kopten ohne grenzen

Durch Gebet und Wort für verfolgte Kopten

40% der katholischen Priester sind homosexuell – Kirche schweigt!?! 4. Oktober 2014

Filed under: Reportagen — Knecht Christi @ 20:39

Warum schwule Priester perfekt für die katholische Kirche sind

Etwa 40 % der katholischen Priester sind homosexuell. Gleichzeitig verurteilt ihre Kirche schwulen Sex aufs Schärfste.

Wie passt das zusammen?

 

 

Durch den menschenverachtenden Kreuzzug der ISIS wird die Frage nach der Bedeutung der Religion im Zusammenhang der Menschenrechte mit einer neuen Heftigkeit gestellt. Gerade auch dort, wo es um Rechte von Schwulen und Lesben geht.

In unserem Kulturkreis spielen die drei Religionen, die ihren gemeinsamen Ursprung bei dem Patriarchen Abraham sehen, die größte Rolle: Judentum, Christentum, Islam. In ihren Gründungsurkunden und den davon ausgehenden Traditionen verurteilen sie alle die gleichgeschlechtliche Liebe als „schwere Sünde“, „Unzucht“, „Abscheulichkeit“

 

Es sind v.a. diese drei Religionen, deren Positionen in den letzten Jahrhunderten dazu geführt haben, dass Homosexualität nach wie vor dämonisiert wird und im kollektiven Geschichtsgedächtnis homosexueller Männer das Verfolgtsein eine große Rolle spielt.  Was in diesem Zusammenhang zum Beispiel viele nicht wissen: den § 175 des deutschen Strafgesetzbuchs, unter dem im Nationalsozialismus schwule Männer in den Konzentrationslagern ums Leben kamen, gab es noch bis in die 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Die katholische Kirche hatte sich von 1945 an und über die nächsten Jahrzehnte mit ihren Lobbyverbänden dafür eingesetzt, dass der Unrechtsparagraph auch nach dem Ende des Terrorregimes der Nazis erhalten blieb.

 

 

Interpretiert man Bibel und „Koran“ wissenschaftlich,

sind sie nicht homophob!?!

 

Immer wieder hört man dann den Einwand: die Kirchen bzw. die Religionen können doch nicht anders. Schließlich verurteilen ihre heiligen Schriften den gleichgeschlechtlichen Sex. Aber: Von einem wissenschaftlichen Zugang her ließen sich alle Stellen aus der Thora, der Bibel und dem Koran, die die Diskriminierung grundlegen sollen, leicht als „Kinder ihrer Zeit“ entlarven. Die als solche für uns keine Bedeutung haben.

Während liberale Religionsvertreter immer wieder versuchen, dies deutlich zu machen, behalten weltweit gesehen die immer einflussreicher werdenden Fundamentalisten die Interpretationshoheit. Und sie werden immer erfolgreicher. Wieso das? Die Antwort ist verhältnismäßig einfach: Rein machttheoretisch gesehen sind ihre Formen der Diskriminierung – sie gehen von subtil bis brutal direkt- sehr Macht stabilisierend.

 

 

Katholischer Priester:

ein Berufsprofil wie gemacht für schwule Männer

 

Dies zeigt sich besonders gut an der katholischen Kirche: Zum einen hat der Katholizismus über Jahrhunderte ein Priesterbild geschaffen, das wie gemacht war für homosexuelle Männer: Der katholische Priester ist durch den Zölibat unverheiratet, lebt in einer Männergesellschaft. Die feierlichen, monarchistischen Zeremonien und priesterlichen Kleidungen, der sogenannte Operetten-Katholizismus, wirken unglaublich anziehend auf viele schwule Männer.

Zudem waren die Klöster und Priesterseminare in früheren Zeiten sozusagen auch Schutzraum und Zufluchtsort für schwule Männer: ein junger Mann der entdeckte, dass er schwul war, hatte früher in katholischen Kulturen keine andere Wahl als zölibatärer Priester oder Mönch zu werden. Wollte er nicht ein qualvolle Scheinehe eingehen oder von allen als „ewiger Junggeselle“ schief angesehen werden. Das hat dazu geführt, dass Fachleute davon ausgehen, dass bis heute ca. 40-50 % aller katholischen Priester homosexuell veranlagt sind.

