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Durch Gebet und Wort für verfolgte Kopten

Ägypten – 60 Jahre Leid 29. Juli 2012

Filed under: Moslembrüder — Knecht Christi @ 21:04

 

 

 

Diese Woche ist es 60 Jahre her, dass Ägyptens selbst ernannte Freien Offiziere die konstitutionelle Monarchie des König Faruk stürzten – und der erste Jahrestag, stellt man sich den Niedergang des militärischen Despotismus vor, der das Land so lange krank machte. Traurigerweise wird die wahrscheinlichste Nachfolge eine noch schlimmere Herrschaft bringen.

 

 

König Faruk I. (regierte 1936 – 1952)

 

Die Zeit der Monarchie hatte jede Menge Fehler, von ungerechten Einkommensverhältnissen bis hin zu gewalttätigen Bewegungen (deren führendste die Muslimbruderschaft ist), doch es war eine Zeit der Modernisierung, wachsender Wirtschaft und zunehmenden Einflusses in der Welt. Die Industrie kam in Gang, die Frauen warfen ihre Gesichtsverhüllungen ab und die ägyptische „Soft Power“ hatte großen Einfluss in den Arabisch sprechenden Ländern. Tarek Osman erinnert sich an diese Zeiten in seinem exzellenten Buch Egypt on the Brink: From Nasser to Mubarak (Ägypten am Abgrund: Von Nasser bis Mubarak) als „liberal, glanzvoll und kosmopolitisch“. Die trostlose Herrschaft der Generäle und Obristen begann am 23. Juli 1952, geführt von dem ambitionierten Gamal Abdel Nasser (regierte von 1954 – 1970). Ihm folgte der großsprecherische Anwar el-Sadat (regierte 1970 – 1981), dann der pompöse Hosni Mubarak (regierte 1981 – 2011). Nasser, mit Abstand der schlimmste des Trios, tanzte zu den Dämonen des antikapitalistischen Ressentiments und des antiimperialistischen Frusts; seine Herrschaft erlebte die verkrüppelnde Beschlagnahme von Privateigentum und hirnverbrannte Auslands-Abenteuer (mit Syrien, gegen Israel, im Jemen), womit dem Land Kosten aufgeladen wurden, an denen es bis heute zahlt.

 

 

 

Präsident Muhammad Naguib (regierte 1953 – 1954)

 

Das Regime spezialisierte sich in Betrug. Die Junta gab sich Mufti, obwohl das Militär seinen Zugriff über die Wirtschaft, die Sicherheitsdienste, die Gesetzgebung und die Justiz ausweitete. Die Einheit mit Syrien maskierte bittere Feindseligkeit. Pomphafte Rivalität zu Islamisten verbarg armseliges Konkurrieren um Beute. Frieden mit Israel tarnte die fortgesetzte Kriegsführung mit anderen Mitteln. Während der langen, schmerzlichen und regressiven Herrschaft der Armeestiefel entwickelte sich Ägypten nach jedem Index von Bedeutung – vom Lebensstandard bis zum diplomatischen Einfluss – rückwärts, obwohl die Bevölkerung sich von 20 Millionen auf 83 Millionen vervierfachte und die islamistische Ideologie blühte auf. Ägypten und Südkorea, stellt Osman fest, befanden sich 1952 sozio-ökonomisch auf einer Stufe; heute ist Ägypten weit zurückgefallen. Er schreibt, dass unter der Herrschaft der Soldaten „die Gesellschaft keine Fortschritte machte“, im Gegenteil: „An vielen Fronten entwickelte sie sich zurück.“ Er nimmt seit 1952 „ein allumfassendes Gefühl eines irreparablen Gefühls der Schädigung, eine nationale Niederlage“ wahr. Diesen Defätismus fühlt man von Fußballspielen bis zur Dichtung.

