Hilfswerk „Kirche in Not“ reagiert auf Hilferuf aus Bagdad
Wien, 12. August 2014: Das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ hat für irakische Christen auf der Flucht vor der islamistischen Terrorgruppe IS (Islamischer Staat) erneut eine Soforthilfe von 100.000 Euro zugesagt. Das Hilfswerk reagiert damit auf die dringende Bitte des Patriarchen der chaldäisch-katholischen Kirche im Irak, Louis Rafael I. Sako aus Bagdad. Bereits kurz nach Beginn der Aggressionen von IS gegen die Christen im Irak hatte „Kirche in Not“ im Juni dieses Jahres 100.000 Euro Soforthilfe zur Verfügung gestellt. Am Sonntag beschrieb Patriarch Sako gegenüber dem Hilfswerk die Situation der Flüchtlinge so: „In den Tausenden von Flüchtlingsfamilien quer durch das Gebiet von Kurdistan treffen Tod und Krankheit vor allem Kinder und ältere Menschen. Auf der Flucht vor den vorrückenden IS-Milizen haben sie alles verloren, während die humanitäre Hilfe unzureichend ist“. Alleine in Ankawa, einer Vorstadt von Erbil, hielten sich derzeit 70 000 christliche Flüchtlinge auf. Ihre Zahl ist damit fast doppelt so hoch wie die Zahl der Einwohner. Wie der Patriarch berichtet, hätten viele irakische Flüchtlingsfamilien in Kirchen und Schulen ein Obdach und Versorgung gefunden. „Die Situation dieser Familien ist recht gut. Doch beklagenswert ist die Situation derer, die auf Straßen und öffentlichen Parkanlagen kampieren müssen. Ihnen fehlen ein Dach über dem Kopf, Kleidung, Wasser und Medikamente“. In dieser Katastrophe würden die Kirchen alles ihnen mögliche aufbieten, betonte der Patriarch. Patiarch Sako schilderte auch die Situation in den christlichen Dörfern rund um Mossul bis hin zur Grenze von Kurdistan: „Die Kirchen sind verwüstet und entweiht, fünf Bischöfe mussten ihr Bistum verlassen, Priester und Ordensleute mussten aus ihren Missionsstationen fliehen“.
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Verwendungszweck: „Irak“
KIRCHE IN NOT ist ein internationales katholisches Hilfswerk. Das Werk leistet weltweit geistliche und materielle Hilfe für Christen,
die wegen ihres Glaubens bedroht oder verfolgt werden.
Hilfe aus Deutschland für Syrien
darf nicht in die Hände von Islamisten gelangen
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) begrüßt die Bemühungen des UN-Sicherheitsrats, Extremisten des Islamischen Staates (IS) im Irak finanziell zu schwächen und vom Zustrom ausländischer Kämpfer abzuschneiden. „Jetzt sind die Regierungen der EU-Staaten – allen voran die deutsche Bundesregierung – aufgefordert genau zu überprüfen, ob materielle und finanzielle Unterstützung für die syrische Opposition in die Hände der Radikalislamisten wie IS oder Nusra-Front gelangt. Da die islamistische Gruppierung Nusra-Front eng mit anderen so genannten „moderaten Islamisten“ in Syrien kooperiert, ist es durchaus möglich, dass diese Extremisten an Waffen und Gelder aus dem Ausland kommt, befürchtet die Menschenrechtsorganisation. „Es muss sichergestellt werden, dass Radikalislamisten keine Hilfen aus Deutsch-land erhalten„, forderte der GfbV-Nahostreferent Kamal Sido am Montag in Göttingen. „Wer ethnische und religiöse Minderheiten wie yezidische Kurden, Christen oder Shabak im Irak und in Syrien verfolgt und mit der Scharia das islamische Recht einführen will, darf in keinem Fall unterstützt werden“. Radikale Islamisten verfügten auch über logistische Strukturen in der Türkei, warnte Sido. Deshalb müsse die Bundesregierung im Dialog mit der türkischen Regierung dringend darauf hinweisen, dass diese Extremisten langfristig auch für die Minderheiten in der Türkei eine tödliche Gefahr darstellen. „In Deutschland lebende Yeziden, aber auch christliche Assyrer/Aramäer/Chaldäer sind in großer Sorge um die Angehörigen ihrer Glaubensgemeinschaft im Irak und in Syrien“, sagte Sido. „Uns erreichen Augenzeugenberichte, dass Hilfseinsätze für die von extremistischen Kämpfern eingeschlossenen yezidischen Flüchtlinge allein deshalb scheitern, weil nicht genug Kerosin für Hilfsflüge zur Verfügung steht. Deutschland muss in dieser für Kurden und alle Minderheiten bedrohlichen Situation deutlich mehr tun, vor Ort in Irakisch-Kurdistan präsent sein und die Menschen logistisch unterstützen“. Im Sinjar-Gebirge, im äußersten Nordwesten des Irak ist seit acht Tagen fast die gesamte Volksgruppe der Yeziden auf der Flucht. Mindestens 55.000 Yeziden sind dort noch immer ohne Trinkwasser und Nahrung von IS-Kämpfern eingeschlossen. Hunderte derjenigen, die den Extremisten nicht entkommen konnten, sollen getötet worden sein. Viele Frauen und Mädchen sollen entführt worden sein.