 

 

Schwuler Sex ist schlimmer als Inzest oder Mord

 

Zugleich dämonisiert der Katholizismus Homosexualität. Auch heute noch und auch unter dem vermeintlich so homofreundlichen Papst Franziskus, der an der Lehre seiner Kirche bisher rein gar nichts verändert hat. Homo-Dämonisierung gilt nach wie vor in extrem übertriebener Weise.

Noch vor zwei Jahren war in einer katholischen Fachzeitschrift, die von vielen Kardinälen empfohlen wird, zu lesen: Während der Sex mit den eigenen Kindern, Mord oder Sex mit Tieren als schwere Sünden gesehen werden, über die sich der Teufel freut, wird Homosexualität als Sünde bezeichnet, die so widerlich ist, dass sich selbst der Teufel vor ihr ekelt! So jedenfalls bei der heiligen Katharina von Siena, die noch 1970 (als erste Frau!) zur Kirchenlehrerin erhoben wurde.

 

 

Leichen im Keller sorgen für fügsame Mitarbeiter

 

Diese Kombination aus Anlocken schwuler Männer und Verteufeln des Schwulseins führt in letzter Konsequenz dazu, dass die engsten Mitarbeiter der Kirche immer Sünder mit schlechtem Gewissen sind. Über ihre Schuldgefühle kann man sie besonders loyal und gehorsam halten kann. Man kann ihnen immer klar machen: „Wir wissen, dass Du Leichen im Keller hast, von daher erwarten wir von Dir bedingungslosen Gehorsam!“ Wie verbreitet dieser Mechanismus ist, habe ich selbst bei meiner Arbeit für den Vatikan in meinem Buch „Der heilige Schein“ aufgezeigt.

Die katholische Kirche muss – will sie ihre alte Macht aufrecht erhalten – also unbedingt an der Dämonisierung der Homosexualität festhalten.

{Quelle: http://www.huffingtonpost.de/david-berger/schwule-priester-katholische-kirche_b_5927836.html}

Zum Verfasser: David Berger war selbst von 2005-2010 lang als Professor für den Vatikan tätig.

 

15 Responses to “40% der katholischen Priester sind homosexuell – Kirche schweigt!?!”

  1. schwebchen Says:

    Glaub ich nicht!

  2. Mia Says:

    Bin echt baff. Habe selten einen so schlechten, unsachlichen und unseriösen Artikel a la unterste Schublade gelesen. Auf was für „Fachleute“ wird hier Bezug genommen? Keine Namen, keine Angaben, auf welchem Gebiet sie Fachleute sind, worauf genau sie ihre Behauptungen stützen. So wie dieser Artikel geschrieben wurde, zielt der Autor desselben nur auf ein Ziel ab. Diffamieren, aufgrund unseriöser Behauptungen.
    Anscheinend hat der Autor ein größeres Problem mit der kath. Kirche und auch in sexueller Hinsicht, das behaupte ich jetzt einmal. Denn der Autor geht tatsächlich davon aus dass man ohne Sex nicht leben kann. bzw für ihn scheint die Vorstellung dass es tatsächlich leute gibt, die ihre Begierden nicht ausleben und in ein kontemplatives Leben zu transformieren vermögen unmöglich. Wie erbärmlich muss man denn drauf sein dass man glaubt jemand könne ohne Sex nicht normal sein oder mache allen nur was vor. Ich kenne selber viele, viele sehr gute Priester. Für jeden einzelnen von ihnen lege ich beide Hände ins Feuer, dass es sich um kontemplative, zölibatär lebende Personen handelt.
    Ihrer Behauptung zufolge wird man also automatisch homosexuell, wenn man unter Männern lebt und versucht keinen Sex zu haben? Eine äußerst unwissenschaftliche Behauptung. Außerdem diffamiert sie um Männer aufs Ubelste. Männer sind doch keine Tiere, die über alles und jeden herfallen, sobald sie enthaltsam sein sollen. Was ist dann mit Papst Tawadros? Den koptischen Mönchen? dem hl. Charbel?
    Sind die auch alle schwul? warn es? Oder was?
    Der Mensch kann gut ohne Sex leben, wenn er seinen Geist Höherem widmet und zusätzlich wird ein Priester von Jesus unterstützt, auch in dieser Hinsicht. Priester wird man sicher auch nicht „nur“

    • Mia Says:

      um schwul sein zu können. gerade heute, wo Homo zu sein so modisch und in ist. Da wird man garantiert nicht ausgerechnet Priester. Höchstens um zu infiltrieren und mit der Absicht von innen die Kirche zu zerstören. Aber so ein langes Studium deshalb auf sich nehmen? Eher nicht.
      Ich finde der Artikel ist eine einzige boshafte äußerst unseriöse Unterstellung mit Hetzcharakter!

