kopten ohne grenzen

Durch Gebet und Wort für verfolgte Kopten

sunnitische Rache wegen Engagements der schiitischen Miliz in Syrien 12. Juli 2013

Filed under: Islamischer Terror — Knecht Christi @ 17:11

Der Vorort Beir al-Abed nach der Explosion einer Autobombe

Schwere Explosion in Hisbollah-Hochburg in Beirut

 

In dem von der Hisbollah dominierten Vorort Beir al-Abed detonierte wahrscheinlich eine Autobombe – möglicherweise ein sunnitischer Racheakt aufgrund des Engagements der schiitischen Miliz in Syrien.

 

 

 

عاجل هجوم على وزير الداخليه فى لبنان والامن يرد بالنار و شاهد ماذا حدث للمذيعة … !؟

Angriff auf den Innenminister Libanons und die Polizei eröffnet das Feuer – Sehen Sie, was mit der Moderatorin geschah, die den Innenminister interviewen wollte …

 

 

Eine schwere Explosion hat einen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut erschüttert, der als Hochburg der schiitischen Hisbollah-Miliz gilt. Bei der Detonation in Beir al-Abed gingen mehrere Autos in Flammen auf, Verletzte wurden mit Krankenwagen abtransportiert. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen war ein religiöses Zentrum der „Partei Gottes“ in einem südlichen Vorort das Ziel der Attacke. Aus Sicherheits- und Krankenhauskreisen hieß es, mindestens 53 Menschen seien verletzt worden. Über Tote gab es zunächst keine Erkenntnisse. Die Sicherheitsbehörden konnten zudem zunächst Medienberichte nicht bestätigen, dass es sich um eine Autobombe handelte. Dies hatte unter anderem der Hisbollah-Fernsehsender al-Manar TV berichtet. Demnach ging der Sprengsatz auf dem Parkplatz eines Supermarktes nahe eines islamischen Zentrums hoch. Auch umliegende Gebäude wurden beschädigt. Einen Tag vor Beginn des Fastenmonats Ramadan sind die Einkaufszentren gewöhnlich besonders voll. Wer hinter dem Anschlag steckt, war zunächst unklar. Ein Parlamentsabgeordneter der Hisbollah machte „Agenten“ verantwortlich, die im Libanon Unruhe schüren wollten.

 

 

 

 

Zunehmend Angriffe auf Schiiten

 

Die Hisbollah ist an der libanesischen Regierung beteiligt und kämpft im syrischen Bürgerkrieg an der Seite der Truppen von Präsident Baschar al-Assad. Die Kämpfe im Libanon sind in den vergangenen Wochen heftiger geworden. Während in Syrien sunnitische Rebellen gegen die schiitisch-alawitische Machtelite aufbegehren, mehren sich auch die Vorfälle zwischen Sunniten und Schiiten im Libanon. Bewaffnete Angriffe auf die schiitische Bewegung nehmen zu. Die Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) verurteilte den Anschlag. Angriffe auf unschuldige Zivilisten seien nie zu rechtfertigen, erklärte Generalsekretär Ekmeleddin Ihsanoglu am Sitz des Verbandes 57 islamischer Staaten im saudischen Dschidda. Die OIC lehne Akte von Terrorismus und Extremismus ab. Zugleich rief Ihsanoglu die politischen Parteien im Libanon zur Zusammenarbeit auf. Die Rückkehr zum nationalen Dialog sei der einzige Weg, um die Probleme des Landes zu lösen. {Quelle: www.welt.de}

 

 

 

 

 

Die libanesische Hisbollah

Mehr als eine Miliz mit vielen Waffen

 

Die USA haben die libanesische Hisbollah-Miliz schon länger auf der Liste der Terrororganisationen gesetzt. Nun erwägt auch die EU diesen Schritt. Doch die Hisbollah ist auch eine Art Staat im Staat – und das macht die Sache überaus kompliziert.  Die Gasse in Süd-Beirut ist unscheinbar, das Schild an der Tür klein: Es ist gelb, in der Mitte prangen ein grünes Schnellfeuergewehr und ein ebenso grüner Schriftzug: „Hisbollah“ steht da – zu Deutsch: „Partei Gottes“. Die Mitarbeiter des „Büros für Öffentlichkeitsarbeit“ üben sich in Zurückhaltung – in jeder Hinsicht. Nicht nur, dass das PR-Büro der schiitisch-libanesischen Organisation unauffällig ist. Die Mitarbeiter stellen auch von vornherein klar, dass sie keine Termine zu den Mitgliedern der Hisbollah vermitteln können.

