kopten ohne grenzen

Durch Gebet und Wort für verfolgte Kopten

Christliche Familien in Homs leiden unter heftigen Straßenkämpfen 5. Juli 2012

Filed under: Christenverfolgung — Knecht Christi @ 18:21

Stellvertretender Apostolischer Vikar:

Die Menschen sind der Gewalt müde, es sind dringend Friedensinitiativen notwendig“!

 
Aleppo – Fidesdienst: Während das Land sich auf einen Bürgerkrieg zubewegt „sind die meisten Menschen der Gewalt müde. Sie wünschen sich nur Frieden und Würde. Deshalb sind Friedensinitiativen dringend notwendig. Als Franziskaner unterstützen wir solche Initiativen und sind bereit unseren Beitrag zu leisten, wie wir es bereits in vielen Gemeinden und Dörfern tun“, so der stellvertretende Vikar von Aleppo, P. George Abu Khazen (ofm) im Gespräch mit dem Fidesdienst zur derzeitigen schwierigen Lage in Syrien. Die interreligiöse Friedensbewegung „Mussalaha“ („Versöhnung“), die durch ihre Initiativen insbesondere versucht eine Aussöhnung „an der Basis“ herbeizuführen (vgl. Fidesdienst vom 12 und 27. Juni 2012) „ist mit Sicherheit Frucht des guten Willens und des ernsthaften Wunsches nach Frieden vieler Menschen, die Teil des Mosaiks der über 20 religiösen und ethnischen Gruppen sind, die in Syrien zusammenleben“, so der stellvertretende Vikar.

 

„Wir Franziskaner“, so P. George, „versuchen die Botschaft des Friedens unter den Menschen zu verkünden, wenn wir uns in ihren Dienst stellen. Dabei versuchen wir vor allem auf der Seite der armen zu stehen, unabhängig von deren Ethnie oder Religion. In den kleinen Dörfern und Städten versuchen wir bei kleineren Konflikten zu vermitteln“. Damit eine Eskalation des Bürgerkriegs vermieden werden kann, „ist es wichtig, dass Friedensinitiativen, die aus dem Volk kommen, unterstützt werden und Raum für den Dialog zwischen den Konfliktparteien geschaffen wird: den Gewalt ist nie eine Lösung“. „Leider“, so der Franziskanerpater abschließend, „heute gibt es Spaltungen jeder Art, die zu einer Zuspitzung der Kriegssituation führen. Während Syrien in seiner Geschichte stets Beispiel des möglichen Zusammenlebens war: wir müssen zu unseren Wurzeln zurückkehren damit es wieder Frieden, Hoffnung und Aussöhnung geben kann“.

 

 

Frieden in Syrien“:

Bürgerbewegung „Mussalaha“ setzt sich für Versöhnung ein

 
Damaskus – Fidesdienst: Die interreligiöse Bürgerbewegung „Mussalaha“ (Versöhnung) setzt sich für eine „Versöhnung an der Basis“ ein und mobilisiert dabei Familie, Clans, Gemeinden und Bürger, die des Konflikts müde sind. Während sich der Konflikt im Land weiter zuspitzt, finden auf Initiative der Bewegung Intiativen zahlreiche Treffen und Begegnungen statt, zu denen es zum Teil auch spontan kommt. In den vergangenen Tagen nahmen zum Beispiel Bürgervertreter, christliche und muslimische Religionsvertreter und Vertreter der Clans an einem solchen Treffen in Deir Ezzor in der Provinz Djazirah (Ostsyrien) teil. Die Anhänger der Bewegung, so Beobachter zum Fidesdienst, betonten, „dass es nicht länger jeden Tag zwischen 40 und 100 Opfer geben darf. Unser land wird ausgeblutet und wir verlieren unsere jüngsten und stärksten Kräfte“. Die Menschen „wünschen sich ein würdiges Leben und lehnen die Gewalt und einen konfessionellen Konflikt und eine ideologische und politische Auseinandersetzung ab“. In vielen syrischen Städten, so die Beobachter, gibt es „zahlreiche Gesten der Freundschaft und Aussöhnung… mit dem Ziel des Friedens“. Die Bewegung hofft auch auf die Unterstützung des neu ernannten Ministers für Versöhnung Ali Haider von der Oppositionspartei „People’s Will Party“.

