kopten ohne grenzen

Durch Gebet und Wort für verfolgte Kopten

Ohne Bier und Salafisten zum Fußball 3. Juni 2012

Filed under: Reportagen — Knecht Christi @ 14:50

Innenminister wollen Alkoholverbot in Zügen – und üben Druck auf die Deutsche Bahn aus

 

Die Innenminister von Bund und Ländern üben Druck auf die Nahverkehrsunternehmen und die Bahn aus, damit sie ein Alkoholverbot bei den Fahrten zu und von Fußballspielen durchsetzen. Die dreitägige Innenministerkonferenz (IMK), die bis Freitag in Göhren-Lebbin in Mecklenburg-Vorpommern tagte, will darauf „hinwirken, dass ein Alkoholverbot in den allgemeinen Beförderungsbedingungen des öffentlichen Nahverkehrs und der Deutschen Bahn AG verankert wird“. Nach den Gewaltausbrüchen in und um Fußballstadien pochen die Ressortchefs bei Verbänden und Vereinen auf konkrete Gegenmaßnahmen. „Der Kuschelkurs muss vorbei sein“, sagte der Sprecher der Unionsinnenminister, Uwe Schünemann (CDU) aus Niedersachsen. Die Innenminister prüfen zudem, inwieweit sie mit Vereinsverboten, Ausweisungen oder Versammlungsverboten gegen die Aktivitäten der Salafisten vorgehen können. Er sei sich mit den Länderkollegen einig, die „Demokratiefeindlichkeit“, die die Salafisten an den Tag legten, entschlossen zu bekämpfen, sagte Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU). Gleichzeitig sollen zusammen mit den muslimischen Verbänden in Deutschland Aussteigerprogramme entwickelt und junge Menschen gegenüber Anwerbeversuchen durch Salafisten immunisiert werden. Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) sagte, durch ein „aggressiv-kämpferisches Vorgehen“ gegen den demokratischen Staat könnte das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit verwirkt werden. Dies werde im Falle der Salafisten geprüft. Nach Verboten von Rockerklubs auf Landesebene will Friedrich prüfen, ob einzelne Vereine auch bundesweit verboten werden könnten. Wenn die Vereine länderübergreifend agierten, „gibt es auch kein Ermessen mehr, sondern die Pflicht des Bundes, entsprechend auf Bundesebene Verbote auszusprechen“, sagte er. Zuletzt liefen bundesweit zahlreiche Polizeieinsätze gegen Rockerbanden. Anfang der Woche wurde ein mutmaßliches Mitglied der Bandidos in Bottrop erschossen. In Berlin ordnete Innensenator Frank Henkel (CDU) das Verbot eines Rockerklubs der Hells Angels an. {Quelle: www.morgenpost.de}

 

 

 

 

Festgenommene Salafisten

hatten Kontakt nach Braunschweig

 

Braunschweig (dpa/lni): Fünf der Salafisten, die bei den Ausschreitungen in Nordrhein-Westfalen Anfang Mai festgenommen worden waren, sollen Kontakt zur Islamschule des Braunschweiger Predigers Muhamed Ciftci gehabt haben. «Er bietet im Rahmen seiner Schule Islam-Unterricht im Internet an», sagte der niedersächsische Verfassungsschutzpräsident, Hans-Werner Wargel, der «Welt». Fünf der Festgenommenen hätten bei Ciftci studiert, bestätigte das niedersächsische Innenministerium am Samstag. {Quelle: www.bild.de}

 

 

 

 

 

Wie sicher ist die EM in Polen und der Ukraine?
 

 

Die EM 2012 ist für die Veranstalter die größte organisatorische Herausforderung.

Angst vor Hooligans und Terror ist das wichtigste Thema.

 Rassismusvorwürfe und Gewalt überschatteten die Vorbereitung.