  3. Mia Says:

    „warum schwule Priester perfekt für die katholische Kirche sind“ allein dieser Satz, mit dem das Gesudel beginnt… drückt eine geballte Ladung Verachtung, Vorurteile aus. Ein schlechter, dummer, böser unseriöser Artikel. Aber es ist Endzeit und Satan will die Kirche, die er so sehr hasst, mit Hilfe williger Gesellen zerstören.
    Ihr werdet es nicht schaffen.
    Jesus selbst hat gesagt. Petrus du bist der Fels auf den ich meine Kirche gründe. Und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht zerstören.
    Was halten eigentlich die Kopten von Homosexualität. Befürworten sie sie? Wenn nicht wo sind dann die gleichen Artikel dazu?

    • Andreas Says:

      ich sehs auch so wie im artikel formuliert, über den prozentualen anteil kann man natürlich streiten. die intensität sexuellen verlangens ist bei männern eine völlig andere als bei frauen – wie schon die „vergewaltigungs-statistiken“ überdeutlich anzeigen u. auch jede prostituierte bestätigen würde. warum u. wieso ist eine biochemische gegebenheit (hormone, neurotransmitter..), die man/sie nicht mit moralischen o. ethischen einwänden wegdiskutieren kann. ist eben so!
      – ich bin mit einigen homosexuellen bekannt, von denen sich zwei durchaus der katholischen kultur verbunden fühlen – was diese mir freimütig über all die jahre eingestanden bzw. verrieten, würde zumindest in wien u. oberösterreich einen handfesten skandal auslösen. da werden dinge praktiziert, die selbst pornodarstellern die schamesröte ins gesicht treiben dürfte – und ich habe keinen grund, hier zu übertreiben…das zölibat mag was für nonnen sein – männer bleiben männer, ob sie ihre fantasien ausleben oder nicht, ob sie geistlich sind oder nicht!! alles andere ist pure selbstlüge – und jeder priester weiß das. dem Herrn zuliebe sein sexuelles begehren lebenslang zu verleugnen mag an frommheit u. selbstkasteiung nicht zu überbieten sein – ob es einen per se „heiliger“ macht darf allerdings bezweifelt werden…

      • Andreas Says:

        soweit ich weiß, waren alle apostel mit frauen liiert oder suchten zu bestimmten zwecken welche auf. die ehelosigkeit entsprang einer mönchischen eremiten-kultur, beide entbehren jeder biblischen grundlage. juden kennen weder das mönchstum noch das zölibat – warum sollte der jude Jesus sie erfunden haben??
        PS: mag die katholiken trotzdem, selbst ihre schwulen pfarrer! was jetzt?

    • Bernhardine Says:

      WAS WOLLEN SIE EIGENTLICH NOCH LÜGEN???

      Meinen Sie vielleicht, unter verheirateten Evangelen oder Orthodoxen gäbe es keine Perversen?

      +++

      „“Als die Ermittler das Pfarrhaus durchsuchten, fanden sie Videokassetten, die eindeutig beweisen, dass der Amtssitz Hochwürden auch als Filmstudio diente – als Kulisse für selbst gedrehte Hardcore-Porno-Streifen. Hauptdarsteller waren er selbst, Pastorenfrau Roswitha sowie etliche ehemalige Junge-Gemeinde-Mädchen…

      Die handschriftlich betitelten Kassetten heißen „Seventeen“, „Tolle Ficks“ oder „Merde“, aber auch ganz harmlos „Roswitha“ oder „Hund, Pferd, Esel, Kuh, Huhn“. Sie zeigen fast alle denkbaren Spielarten des Sex, mal im Schlafzimmer, mal im Wohnzimmer, mal im Bad des Schkeuditzer Pfarrhauses. Selbst die Haustiere wurden mit einbezogen, Hofhund „Dino“ diente als Partner beim Oralverkehr…““
      http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-23786274.html

      Nur sind unsere Medien evangelisch und kommunistisch verseucht, deshalb wird es meistens nicht so hochgekocht, wie Fälle in der Kath. Kirche!