Unterdessen werden die Versöhnungsinitiativen auch aus dem Ausland unterstützt: in einer Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt fordern der irische Friedensnobelpreisträger (1976) Mairead Maguiere und Betty Williams von der Bewegung „The Peace People“: „Wir müssen uns in die Lage der Menschen in Syrien versetzen und friedliche Wege zu Beendigung dieses Krieges bemühen, den die Mütter, die Väter und die Söhne Syriens nicht wollen und nicht verdienen“. „Wir sollten dringend alle unterstützen, die sich für den Frieden in Syrien einsetzen und den 22 Millionen Syrern helfen wollen, den Konflikt zu lösen“. Der Nobelpreisträger fordert in diesem Sinn von den Vereinten Nationen die Schaffung eines Forums „wo solche Stimmen aus Syrien gehört werden“, die Stimmen von Menschen, „die sich für Syrien und ein säkulares, friedliches und modernes Land eingesetzt haben“.

 

 

 Christliche Familien in Homs leiden unter heftigen Straßenkämpfen

 

Damaskus – Fidesdienst: Die Situation der Zivilsten in der Altstadt von Homs spitzt sich zu. Rund 400 christliche Zivilsten, die in den Stadtvierteln Hamidiyeh und Bustan Diwan mit weiteren 400 sunnitischen muslimischen Zivilisten leben bitten die vor Ort tätigen christlichen Geistlichen verzweifelt um Hilfe. Wie P. Abdallah Amaz, P. Michel Naaman und P. Maxime El Jamale dem Fidesdienst berichten halten sich die christlichen Familien versteckt und hoffen, dass sie angesichts der sich stetig zuspitzenden Situation unversehrt bleiben. In den vergangenen Tagen hatte das Internationale Rote Kreuz und der Rote Halbmond nach langen Verhandlungen mit den Konfliktparteien eine Waffenruhe ausgehandelt und gehofft, die Menschen in der den Stadtvierteln Khalidiya, Hamidiye und Bustan Diwan mit Hilfsmitteln versorgen zu können. Doch die Waffenruhe wurde nicht eingehalten, weshalb humanitäre Hilfsprogramme nicht durchgeführt werden konnten.

 

„Zivilisten halten sich verängstigt in Verstecken auf. Es gibt nur eine funktionierende Bäckerei und nur wenige gehen einmal am Tag auf die Straße, um sich mit Lebensmitteln zu versorgen“, so Beobachter aus Homs zu Fidesdienst. Bewaffnete Gruppen der Opposition haben sich in den engen Gassen der christlichen Altstadtvierteln verschanzt, weil dorthin schwere Geschütze nicht vordringen können. Unterdessen scheint die syrische Armee seit einigen Tagen die Strategie geändert zu haben: es finden keine unterschiedlosen Bombenangriffe mehr statt, sondern man geht mit kleinen Einheiten gezielt vor, so dass es voraussichtlich zu heftigen Straßengefechten kommen wird. In Khalidiyah, wo rund 1.000 muslimische Sunniten leben, wurde bereits ein Zivilst im Kreuzfeuer verletzt. Wie Beobachter im Gespräch mit dem Fidesdienst vermuten, könnte es künftig viele solcher Opfer geben. 

 

 

 

 
Syrien: 400 Christen in Homs eingeschlossen

 

 

Rebellen haben sich laut örtlichen kirchlichen Quellen

in den christlichen Vierteln der Stadt verschanzt

 

Vatikanstadt (kath.net/KAP): Die Lage der Christen in Teilen Syriens verschlechtert sich offenbar weiter. In der zwischen Rebellen und Armee besonders heftig umkämpften Stadt Homs sollen gegenwärtig 400 Christen eingeschlossen sein, wie der vatikanische Pressedienst Fides am Mittwoch unter Berufung auf örtliche kirchliche Quellen berichtete. Die Rebellen hätten sich in den christlichen Vierteln der historischen Innenstadt verschanzt, weil das dortige unübersichtliche Gewirr von Gassen eine gute Deckung biete, so Fides. Die Christen würden so an einer Flucht gehindert. Es handle sich um griechisch-katholische, griechisch-orthodoxe und syrisch-katholische Familien. Das gleiche Schicksal teilten rund 400 sunnitische Muslime. Ihre Versorgungslage hat sich laut dem vatikanischen Pressedienst weiter verschlechtert, nachdem das Internationale Rote Kreuz seine humanitäre Hilfe aufgrund der andauernden Kämpfe einstellen musste. Von den rund 20Millionen Einwohnern Syriens sind rund 10 Prozent Christen.{Quelle:  kath.net}

 

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