St. Gallen: Kegelbahn wird zur Moschee
Beten auf der Kegelbahn: Noch-Hausbesitzer Bruno Bianchi (links) verkauft das Restaurant Burghof an den neuen Verein Paradies Moschee, im Bild Vereinspräsident Refet Jonuzi.
Nicht gerade einen alltäglichen Ort haben Muslime in St. Gallen für ihre Moschee gewählt. In einem Restaurant richtet der neugegründete «Verein Paradies Moschee» ein Restaurant ein, das islamischen Vorgaben folgt. Die Moschee wird in der Kegelbahn in den Kellerräumen eingerichtet.
Zwei der vier Kegelbahnen sollen zum Gebetsraum umgebaut werden, sagte Vereins-Präsident Refet Jonuzi gemäss dem «St. Galler Tagblatt» von 13. März. Das Restaurant Burghof an der Paradiesstrasse in St. Gallen soll diesen Frühling neu eröffnet werden und zwar wieder als Pizzeria. Schweinefleisch und Alkohol werden unter der neuen Führung in der Quartierbeiz jedoch nicht mehr serviert. Das Kulturlokal werde keine geschlossene Gesellschaft beheimaten. Im Restaurant und auf der Kegelbahn seien weiterhin Gäste aller Glaubensrichtungen und Nationalitäten willkommen, sagte Jonuzi. Der Verein zählt rund 70 Mitglieder. Der Vereinspräsident kenne den «Burghof» schon länger und habe ihn auch eine Zeitlang geführt. Nach dessen Schliessung habe der Verein zugegriffen und sein Interesse für die Benutzung angemeldet. {Quelle: www.ref.ch}
Auf diesem Gelände an der Max-Fischer-Straße in Bobingen will die örtliche Muslimgemeinde eine neue Moschee bauen.
Im Herbst soll Baubeginn für die neue Moschee sein
Schon seit Längerem plant die muslimische Gemeinde in Bobingen den Neubau einer Moschee. Im Herbst soll die Zeit der Provisorien nun endlich ein Ende finden.
Muslimische Gläubige werben in Eisenach für Toleranz
Im Eingangsbereich muss man die Schuhe auszuziehen. Dann folgt der Gebetsraum mit Teppichboden. Einiges sei noch herzurichten, bekennt der 39-Jährige, der mittlerweile deutscher Staatsangehöriger ist. Aber es gibt eine Küche, und ganz hinten steht ein Sofa, am Boden liegen mehrere Exemplare des Koran. Der Verein mit seinen rund 15 Mitgliedern – darunter Ärzte, auch Ingenieure – aus dem gesamten Wartburgkreis finanziert sich nur über die Spenden seiner Mitglieder. Miete und Nebenkosten für den neuen Gebetsraum am Karlsplatz müssen ja jeden Monat bezahlt werden. In dem Verein seien nicht nur Araber, sagtAsram G., sondern auch Türken, Albaner, auch Deutsche.
Eisenacher Neonazis schüren gezielt Ängste
Probleme mit Rechtsextremen habe er bisher nicht gehabt, sagt der Mann, der seit fast 20 Jahren, seit 1994 hier in Eisenach zufrieden lebt. „Der neue Gebetsraum ist ideal“, schwärmt er und hofft, dass der Verein ihn weiter finanzieren kann. Der 39-Jährige ist glücklich, dass er und seine Gemeinschaft nicht mehr für das Freitagsgebet bis Erfurt oder Bad Hersfeld pendeln müssen. Die jüngste Hetze im sozialen Netzwerk Facebook wegen einer „Moschee“ inEisenach sowie die Seite „Keine Moschee inEisenach“, die erschreckende rund 1700 Unterstützer hat, hat ihn den Kontakt zum Bündnis gegen Rechtsextremismus aufnehmen lassen. „Ich habe keine Angst, ich wollte aber wissen, was man dagegen unternehmen kann“, sagt der 39-Jährige. Zudem die Neonazis am 16. März wieder eine Demo planen. „Eisenach ist eine weltoffene Stadt. Menschen leben hier unabhängig von ihrer Religion und Weltanschauung friedlich miteinander“, reagierte das Bündnis auf die geplante Demo der Rechtsradikalen und ruft alle Eisenacher an diesem Sonnabend auf, sich ab 13.30 Uhr am Lutherdenkmal auf dem Karlsplatz zu versammeln, um dort mit bunten Schirmen eine friedliche Menschenkette zu bilden und für Religionsfreiheit zu demonstrieren. „Wer von drohender Islamisierung spricht, bedient rechtspopulistisches Denken“, steht im Aufruf. Asram G. betont: „Wir wollen nur eine Möglichkeit zum Beten, wir sind keine Bedrohung für irgendjemand“. Es sei ein gutes Zeichen für ihn und seine Mitglieder im Verein, dass „die Kirchen inEisenach an unserer Seite sind“. Das islamische Kulturzentrum will demnächst einen Tag der offenen Tür veranstalten. So könnten sich Eisenacher informieren und etwaige Scheu verlieren. „Wir sollten den Glauben des jeweils Anderen tolerieren“, sagt Asram G., für den Eisenach, wie er bekennt, seine erste Heimat geworden ist.
{Quelle: eisenach.thueringer-allgemeine.de}