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Durch Gebet und Wort für verfolgte Kopten

Saudi-Arabiens Frauen kämpfen um ihre Rechte 29. Juli 2012

Filed under: Islamische Schandtaten — Knecht Christi @ 15:04

 

 

 

 

Saudi-Arabien unterdrückt seit jeher die Hälfte seiner Bevölkerung – nämlich die Frauen. Die Analyse des in Washington ansässigen „Zentrum für Demokratie und Menschenrechte in Saudi-Arabien“ beschäftigt sich daher in ihrem letzten Teil mit ihrer Rolle und ihrem Kampf um Gleichberechtigung. Ein erster Teilerfolg ist die erstmalige Teilnahme an den nun beginnenden Olympischen Spielen in London.

 

 

Langsamer Abbau der Angst

 

Die Frauen Saudi-Arabiens wurden seit Generationen immer an den Rand gedrängt und ihrer grundlegenden Menschenrechte beraubt. Dennoch kommt es nach und nach zu kleinen Verbesserungen ihrer Position in diesem auf wirtschaftlichem, religiösem und strategischem Gebiet so einflussreichen Land. Durch vermehrten Zugang zu Bildung und Informationen über regionale und globale Entwicklungen gewinnen die saudi-arabischen Frauen zunehmend Klarheit über ihre benachteiligte soziale Stellung und beginnen, gegen die Politik ihrer Regierung aufzubegehren. Es gab zwar auch schon Bemühungen der saudi-arabischen Frauen in der Vergangenheit, ihre Rolle in der Gesellschaft zu verbessern, doch speziell in den letzten zehn Jahren zeichnete es sich ab, dass infolge vermehrter Frauen-Aktivitäten sich der außerordentlich starke staatliche Widerstand gegen Reformen allmählich verringerte. Bis vor kurzem konnte man den Medien nur selten etwas über Aktivistinnen unter den saudi-arabischen Frauen entnehmen; erst deren Zugang zu modernen Technologien wie dem Internet ermöglichte ihnen eine stärkere Mobilisierung und die öffentliche Verbreitung ihrer Ansichten zu Themen, was sie früher schwerer Bestrafung von Seiten der autokratischen und theokratischen saudi-arabischen Behörden ausgesetzt hätte.

 

 

Kampagne für Frauen am Steuer

 

Am meisten in den internationalen Medien zu vernehmen waren die Nachrichten über die Frauenkampagne für das Recht, dass saudi-arabische Frauen Auto fahren dürfen. Dies ist natürlich ein erster wichtiger Schritt in Richtung Mobilität der Frauen und Emanzipation von der erzwungenen Abhängigkeit von männlichen Verwandten und Dienstboten, aber bei weitem nicht das einzige Ziel, das saudi-arabische Frauen anstreben. Es gibt auch weitere bedeutende Initiativen, durch welche sich die Lage der Frauen in der Gesellschaft zum Besseren wenden soll. Zu diesen Initiativen gehören der Kampf um Gleichstellung bei wirtschaftlichen Chancen, im Erziehungswesen, Gesundheitswesen und Sport sowie der Abbau von Behinderungen im Handels- und Gesellschaftsrecht, die Abschaffung des die Rolle der Frau verunglimpfenden Bestehens der männlichen Vormundschaft sowie der Kinderehe. Wenn es den Frauen gelingt, diese grundlegenden Bürgerrechte zu erstreiten, wird dies nicht nur gewaltige Auswirkungen auf die Lage der Frauen in Saudi-Arabien, sondern auch für die internationale Gemeinschaft als Ganzes haben. Die Unterdrückung der saudi-arabischen Frauen ist auf die Art und Weise zurückzuführen, wie der Islam in Saudi-Arabien interpretiert und praktiziert wird. Angesichts dieser Realität ist eine Stärkung der Position der Frauen nur möglich, wenn die überproportionale Macht des berüchtigten saudi-arabischen religiösen Establishments gebrochen werden kann; diese ist jedoch bekanntlich ein Vehikel und Werkzeug zur Unterdrückung, dessen sich die saudische Herrscherfamilie bedient. Es handelt sich um dasselbe religiöse Establishment, dessen Chefarchitekt und höchste Autorität, der saudi-arabische Mufti, religiöse Fatwen herausgibt, mit welchen friedliche Demonstrationen als anti-islamisch verurteilt oder die Zerstörung aller christlichen Kirchen auf der arabischen Halbinsel gefordert werden. Es ist sehr gut möglich, dass es den saudi-arabischen Frauen gelingt, durch die Infragestellung der Strukturen des religiösen Establishments und seiner Aufseher in der Regierung, auch eine Umwandlung der intoleranten und anti-demokratischen Institutionen Saudi-Arabiens herbeizuführen, die auf der ganzen Welt den Export und die Finanzierung von Extremismus und Terrorismus betreiben. Mit anderen Worten, der Kampf der saudi-arabischen Frauen um ihre Rechte nützt auch der westlichen Demokratie. Aus diesem Grund sollte der Westen die Frauen bei ihren Bemühungen unterstützen, sich von religiöser und kultureller Unterdrückung zu befreien.

