Liberale US-Muslime: „Gay ist okay„!
Daayiee Abdullah ist Imam, homosexuell und einer der führenden Köpfe der „Muslims for Progressive Values“ (MPV).
Frauen leiten Gebete, Homosexuelle sind akzeptiert
und gleichgeschlechtliche Ehen erlaubt:
In den USA findet eine Gruppe liberaler Muslime mehr und mehr Anhänger.
Einer ihrer führenden Köpfe ist ein offen schwul lebender Imam.
Vor zwei Jahren hat er seinen christlichen Partner Justin geheiratet!
Imam Abdullah hat ihre Ehe geschlossen.
Er ist geduldig. Es braucht eben alles seine Zeit. Daayiee Abdullah sitzt draußen vorm noch verschlossenen Haus auf einer kleinen Steinbank und wartet. Hinter der Bank lehnt eine Leiter an der Wand, sie führt zu einem Fensterrahmen ein paar Meter weiter oben. Dort hantiert ein Maler mit weißer Farbe, direkt über ihm. Abdullah sorgt sich nicht. Am Körper ein langes schwarzes Gewand, auf dem Kopf die Gebetskappe, bleibt er einfach sitzen. Eine Stunde dauert es, bis endlich jemand mit dem Schlüssel kommt. Jetzt kann es losgehen. Daayiee Abdullah ist Imam. Und er ist schwul. Abdullah gehört zu den „Muslims for Progressive Values“ (MPV), einer Gruppe liberaler, gläubiger Muslime, die sich vor sechs Jahren zusammengefunden hat. Ihre Überzeugung: Männer und Frauen haben im Islam die gleichen Rechte, sie beten gemeinsam, auch Frauen dürfen das Gebet leiten; Schwule und Lesben sind willkommen, bei Imamen wie Daayiee Abdullah können sie heiraten.
Stetig ist die Anhängerschaft gewachsen, gut tausend Mitglieder hat die Gemeinschaft unter den insgesamt 2,6 Millionen Muslimen in Amerika. Das ist noch nicht viel. Aber in einigen Städten haben sich Gruppen gebildet, die sich in kleinen, meist improvisierten Moscheen zum Gebet treffen. In der Hauptstadt Washington ist dies das Haus, vor dem Imam Daayiee Abdullah eben noch auf der Steinbank gesessen hat. Es gehört den Quäkern, freitags überlassen sie den fortschrittlichen Muslimen ein paar Räume. Früher haben die sich noch in einer öffentlichen Bibliothek getroffen. „Es ist eine wachsende Bewegung“, sagt der 59-jährige Abdullah. Wenn es gut läuft, kommen rund 20 Gläubige zum Gebet.
Zur Gruppe gehört auch die 24-jährige Maliha. „Ich habe als Muslima eine Verantwortung, etwas gegen die Diskriminierung von Frauen und Homosexuellen zu unternehmen“, sagt sie.
Wie lassen sich Islam und Homosexualität vereinbaren?
An diesem Freitag sind sie allerdings nur zu viert. Sie entrollen die Gebetsteppiche im Quäker-Haus, beten und lesen aus dem Koran. „Es ist etwas in Bewegung in Washington und in der Welt“, sagt Zwei-Meter-Mann Abdullah während seiner Predigt. Er kichert, wenn er sich über eine gelungene Pointe freut. Ein kichernder Riese. Abdullah stammt aus Detroit, aufgewachsen ist er als Baptist. Bald entfremdete er sich seiner Religion – und ausgerechnet bei einem Studienaufenthalt in Peking fand er über chinesische Muslime zum neuen Glauben. Sein Coming-out hatte er da schon lange hinter sich. Wie aber waren nun der Islam und seine Homosexualität zu vereinbaren? „Die Frage war: Wie kann ich meinem Glauben folgen und dabei mit mir im Reinen sein? Über die Jahre habe ich dann gelernt, den Islam als Einheit und nicht als Uniformität zu verstehen. Verschiedene Teile kommen zusammen und ergeben eine Einheit – wie bei einer Maschine.“ Abdullah kichert wieder. Im Koran heiße es, dass Allah die Menschen in unterschiedlichen Farben geschaffen habe. „Das darf man nicht nur auf das Äußere eines Menschen beziehen“.
Und die Kritiker? Der Unmut traditionell lebender Muslime? „Da gibt es gewöhnlich Opposition“, sagt Abdullah trocken. „Ich lese die gleichen Texte wie sie, interpretiere sie aber anders.“ Religion sei lebendig, sie verändere und entwickele sich ständig. „Wir können nicht die Denkweise des 7. Jahrhunderts anwenden, um das Leben im 21. Jahrhundert zu bewältigen“. Der Wandel werde kommen, man müsse nur Geduld haben, sagt er. Er erinnert sich an früheren Ärger. „Als einst eine Frau das Gebet leiten wollte, protestierten einige Männer. Ich habe gesagt: ‚Kein Problem, geht beiseite, lasst uns beten.‘ Wir beteten, und sie stellten fest, dass sich kein Spalt in der Erde auftat, um uns zu verschlucken. Beim nächsten Gebet waren sie dann dabei“.
Imam Abdullah ist stolz auf das, was die progressiven Muslime schon erreicht haben:
„Wir können doch nicht in der Denke des 7. Jahrhunderts verharren, wenn wir es mit dem Leben im 21. Jahrhundert zu tun haben“.
Obama? „Ein Hochgefühl„!
Es sind solch kleine Erfolgsgeschichten, an denen sich Daayiee Abdullah festhält.
Und manchmal ist es auch eine große.
