Die sexuelle Gewalt gegen Frauen in Ägypten hat Methode
Sie sollen aus dem öffentlichen Leben verschwinden.
Auf dem Tahrir-Platz entbrennt eine neue Revolution
Es geht um nicht weniger als die Freiheit der ägyptischen Frau.
Die Methoden der Männer sind simpel: „Zuerst kamen nur zwei bis drei Männer“, sagt die Ägypterin Hoda Salah aus ihrer dramatischen Erfahrung am Tahrir-Platz. „Sie kannten sich wahrscheinlich nicht mal, waren aber augenscheinlich sexualisiert. Sie sprachen mich an. Schnell standen etwa 20 Männer um mich herum und sprachen mit mir, betasteten mich am ganzen Körper. Ich habe geschrien, doch niemand konnte mir helfen.“ Und das am helllichten Tag, in einer Menge von mehreren hundert Menschen. „Das ist das eigentlich Traumatisierende für die Frauen“, sagt Salah. „Die Männer bilden einen Wall aus Leibern, eine Mauer, die die Frauen von möglichen Helfern abschirmt. Die Sicherheit der Menschenmenge verkehrt sich in ihr Gegenteil. Sie haben Angst“.
Von Hunderten Männern missbraucht
Es ist nur ein Beispiel für sexuelle Übergriffe auf dem Tahrir-Platz in Kairo, Ägypten. Es war der Platz der Freiheit, der Revolution und ein Platz des Sieges der unterdrückten Masse über ihren Despoten Husni Mubarak. Doch schon bald berichteten die westlichen Medien ausführlich über ausländische Journalistinnen, die dort von hunderten Männern entkleidet, begrapscht und missbraucht wurden. Zuletzt traf es die junge britische Journalistin Natasha Smith. Sie schrieb in ihrem Blog: „Die Männer rissen mir die Kleider vom Körper. Ich war plötzlich nackt. Ihr unersättlicher Appetit verletzte mich tief. Diese Männer, Hunderte waren es, verwandelten sich von Menschen in Tiere.“ Smith ist zurück in ihrer Heimat, sie kämpft mit ihren Erlebnissen – doch sie ist in Sicherheit. Sie steht einer gesichtslosen Masse ägyptischer Frauen gegenüber, die diesen Kampf tagtäglich auszufechten haben. So wird der Platz für die ägyptischen Frauen erneut zu einem Symbol: Sie kämpfen dort um ihre Würde und ihre Rechte. Eine von ihnen ist die ägyptische Politikberaterin Salah, die derzeit an der Freien Universität Berlin arbeitet. Sie war noch im Juli in Ägypten, auch auf dem Tahrir-Platz, wo sie den Angriffen männlicher Ägypter ausgesetzt war. „Ich glaube, die Regierung will, dass die Frauen von dem Platz wegbleiben sollen, weil sie die Männer anstacheln“, sagt Salah. „Diese Übergriffe sind von der Geheimpolizei inszeniert. Das sind zum Teil organisierte Schlägerbanden, die Jagd auf Frauen machen.“ Es sind gruppendynamische Prozesse, wie ein Schneeball-System. Es brauche nur wenige professionelle Anstachler, um schnell eine ganze Schar eigentlich Unbeteiligter zusammenzurotten. „Diese Gewalt mach ihnen Spaß. Es ist vergleichbar mit Hetzjagden der Nazis auf Juden in Deutschland oder von amerikanischen Rassisten auf Schwarze – fängt einer an, kann es sehr schnell gehen und viele andere machen mit.“ Die Frauen sollen aus der Protestwelle entfernt werden.
