Katholischer Bischof wirft Sudan Bombardierung von Christen vor
Der Sudan geht nach den Worten eines katholischen Bischofs mit militärischer Gewalt gegen Christen vor. Der Bischof von El Obeid, Gassis, sagte im Deutschlandfunk, betroffen sei das Volk der Nuba an der Grenze zum Südsudan. Die Regierung in Khartoum lasse Zivilisten in den Nuba-Bergen und im Gebiet des Blauen Nils bombardieren.
Bis zu 80.000 Menschen seien auf der Flucht in den Südsudan. Gassis forderte die internationale Gemeinschaft auf, dafür zu sorgen, dass die Gewalt beendet werde. Außerdem müssten Land- und Luftkorridore eingerichtet werden, um die Menschen mit Medizin und Nahrungsmitteln zu versorgen.
In El Obeid seien bereits Kinder an Unterernährung gestorben, berichtete Gassis.
{Quelle: www.dradio.de}
FDP will islamische Feiertage stärken
CSU-Spott:
„Sie will alles Christliche zurückdrängen„!
Mit dem Ruf nach Islam-Feiertagen trägt die FDP
neuen Zwist in die bayerische Koalition.
Die CSU spricht von „Irrlichterei“.
Auch der liberale Wirtschaftsminister
distanziert sich von der Idee seiner Parteispitze.
München: Das Leben könnte so gemütlich sein, wenn es auf den Kalender von Martin Neumeyer ankäme. September: halben Monat frei. Oktober: 15 Tage. November: 13 Tage. Nicht, dass Neumeyer ein Faulpelz wäre, im Gegenteil, aber in seinem „interkulturellen Kalender 2012“ hat der Integrationsbeauftragte der Staatsregierung alle Feiertage der großen Religionen bunt verzeichnet. Aus Arbeitnehmer-Sicht ist richtig schade, dass nicht jeder Farbstrich verbindlich ein freier Tag ist. Noch nicht. Die Regierungspartei FDP will die Zahl der Feiertage ausweiten. Landeschefin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger regt an, sich stärker am Islam zu orientieren. „Manche islamischen Feiertage haben für Muslime einen immens hohen Stellenwert, wie für Christen Weihnachten. Die deutsche Willkommenskultur sollte das berücksichtigen“, sagte sie in einem Interview. Leutheusser-Schnarrenberger wünscht sich einen Vertrag zwischen Staat und Islam-Verbänden, wie ihn am 14. August nach fünf Jahren Verhandlung Hamburg schloss. „Ein muslimischer Arbeitnehmer oder Schüler sollte das Recht haben, an einem hohen Feiertag freizunehmen, um diesen Tag auch leben zu können“, sagt die Bundesjustizministerin. Im Gegenzug erwarte sie, „dass sich die muslimischen Verbände klar zur Verfassung bekennen“.
Chancen hat ihr Vorstoß vorerst nicht – es geht wohl eher um die politische Duftmarke. Im Koalitionsvertrag von CSU und FDP steht kein Wort dazu. Die Staatskanzlei lehnte bereits vor zwei Wochen einen Vertrag wie in Hamburg dankend ab. Im Alleingang kann die FDP nichts erreichen. Die CSU reagiert mit Spott auf Leutheusser-Schnarrenberger. „In christlichen Fragen kann ihr unser Land nicht säkular genug sein, alles Christliche möchte sie zurückdrängen“, klagt Landtagsfraktionschef Georg Schmid. „Nun plädiert sie für die Einführung islamischer Feiertage. Diese Irrlichterei kann niemand verstehen“. Bayern habe einen gesetzlichen Schutz der Feiertage, „der unserer christlich-jüdischen Tradition entspricht“, sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) unserer Zeitung. „Dem liegt eine sachgerechte Differenzierung zu- grunde.“ Die Hamburger Vertragskonstruktion sei völlig verfehlt. Die Verfassung zu respektieren, sei selbstverständlich, könne nicht Vertragsinhalt sein. Herrmann sagt, er sehe auch „keinen einheitlichen Ansprechpartner“ bei den Muslimen, sondern „ein buntes Durcheinander“ verschiedener Verbände.