      +++

      ICH BIN ENTSETZT!!!

      JESSES UN´ MARRJA, HELFT GEGEN SOLCH

      UNGESCHWISTERLICHEN SPALTERISCHEN FELDZUG !

      Es ist eine Schande, wie sich „Koptisch Word“ als Handlanger des extrem perversen David Berger, der seit Jahren von den linksversifften Medien hofiert wird, zu solchen Artikeln hinreißen läßt! Das ist faschistische oder kommunistische Verleumdungsart!

      11.10.1971
      ZEITGESCHICHTE
      Sumpf und Sitte

      „“Als „Sexualsumpf“ galt Hitlers Propagandisten der Klerus. Mit Serien von Sitten-Prozessen versuchten sie Gläubige von der Kirche abzuspalten…

      Blind vor Eifer, die gegen den NS-Staat opponierende Kirche dem Kirchenvolk als „Sexualsumpf“ zu präsentieren, gerieten die Gestapo-Leute an denkbar ungeeignete Zeugen,…
      http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-43278950.html

  4. Kreationist74 Says:

    Ich wäre für die Abschaffung des Zölibats, denn sogar bei den Kopten dürfen die Pastoren heiraten. Dann wäre das katholische Priestertum nicht so anfällig für Homosexuelle.

    • Bernhardine Says:

      ALLES LÜGE!

      HEISSEN SIE IM WAHREN LEBEN UTA RANKE-HEINEMANN?

      • Kreationist74 Says:

        Nein, von solchen Kritikern distanziere ich mich. In der Bibel lese ich sogar davon, dass Gemeindeleiter verheiratet sein sollen, s. 1. Tim 3.

  5. Mia Says:

    wenn man den Lebenslauf des Verfassers des Artikels anschaut, wird eigentlich schnell klar, dass es sich um einen Rachefeldzug handeln muss. Abartig unseriös, solche Diffamierungen zu verbreiten und so viele Menschen in einen Topf zu werfen und schlecht zu machen. Pfui!!! Und dann noch die unmenschlich grausame IS in den Text einzuflechten. Ein Schelm wer böses dabei denkt.

  6. Bernhardine Says:

    „“40% der katholischen Priester sind homosexuell – Kirche schweigt!?!““

    SO EIN MIESER DRECK!

    Böswillige Verleumdung sowas zu titeln!!!

    Bei den Kommunisten, Faschisten, Evangelen und Moslems abgekupferte Propagandalüge!!!

    David Berger ist ein mieses Dreckstück, der im Internet Urin- und Kotsexpartner sucht! Pfui, wie pervers! Auch legt er sich mit Hunden ins Bett, betreibt also Zoophilie!
    http://www.medrum.de/content/david-bergers-verleumderische-angriffe-auf-die-freiheit-und-grundwerte-der-kultur

    +++

    „“Forschungsarbeit
    Missbrauch in der Kirche nicht weiter verbreitet als sonst

    Katholische Priester vergehen sich nicht häufiger sexuell an Kindern als andere Menschen. Das sagt der Kriminologe Christian Pfeiffer der ZEIT…““
    http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2011-07/kindesmissbrauch-katholische-kirche

    +++

    Ich weiß nicht, ob wir noch mehr orientalische Christen, wenn sie so lügen, aufnehmen sollten!!! Offensichtlich hat der Islam längst auf sie abgefärbt: Mitmenschen verleumden!!!

    „Koptisch Word“ hat mich total enttäuscht!!! Sollte mal lieber vor der eigenen Türe kehren: christl. Mädchenbeschneidung in Ägypten z.B.

    Und wer glaubt, unter Kopten gäbe es keine Kinderschänder oder Homosünder, der träumt. Davon ist keine menschliche Gemeinschaft gefeit.

  7. Maria Says:

    Bekenntnisse

    Wir gehören dazu!

    Aus: Christ & Welt Ausgabe 09/2013

    Offiziell darf es schwule Priester nicht geben, aber die Wirklichkeit weicht von der reinen Lehre ab. Hier erzählen vier homosexuelle katholische Pfarrer vom täglichen Versteckspiel, von der Liebe zu ihrem Beruf und von den Wünschen an ihre Kirche

    Das hat mich den Posten gekostet

    Dass ich schwul bin, habe ich in meiner Zeit beim Bund gemerkt. Ich habe mit einem Priester des Vertrauens darüber gesprochen. Er sagte mir, dass Homosexualität kein Hindernis für den Priesterberuf sei. Danach habe ich das nie mehr thematisiert. Der Wunsch, Priester zu werden, war so stark, dass ich das Gefühl hatte, das Richtige
    zu tun.

