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Durch Gebet und Wort für verfolgte Kopten

Christen Syriens bilden einen Rat in Qamischli 18. Juli 2012

Filed under: Christenverfolgung — Knecht Christi @ 16:23

 

 

Die Christen in Qamischli bilden einen „Nationalen Gesellschaftlichen Rat“. In diesem Rat sind Vertreter nahezu aller christlichen Gemeinschaften in der multiethnischen und multireligiösen Stadt vertreten. Es sind Repräsentanten der syrisch-orthodoxen, syrisch-katholischen, assyrischen, chaldäischen, armenisch-orthodoxen, armenisch-katholischen und evangelischen Kirchen. Das Hauptziel des Rates ist es, den sozialen Frieden in der Stadt aufrechtzuerhalten. In Qamischli, im äußersten Nordosten Syriens, leben etwa 100.000 Menschen, Kurden, Assyro-Aramäer, Armenier und Araber. Syrien befindet sich seit  fast einem Jahr in einem blutigen Bürgerkrieg. {Quelle: www.ankawa.com}

 

 

 

Zwischen allen Stühlen

 

Die Christen im Libanon und der Konflikt in Syrien

 

Der Libanon ist das einzige arabische Land,

in dem über ein Drittel der Bevölkerung

Mitglied einer christlichen Kirche ist.

Während der Konflikt im Nachbarland Syrien derzeit

in muslimischen Kreisen zunehmend für Spannungen sorgt,

versuchen die libanesischen Christen nach Kräften zu vermitteln.

 

Denn ein Überspringen der Gewalt könnte zu Unruhen im gesamten Nahen Osten führen. Der Krieg in Syrien spaltet derzeit die libanesischen Politiker in zwei Lager, erklärt der Erzbischof von Beirut Cyrill Bostros. Auf der einen Seite stehen vor allem die Schiiten: Sie sympathisieren mit den Alawiten, zu denen das syrische Regime von Bashar Al Assad gehört. Auf der anderen Seite stehen die meisten Sunniten, deren Glaubensgemeinschaften sich in Syrien bisher vom Regime unterdrückt fühlten und die jetzt dort die Macht übernehmen möchten. Doch der Konflikt zwischen Schiiten und Sunniten sei nur ein Teil des Problems. Letztlich – so der Erzbischof – vollziehe sich in Syrien heute ein Stellvertreterkrieg, in dessen Hintergrund die Auseinandersetzungen zwischen Israel und den – Palästinensern stünden, die vom Iran unterstützt würden. Dieser Konflikt verwandle den gesamten Nahen Osten seit über einem halben Jahrhundert in ein Pulverfass und bedrohe immer wieder auch den Libanon. Israel fürchtet eine Allianz der Schiiten, die vom Iran über Syrien bis in den Libanon reicht. Denn bei uns im Libanon gibt es Milizen der radikal schiitische Hisbollah. Sie sind schwer bewaffnet, haben Tausende von Raketen. Und der Iran benutzt sie, um auf Israel Druck auszuüben. Die Hisbollah wird bisher im Libanon geduldet, weil Israel unser Land in der Vergangenheit mehrfach angegriffen und hier viel zerstört hat. Die israelischen Truppen halten sogar bis heute einen Teil des südlichen Libanon besetzt. Deshalb findet die Hisbollah bei vielen Libanesen Zustimmung, wenn sie sagt, sie werde ihre Waffen nicht abgeben, solange das Problem Israel-Palästina nicht in fairer Weise gelöst ist“.

 

Erzbischof Cyrill appelliert nachdrücklich an die internationale Staatengemeinschaft, diesen Kontext, in dem die aktuellen Auseinandersetzungen in Syrien und im Libanon stehen, nicht zu unterschätzen. „Wir sind als libanesische Christen überzeugt, ich bin davon überzeugt, dass es keinen Frieden im Nahen Osten geben wird, solange der Konflikt zwischen Israel und Palästina keine gerechte Lösung findet. Die einzig richtige Lösung wären zwei Staaten: Palästina und Israel“. Die Politik des Westens, die den Palästinensern ihre staatliche Anerkennung verweigere, vergrößere im Orient die Spannungen statt sie zu lösen. Die orientalischen Christen, die zwischen den Fronten stünden, bringe das zunehmend in Bedrängnis, betont Cyrill Bostros. Und er weiß sich in diesem Punkt eins mit den meisten Kirchenvertretern in seiner Heimat. Zu ihnen gehört auch der Erzbischof der größten libanesischen Kirche, der Maronit Camille Zaidan: Wir Christen haben hier im Nahen Osten 2000 Jahre überlebt. Was derzeit auf internationalem politischem Niveau geschieht, macht mir Angst. Die USA und Europa sind dabei, in die Falle zu laufen, die der US-amerikanische Wissenschaftler Samuel Huntington aufgezeigt hat: Die Politik steuert auf einen ‚Kampf der Kulturen‘ zu“.

 

Der Westen verhalte sich im Orient keineswegs so neutral, wie er oft behaupte, er greife immer wieder direkt oder indirekt zu Ungunsten der arabischen Länder ein, beklagt der maronitische Erzbischof. Libanons Christen wollen daher alles daran setzen, zwischen den Parteien zu vermitteln. Der Jesuit und Islamwissenschaftler Prof. Samir Kalil setzt dabei auf die 2000jährige Verankerung der orientalischen Christen in der arabischen Kultur: „Wir Christen stehen in den arabischen Ländern heute zwischen zwei mächtigen Gegnern. Das weist uns eine besondere Rolle zu. Wir müssen versuchen, zwischen Arabern und Israeli, dem Westen und den islamischen Kräften im Nahen Osten Brücken zu bauen. Unsere Lage ist schwierig und gefährlich. Aber ich denke, es ist unser Auftrag als Christen, den Frieden zu fördern“. {Quelle: www.dradio.de – Von Corinna Mühlstedt}

 

One Response to “Christen Syriens bilden einen Rat in Qamischli”

  1. U. Says:

    Mit den radikalen Muslimen wird es nie einen echten Frieden geben, denn sie wollen die Auslöschung Israels. Aber als Christen müssen wir um Frieden ringen und dafür beten. Ehud Barak hatte Arafat schon halb Jerusalem angeboten und einen Großteil der Westbank, aber er hatte sich geweigert. Dies offenbart die Haltung der sog. Palästinenser. Wir als Christen müssen hinter dem Volk Israel stehen und es segnen. Wir sind als Christen sind Teil des Volkes Israel; Paulus spricht von hineingepropft (Römer 11). Aber wir dürfen auch für die Muslime beten, dass Gott sich ihnen in Jesus Christus offenbart.


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