Die Schülerinnen werden nachts überfallen und auf Lastwagen verschleppt.
Nigerias Präsident macht Boko Haram für die Terrorserie verantwortlich.
Zuvor hatte es über 70 Tote bei Anschlägen gegeben.
Bewaffnete Männer haben im Norden Nigerias eine Schule angegriffen und nach unbestätigten Angaben 103 Mädchen entführt. Bei den Tätern soll es sich um islamistische Kämpfer von Boko Haram handeln, wie nigerianische Onlinemedien meldeten. Die Täter seien in der Nacht zum Dienstag mit einem Lastwagen vor die Schule in dem Ort Chibok im Bundesstaat Borno gefahren und hätten den Mädchen befohlen mitzukommen, berichtete der britische Sender BBC. Die Schülerinnen lebten offenbar in einer Art Hostel auf dem Gelände. Der Polizeichef der Stadt Maiduguri, Gideon Jibrin, bestätigte den Angriff, wollte sich aber nicht zur Zahl eventueller Opfer äußern. Zahlreichen Mädchen sei es noch gelungen, von dem Laster zu springen. Die Angreifer machten offenbar das ganze Dorf dem Erdboden gleich. Dabei gab es offenbar auch Tote. Die Hintergründe der Tat waren zunächst unklar. Jedoch gilt es als wahrscheinlich, dass auch für diese Tat die radikal-islamische Sekte Boko Haram verantwortlich ist. Sie hatte in den vergangenen Monaten speziell in der Region Borno zahlreiche Anschläge verübt. Auf ihr Konto soll auch der verheerende Anschlag auf einen Busbahnhof in der Hauptstadt Abuja am Montag gehen. Die Gruppe will in Nordnigeria einen Gottesstaat einrichten.
Erst Montag starben mindestens 71 Menschen
Bei dem Doppelanschlag in einem Busbahnhof für Arbeitspendler in die Hauptstadt waren mehr als 70 Menschen getötet und rund 120 weitere verletzt worden. Zwar bekannte sich niemand zu dem Anschlag, doch fiel auch hier der Verdacht auf Boko Haram. Parlamentssprecher Aminu Tambuwal bezeichnete die Bluttaten als „feige und barbarisch“. Präsident Goodluck Jonathan versprach, die Gruppe zu besiegen. Es war der schwerste Anschlag in Abuja seit einem verheerenden Anschlag auf das UN-Hauptquartier in der Hauptstadt 2011. Damals hatte der Selbstmordattentäter mehr als 20 Menschen in den Tod gerissen. Boko Haram kämpft seit 2009 mit Gewalt für einen islamischen Staat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Die Gruppe verübte regelmäßig blutige Angriffe auf Polizei, Armee und Behörden, aber auch auf Schulen und Kirchen. Die Gruppe, deren Hausa-arabischer Name übersetzt „westliche Bildung ist verboten“ oder „Bücher sind verboten“ bedeutet, hat wiederholt blutige Massaker an Schülern, Studenten und Lehrern begangen.
Abuja rüstet sich für Weltwirtschaftsforum
In Abuja soll vom 7. bis zum 9. Mai der Afrika-Gipfel des Weltwirtschaftsforums stattfinden. 6000 Soldaten und Polizisten sollen dieses Treffen sichern, kündigte Finanzminister Ngozi Okonjo-Iweala an. Das sei der größte Einsatz von Sicherheitskräften, „der je in diesem Land für ein internationales Treffen auf die Beine gestellt wurde“, schrieb der Minister in einer Mitteilung an die Gipfel-Teilnehmer. Nach dem Bombenanschlag waren Zweifel aufgekommen, ob es noch sicher sei, eine Tagung in der nigerianischen Hauptstadt abzuhalten. Boko Haram war bislang vor allem im Nordosten fern der Hauptstadt der mittlerweile größten Volkswirtschaft Afrikas (gerade hat es Südafrika überholt) aktiv. Nigeria ist der größte Ölexporteur Afrikas. Befürchtet wird, dass die Gruppe ihr Kampfgebiet vor der Präsidentenwahl im Februar bis zum Regierungssitz im Zentrum des Landes ausweiten könnte.
warum werden hier nicht umgehend uno-truppen zum schutz der christen entsand?? für sie gibts wohl kein erbarmen in der welt“gemeinschaft“, da heißts in den medien meist achselzuckend „boko haram“, um nur nicht das wort islam in den mund nehmen zu müssen?..