    Warum auch hätte ich mich im Priesterseminar zu meiner sexuellen Identität äußern sollen? Warum sollte ich als Pfarrer die Leute damit behelligen? Das ist Privatsache, es gehört zur Professionalität, das auch im Privaten zu belassen.

    Aber das ist nicht immer möglich. Ich selbst habe eine Position verloren, weil ich eine sehr umstrittene Entscheidung zu treffen hatte und plötzlich die Kritiker unter den Mitarbeitern meine Homosexualität ins Feld führten. Es wurde beobachtet, wer an meiner Tür klingelt und in welche Cafés ich gehe. Solche Vorwürfe fallen in der Kirche zu oft auf fruchtbaren Boden. Ich glaube nicht, dass es Zweck hat, dass schwule Priester sich zusammenschließen und ein Manifest formulieren. Die Kirche ist keine Demokratie, solche Initiativen verlieren sich.

    Ich würde mir aber wünschen, dass Bischöfe einmal sagten: Schwule Priester gehören zu uns. Dann wäre klar: In der Führungsebene sitzen keine dankbaren Empfänger mehr von Denunziationen aller Art. Es gibt kluge Leute in den Bistümern, die sehr souverän mit diesem Problem umgehen, weil sie wissen, dass schwule Priester ihre Arbeit nicht schlechter machen als andere. Gäbe es mehr von diesen Leuten, dann hätte auch der rechte Rand in der Kirche weniger Gewicht. Denn bei dem Versuch, im Namen der reinen Lehre die Kirche von Homosexuellen zu „befreien“, geht es um sehr weltliche Anliegen: um Einfluss, um Posten, um Macht.

    Ich lebe heute zölibatär, das war allerdings nicht immer so. Als unwahrhaftig empfand ich das Doppelleben nie. Das Glaubensbekenntnis kann ich aus vollem Herzen mitbeten, das zählt für mich. Ich lebe in einem sehr privaten Bereich im Konflikt mit der Kirche, aber dieser Spagat zerreißt mich nicht.

    Es entsteht oft der Eindruck, schwule Priester seien eine Belastung für die Kirche. Das sehe ich natürlich völlig anders. Es gab vor vielen Jahren im „Focus“ eine Geschichte mit dem Titel „Schwule leben besser“. Da ist etwas dran. Wer zu einer Minderheit gehört, geht einfühlsamer mit Menschen um, ist weniger restriktiv. Auch wenn es klischeehaft klingt: Schwule Priester haben eine besondere Liebe zur Liturgie, zu den schönen Dingen, zu den Künsten. Zudem kommt man in gesellschaftliche Gruppen hinein, die der Kirche eher fernstehen.

    Dass die Kirche ihre Haltung zur Homosexualität ändern wird, glaube ich nicht. Die Debatte wird sich im Nachgang zum Missbrauchsskandal eher verschärfen. Einige Kommentatoren haben ja den Zusammenhang zwischen dem Missbrauch von Jungen und homosexuellen Priestern hergestellt. Auch das findet in einflussreichen Kreisen leider offene Ohren.

    Aufgezeichnet von Christiane Florin.

    Ich stehe unter Beobachtung

    Es gibt nichts Grausameres als Frauen, die sich in einen verlieben. Eine hat mich fast das Leben gekostet. Es ging so weit, dass sie irgendwann einmal bei mir in der Wohnung saß, während ich beim Bügeln war, und zu mir sagte: Ich weiß, wie wir das machen, damit keiner was mitkriegt. Ich antwortete ihr, das funktioniert nicht, ich ticke anders. Da ist dann ihre Zuneigung in Hass umgeschlagen. Sie hat mich angeschwärzt und behauptet, ich sei schwul. Es ging so weit, dass der Personalchef mich anrief. Ich habe mich ihm gegenüber dann als Schwuler geoutet. Daraufhin wurde ich abgesetzt.

