Das christliche Konzept der Menschenwürde sei in Frankreich nicht mehr als ethische Referenz anerkannt, sagte der Pariser Erzbischof, Kardinal Andre Vingt-Trois, bei der Frühjahrsvollversammlung der französischen Bischofskonferenz.
Paris (kath.net/KNA): Nach Einschätzung des Vorsitzenden der französischen Bischofskonferenz, Kardinal Andre Vingt-Trois (Foto), verliert das Christentum an gesellschaftlicher Bedeutung. Das christliche Konzept der Menschenwürde sei in Frankreich nicht mehr als ethische Referenz anerkannt, sagte der Pariser Erzbischof zum Auftakt der Frühjahrsvollversammlung der Französischen Bischöfe am Dienstag in Paris. Als Beispiel nannte er die geplante Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe und des Adoptionsrechts für Homosexuelle, deren Befürworter die Unterschiedlichkeit der Geschlechter nicht anerkennen würden. Vingt-Trois rief die französischen Christen auf, aktiv ihren Glauben im Alltag zu bekennen und auf diese Weise die Gesellschaft langfristig zu verändern. Die monatelangen Demonstrationen verschiedener gesellschaftlicher Gruppen gegen die «Homo-Ehe» bezeichnete der Kardinal als «Echo unseres Standpunkts». Die Bischöfe tagen noch bis Donnerstag.
Ab Mittwoch berät die Französische Nationalversammlung in zweiter Lesung über das umstrittene Gesetzesprojekt zur Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe. Das unabhängige Bündnis «Manif pour tous» rief unterdessen erneut zu einer Demonstration gegen die «Homo-Ehe» am Sonntag in Paris auf. Am Freitag hatte der französische Senat dem Gesetzesvorhaben in erster Lesung zugestimmt, jedoch mehrere Änderungen am Gesetzestext vorgenommen. Bereits Mitte Februar hatte die französische Nationalversammlung den Entwurf in erster Lesung mit großer Mehrheit verabschiedet. Erst wenn beide Parlamentskammern sich auf den gesamten Text geeinigt haben, kann das Gesetz in Kraft treten. Nach dem Willen des sozialistischen Staatspräsidenten Francois Hollande sollen die Neuregelungen noch im ersten Halbjahr 2013 rechtskräftig werden. {Quelle: kath.net – Séance d’ouverture de la CEF – Discours d´ouverture de l´assemblée, prononcée par le Cardinal André Vingt-Trois, Président}
Gebetsaufruf für den Frieden in Nordkorea
Christen berichten von Kriegsvorbereitungen und bitten dringend um Gebet
KELKHEIM, 13. April 2013: Während Nachrichtensender in aller Welt täglich neue Kriegsdrohungen aus Nordkorea vermelden, hat das christliche Hilfswerk Open Doors ein Hilferuf der dortigen Christen erreicht. Leiter der nordkoreanischen Untergrundkirche berichten von einer „kriegsähnlichen“ Atmosphäre im ganzen Land und bitten dringend um Gebet. Die Bevölkerung wird offenbar gezielt auf einen Krieg vorbereitet. Als Folge schnellen die Preise für die ohnehin knappen Lebensmittel in die Höhe. Hinzu kommt, dass am 15. April der 101. Geburtstag des verstorbenen Staatsgründers Kim Il Sung bevorsteht, was die Regierung nach Meinung vieler Beobachter zu kaum vorhersagbaren Maßnahmen verleiten könnte.
Auf Krieg eingeschworen
„Wir sollen uns bereit machen für den Entscheidungskampf – mit einer Waffe in der einen und einem Hammer in der anderen Hand“, fasst ein christlicher Leiter aus dem abgeschotteten Land die Botschaft des „Obersten Kommandos“ an das nordkoreanische Volk zusammen. Wie alle anderen Christen muss er seinen Glauben geheim halten. „Alle Einheiten des Heeres, der Marine, der Luftwaffe und der Raketenstreitkräfte wie auch die „Roten Garden“ und die „Jungen Roten Garden“ sind schon in voller Kampfbereitschaft. Überall werden rund um die Uhr Dringlichkeitstreffen einberufen. Funktionäre treffen Anordnungen, was bei Kriegsausbruch zu tun ist. Und jeder, ob Mann oder Frau, muss kampfbereit sein“.
Das große Ziel: Wiedervereinigung
Nach Open Doors vorliegenden Informationen sind viele Autos am Straßenrand mit Tarnnetzen abgedeckt. Soldaten tragen mit Buschwerk bestückte Helme und sind in voller Bewaffnung unterwegs. In einer Botschaft an sein Volk ließ der amtierende Präsident Kim Jong Un verlautbaren: „Falls es wegen der Handlungen der USA und des inakzeptablen Benehmens ihrer Marionette Südkorea zum Krieg kommt, werden sie eine schmachvolle Niederlage erleben. Dann wird unser Volk den herrlichen Tag der Wiedervereinigung grüßen. Der Tag ist gekommen, um der Welt die Macht der „Die Armee zuerst“-Politik und der großartigsten aller Nation zu demonstrieren“.
Zusätzlicher Druck im Christenverfolgerstaat Nr. 1
Viele Nordkoreaner, besonders die Christen, fürchten jedoch die unabsehbaren Folgen eines militärischen Konfliktes. „Schon jetzt kaufen viele Menschen so viele Nahrungsmittel und andere Verbrauchsgüter wie möglich, aus Angst vor einer bevorstehenden Preisexplosion im Kriegsfall“, schildert ein Open Doors Kontakt die gegenwärtige Stimmung. Gerade für die armen Bevölkerungsschichten ist das eine dramatische Nachricht, herrscht doch seit vielen Jahren chronischer Nahrungsmangel aufgrund der Misswirtschaft und der natürlichen Gegebenheiten des Landes. Nordkorea führt seit 11 Jahren den Weltverfolgungsindex des Christlichen Hilfswerkes Open Doors an. In keinem anderen Land der Welt werden Christen so hart bedrängt. Bis zu 70.000 der geschätzten 300.000 im Land lebenden Nachfolger Jesu verbüßen in den landesweiten Straf- und Arbeitslagern langjährige Haftstrafen. Open Doors unterstützt die Untergrundkirche mit Nothilfeprojekten, christlicher Literatur, Schulungen sowie durch Zufluchtshäuser für Flüchtlinge an der Grenze zu China. Einige Bereiche dieser ohnehin komplizierten Arbeit werden durch die gegenwärtige Situation zusätzlich erschwert. Doch in Briefen oder persönlichen Begegnungen drücken einheimische Christen immer wieder aus, wie dankbar sie für jede Unterstützung sind; vor allem aber für alle Gebete.
„Ich möchte den vielen Geschwistern in aller Welt für ihre anhaltende Liebe und ihre Unterstützung danken. Wir wissen, dass unser Weg kein leichter sein wird. Aber wir sind fest davon überzeugt, dass unser Glaube, unsere sehnsüchtige Hoffnung und unser tiefes Verlangen eines Tages Frucht bringen werden. Wie schwierig das Leben auch sein mag, wir beschweren uns nicht über die Umstände. Gott hat uns in der Bibel zugesagt, dass er uns mit allem Nötigen versorgen wird, wenn wir sein Reich an die erste Stelle setzen. Bitte betet für uns“! {Quelle: www.opendoors.de}