 

Die vergangenen Tage haben Oleg Woloschin einigermaßen zu Bekanntheit verholfen, weit über die ukrainischen Grenzen hinaus. Woloschin ist der Sprecher des Außenministeriums, und in jener Profession hat er unter der Woche recht deftige Statements abgegeben, fernab diplomatischer Noblesse. Vieles könne man der Ukraine vorwerfen, aber Rassismus? Da seien doch einige EU-Länder weit voraus, ätzte Woloschin. „Wir haben keine interethnische Gewalt auf unseren Straßen“. Der Vorwurf, der Woloschin und sein Ministerium so empörte, kam aus England. Die BBC hatte eine Dokumentation über Rassismus in den Stadien der beiden Ausrichterländer der Fußball-Europameisterschaft ausgestrahlt. Polizisten, die nicht eingriffen, als Asiaten allein aufgrund ihrer Hautfarbe verprügelt wurden. Anschließend meldeten sich auch noch etliche englische Nationalspieler zu Wort, Theo Walcott etwa oder sein Teamkollege vom FC Arsenal, Alex Oxlade-Chamberlain. Ihre Familien würden der Europameisterschaft lieber fernbleiben bei all den rassistischen Vorfällen, die in der Ukraine an der Tagesordnung seien. Nach dieser Debatte nun waren die diplomatischen Verstimmungen perfekt.

 

 

 

Ein Land im PR-Desaster: „Schändlich“, nannte Woloschin die Vorwürfe, wohl wissend, dass sich das PR-Desaster, in das sich sein Land manövriert hatte, noch einmal verstärkt. Rassismus in der Ukraine sei ein erfundenes Problem. „Wir fordern eine Entschuldigung“, sagte er. „In der Ukraine ist jeder herzlich willkommen, egal, welche Hautfarbe er hat oder welcher Religion er angehört“. In fünf Tagen beginnt die Europameisterschaft in Polen und der Ukraine. Und während sich die Organisatoren um Negierung bemühen, bleibt die Frage: Wie gefährlich ist das größte Sportereignis, das beide Länder bislang gestemmt haben? „Die größte Herausforderung besteht für uns darin, die Sicherheit zu gewährleisten“, sagt Polens Polizeichef Marek Działoszyñski. „Das muss auf eine diskrete Art und Weise geschehen, um den Fans helfend zur Seite zu stehen, ihnen aber gleichzeitig nicht den Eindruck zu vermitteln, sie befänden sich in einer Festung“.

 

11.000 Polizisten, 1000 Militärkräfte: Die EM ist eine Premiere ohne adäquaten Praxistest. Wie soll es den auch geben? „Das ist für uns die erste Veranstaltung von dieser Dimension“, sagt Działoszyñski. Mehr als 11.000 Polizisten werden in den vier polnischen Austragungsorten im unmittelbaren EM-Einsatz sein, dazu noch mehr als 1000 Militärkräfte. Stadion, Fanmeile, VIP-Hotels, das alles gilt es zu sichern. Den Luftraum über den Arenen sollen Sensoren auf Bio- oder Chemiewaffenangriffe prüfen. Selbst F-16-Kampfjets stehen im Nato-Land bereit. Ähnlich umfänglich sind die Vorkehrungen in der Ukraine. Verschärft wurden sie noch einmal, als Ende April eine Bombenserie die Industriemetropole Dnjepropetrowsk erschütterte, 30 Menschen wurden verletzt. Die Stadt im Osten ist der Geburtsort der inhaftierten ehemaligen Regierungschefin Julia Timoschenko. Noch immer sind die Hintergründe der Tat nicht geklärt. Doch in Fanzonen wie der größten in Kiew entfernten die Behörden bereits vorsorglich alle Mülleimer. „Die Sicherheit ist gewährleistet“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident, Boris Kolesnikow, schon kurz danach. Auch aus der Uefa-Zentrale ließ man eiligst mitteilen, dass „die Ereignisse das Vertrauen des Verbandes in die von den ukrainischen Behörden geplanten Sicherheitsmaßnahmen für die EM 2012, die ein heiteres Turnier ohne Zwischenfälle gewährleisten werden, in keiner Weise beeinträchtigen“.