    Nach meinem Outing wusste ich nicht, ob ich noch für fähig gehalten werde, die eine oder andere Stelle zu besetzen, obwohl durchaus Schwule auf Top-Positionen sitzen. Die Ausgrenzung ist immer noch massiv. Aber das hat mich nie davon abgehalten, Themen wie Aids anzugehen. Doch als ich am Weltaidstag Schleifen verteilt habe, habe ich wieder die Antipathie gespürt. Es gibt wirklich noch genügend Leute, für die ist die rote Schleife eine Schwulenschleife und Homosexualität eine Krankheit. Und die kann man ja heilen. Die kann man – konservativ gesprochen – wegbeten.

    Manchmal komme ich an den Punkt, wo ich alles hinschmeißen und sagen möchte: Leute, sucht euch doch jemand anderen. Aber dann muss ich mich natürlich auch fragen: Was machst du dann? Ich bräuchte jedenfalls eine gute Partie, sonst wäre ich finanziell ruiniert. Auf dem normalen Arbeitsmarkt warten die nicht auf einen 50-jährigen Opa. Nach so vielen Jahren befindet man sich irgendwann in einem gewissen Korsett und hat keine andere Überlebenschance.

    Eigentlich bin ich auch gerne Priester. Solange man keine kleinen Jungen anpackt, kann man gut arbeiten, viel tun. Ich habe mich immer wohlgefühlt im katholischen Kosmos. Ich war so tief verwurzelt in der Jugendarbeit, dass ich direkt nach der Schule ins Priesterseminar eingetreten bin. Ich glaube immer noch, dass es keinen schöneren Beruf gibt als den, den ich ausübe.

    Natürlich muss ich mir die Frage gefallen lassen, ob ich wirklich reif genug war für die Entscheidung zum Zölibat. Und wie meine Beziehung zu Gott, meine Gebete heute aussehen. Ich muss zugeben, da ist etwas verloren gegangen. Ich habe mich immer wieder damit auseinandergesetzt, dass man Leib und Seele nicht trennen kann. Dass es bei jedem Menschen um seine ganze Geschichte geht. Aber ich glaube nicht, dass sich an dem Doppelleben, das viele katholische Priester führen, zu meinen Lebzeiten noch etwas ändern wird.

    Es gibt die Freiheit der Kinder Gottes, aber nicht die Freiheit der Priester Gottes. Wir dürfen nicht sagen, dass wir ein Privatleben haben. Wir sind dazu erzogen worden, dass wir 24 Stunden Dienst tun und jeden Tag Messe feiern. In meiner Gemeinde wissen die meisten, dass ich homosexuell bin, aber ich habe darüber bis auf wenige Ausnahmen nie mit jemandem gesprochen. Ich würde es auch nicht zugeben. Aber ich weiß: Ich stehe unter Beobachtung. Ich muss genau darauf achten, mit wem ich gesehen werde oder mich sehen lasse. Ich habe immer das Gefühl, dass ich potenziell erpressbar bin, und spüre einen riesigen Druck.

    Ich habe noch nie etwas in der Gemeinde ausfallen lassen, nur um meine privaten Leidenschaften auszuleben. Deswegen habe ich auch Probleme mit festen Beziehungen. Ein Partner hat sich von mir getrennt, weil er nicht immer über die Schulter gucken wollte, nur um herauszufinden, wer uns gerade beobachtet. Zurzeit ist die Lage durchwachsen. Ich bin unglücklich verliebt.

    Ja, ich weiß, ich bin kein Paradebeispiel. Bei meiner Priesterweihe vor mehr als 20 Jahren dachte ich, dass es möglich sei, schwul und zölibatär zu leben. Ich habe das Thema verdrängt, weil ich überzeugt war, ich komme irgendwie klar. Mittlerweile weiß ich: Ich bin nicht als Mönch geboren. Aber ich glaube daran, dass sich das Reich Gottes auch in Menschen spiegeln kann, die nicht den Idealen der Kirche entsprechen.

    Aufgezeichnet von Astrid Prange.

    Ohne uns wäre die Kirche ärmer

    Nach 17 Jahren als Priester habe ich mir eine Auszeit genommen. Ich muss nachdenken. Ich habe eine Lehre gemacht und mich erst dann als Priesteramtskandidat beworben. 1995 wurde ich geweiht. Dass ich schwul bin, ist mir während der Lehre allmählich klar geworden. Ich stamme aus einem Dorf, und da wurde manches verdrängt: Was es nicht geben darf, gibt es nicht. Im Spätberufenenseminar ist meine Sexualität stärker erwacht. Doch ich war überzeugt: Ich will Priester werden, und es wird sich legen, ich schaffe das. Dann wurde bei mir ein Tumor diagnostiziert. Das hat mich in schweres Nachdenken über den Sinn des Lebens gestürzt. Aber ich habe die Krankheit in den Griff bekommen und um die Weihe gebeten.