 

 

 

 

 

Scheich Nasrallah ist der einzige, der für die Hisbollah sprich

 

Rana – eine junge Frau mit Kopftuch und weiter, züchtiger Kleidung – erklärt, dass niemand aus der Organisation Interviews gebe; seit mehr als einem Jahr. In Hintergrundgesprächen wiederholen auch die Verbündeten der Hisbollah nur das, was deren Chef sagt. Scheich Hassan Nasrallah, der Generalsekretär der Hisbollah, ist der einzige, der für seine Organisation in der Öffentlichkeit spricht – mindestens einmal im Monat, meistens aus einem Versteck heraus und per Video-Schaltung über eine Großleinwand. Jedes mal werden seine Auftritte von jubelnden Menschen begrüßt. So hatte sich Nasrallah auch vor den Kämpfen um Al Kussair, im Westen Syriens, gemeldet – und angekündigt, dass die Hisbollah dem Regime von Baschar al Assad zur Seite stehen werde. „Es gibt wahre Freunde Syriens in der ganzen Welt“, so Nasrallah. Sie würden es nicht zulassen, dass Syrien in die Hände der Amerikaner, Israelis oder sunnitischer Extremisten falle. „Und wir sagen es deutlich: Wir lassen es nicht zu, dass die Libanesen in der Gegend von Al Kussair den Angriffen bewaffneter Gruppen ausgeliefert sind. Wer immer Hilfe braucht – wir werden nicht zögern, sie zu geben“.

 

 

 

 

Hisbollah ist Parteigängerin im syrischen Bürgerkrieg

 

Mittlerweile wurden mehrere Hisbollah-Kämpfer, die in Al Kussair starben, in öffentlichen Zeremonien bestattet. Damit ist offiziell, was schon seit längerem in der Region bekannt war: Hisbollah ist Parteigängerin im syrischen Bürgerkrieg. Aus Sicht der Hisbollah ist das konsequent: Seit jeher leben libanesische Schiiten in Dörfern bei Al Kussair – nur wenige Kilometer von der Grenze zu Libanon entfernt – auf syrischem Territorium. Aus Nasrallahs Sicht sind diese Menschen in Gefahr und müssen vor sunnitischen Fanatikern geschützt werden. Für Kritiker der Hisbollah sieht es anders aus: Wie ein Eingreifen zu Gunsten eines Diktators, eines Terrorregimes – und das in einer Zeit, da in der EU immer wieder die Forderung laut wird, die Hisbollah auf die EU-Terrorliste zu setzen. Zuletzt nachdem die bulgarische Regierung erklärt hatte, die Hisbollah sei an einem Attentat in Bulgarien beteiligt gewesen. Dabei waren in Burgas im vergangenen Sommer fünf israelische Touristen, der bulgarische Fahrer und ein mutmaßlicher Attentäter getötet wurden.

 

 

 

 

„Die Hisbollah hat ihr Waffenarsenal behalten“

 

Hilal Khashan, Politikwissenschaftler an der renommierten American University of Beirut, arbeitet seit zehn Jahren zur Hisbollah – und ist einer ihrer schärfsten Kritiker. „Wenn ich eine Empfehlung abgeben sollte, oder wenn es an mir wäre, Einfluss zu nehmen, dann würde ich den Politikern sicherlich sagen, dass die Hisbollah eine Terror-Organisation ist“. Denn, so Khashan weiter, die Hisbollah habe seit ihrer Gründung Mitte der 80er-Jahre als Terrororganisation gehandelt: „In den 80er-Jahren haben sie Geiseln genommen, was leicht damit zu rechtfertigen war, dass sie auf diese Weise gegen die Besatzungsmacht gekämpft haben.“ Nachdem sich die Israelis im Jahr 2000 aus Libanon zurückgezogen hatten, habe die Hisbollah ihr Waffenarsenal behalten und im Libanon gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt, so Khashan. Als Beispiele nennt er das Jahr 2008, als die Hisbollah sich gegen die damalige Regierung wandte, die sie entwaffnen wollte, und die Zeit seit 2011: Seit zwei Jahren sei die Hisbollah auf Seiten Assads aktiv im Bürgerkrieg in Syrien. Doch die Hisbollah ist weit mehr als eine Miliz, die ein größeres Waffenarsenal besitzt als die libanesische Armee. Für manche Libanesen – überwiegend schiitische Muslime – ist die Hisbollah der Staat. Denn: Sie ist eine Sozial-Bewegung, die Waisenhäuser, Kindergärten, Schulen und Krankenhäuser unterhält; sie ist Spenderin – im Notfall oder bei Arbeitslosigkeit.