Uni-Studentinnen
Wiederfinden alter Diskriminierungsformen
Eine Meinung, die auch Claudia Derichs vertritt. Sie arbeitet als Professorin für Vergleichende Politikwissenschaften an der Universität Marburg. „Ich kann dem Gefühl, dass die Geheimpolizei aktiv gegen Frauen vorgeht, viel abgewinnen“, sagt sie und unterscheidet die Rolle der Frau in der Revolution in zwei Phasen. „Das ist ein gängiges Phänomen in Transformationsprozessen. Frauen sind in der ersten Phase aktiv, lautstark, sichtbar. Sobald das System gestürzt ist und sich neue formal-politische Strukturen etablieren, werden die Frauen aus der Gesellschaft verdrängt und alte Diskriminierungsformen werden wiedergefunden. Das gilt nicht nur für Ägypten, sondern lässt sich weltweit empirisch belegen“. Die sexuellen Übergriffe haben dabei System. Im Mai 2012 wurde die internationale Kampagne „Stop rape & gender violence in conflict“ ins Leben gerufen. Sie klagt an, dass Vergewaltigung und Missbrauch von Frauen, Mädchen und Jungen als taktische Waffe in Konfliktsituationen genutzt werden. Sie sollen Angst erzeugen, die Opfer in die Defensive drängen und in der Gesellschaft stigmatisieren. Anlass zu dieser Kampagne, die von internationalen Friedensaktivisten wie der Nobelpreisträgerin Jody Williams getragen wird, bieten ganz konkret Staaten wie die Demokratische Republik Kongo, Kenia, Burma oder Kolumbien. „Das angeblich schwächere Geschlecht soll zum Schweigen gebracht werden“, bestätigt Derichs diese Phänomene auch für Ägypten. „Es geht konkret um die Macht über das Geschlecht der Frau. Ein Systemwandel dieser Art geht immer über den Körper der Frau und spiegelt sich auch in der Gesetzgebung des neu etablierten Staates wider. Als Beispiel sei die Sozialgesetzgebung genannt, die bis zu einer Benachteiligung der Frau in Sorgerechtsverhandlungen geht“. {Quelle: www.focus.de}
Vermummte protestieren vor den Unis,
damit es ihnen erlaubt wird, die Prüfungen zu machen,
ohne ihr Gesicht zeigen zu müssen!
„Wenn eine Frau vergewaltigt wird,
spricht sie offen darüber„!
„Sexualität gehört zum Leben dazu“, sagt Derichs. „Doch es gibt eine staatliche Verregelung und Tabuisierungsphänomene. Genau wie vor der Revolution, so sind auch jetzt für das legale Ausleben von Sexualität – außerhalb der Ehe – wenig Chancen vorhanden. Außerdem wird auch hier zwischen den Geschlechtern unterschieden: Während Männer zwei oder drei Ehefrauen haben dürfen, ist dies für Frauen gesetzlich überhaupt nicht vorgesehen.“ Diese Konventionen weichen durch die Revolution auf. Die Revolution schafft Freiräume – und das kann eine Gesellschaft überfordern, die nur klare Regelungen kannte. „Die Männer blicken Frauen heute offener hinterher“, sagt Salah. „Kleidung, die im Westen ganz normal ist, kann hier schon als Aufforderung zum Tatschen gewertet werden. Viele Männer sind schwach und vergreifen sich daher am vermeintlich schwächeren Geschlecht“. Salah macht dennoch eine deutliche Veränderung der Wahrnehmung dieser Taten in der ägyptischen Gesellschaft aus: „Durch persönliche Gespräche mit Ägypterinnen weiß ich, dass es sexuelle Übergriffe schon immer gab: In Bussen, an öffentlichen Orten, Zuhause. Doch früher gaben sich die Frauen selbst die Schuld. Heute reden sie darüber – und das ist wirklich wichtig für unsere Gesellschaft! Sie nutzen Facebook, sie nutzen Blogs, sie thematisieren es. Die ägyptische Gesellschaft wird für dieses Thema sensibilisiert. Selbst drastische Worte fallen in der Öffentlichkeit. Die Frauen kämpfen für ihre Rechte, sie benennen die Dinge beim Namen. Wenn eine Frau vergewaltigt wird, dann spricht sie offen von ihrer Vagina und dem Vergewaltiger – das ist ein Schock“! {Quelle: www.focus.de}
In den Krankenhäusern … damit die Kranken schnell gesund werden … weg hier!
Kinderprogramm auf Vermummten-TV
Dschihad für Weiber … so kann man sie los werden!
http://hinter-der-fichte.blogspot.de/2012/07/syrien-geheimes-trainingslager-fur.html