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Durch Gebet und Wort für verfolgte Kopten

Agonie in der islamischen Welt 28. Januar 2014

Filed under: Pater Zakaria & co. — Knecht Christi @ 20:46

Die politisch-ökonomische Krise von Libyen bis Bangladesch hat geopolitische Brisanz

 

 

Hundert Jahre nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs sind die großen geopolitischen Trends der Gegenwart in aller Munde – der Aufstieg Chinas, die Krise Europas oder die Zukunft der USA. Aber ein Phänomen, das täglich die Schlagzeilen füllt, wird in seinen globalen Auswirkungen viel zu wenig beachtet: der politische und wirtschaftliche Niedergang der islamischen Welt. Von Libyen bis nach Pakistan reicht der Bogen von Staaten, die in Gewalt, Repression oder Bürgerkrieg versinken und dadurch auch wirtschaftlich immer weiter zurückfallen. Die historischen arabischen Kernländer Syrien und Irak sind auf dem Weg zu „failed states“, die auch Nachbarländer wie den Libanon in den Abgrund ziehen; politische Stabilität in Ägypten bleibt auch nach dem Verfassungsreferendum eine vage Hoffnung. Galt die Türkei vor einigen Jahren noch als demokratisches und marktwirtschaftliches Vorbild für andere islamische Staaten, so gerät es jetzt selbst ins despotische Fahrwasser. Und ob der Iran tatsächlich einen neuen Weg einschlagen kann, der seinen Bürgern ein besseres Leben ermöglicht, bleibt offen. Bloß das immer schon privilegierte Tunesien bietet etwas Grund für Optimismus.

ثورة ليبيا الثانية

Zweigeteiltes Afrika

 

Der Bogen der Agonie spannt sich noch weiter bis Bangladesch und dehnt sich auch in Afrika aus, wo die positiven Beispiele für politische Vernunft und Wachstum auf die nichtislamischen Länder südlich der Sahara beschränkt sind – mit Südsudan als erschreckende Ausnahme. Islam als Religion trägt an diesen Entwicklungen selbst keine Schuld, er bildet aber das Biotop, in dem Radikalität, Sektarismus und Repression florieren und Ideen sich rasch ausbreiten. Deshalb sind auch erfolgreiche islamische Staaten wie Indonesien und Malaysia gegen das jihadistische Virus nicht immun. Und auch in Indien könnte sich nach einem hindu-nationalistischen Wahlsieg der Konflikt mit der riesigen muslimischen Minderheit zur größten Herausforderung entwickeln. Der Verfall einer ganzen Weltregion mit mehr als einer Milliarde Menschen hat schon viel früher begonnen – der Arab Human Development Report von 2002 warf ein grelles Licht auf dessen kulturelle und soziale Ursachen – und hat sich seit Ausbruch des Arabischen Frühlings vor drei Jahren beschleunigt. Der Aufstand der urbanen Mittelschicht gegen wirtschaftliche Trostlosigkeit hat deren Lebenschancen nur noch weiter verdüstert.

Herausforderung für Europa

 

 

Was hier zwischen Europa, Afrika und Asien geschieht, berührt den Rest der Welt auf unterschiedliche Weise. Vor allem Europa ist der Gefahr einer unkontrollierbaren Migration von außen und der Radikalisierung im Inneren ausgesetzt. Da Abschottung unmöglich ist, müssen Wege gefunden werden, die Entfremdung der eigenen muslimischen Bürger zu stoppen. In Russland verstärkt die Gewalt im muslimischen Kaukasus die autoritären Tendenzen in Moskau und schwächt so die ohnehin bedrängte Zivilgesellschaft. Auch für China ist der Aufruhr an seiner islamischen Peripherie ein wachsendes Problem. Die USA sind am wenigsten betroffen, auch weil dank Schiefergas und -öl ihre Abhängigkeit von der Golfregion sinkt. Dies dürfte die isolationistischen Tendenzen in der US-Politik nur weiter verschärfen. Auch wenn viele den Rückzug der einzigen Ordnungs- und Supermacht aus der Region begrüßen – den Zerfallsprozess wird dies nur weiter beschleunigen. {Quelle: derstandard.at – Eric Frey}

 

7 Responses to “Agonie in der islamischen Welt”

  1. e Says:

    „Es braucht eine europäische Armee“
    Der Co-Vorsitzende der Europäischen Grünen verlangt eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik – Kurier Interview vom 07.01.2014

    nicht mit Facebook verbunden
    Facebook „Like“-Dummy
    nicht mit Twitter verbunden
    „Tweet this“-Dummy
    nicht mit Google+ verbunden
    „Google+1“-Dummy

    Daniel Cohn-Bendit, einer der schillerndsten Abgeordneten im Europäischen Parlament, verlässt nach der EU-Wahl im Mai die europäische Bühne. „Dany Le Rouge“, wie er wegen seiner politischen Einstellung und Haarfarbe genannt wird, geht ab ohne Wehmut: „Sonst würde ich ja wieder kandidieren.“

    KURIER: Joschka Fischer und Helmut Schmidt verlangen einen Putsch in Europa. Wer soll putschen und gegen wen?