 

 

 

Präsident Gamal Abdel Nasser (regierte 1954 – 1970)

 

 

Als sein 30. Jahr an der Macht anstand, entschied sich Pharao Mubarak in einem Anfall von Selbstüberschätzung seine Kollegen vom Militär kaltzustellen. Er strebte danach noch mehr Geld zu stehlen, selbst wenn das bedeutete den Offizieren ihren Anteil zu verwehren und (unter Druck seiner Ehefrau) nicht einen weiteren Offizier des Militärs, sondern seinen Sohn, den Banker Gamal, zu seinem Nachfolger als Präsident zu machen. Die erbosten Generäle warteten auf den richtigen Zeitpunkt. Anfang 2011, als mutige, säkulare und moderne junge Leute auf dem Tahrir-Platz ihre Ungeduld mit der Tyrannei verkündeten, nutzte die Junta sie aus, um Mubarak aus dem Amt zu drängen. Die Liberalen glaubten gewonnen zu haben, doch sie dienten dem Militär nur als Mittel und Vorwand, um sich ihres verachteten Herrn zu entledigen. Als sie ihren Zweck erfüllt hatten, wurden die Liberalen kaltgestellt, während die Offiziere und die Islamisten sich um die Beute stritten.

 

 

Präsident Anwar el-Sadat (regierte 1970 – 1981)

 

Was uns zur Gegenwart bringt: Der Oberste Rat der Streitkräfte (SCAF) führt das Land, die Muslimbruderschaft will ihn zur Seite drängen. Welche dieser unwerten, autokratischen Kräfte wird gewinnen? Der SCAF hat aus meiner Sicht eine 80-prozentige Chance an der Macht zu bleiben, was bedeutet, dass die Islamisten nur dann obsiegen werden, wenn sie genug Talent beweisen. Der SCAF hat den charismatischsten und fähigsten Führer der Muslimbruderschaft, Khairat al-Shater, aus dubiosen technischen Gründen (seine Inhaftierung durch das Mubarak-Regime) kaltgestellt. Das ließ den weitaus weniger kompetenten Mohamed Morsi als Standartenträger der Bruderschaft und neuen Präsidenten des Landes übrig. Seine ersten Wochen haben gezeigt, dass er ein Nuschler und Stotterer ohne jegliche Begabung für die Führung eines politischen Kampfes, selbst gegen die Inkompetenten im Stab des SCAF. Während die Ägypter den 60. Jahrestag der Machtergreifung durch das Militär ertragen, haben sie wenig, auf das sie sich freuen können. Wenn sie wahrscheinlich weitere Feiern zum 23. Juli erwarten, dann erleiden sie wenigstens nicht den ersten Jahrestag der islamistischen Herrschaft. Lieber Herrschaft durch gierige Soldaten als durch islamistische Ideologen. Doch die Ägypter und ihre Unterstützer im Ausland können nach Besserem streben. Die Liberalen, die auf dem Tahrir-Platz demonstrierten, bleiben die einzige Hoffnung des Landes und die einzigen Verbündeten des Westens; sie verdienen Unterstützung. So weit entfernt sie von den Schalthebeln der Macht auch sein mögen, ihr Aufstieg bietet auf einzigartige Weise ein Gegenmittel zu sechzig Jahren Tyrannei und Niedergang.

{von Daniel Pipes – National Review Online – de.danielpipes.org –  Englischer Originaltext: Egypt’s Sixty Years of Misery – Übersetzung: H. Eiteneier}

Daniel J Pipes

 

2 Responses to “Ägypten – 60 Jahre Leid”

  1. saphiri1 Says:

    Und die Erzväter neideten
    Joseph und verkauften ihn nach Ägypten; aber Gott war mit ihm 10 und errettete ihn aus aller seiner Trübsal und

    gab ihm Gnade und Weisheit vor Pharao, dem König in Ägypten; der setzte ihn zum Fürsten über Ägypten über sein ganzes Haus. 11

    Es kam aber eine teure Zeit über das ganze Land Ägypten und Kanaan und große Trübsal, und unsere Väter fanden nicht Nahrung. 12 Jakob aber hörte, daß in Ägypten Getreide wäre, und sandte unsere Väter aus aufs erstemal. Und zum andernmal ward Joseph erkannt von seinen Brüdern, und ward dem Pharao Josephs Geschlecht offenbar. 14 Joseph aber sandte aus und ließ holen seinen Vater Jakob und seine ganze Freundschaft, fünfundsiebzig Seelen.

    15 Und Jakob zog hinab nach Ägypten und starb, er und unsere Väter. 16 Und sie sind herübergebracht nach Sichem und gelegt in das Grab, das Abraham gekauft hatte ums Geld von den Kindern Hemor zu Sichem.

