kopten ohne grenzen

Durch Gebet und Wort für verfolgte Kopten

Hilfe durch Aufbau einer Mission 2. Juli 2012

Filed under: Werte für Jugend — Knecht Christi @ 18:21

 

Kirchberg:  Pfarrer Wojciech Grzywocz ist Missionar in Kamerun. Dabei hat er auch sechs Jahre mit Benedykt Roj von der Kirchengemeinde Kirchberg gearbeitet. Beim Besuch stellte er seinen Aufbau einer Mission vor.

 

Dort, wo Pfarrer Wojciech Grzywocz lebt, wird die „Erdnusssprache“ gesprochen. So heißt nämlich „Ewondo“ wörtlich übersetzt. Hier, im Dettinger Pfarrhaus, fungiert sein Kollege und Freund, Pfarrer Benedykt Roj, als Dolmetscher. Polnisch ist beider Muttersprache. Auf seinem Heimweg nach Kamerun hat Wojciech Grzywocz nämlich Station in Schwaben gemacht. Heimweg? Mancher mag stutzen angesichts dieses Begriffs, aber für den 64-Jährigen ist das zentralafrikanische Land längst zur Heimat geworden. „Ich warte auf das Ende meines Urlaubs“, erklärt er, „dort ist mein Zuhause.“ Nach 35 Jahren kein Wunder. Was ihm besonders zu Herzen gehe, seien jedes Mal die Augen der Kinder, wenn sie fragten:Kommen Sie zurück„?

 
Im Süden des Landes lebt er, momentan in Melondo. Doch Pfarrer Grzywocz hat eine Mission – und das im doppelten Sinne. Er möchte nämlich eine neue Mission gründen. Ihr Name: Okarebele. Dort hat er einiges vor. „Die Leute sollen verstehen, dass das ihre kirchliche Gemeinschaft ist.“ Daher gelte es, die Gemeinde zu aufzubauen, zu formen. Denn Gemeinschaft bedeute dort Familie, „das haben die Menschen im Blut.“ Die Katecheten vor Ort seien der Schlüssel zu diesem Bewusstseinswandel. Auch möchte er, dass die Verwaltungsgremien jedes zur Mission gehörenden Dorfes für die anfallenden Aufgaben selbst Verantwortung tragen. 14 Kilometer muss der Missionar nach Okarebele fahren. Für europäische Ohren nicht weit, für afrikanische schon: „Die Straßen sind schlecht“, erläutert der Geistliche. Das Wegenetz sei nur da ausgebaut, wo es um die Verbindung der großen Städte untereinander gehe. Aber ansonsten? Ein Auto mit Vierradantrieb sollte es generell schon sein, um sich motorisiert fortbewegen zu können. So spricht er sehr bildlich von „Butterstraßen“ – etwa nach einem langen leichten Regen. Wasser und Strom fehlen in des Pfarrers neuer Wirkungsstätte ebenfalls. „In meinem augenblicklichen Wohnort habe ich das“, berichtet er, aber in der neuen Mission „muss ich dafür sorgen“.

 
Als Bauern verdienten die Bewohner den Lebensunterhalt. Angebaut würden Kochbananen, Maniok, Erdnüsse oder Makabo, eine kartoffelähnliche Knolle. „Landwirtschaftliche Geräte haben die Menschen keine“, fügt er noch hinzu: „Es gibt genügend zu essen.“ Brot sei aber Luxus. Im Übrigen existierten auch Kaffee- und Kakaoplantagen, „jedoch gibt es Transportprobleme“. Wojciech Grzywocz spricht über Korruption, die Ausbeutung der Rohstoffe, das Abholzen der Wälder oder Wilderei. Wer ihn dabei beobachtet, der erkennt schon an seiner Gestik, wie ihn diese Themen berühren. Und er hat noch etwas, was ihm am Herzen liegt: die Jugend. Viele junge Leute in Afrika haben keine Perspektive, das sieht man am ,Arabischen Frühling„. Helfen möchte er ihnen – eben auch mit dem Erlös des Missionsfestes, das am Sonntag in Kirchberg stattgefunden hat. Vor allem an die Weiterbildung denkt der Geistliche dabei. Junge Leute, die mittellos seien, darunter viele Waisen, will er beim Besuch der Berufsschule unterstützen. „Die einheimischen Kräfte sollen selbständig werden“, hat er sich als Ziel gesetzt. Wichtig ist ihm aber ebenfalls die „Bildung der katholischen Eliten“.
 

Mit Benedykt Roj verbinden den Polen sechs gemeinsame Jahre in der Stadt Djoum. Insgesamt war der Pfarrer zwölf Jahre in der Mission. „Die Aufgabe hier ist eine andere“, sagt der in Dettingen lebende Geistliche, der unter anderem die Kirchberger Katholiken betreut. Sie begrenze sich hauptsächlich auf die Seelsorge, „während Sie in der Mission Verwalter und Seelsorger sind. Sie müssen aber auch die sozialen Probleme sehen und versuchen sie zu lösen.“ In Schwaben Gegend habe jede Gemeinde eigene, tief verwurzelte Traditionen, „denen man nachgehen muss.“ Zu diesen gehöre die Kirche. Die Arbeit des Priesters werde geschätzt. Rojs Credo dabei: „Wir verkünden, was wir gesehen und gehört haben, denn mein Evangelium muss das Evangelium Christi sein, nichts anderes“.

 
Info: Wer Pfarrer Wojciech Grzywocz unterstützen möchte,

der kann auf sein Konto bei der Deutschen Bank Datteln spenden:

Kontonummer 655 459 662, BLZ: 420 700 62.

{Quelle: www.swp.de}

 

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