 

 

Ein islamischer Libanon – nach dem Vorbild Iran

 

„Die Hisbollah ist eine Bewegung, die ihre eigenen Leute bedient; eben die Hisbollah-Gemeinschaft“, sagt Politikwissenschftler Khashan. Sie habe ihre eigene Kultur und ihre eigenen Mechanismen. „Die öffentlichen Angelegenheiten sind ein Teil davon; aber die Mission der Hisbollah geht darüber weit hinaus.“ Die Hisbollah ist obendrein auch noch politische Partei. Und deren Ziel sei es, sagt Khashan, aus dem Libanon einen islamistischen Staat zu machen nach dem Vorbild Irans. In den 80er-Jahren hatte die Hisbollah das verkündet; später rückte sie offiziell von diesem Programm ab. Hilal Khashan hält das jedoch lediglich für ein Lippenbekenntnis. Das solle die politischen Verbündeten beruhigen – neben einer weiteren schiitischen Partei auch eine Gruppe Christen. Zusammen mit diesen Verbündeten dominiert der politische Zweig der Hisbollah die komplizierten politischen Verflechtungen des Libanon; unter anderem das Parlament, aber auch die Regierung.

 

 

„Unterscheidet sich nicht vom Dialog mit dem Teufel“

 

Sollte also die EU die Hisbollah tatsächlich demnächst auf ihre Terrorliste setzen, könnte es soweit kommen, dass europäische Politiker dereinst mit libanesischen Regierungsvertretern reden müssen, deren Hintermänner sie zu Terroristen erklärt haben. Vielleicht würde die Hisbollah sogar Gespräche mit den Europäern verhindern.

Wäre es da nicht klüger – auch angesichts des Bürgerkriegs in Libanons großem Nachbarland Syrien – Dialog-Möglichkeiten aufrecht zu halten? „Dialog mit der Hisbollah unterscheidet sich nicht vom Dialog mit dem Teufel“, antwortet Politikwissenschaftler Khashan auf diese Frage. „Die Libanesen haben den Dialog Jahre lang gesucht. Aber die Hisbollah geht nur auf Gespräche zu ihren Bedingungen ein. Und eine Bedingung ist, dass sie ihre Waffen behält, mit denen sie ihre Herrschaft über den Libanon sichert. In einem Dialog gibt es das Gleichgewicht von Geben und Nehmen; im Umgang mit der Hisbollah ist dieses Gleichgewicht verloren“. „Und warum sollte die EU den Dialog mit der Hisbollah suchen?“, fragt Khashan. Scheich Nasrallah, der Kopf der Organisation, habe einst erklärt, dass er ein treuer Soldat des iranischen Revolutionsführers Ajatollah Khomeini sei. „Da schlage ich doch vor, dass die EU lieber direkt mit den Iranern verhandelt“.

 

 

„Besänftigende Worte helfen nicht – das lehrt die Geschichte“

 

Politikwissenschaftler Hilal Khashan sieht die EU in der Pflicht, die Hisbollah auf die Liste der Terror-Organisationen zu setzen – so wie es auch die USA oder Israel getan haben. „Wenn ich eine Entscheidung fällen sollte, als Mitglied des EU-Parlaments oder was auch immer, würde ich die Hisbollah zur Terrororganisation erklären. Denn, wenn ich das nicht machen würde, würde ich die Übermacht der Bewegung unterstützen. Dabei müsste man daran arbeiten, diese Macht zu brechen“. Jemand müsse den sicherlich schmerzhaften Prozess beginnen, die Hisbollah vom libanesischen System abzuspalten. „Souveräne Staaten müssen harte Entscheidungen treffen. Besänftigende Worte helfen nicht – das lehrt die Geschichte“, so Khashan. {Quelle: www.tagesschau.de – Von Björn Blaschke, ARD-Hörfunkstudio Kairo, zurzeit Beirut}

 

Hinterlasse einen Kommentar