    Da nun die Zeit der Verheißung nahte, die Gott Abraham geschworen hatte, wuchs das Volk und mehrte sich in Ägypten, (2. Mose 1.1-3) 18 bis daß ein anderer König aufkam, der nichts wußte von Joseph. 19 Dieser trieb Hinterlist mit unserm Geschlecht und behandelte unsre Väter übel und schaffte, daß man die jungen Kindlein aussetzen mußte, daß sie nicht lebendig blieben. 20 Zu der Zeit war Moses geboren, und war ein feines Kind vor Gott und ward drei Monate ernährt in seines Vaters Hause. 21 Als er aber ausgesetzt ward, nahm ihn die Tochter Pharaos auf und zog ihn auf, ihr selbst zu einem Sohn. 22 Und Moses ward gelehrt in aller Weisheit der Ägypter und war mächtig in Werken und Worten.

    Da er aber vierzig Jahre alt ward, gedachte er zu sehen nach seinen Brüdern, den Kindern von Israel. 24 Und sah einen Unrecht leiden; da stand er bei und rächte den, dem Leid geschah, und erschlug den Ägypter. 25 Er meinte aber, seine Brüder sollten’s verstehen, daß Gott durch seine Hand ihnen Heil gäbe; aber sie verstanden’s nicht. Und am andern Tage kam er zu ihnen, da sie miteinander haderten, und handelte mit ihnen, daß sie Frieden hätten, und sprach: Liebe Männer, ihr seid Brüder, warum tut einer dem andern Unrecht? Der aber seinem Nächsten Unrecht tat, stieß in von sich und sprach: Wer hat dich über uns gesetzt zum Obersten und Richter? Willst du mich auch töten, wie du gestern den Ägypter getötet hast? Mose aber floh wegen dieser Rede und ward ein Fremdling im Lande Midian; daselbst zeugte er

  2. saphiri1 Says:

    Aber der HERR sprach zu ihm: Zieh die Schuhe aus von deinen Füßen; denn die Stätte, da du stehest, ist heilig Land! 34 Ich habe wohl gesehen das Leiden meines Volkes, das in Ägypten ist, und habe ihr Seufzen gehört und bin herabgekommen, sie zu erretten. Und nun komm her, ich will dich nach Ägypten senden. 35 Diesen Mose, welchen sie verleugneten, da sie sprachen: Wer hat dich zum Obersten und Richter gesetzt? den sandte Gott zu einem Obersten und Erlöser durch die Hand des Engels, der ihm erschien im Busch. 36 Dieser führte sie aus und tat Wunder und Zeichen in Ägypten, im Roten Meer und in der Wüste vierzig Jahre. (2. Mose 7.10) (2. Mose 14.21) 37 Dies ist der Mose, der zu den Kindern Israel gesagt hat: „Einen Propheten wird euch der HERR, euer Gott, erwecken aus euren Brüdern gleichwie mich; den sollt ihr hören.“ 38 Dieser ist’s, der in der Gemeinde in der Wüste mit dem Engel war, der ihm redete auf dem Berge Sinai und mit unsern Vätern; dieser empfing lebendige Worte, uns zu geben; (2. Mose 19.1) (5. Mose 9.10)
    39 welchem nicht wollten gehorsam werden eure Väter, sondern stießen ihn von sich und wandten sich um mit ihren Herzen nach Ägypten 40 und sprachen zu Aaron: Mache uns Götter, die vor uns hin gehen; denn wir wissen nicht, was diesem Mose, der uns aus dem Lande Ägypten geführt hat, widerfahren ist. 41 Und sie machten ein Kalb zu der Zeit und brachten dem Götzen Opfer und freuten sich der Werke ihrer Hände. 42 Aber Gott wandte sich und gab sie dahin, das sie dienten des Himmels Heer; wie denn geschrieben steht in dem Buch der Propheten: „Habt ihr vom Hause Israel die vierzig Jahre in der Wüste mir auch je Opfer und Vieh geopfert? 43 Und ihr nahmet die Hütte Molochs an und das Gestirn eures Gottes Remphan, die Bilder, die ihr gemacht hattet, sie anzubeten. Und ich will euch wegwerfen jenseit Babylon.“

    http://www.bibel-online.net/buch/luther_1912/apostelgeschichte/7/


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