Etwas außerhalb von Kopenhagen, im Stadtteil Vestegnen, liegt eine große Filiale des Möbelgiganten IKEA: Hier in dem gut besuchten Café hat es jahrelang ein beliebtes Gericht gegeben: Eine gekochte Wurst für 5 Kronen. Den Korte Avis berichtet, dass dies zwar immer noch so ist, aber die Würstchen sind nicht mehr dieselben. Früher handelte es sich durchgehend um dänische Würste aus Schweinefleisch, heute sind sie ersetzt worden durch Würste aus Geflügel oder Truthahn. Der Islam verbietet Schweinefleisch zu essen, aber Geflügel und Truthahn sind erlaubt – halal. Es ist auch weiterhin möglich eine normale Wurst aus Schweinefleisch zu kaufen, aber jetzt kostet es ganze 10 Kronen und die Wurst ist gebraten und nicht gekocht. Tine Linhart von IKEA sagte dazu, dass es eine verstärkte Nachfrage nach Würstchen gegeben habe, die nicht aus Schweinefleisch sind. Auf die Frage, ob es nicht unfair sei, dass die Menschen, die Schweinewürste für einen Fünfer essen wollen, dies nicht mehr können, weil andere aus religiösen Gründen keine Schweinefleischwürste mehr wollen? Sie wolle keine Religionsdebatte führe, sagt Linhart. Für IKEA sei es wichtig, dass es eine Alternative gebe für Menschen, die Schweinefleisch essen und für die, die es nicht essen.
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Polen nimmt Schlachtverbot für rituelles Schlachten teilweise zurück
Das polnische Parlament hat dem weltweiten Druck jüdischer und muslimischer Gruppen nachgegeben und sein Verbot von rituellen Schlachtungen unbetäubter Tiere zurückgenommen.
Der Sejm, das polnische Parlament, sagte dies in einer Stellungnahme, die an das Verfassungsgericht des Landes geschickt wurde. Secularism org berichtet, dass nach diesem Positionspapier die Schlachtung ohne Betäubung gestattet ist, wenn das Fleisch jüdischen und muslimischen Gemeinschaften zum Verzehr gegeben wird. Schlachtung ohne Betäubung aus wirtschaftlichen Gründen bleibt verboten. Das Verfassungsgericht hatte im Jahr 2012 entschieden, dass die Regierung nicht verfassungsgemäß handele, wenn sie Juden und Muslime erlaube, Tiere ohne vorherige Betäubung zu schlachten. Ein Versuch dieses Verbot 2013 rückgängig zu machen wurde vom Parlament abgewiesen. Auch Dänemark wird von jüdischen Gruppen wegen des Verbots ritueller Schlachtungen ohne Betäubung unter Druck gesetzt. Landwirtschaftsminister Dan Jørgensen hatte ein Verbot durchgesetzt, obwohl es nicht verboten ist kosheres und halal Fleisch zu importieren. Jørgensen wird mit den Worten zitiert, dass „Tierrechte über Religion“ stehen, später widerrief er diese Aussage, die bei einem Treffen mit jüdischen und muslimischen Gemeindevertretern gefallen sein soll. Die Konferenz der europäischen Rabbis hat eine scharfe Verurteilung dieses Verbots herausgegeben, und gesagt, dass es sich nur um ein Feigenblatt handele, um die beklagenswerte Bilanz des Landes beim Tierschutz zu überdecken.