 

Keiner muss Bedenken um sein Wohl haben: Da passten jene Bilder, die Uniformierte in voller Kampfmontur bei groß angelegten Übungen zeigen, zum verordneten Image. Medienträchtig haben sie in den vergangenen Monaten in beiden Ländern Manöver abgehalten, Antiterroreinheiten räumten die Stadien oder evakuierten U-Bahnen. Presse und Fernsehen waren dabei ausdrücklich erwünscht. Die Szenen sollten suggerieren, seht her, fühlt euch sicher, Bedenken um sein Wohl braucht keiner zu haben. „Wir vertrauen darauf, dass die Ausrichterstaaten eine sichere Veranstaltung gewährleisten“, sagt auch Hendrik Große Lefert, Sicherheitsbeauftragter des DFB. Allein durch die offizielle Bewerbung waren standardisierte Sicherheitsgarantien der Ausrichter fällig. Von daher, sagt Große Lefert, sei die Situation in Polen und der Ukraine „durchaus vergleichbar mit ehemaligen Turnieren“.  Polizeichef Działoszyñski sieht sich gar weit fortschrittlicher. Die eigenen Richtlinien und die der Ukraine „sind oft restriktiver“ als von der Uefa gefordert. Es ist auffällig, wie sehr sich beide Länder in diesem Punkt um Einigkeit mühen. Mag die Zusammenarbeit auf vielen Gebieten in der Vorbereitung auf die EM so aussehen, als sei das Turnier nur ein Produkt zweier zufällig parallel stattfindender Veranstaltungen, in Sachen Sicherheit aber bescheinigen sie sich gegenseitig Bestnoten. Auf das „TTT“-Konzept setzen die Organisatoren. Troska-Tolerancja-Tłumienie, heißt es auf Polnisch. Vorsorge, Toleranz und Eindämmung. Es ist eine international übliche Vorgehensweise, in Polen und der Ukraine aber waren es vor allem die deeskalierend wirkenden Maßnahmen, die in der Vergangenheit doch beflissentlich übersprungen wurden.

 

Richter werden per Video zugeschaltet: „Wir haben ein Gewaltproblem“, hatten sie in Polen noch in der vergangenen Saison erkannt. Brennende Tribünen, prügelnde Hooligans und Polizisten, die ziemlich direkt und nicht zimperlich zu Werke gingen, das war zwar nicht die Regel, aber es waren immer wiederkehrende Bilder. Auch in der Ukraine. Wer sich während der EM danebenbenimmt, kann in Polen noch im Stadion verurteilt werden, Richter werden per Video zugeschaltet. „In Lemberg“, erzählt Solomia Kratsylo, „haben viele Angst vor Hooligans bei der Europameisterschaft. Die bringen kein Geld, aber viel Zerstörung.“ Kratsylo ist Stadtführerin in dem am westlichsten gelegenen Austragungsort der Ukraine. Deutschland wird dort die Vorrundenpartien gegen Portugal und Dänemark bestreiten. In der jahrhundertealten Stadt haben sie reichlich Erfahrungen mit Gewalt bei Fußballspielen, der örtliche Verein Karpaty Lviv ist berüchtigt für seine Hooligans und deren Nähe zur rechtsextremen Partei Swoboda (Freiheit). Vor zwei Jahren etwa marschierten sie gemeinsam in der Hauptstadt Kiew auf und forderten ein Verbot für ausländische Profis in der Liga. Knapp 80 rechtsextreme Vorfälle hat die antifaschistische Organisation „Nigdy Wiecej“ in den vergangenen zwei Jahren in ukrainischen Stadien dokumentiert, bei Co-Gastgeber Polen waren es gar 133. Die Exzesse seien in den vergangenen Monaten zurückgegangen, sagen polnische Behörden. „Aber das Problem darf doch keinesfalls negiert werden“, sagen sie bei „Nigdy wiecej“, „weder in Polen noch in der Ukraine“, auch wenn die Fakten eben nicht der von Sprecher Woloschin und seinem Außenministerium propagierten heilen Welt entsprächen.

 