FÜR DEUTSCHLAND! KIRCHE IN NOT! http://www.kirche-in-not.de/
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Audienzen und Angelus > Artikel von 2014-08-10 12:15:34
Papst über Terrorkämpfer: „All das beleidigt Gott und die Menschheit schwer“
RealAudioMP3 „Man macht nicht Krieg im Namen Gottes!“ Das sagte Papst Franziskus an die Adresse des „Islamischen Staates“ im Irak; er äußerte sich nach dem traditionellen Angelusgebet an diesem Sonntag auf dem Petersplatz. Franziskus zeigte sich tief erschüttert über die Nachrichten aus dem Zweistromland – Mord, Vertreibung und Gewalt jeder Art gegen Minderheiten, die von den Terrorkämpfern des „Kalifates“ verübt werden.
„Tausende Menschen, darunter viele Christen, wurden brutal aus ihren Häusern verjagt; Kinder sind an Hunger und Durst während der Flucht gestorben; Frauen wurden entführt; Gewalt jeder Art, Zerstörung religiöser, historischer und kultureller Güter. All das beleidigt Gott und die Menschheit schwer. Man kann nicht Hass im Namen Gottes bringen! Man macht nicht Krieg im Namen Gottes!“
Zugleich dankte Franziskus allen jenen, die den Bedrängten Hilfe zukommen lassen. Er vertraue, so der Papst „auf eine wirksame politische Lösung auf internationaler und lokaler Ebene“, die im Irak die aktuellen „Verbrechen“ beende und das Recht wiederherstelle. Zum Zeichen seiner Nähe habe er Kardinal Fernando Filoni zu seinem Persönlichen Gesandten im Irak ernannt. Kürzer äußerte sich der Papst zum Wiederaufflammen des Krieges im Gazastreifen, der den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern nur verschlimmere. Auch zum Gebet für die Opfer des Ebola-Virus rief der Papst auf.
(rv 10.08.2014 gs)
Dieser Text stammt von der Webseite http://de.radiovaticana.va/news/2014/08/10/papst_%C3%BCber_terrork%C3%A4mpfer:_%E2%80%9Eall_das_beleidigt_gott_und_die_menschheit/ted-818577
des Internetauftritts von Radio Vatikan
Gerechtigkeit und Friede > Artikel von 2014-08-12 09:51:07
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D: Schick verteidigt Militäreinsatz im Irak
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hält den militärischen Einsatz der US-Amerikaner im Irak für verantwortbar. Die deutschen Bischöfe hätten zwar immer gesagt, es dürfe keine Kriege geben, gleichzeitig aber den Grundsatz „Act to protect“ („Handeln, um zu schützen“) hochgehalten, sagte Schick am Montag der Katholischen Nachrichten-Agentur auf Anfrage. Wo Menschen geschützt werden müssten und nicht anders geschützt werden könnten als mit Waffengewalt, dürfe diese „extremste und schwierigste aller Möglichkeiten“ nicht ausgeschlossen werden. – Erzbischof Schick ist Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz.
Derzeit würden Christen und andere Minderheiten im Irak verfolgt und ausgehungert, erinnerte der Erzbischof. Man versuche, sie zu töten und auszurotten. „Das hat etwas mit Genozid zu tun, und dem muss so schnell wie möglich Einhalt geboten werden von der internationalen Gemeinschaft.“ Zudem plädierte Schick dafür, den Waffenhandel in Krisenregionen zu stoppen. Denn Extremisten benutzten hochmoderne Waffen, die in westlichen Ländern hergestellt werden. Außerdem müssten die Regierungen in den betroffenen Ländern gestützt werden, damit sie so handeln könnten, dass extreme Gruppen gar nicht erst so mächtig würden.
(kna 12.08.2014 gs)
Dieser Text stammt von der Webseite http://de.radiovaticana.va/news/2014/08/12/d:_schick_verteidigt_milit%C3%A4reinsatz_im_irak/ted-818875
des Internetauftritts von Radio Vatikan