 

 

Olympische Spiele

 

Die saudi-arabischen Frauen haben es geschafft

 

Zumindest hier hat die herrschende saudische Monarchie erkannt, dass die Forderungen der saudi-arabischen Frauen nach ihren Rechten nicht ignoriert werden können. Aus diesem Grund hat sich das Regime entschlossen, erstmals Frauen an den in London in diesem Monat beginnenden Olympischen Spielen teilnehmen zu lassen. Obwohl dies einen sehr wichtigen Erfolg für die saudi-arabischen Frauen darstellt, so ist dieser doch durch einen Wermutstropfen getrübt. Frauen können nämlich mangels geeigneter Vorbereitungs- und Trainingsmöglichkeiten in den meisten Sportarten kaum mithalten, geschweige denn bei einem internationalen Sportwettbewerb wie den Olympischen Spielen erfolgreich konkurrieren. Hätten die Frauen hingegen bessere Möglichkeiten zum Training ihre Sportart in Saudi-Arabien, dann hätten sie sicherlich auch bei internationalen Bewerben sehr gute Chancen. Darüber hinaus hat sich leider herausgestellt, dass die Sportlerin mit den meisten Chancen bei den diesjährigen Spielen, die 20-jährige Reiterin Dalma Rushdi Malhas, wegen verspäteter Anmeldung disqualifiziert wurde. Der saudi-arabischen Regierung war diese Disqualifizierung zu dem Augenblick, als sie die Erlaubnis der Teilnahme von Frauen an den Olympischen Spielen dekretierte, sehr wohl bereits bekannt.

 

 

Spekuliert Regierung auf sportliches Scheitern?

 

Man kann sich angesichts dieser Lage eigentlich nur über das Timing dieser Regierungsentscheidung wundern. Es wäre gut vorstellbar, dass die herrschenden Eliten ein Scheitern der Frauen bei den Olympischen Spielen zur nachträglichen Rechtfertigung ihrer diskriminierenden Politik gegen die Frauen heranziehen wollen. Dies entspräche dem Denkmuster der Herrschenden, die Frauen als körperlich, seelisch und geistig unfähig betrachten und deren Aufgabe lediglich darin sehen, dass sie den Männern Vergnügen zu bereiten, Kinder zu gebären und gute männliche Nachkommen aufzuziehen haben. Saudi-Arabien hat seit 1972 bereits an neun Olympischen Spielen teilgenommen, jedoch regelmäßig die Regeln der Spiele verletzt, indem Frauen keine Zulassung zur saudi-arabischen Nationalmannschaft gewährt wurde. Vertreter des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) haben wiederholt erklärt, dass die Politik der Diskriminierung von Frauen der Olympischen Charta widerspricht, in der es heißt, dass „jede Form der Diskriminierung in Bezug auf ein Land oder eine Person aus Gründen der Rasse, der Religion, der Politik, des Geschlechts oder auf andere Weise unvereinbar mit der Olympischen Bewegung ist“.