    Daniel Cohn-Bendit:Das ist eine uralte Idee von Helmut Schmidt. Er sagt, das Europa-Parlament soll putschen, es soll neue Verträge durchsetzen, damit Europa endlich die Funktion übernehmen kann, die es übernehmen soll. Schmidt findet, dass es die Regierungen nicht schaffen, die Regierungen denken zu national. Es ist die Zeit des Europa-Parlaments.

    Was soll das Parlament tun?

    Das hat sich der Alte nicht überlegt, das ist ein Gefühl, man muss das jetzt nicht auf die Goldwaage legen, man muss einfach denken, er hat recht, es muss sich etwas verändern. Wie, das ist das große Problem. So lange Regierungen nicht mitmachen, wird es nicht klappen. Schmidt fordert einen großen Schritt vorwärts Richtung europäischer Integration.

    Sie stimmen damit überein?

    Ja klar, ich gehe noch weiter. Ich will eine Europäische Republik, die eine föderale Republik sein sollte.

    Ein zentraler Staat Europa?

    Eine Europäische Republik mit der EU-Kommission als Exekutive und zwei Kammern, das Europäische Parlament und einen europäischen Senat, in dem die Regierungen vertreten sind.

    Ist ein neuer Konvent nötig?

    Die Notwendigkeit beschleunigt sich. Nach der EU-Wahl läuft so ein Prozess an.

    Was hat die Krise bewirkt?

    Die Krise hat die Einsicht bestärkt, dass einige Dinge nur europäisch gelöst werden können, etwa die Bankenunion. Von Deutschland und Österreich wurde die Bankenunion vor zwei Jahren noch abgelehnt. Die Krise zwingt einen, europäischer zu denken.

    Gehen Sie davon aus, dass bei der EU-Wahl rechtspopulistische Parteien gewinnen werden?

    Nein, nein, nein. Sie werden stärker werden, gewinnen werden sie nicht. Wenn diese Parteien 60 Abgeordnete bekommen, ist es ein starker Sprung. Sie können das Parlament aber nicht blockieren, sie bleiben weiterhin marginalisiert. Man soll nicht gleich den Teufel an die Wand malen, wonach nichts mehr möglich sein wird.

    Was ist der Grund, dass Rechtspopulisten zulegen?

    Weil die politischen Mehrheiten nicht das bringen, was gemacht werden sollte. Die Menschen fühlen nicht, dass in der Krise Entscheidungen getroffen werden, die zur Überwindung der Krise beitragen. Die Menschen sind verunsichert, und verunsicherte Menschen können nach rechts abdriften. Das kennen wir aus der Geschichte. Das kennt Deutschland, das kennt Österreich. Die Geschichte ist ein Lehrmeister.

    Warum tritt die Politik nicht entschiedener gegen rechts
    he Greens Efa – Logo Spinelli Group – Logo

  2. e Says:

    Was ist der Grund, dass Rechtspopulisten zulegen?

    Weil die politischen Mehrheiten nicht das bringen, was gemacht werden sollte. Die Menschen fühlen nicht, dass in der Krise Entscheidungen getroffen werden, die zur Überwindung der Krise beitragen. Die Menschen sind verunsichert, und verunsicherte Menschen können nach rechts abdriften. Das kennen wir aus der Geschichte. Das kennt Deutschland, das kennt Österreich. Die Geschichte ist ein Lehrmeister.

    Warum tritt die Politik nicht entschiedener gegen rechtsradikale und populistische Parten auf?

    Weil wir in einer ganz komplizierten Situation leben. Angesichts der Finanz-, der ökonomischen und ökologischen Krise brauchen wir mehr Europa, um den Nationalstaat zu überwinden. Der Transfer von Entscheidungen auf die europäische Ebene, ist ein politischer Quantensprung, davor haben einige Menschen Angst.

    Braucht es mehr Europa-Informationsarbeit?

    Es braucht mehr europäische Leidenschaft, die nationale Souveränität wurde durch die Märkte sehr rasch überwunden. Wenn wir unsere Identität wieder zurückgewinnen wollen, brauchen wir mehr Europa. Wir müssen europäische Leidenschaft von oben nach unten und von unten nach oben neu deklinieren und an Beispielen klarmachen.

    Den Grünen im EU-Parlament werden Verluste prognostiziert. Haben Europas Grüne ihren Zenit erreicht?

    Ich habe meine Kristallkugel kaputt gemacht. Ich bin unfähig, die Frage zu beantworten. Grüne haben in manchen Ländern Schwierigkeiten, sie müssen sich neu orientieren. Bei der EU-Wahl 2009 gab es in Frankreich auch große Erfolge, 17 Prozent erreichten die Grünen.