Wie jene von Anfang Mai. Da tritt Barack Obama im Fernsehen auf, er sitzt vor einer US-Flagge und dem Siegel des US-Präsidenten. Die Sache ist hochoffiziell. „Für mich persönlich ist es wichtig, voranzugehen und zu bekräftigen, dass gleichgeschlechtliche Paare heiraten können sollten„, sagt der mächtigste Mann der Welt. Der Imam erinnert sich an den Moment: „Ich als Schwarzer habe den ersten schwarzen Präsidenten gesehen, wie er diesen Satz als erster Amtsinhaber gesagt hat.“ Das sei „ein Hochgefühl“ gewesen. Einen Tag später sitzen die progressiven Muslime wieder im Haus der Quäker zusammen. Justin und Mohammed sind gekommen, vor zwei Jahren hat Abdullah ihre Ehe geschlossen, draußen im Garten. „Ich bin nicht wirklich religiös“, sagt der 32-jährige Mohammed, der aus Syrien stammt: „Aber was die Kultur betrifft, bin ich ein Muslim – und ich denke, es ist okay, gay zu sein.“ Dann ist da Maliha. Die 24-Jährige ist als Kleinkind mit ihren pakistanischen Eltern in die USA gekommen. Den Kontakt zu MPV hat sie übers Internet gefunden, seit einem Jahr ist sie jetzt dabei. Warum? „Weil ich festgestellt habe, dass meine Mentalität nicht mit jener der Leute in der Moschee zusammenpasste.“ So treffe sie sich jetzt mit Abdullah und Co. „Ich habe als Muslima eine Verantwortung, etwas gegen die Diskriminierung von Frauen und Homosexuellen zu unternehmen.“ Demnächst beginne ihr Jurastudium. Danach will sie zurück nach Pakistan. Um etwas zu verändern. {www.spiegel.de – Von Sebastian Fischer und Sandra Sperber}
Die Gruppe tritt für die Gleichberechtigung der Geschlechter ein, Frauen dürfen Gebete leiten und Homosexuelle heiraten. Im Bild ein Treffen der MPV-Mitglieder in der Hauptstadt Washington.
Hörspiel „Republik der Verrückten„:
Queere Stimmen aus dem Iran
Iran vor und nach dem Schah
Am vergangenen Donnerstag hatte das Hörspiel „Republik der Verrückten“ in Berlin seine Premiere. Oliver Kontny lässt darin auch schwule Stimmen aus der sogenannten „Islamischen Republik Iran“ zu Wort kommen. In dem islamofaschistischen Gottesstaat sind seit der Machtergreifung der Mullahs im Jahre 1979 nach Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen bis zu 6.000 schwule Jugendliche und Männer hingerichtet worden – zum großen Teil als Spektakel öffentlich inszeniert durch Erhängung an Baukrähnen. Das Hörspielprojekt „Voice of Iran„ läuft in vier Ländern und in fünf Sprachen an und beschäftigt sich mit den massiven und blutrünstigen Menschenrechtsverletzungen im radikalislamistischen Gottesstaat. Initiiert und produziert wird es vom schwedischen Rikstheater. Während etwa die BBC eine Fassung in englischer Sprache und eine Fassung in Farsi, der Landessprache im Iran, produzierte, wurde vom Offenen Kanal Istanbul eine türkische Version produziert und ausgestrahlt.
Kontny hat dokumentarisches Material aus dem Iran in das berühmte persische Liebesepos von Laila und Madjnun gewoben. Da ist etwa ein schwer depressiver Student, der im Park einen Mann küsst. Ein Richter, der immer wieder Frauen zum Tode verurteilt. Eine Mutter, die sich für ihren schwulen Sohn einsetzt. Eine Sechzehnjährige, die ihren Vergewaltiger erschlägt. Interessant in diesem Zusammenhang ist auch, das Agitatoren derzeit gerade beim Thema Homosexualität – bei dem vielen Menschen nicht nur im Nahen und Mittleren Osten der Staat Israel als Leutturm der Freiheit und exaktes Gegenstück zum Iran gilt, den Staat Israel zu delegitimieren und das Judentum zu dämonisieren versuchen, in dem sie etwa in tiefbraunen Falterschlägen sich als „Freunde Israels“ tarnen um dann zu schreiben, Israel würde zum Judentum übergetretene Schwule des Landes verweisen und das Judentum würde Schwulen den Übertritt verweigern.Mit diesen geschickt verbreiteten Fälschungen wollen die Neonazis aber nicht nur den Antisemitismus subtil fördern und verbreiten, sondern zugleich von ihrem „Vorbildstaat“ Iran und seinen Verbrechen ablenken. Und um von ihrem Antisemitismus und Rechtsextremismus abzulenken, versuchen sie sogar Alibi-Juden einzubinden – Tatsächlich aber ist an ihrer Ausrichtung kein Zweifel möglich.
BEFORE THE REVOLUTION
AFTER THE REVOLUTION
Erwartet Ägypten die Islamische Tolernaz?
Wie in Saudi-Arabien, Somalia, dem Sudan, Pakistan, Afghanistan und dem Iran?
Wer Homosexuelle ermordet ist ein Verbrecher!
Laßt sie leben, aber man muß sie auch nicht bevorzugen und auch nicht einer heterosexuellen Ehe gleichstellen. Keine Adoptionserlaubnis u.ä.
Man sollte jenen Homosexuellen einen Benimm-Kurs spendieren, die sich auf CSD-Umzügen daneben benehmen oder gleich CSD-Umzüge verbieten.
Diskretion sollte Pflicht sein!
Ich möchte nicht ständig in den Medien mit sexuellen Vorlieben irgendwelcher Leute belästigt werden.