 

 

Keine IOC-Sanktionen wegen Frauendiskriminierung

 

Allerdings hat das IOC es verabsäumt, diesen Grundsatz der Olympischen Charta auch durchzusetzen und Saudi-Arabien von der Teilnahme an den Olympischen Spielen auszuschließen, wie man es mit Südafrika im Jahr 1964 getan hatte, da sich das Land weigerte, von seiner Apartheid-Politik abzugehen und auch Schwarze in sein Olympia-Team aufzunehmen. Und obwohl arabische und moslemische Frauen schon seit vielen Jahren an den Olympischen Spielen teilnehmen, ist es den saudi-arabischen Frauen erst jetzt gelungen, ihrer Stimme und ihren Forderungen Gehör zu verschaffen. So gesehen, ist die Entscheidung des saudi-arabischen Regimes, Frauen die Teilnahme an den Olympischen Spielen in London erstmals zu gestatten, keine altruistische Maßnahme, sondern ein erzwungenes Nachgeben gegenüber den ständigen Forderungen der saudi-arabischen Frauen nach ihren legitimen Rechten sowie generell gegenüber dem weltweit gegen das autokratische und theokratische Herrschaftssystem ausgeübten Druck. Die Erlaubnis, an den Olympischen Spielen teilzunehmen, ist jedenfalls ein schöner Sieg für die auf ihre Rechte pochenden saudi-arabischen Frauen, und es bleibt abzuwarten, ob sie in dem noch anstehenden Diskurs über eine Beteiligung von Frauen bei anderen sportlichen Wettkämpfen innerhalb von Saudi-Arabien einen ähnlichen der Sieg einfahren werden. {Quelle: www.unzensuriert.at}

 

Teil I: Saudi-Arabien: Chaos im Königshaus

 

Teil II: Saudi-Arabien: Internet als Gefahr für das Regime

 

Teil III: Saudi-Arabien: „Kampf gegen Terror“ gilt internen Gegnern

 

 

 

Zu gefährlich

Ali Seraj Abdulrahim Shahrkhani

 

Kopftuchverbot für saudische Judoka bei Olympia
 

Die saudische Judokämpferin Ali Seraj Abdulrahim Shahrkhani darf bei den olympischen Wettkämpfen keine Kopfbedeckung tragen.

Damit steht ihre Teilnahme bei den Spielen auf der Kippe.

 

Es sollte einer der größten Momente im Leben der Ali Seraj Abdulrahim Shahrkhani werden. Vor wenigen Wochen gab das saudische Nationale Olympische Komitee (NOK) nach monatelangen Verhandlungen mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) bekannt, erstmals in der Geschichte des ultra-konservativen, islamischen Königreichs weibliche Athleten zu den Olympischen Spielen zu entsenden. Und die Judokämpferin sollte neben der 800-Meter-Läuferin Sarah Attar eine von zwei Sportlerinnen sein, die eine Wildcard erhalten. Beim Judo zu gefährlich: Doch der Traum könnte nun platzen: Nun wurde bekannt, dass es der 78-Kilogramm schweren Athletin bei den olympischen Wettkämpfen nicht gestattet sein wird, ein Kopftuch zu tragen. Dies sei bei Judo-Kämpfen zu gefährlich und verstoße zudem gegen „dein Geist der Sportart“, begründete der Internationale Judo-Verband am Donnerstag seine Entscheidung. Mit der Verbandsentscheidung steht nun einen Tag vor der Eröffnungsfeier der Sommerspiele in London die Teilnahme Shahrkhanis auf der Kippe. Hintergrund: Der Sportminister und Vorsitzende des saudischen NOK, Prinz Nawaf bin Faisal, hatte stets betont, die beiden Sportlerinnen nur dann zu den Spielen zu entsenden, wenn sie dort die Möglichkeit hätten, sich „gemäß den islamischen Vorschriften zu kleiden“. {Quelle: www.welt.de –  Von Jörn Meyn}

 

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