unterdrückt, besetzt, mordet, bombt u. vertreibt denn hier wen?? Das machen die westlich instrumentalisierten Nationalisten u. Hardcore-Nazis aus Lemberg u. Kiew!!
Die Kern-Ukraine im Westen war historisch die meiste Zeit ein Anhängsel Polens, später Habsburgs (Gallizien) und hatten mit dem damals noch viel größeren russischen Osten mit Hauptstadt Kiew nichts zu tun. Und es ist auch jetzt wieder vorrangig Polen, das via EU u. Nato die West-Ukraine zum Komplott gegen den russophilen Osten anstiftet.
Man könnte auch sagen: die polnisch-ukrainischen Katholiken (u. deren Verbündete) wollen die Orthodoxen in die Knie zwingen bzw. ausrotten!
„GIB FREI, DIE DU ZU UNRECHT GEBUNDEN!“
(Jes. 58)