    Vor acht Jahren habe ich einen Mann kennengelernt. Daraus erwuchs eine tiefe Freundschaft, einschließlich Sexualität. Wir verbrachten viel Zeit zusammen. Wir gingen im Guten auseinander, als er in die Schweiz zog. Ich habe ihm nie gesagt, dass ich Priester bin. Ein Jahr nach der Trennung lernte ich wieder einen Mann kennen, und es hat zwischen uns gefunkt. Bei ihm habe ich drei Monate nach dem Kennenlernen reinen Tisch gemacht. Er hat geantwortet, dass das für ihn keinen Unterschied macht und ich ihm als Mensch wertvoll bin. Wir haben uns gefunden, sexuell, aber auch in vielen anderen Interessen. Wir fahren Rad, wir sitzen im Kajak, fahren Ski und klettern. Und ich empfinde eine Nähe, die ich noch nicht erlebt habe. Er besuchte mich dann und wann im Pfarrhaus.

    Mein Freund ist bisexuell, verheiratet und hat Kinder. Er will sich von seiner Frau trennen. Seit einem Jahr hat er eine Freundin. Sie weiß auch von mir. Es war schwer für mich, als er es mir erzählte; und bis heute ist dies eine kuriose Situation. Natürlich muss ich verheimlichen, dass ich schwul bin und einen Freund habe. Nur ganz wenige Mitbrüder wissen davon. Darunter ist ein hochrangiger Vorgesetzter, den ich lange kenne und dem ich vertraue. Ich wurde denunziert. Er hat mich nur gewarnt: Ich solle vorsichtig sein. Er steht zu mir und zeigt mir dadurch auch seine Wertschätzung. Aber letztlich sind ihm die Hände gebunden mit Vorgaben, um die niemand herumkommt, der in der Kirche arbeiten will.

    Ich kämpfe darum, mich selber anzunehmen und zu meinem Schwulsein zu stehen. Erst an diesem Weihnachtsfest habe ich mich meiner Familie offenbart. Meine Geschwister und deren Partner sagten zum Glück, dass sich für sie dadurch nichts ändert.

    Einstweilen lebe ich im täglichen Zwiespalt. Ich bin als Priester geachtet und geschätzt und lebe ein Leben, das es so nicht geben darf. Und ich sehe: Die Vielfalt des Lebens nimmt Schaden durch die Starre meiner Kirche. Sie wäre auch um vieles ärmer, wenn es uns Schwule nicht gäbe. Ich finde, sie sollte grundsätzlich Partnerschaften bei Priestern zulassen. Der Pflichtzölibat ist theologisch Nonsens; er lässt sich mit der Bibel nicht begründen. Es tut mir weh, dass Vorschriften vielen Menschen einen Platz in der Kirche verwehren, etwa denen, deren Partnerschaft in die Brüche gegangen ist, die sexuell anders fühlen und leben.

    Am Anfang meiner Priesterzeit fiel mir das nicht so stark auf. Jetzt, nach all den Jahren, frage ich mich, ob das richtig ist. Und wo ich meinen Platz finde. Ich bin kein großer Kämpfer. Aber ich weiß, was mir die Nähe eines Partners geben kann. Nach meiner Auszeit werde ich begrenzt wieder einsteigen, aber fürs Erste keine Gemeinde leiten. Wie es danach weitergeht? Ich bin auf der Suche nach einem ehrlichen Weg.

    Aufgezeichnet von Wolfgang Thielmann.

    Jesus antwortet nicht immer

    Mich hat die kirchliche Welt schon immer fasziniert. Ich stamme aus einer katholischen Familie, einer kritisch-katholischen, genauer gesagt. Mein Vater war Gewerkschafter. Ich war zunächst Messdiener, dann Jugendleiter. Als ich mit 13 merkte, dass ich homosexuell bin, wollte ich es nicht wahrhaben. Ich habe mich mit diversen Freundinnen darüber hinweggetröstet. Wann ich den Wunsch hatte, Priester zu werden, lässt sich nicht genau datieren. Es gab keinen besonderen Moment der Berufung, es war ein Prozess. Ich habe an der Uni eine sehr lebendige Hochschulgemeinde kennengelernt, da wurde der Wunsch drängender, Theologie zu studieren. Mir war klar, dass ich mich als Priester auf ein zölibatäres Leben einlasse. Aber der Beruf erschien mir so verlockend, dass ich das nicht als großes Hindernis betrachtet habe. Vielleicht war das der jugendliche Leichtsinn.

