Türkei räumt Angriff auf drei Bundeswehr-Feldjäger ein
Deutsche Soldaten gestoßen und angebrüllt
Die Feldjäger hätten eine Straße auf dem Kasernengelände gesperrt, um der Fahrzeugkolonne von Bundesverteidigungsminister Thomas de Maiziere während eines Besuchs freie Fahrt zu verschaffen. Daraufhin sei der General aus dem Fahrzeug gesprungen und schreiend auf die Feldjäger zugestürmt. Auf Türkisch habe er „siktir git“ gebrüllt, was sinngemäß „verpiss dich“ bedeutet. Dann habe der General zuerst die ganz rechts stehende Soldatin, Oberfeldwebel R., fest am Arm gepackt und zur Seite gestoßen. Danach habe er auch dem daneben stehenden Hauptmann einen kräftigen Stoß verpasst. Der General beschimpfte demnach auch einen herbeigeeilten Oberstleutnant der Bundeswehr, der den Streit schlichten wollte. „Er schrie mich weiterhin unvermittelt laut an und es war zu erkennen, dass er sich emotional körperlich kaum noch zurückhalten konnte. Er ließ sich in keinster Weise beruhigen“, gab der Deutsche später zu Protokoll. „Ich hielt weder den Ton noch seine Körperhaltung und seine Nähe zu meinem Gesicht für angemessen“. Ein weiterer türkischer Offizier, der dem General zur Hilfe eilte, stieß dem Bericht zufulge einem neben dem Hauptmann stehenden deutschen Oberleutnant so kräftig in die Rippen, dass dieser ins Taumeln geriet. Er musste sich später in ärztliche Behandlung begeben. Dort wurde eine schwere Prellung diagnostiziert.
Aggressiver Soldat ist der Kasernenchef
In dem Bericht werde auch die Identität des türkischen Generals gelüftet: „der Kommandeur der in Kahramanmaras stationierten 5. Panzerbrigade, Dienstgrad Brigadegeneral“. Ihm untersteht auch die Kaserne, in der sich der Zwischenfall ereignete. Hans-Peter Bartels, SPD-Obmann im Verteidigungsausschuss des Bundestags halte es für angemessen, „wenn sich der türkische General bei den deutschen Soldaten entschuldigen würde“.
{Quelle: www.focus.de}