Auch parteiintern stößt die Landeschefin auf Widerspruch. Es gebe keine Notwendigkeit für einen Staatsvertrag, sagt Wirtschaftsminister Martin Zeil. Schon jetzt sei die Religionsfreiheit für hier lebende Muslime und andere Religionen „verfassungsrechtlich gewährleistet und mit Leben gefüllt“. Bayerns Gesellschaftspolitik sei liberal geprägt. Bei den Firmen setzt der FDP-Minister auf freiwillige Lösungen. Und in der Schule würden muslimische Kinder an hohen Feiertagen vom Unterricht befreit. Tatsächlich wird die Feiertagsregel dort großzügig gehandhabt. Seit 1978 haben muslimische Schüler an hohen islamischen Feiertagen in Bayern frei. „Auch jüdische Schüler sind an ihren Feiertagen entschuldigt“, erklärt Henning Gießen, Sprecher des Kultusministeriums. Durch diese Regelung können 110 000 muslimische Schüler ihre wichtigsten Feiertage im Kreis der Familie genießen. Betroffen sind vier Tage im Jahr. Beim Fest des Fastenbrechens, dem Ramazan Bayrami, und beim Opferfest, dem Kurban Bayrami, dürfen die Kinder jeweils zwei Tage zu Hause bleiben. Beides sind bewegliche Feiertage und richten sich nach dem islamischen Kalender. Heuer sind es der 19./20. August (ohnehin in den Ferien) und der 25./26. Oktober. Die Termine sind an den Schulen bekannt. Oft hängen im Lehrerzimmer Listen dazu aus. „Im Normalfall achten die Lehrer darauf, an diesen Tagen keine Prüfungen zu schreiben“, sagt Gießen. Probleme damit sind dem Ministerium nicht bekannt. Neumeyer übrigens, der Integrationsbeauftragte, sieht ebenso wenig Änderungsbedarf: „Diese Regelung passt.“ Er warnt vor einer „Inflation“ durch eine Flut von Feiertagen. Sein Kalender sei „kein Wunschzettel für freie Tage, sondern ein Hinweis für mehr gegenseitiges Verständnis“. {Quelle: http://www.merkur-online.de – von Christian Deutschländer und Christiane Breitenberger}
Berlin und Hamburg:
Mahnwachen für Youcef Nadarkhani
In Hamburg findet am heutigen Freitag erneut eine Mahnwache
für den im Iran inhaftierten Pastor Youcef Nadarkhani statt.
In Berlin wurden derweil 27.000 Unterschriften
für die Freilassung des Christen bei der iranischen Botschaft eingereicht.
Unterstützung bekommen die Demonstranten
vom Bundesvorsitzenden des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU, Thomas Rachel.
Die Mahnwache beginnt um 16 Uhr vor dem iranischen Generalkonsulat in der Hamburger Bebelallee und wird von der „Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte“ (IGFM) durchgeführt. Politischen Rückenwind bekommen die Aktivisten aus den Unionsparteien: Der Evangelische Arbeitskreis der CDU/CSU (EAK) unterstützt die IGFM in ihrem Anliegen. In einer Pressemitteilung forderte der EAK die Aufhebung des Todesurteils gegen Nadarkhani sowie seine sofortige Freilassung. Bereits am Vormittag hatten Mitglieder und Unterstützer der IGFM vor der iranischen Botschaft in Berlin Flugblätter und Informationsmaterial über die Menschenrechtslage in der islamischen Republik verteilt. Im Rahmen der Mahnwache wurden bei der Botschaft 27.000 neue Unterschriften für eine sofortige Freilassung Nadarkhanis eingereicht. Die Zahl der Unterschriften ist damit auf insgesamt 65.000 gewachsen. „Der Iran missachtet mit diesem unrechtmäßigen Urteil einmal mehr und in eklatanter Weise die elementaren Menschenrechte“, erklärte der EAK-Bundesvorsitzende und Parlamentarische Staatssekretär im Bildungsministerium, Thomas Rachel. „Der Iran ist abermals aufgefordert, alle religiösen Freiheitsrechte zu gewähren und die systematischen staatlich ausgeübten Verfolgungen von Christen und anderen religiösen Minderheiten sofort zu beenden“.
Nadarkhani war 2009 festgenommen worden, weil er die verbindliche, muslimische Erziehung seiner Kinder infrage stellte. Zudem wollte er offiziell eine Hauskirche registrieren lassen. Wegen so genannter Apostasie, dem Abfall vom Islam, wurde er zum Tode verurteilt. Seitdem sitzt der Vater zweier Kinder in einer Haftanstalt des Geheimdienstes in der Stadt Rascht ein. Zahlreiche Politiker und Kirchenvertreter, darunter Außenminister Guido Westerwelle und der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider, haben die Freilassung des Pastors gefordert. Für den 8. September wurde ein neuer Gerichtstermin angesetzt – für viele Unterstützer Nadarkhanis ein Zeichen der Hoffnung. {Quelle: www.pro-medienmagazin.de}