    Die EU-Außenpolitik verliert global an Bedeutung. Warum ist das so?

    Es braucht mehr Einheit. Die EU kann nur ein anerkannter Player sein, wenn sie Einsätze in Mali oder in Zentralafrika als EU macht. Der Ukraine nur einen Assoziationsvertrag ohne konkrete Ausgestaltung anzubieten, ist auch zu wenig, es geht nicht nur um Erdgas. Sie hätte ihr auch mehr ökonomische Integration anbieten sollen. Außerdem muss man auch die Vorstellungen von Zivilisation sichern.

    Braucht die EU eine gemeinsame Verteidigungspolitik?

    In den nächsten 20 Jahren braucht es eine europäische Armee. 1,5 Millionen Soldaten stecken in der EU in Uniform. Wir geben 130 Milliarden Euro umsonst aus, weil die EU-Staaten immer das Doppelte und Dreifache anschaffen.

    Was tun Sie künftig: Bücher schreiben oder Vorträge halten?

    Während der Fußball-WM werde ich einen Dokumentarfilm in Brasilien drehen. Dann sehen wir weiter.
    Daniel Cohn-Bendit: 68 und kein bisschen leise

    Geboren: 4. April 1945 in Frankreich.

    Politische Karriere: Im Mai 1968 Sprecher der Pariser Studenten. Nach Ausweisung aus Frankreich Engagement in der Sponti-Szene in Frankfurt/Main. Seit 1978 Mitglied der Grünen, wo er mit Joschka Fischer zum Realo-Flügel gehörte. 1989-1997 erster Stadtrat für multi-kulturelle Angelegenheiten in Frankfurt. Ab 1994 EU-Abgeordneter, derzeit Co-Fraktionschef der Grünen. Zahlreiche Bücher und Preise.

    Privat: verheiratet, ein Sohn.

    Impressum

    The Greens Efa – Logo Spinelli Group – Logo

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    • andreas Says:

      na und? ist halt seine politische meinung – muss man ja nicht teilen, oder? über weit mehr als 10% sind die grünen doch in drei jahrzehnten nirgendwo gekommen, auch wenn sie gefühlt wesentlich mehr erscheinen. entweder zerfällt die eu wieder in tausend provinzen, was kaum den inneren frieden begünstigen dürfte oder sie rückt (noch) enger zusammen, was anscheinend ebenso zu konflikten führen scheint. was also tun? konkrete, konstruktive lösungsmodelle sind überall gerne gesehen – in den tausenden leserkommentaren zur eu/nicht-eu konnte ich bisher kaum je sinnvolle u. klar durchdachte konzepte entdecken, und mir selbst fällt ehrlichgesagt auch nichts grandioses dazu ein…
      schliesslich gibts sowas wie eu, damals nannte man es eben europ. gemeinschaft, so lange ich denken kann. okay, unterschiedliche währungen u. zölle/grenzkontrollen gabs, das wars aber auch schon mit den unterschieden zu heute. reguliert wurde damals auch jede menge, nur bekam man das nicht so mit, weil damals erst recht über unsere köpfe hinweg bestimmte politisch-wirtschaftliche strategien entschieden wurden. und wenn nachbarländer massive probleme hatten, standen auch damals schon die anderen dafür ein, um nicht selbst probleme zu bekommen. so ist das eben mit vernetzten marktwirtschaften – und zwar nicht erst seit dem industriezeitalter! die internationale wirtschaft (produktion, handel, rohstoffe, agrarsektor, finanzen) war schon immer segen u. fluch zugleich, zwar ständig anfällig für krisen u. kriege, aber eben auch für wohlstand u. sicherheit vieler ehemaliger herrschaftlich-bäuerlich versklavter hungerleider u. habenichtse, von denen das 19. jhd. noch wimmelte wie heute in dritte-welt-ländern.
      ich jedenfalls möchte nicht „damals“ gelebt haben, romantik hin o. her…

  3. thomas Says:

    Die Prophetie der Heiligen Schrift erfüllt sich. Dieses Europa wird mit Sicherheit keine großen
    Sprünge mehr machen. Ein solch dekadentes Volk,hat das Gericht Gottes zu erwarten und sonst
    nichts. Erweckung oder Untergang , mal schaun wie Gottes Pläne sind. Falls die Zuwanderung
    aus der islamischen Welt noch weiter zunimmt, wird diese Bevölkerungsgruppe Deutschland
    ausplündern und in den gleichen Zustand versetzen wie ihre Ursprungsländer. China ist die
    nächste Weltmacht,von Gottes Gnaden, weil sie eine starke bibelfeste Christenheit im Unter-
    grund hat. In naher Zukunft,werden Weltmächte im Nahen Osten aufeinandertreffen,so steht
    es in der Bibel ,dieser Krieg wird die Welt nachhaltig verändern.

    Maranatha

    Thomas


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