    Mit Mitte 20 konnte ich meiner eigenen Homosexualität nicht mehr ausweichen. Ich war damals im Priesterseminar und habe meinem Spiritual davon erzählt. Es war ein sehr gutes Gespräch. Überhaupt herrschte zu jener Zeit ein freiheitlicher Geist in der Kirche. Heute regiert der Rigorismus, alles, was mit Sex zu tun hat, wird verdammt. Es ist eine Zwangsneurose geworden, nichts Natürliches mehr. Je weiter man in der Hierarchie nach oben kommt, desto neurotischer ist das Verhältnis. Wer aber mit Seelsorge zu tun hat, weiß, dass die Wirklichkeit komplizierter ist als die Lehre.

    Ich bin nun seit 25 Jahren Priester, viele meiner Kollegen haben sich wie ich vom Zölibat verabschiedet. Seit 20 Jahren lebe ich in einer festen Beziehung. Die Gemeinde weiß nichts davon. Von mir aus spreche ich das Thema Homosexualität nie an. Es wird ohnehin in der Gemeindearbeit selten über Sex gesprochen. Das regelt jeder, wie er will, da erwartet niemand mehr von der Kirche einen Rat. Junge Leute fragen eher danach, wie eine Beziehung gelingen kann.

    Natürlich habe ich ständig Angst, wegen meines Doppellebens erpressbar zu sein. Aber ich brauche den Austausch mit einem Partner. Mit wem soll ich sprechen, wenn ich von einem belastenden Trauergespräch komme? Allein mit Jesus? Christus ist weit und eine Telepartnerschaft auf Dauer anstrengend. Ich wünsche mir, dass der Zölibat keine Pflicht mehr ist. Wenn ein junger Priester sich mir anvertraut und erzählt, dass er schwul ist, dann rate ich ihm, das für sich zu behalten. Die Kirche zwingt einen dazu, sich so verhalten. Mir fällt es schwer, gehorsam zu sein. Ich bin kein Ideologe. Es ist faszinierend, Menschen zu helfen und Liturgie zu feiern. Ich habe es nie bereut, Priester geworden zu sein. Ich habe die Spannung jetzt so lange ausgehalten, ich werde das auch weiter schaffen.

    Aufgezeichnet von Christiane Florin.

    Die Priester waren nur im Schutz der Anonymität bereit,
    mit Journalisten zu sprechen.

  8. Mia Says:

    „etwa 40% der katholischen Priester sind homosexuell. Gleichzeitig verurteilt die katholische Kirche schwulen Sex.“
    Dann macht die Kirche ja eh alles richtig, Herr Berger. Jesus selbst hat auch nicht die Sünder verurteilt, sondern die Sünde. Er hat zwischen Sünder und Sünde unterschieden. Dabei aber eine Abwendung des Sünders von der Sünde verlangt. (Geh aber tu es nicht wiede) Die Kirche schreibt sogar vor mit Homosexuellen Personen liebevoll und umsichtig umzugehn.
    Aber den
    homosexuellen Sex verurteilt sie, weil
    Gott selbst das tut.

    • Mia Says:

      Ps es tut mir wirklich leid, dass Sie so unglücklich und unzufrieden sind, dass Sie so ein Feindbild aufgebaut haben. Vielleicht haben Sie ja gute Absichten und sich aber im Ton vergriffen, weil Sie nicht wissen, wie Sie mit diesem Thema oder Ihren Befürchtungen auf andere zugehen sollen, oder gehen tatsächlich davon aus, dass Sie als Mensch abgelehnt werden. Oft spielt der Ton die Musik. Oder Sie sind insgeheim wütend auf Gott selbst? Und auch auf sich? Was auch immer Ihre Beweggründe für diesen Artikel waren, ich wünsche Ihnen von Herzen, dass Sie
      inneren Frieden und Aussöhnung mit sich und Gott finden mögen. Alles Gute , Gottes Segen. Entschuldigung, dass manche meiner Worte hart waren.


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