„Allah-Lästerer“ in Polizeiwache in Pakistan erschossen
Ein der Allahslästerung beschuldigter Mann ist in einer Polizeiwache in Pakistan erschossen worden. Der 65-Jährige sei vor fünf Tagen in der Provinz Punjab festgenommen worden, weil er der Islamschmähung bezichtigt wurde, berichtete heute ein Polizist, der anonym bleiben wollte. Gestern sei dann ein uniformierter Mann in der Wache aufgetaucht, um den Inhaftierten zu sehen. Als die beiden aufeinandertrafen, tötete er den 65-Jährigen mit einer Schrotflinte. Der Täter wurde den Angaben zufolge festgenommen.
Umstrittenes Gesetz
Die Blasphemiegesetze in Pakistan sind höchst umstritten, immer wieder werden Angehörige religiöser Minderheiten wegen Beleidigung des Islam zum Tode verurteilt. Anfang Mai ermordeten Unbekannte in Multan einen Anwalt, der einen wegen Gotteslästerung angeklagten Universitätsdozenten verteidigt hatte. Der getötete 65-Jährige gehörte der Gemeinschaft der Ahmadiyya an, die in Pakistan per Gesetz als Nichtmuslime gelten. Der Gründer der Ahmadiyya-Gemeinde gilt seinen Anhängern als Prophet. Das widerspricht der traditionellen Lesart des Islam, die keinen Propheten nach dem Religionsgründer Mohammed erlaubt.
http://orf.at/stories/2230372/
Für die Christen in Pakistan wird das Leben in Pakistan immer gefährlicher.
Gunnar Wiebalck von Christian Solidarity International hat das Land besucht und schildert seine Eindrücke
Christen in Pakistan
Leben mit der Gefahr
Der schwierige Alltag einer religiösen Minderheit
Christen haben es in Pakistan schwer, sie stehen an unterster Stelle im gesellschaftlichen System. Das beeinflusst sie in ihrem täglichen Leben und kann bei Übergriffen tödlich sein. Besonders das Blasphemie-Gesetz macht ihnen das Leben schwer, wird es doch gern von Muslimen benutzt, um ihnen eine Lehre zu erteilen. Doch die Christen sind nicht allein – es gibt noch weitere religiöse Minderheiten im Land.