1200 Personen auf der „schwarzen Liste“: Anfang 2012 hat das ukrainische Innenministerium eine sogenannte schwarze Liste erstellt. Mehr 1200 gewaltbereite Personen sind darauf registriert, ihnen soll während der Europameisterschaft der Zugang zu allen öffentlichen Veranstaltungen verwehrt werden, auch etliche Fans der Lemberger Szene sind darunter. „Wir erwarten ein friedliches Fußballfest“, heißt es bei den Behörden. In der Bevölkerung aber wird jener Botschaft nur bedingt geglaubt. „Viele nehmen Urlaub und verlassen die Stadt“, sagt Kratsylo. Etwa 100.000 deutsche Anhänger werden zur EM in die Ukraine reisen. Die deutschen Verantwortlichen gehen von keinem erhöhten Gefahrenpotenzial aus. „Als Fan muss man genauso wenig oder viel Bedenken haben, wie man sie auch bei anderen Großveranstaltungen hat“, sagt Sicherheitschef Große Lefert. Zwar schließen Experten Schlägereien rivalisierender Fangruppierungen ebenso wenig aus wie rassistisch motivierte Angriffe auf Touristen, doch weit wahrscheinlicher ist die typische Alltagskriminalität, Taschendiebstähle oder Einbrüche. Die drei deutschen Vorrundenpartien, die Spiele in Lemberg gegen Portugal und Dänemark und auch das Duell Deutschland gegen Holland in Charkow wurden von den Veranstaltern jedenfalls als sogenannte „Grünspiele“ eingestuft, als Partien ohne erhöhtes Risiko. Und doch ist es vor allem das Spiel gegen die Niederlande, das die deutschen Polizeibeamten der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze „in den Fokus nehmen“, sagt Leiter Ingo Rautenberg. „Problemfans“ nennt er die gewaltbereiten Anhänger. Das Verhältnis „von deutschen und niederländischen Problemfans ist traditionell als feindschaftlich einzustufen“.

 

Engen Kontakt zu den Behörden der Gastgeber: Seit Monaten schon haben Rautenberg und seine Kollegen engen Kontakt zu den entsprechenden Behörden in Polen und der Ukraine. Mit 30 Beamten wird die ZIS auch während der EM vor Ort sein, beratend und unterstützend, aber ohne Waffen. Allein die Präsenz soll wirken. Man kennt sich, die Beamten und die harten Jungs der Szene. Insgesamt 13.000 Personen sind von der ZIS in der Datei „Gewalttäter Sport“ erfasst. Dass es erneut Hinweise darauf gibt, dass einige auch fernab der deutschen Spielorte aktiv werden wollen, ist nur wenig überraschend. In etwas sperrigem Deutsch lässt Rautenberg ausrichten: „Ein grundsätzliches Interesse deutscher Problemfans, sich anderen Problemfans oder der Polizei als handlungsfähige Störergruppe zu präsentieren, ist auch anlässlich der anstehenden Veranstaltung anzunehmen“. In Polen sind sie sich der Gefahr durchaus bewusst. „Wenn die Hooligans darauf warten, Randale zu machen, und behaupten, sie seien gut vorbereitet, dann sage ich: Wir sind es auch. Sie werden uns bei der EM nicht überraschen“, sagt Radolslaw Scibiorek, von der „Sondereinheit Hooligans“. Im Vorfeld habe es etliche Treffen mit den deutschen Kollegen gegeben. „Wir profitieren sehr davon, wie sie damals die Weltmeisterschaft organisiert haben“.

 

9000 Festnahmen bei der WM 2006: 2006 in Deutschland warben die Ausrichter mit dem Slogan „Die Welt zu Gast bei Freunden“. Ein deutsches Sommermärchen, samt Jubel, Trubel, Heiterkeit, so sind die Erinnerungen an die WM. Dass es neben all dem friedlichen Treiben zu knapp 9000 Festnahmen kam, hat das Bild jedenfalls nicht nachhaltig getrübt. Die Szenarien, die im Vorfeld der EM an die Wand gemalt wurden, halte er für übertrieben, sagt Sicherheitsexperte Große Lefert. „Ähnlich war es auch vor der WM 2010 in Südafrika. Als wir vor Ort waren, haben wir ein sehr gutes Gastgeberland kennengelernt mit liebenswerten Menschen und ein Turnier erlebt, das sehr friedlich abgelaufen ist“. {www.welt.de – Von Anja Schramm und Agata Wojcieszak}

 

One Response to “Ohne Bier und Salafisten zum Fußball”

  1. w.a. Says:

    Die UEFA verbietet neben Waffen auch das Mitnehmen von Kreuzen und Bibeln in die Stadien der EM in der Ukraine und Polen:
    http://www.intoleranceagainstchristians.eu/case/european-championship-bibles-and-crosses-forbidden.html
    http://www.romaniantimes.at/news/Around_the_World/2012-03-15/20341/Euro_2012_Bans_Crosses
    Von Koranverbot ist da nichts zu finden.


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