„Islamisten“ verhindern Lady-Gaga-Konzert
Gewagte Outfits, schräge Bühnenshows – für konservative Muslime in Indonesien ist Lady Gaga schlimmer als der Teufel.
Nach lautstarken Protesten hat die Polizei jetzt ein Konzert des Popstars untersagt.
Sie fürchtet einen schlechten Einfluss auf die Jugend.
Nach Protesten von Islamisten hat die Polizei in Indonesien ein Konzert von US-Star Lady Gaga untersagt. „Wir werden keine Genehmigung für den Auftritt am 3. Juni erteilen“, sagte Polizeisprecher Boy Rafli Amar am Dienstag. Nach dessen Angaben hatte der Nationale Rat der islamischen Rechtsgelehrten höchstpersönlich gegen den „erotisch aufgeheizten“ Auftritt der exzentrischen Sängerin und Homosexuellen-Aktivistin interveniert. Gegen das Konzert hatte vor allem die radikalislamische Organisation „Verteidigerfront des Islam“ (FPI) mobil gemacht. In der vergangenen Woche hatte sie damit gedroht, die 26-Jährige auf dem Flughafen abzufangen, ihr Konzert platzen zu lassen und damit zu verhindern, dass sie „ihren satanischen Glauben“ in Indonesien weiterverbreiten werde. Lady Gaga fördere die Satansanbetung und die Homosexualität, begründete die Gruppe ihre Haltung. Die FPI vereinigt halbkriminelle Gangs, die unter dem Vorwand, Moral und Anstand hochzuhalten, immer wieder Bars angreifen und Popkonzerte stören. In vielen Fällen geht es schlicht um Schutzgelderpressung. Die muslimischen Aktivisten haben auch den Bau von christlichen Gotteshäusern verhindert.
Politik nimmt Entscheidung gespalten auf
Nova Riyanti Yusuf, Rechtsexperte der eher konservativen Demokratischen Partei des Kampfes Indonesiens (PDI-P), kritisierte die Entscheidung der Behörden in der indonesischen Zeitung „The Jakarta Globe“: „Ob jemand in den Himmel oder die Hölle kommt, hat nichts damit zu tun, ob er ein Konzert besucht hat oder nicht.“ Sein Amtskollege von der islamistischen Gerechtigkeits- und Wohlfahrtspartei (PKS) sieht das anders. Der Kleidungsstil und der Tanzstil Gagas sei „obszön“ und zu „erotisch“, wird er von der „Jakarta Globe“ zitiert. Damit verstoße die Tänzerin klar gegen das Pornografie-Gesetz des Landes. Lady Gagas „kleine Monster“ – wie sie ihre Fans auch nennt – waren jedenfalls verärgert. „Wenn es stimmt, dass das Konzert abgesagt worden ist, dann ist Indonesien weder eine Demokratie noch ein Rechtsstaat“, schimpfte ein enttäuschter Fan via Twitter. Das Konzert in Jakarta wäre ihr erstes in Indonesien, hieß es in den Berichten. Ob der Auftritt nach der Entscheidung der Polizei definitiv abgesagt ist, war zunächst unklar. Die Sängerin sollte am 3. Juni im Gelora-Bung-Karno-Stadion in der Hauptstadt Jakarta auftreten. Nach Polizeiangaben könnte das Konzert jedoch an einen anderen Ort verlegt werden, sollte die dortige Polizei nichts einzuwenden haben. Konzert-Organisator Big Daddy Productions äußerte sich zunächst nicht. Er soll bereits mehr als 50.000 Karten für das Konzert verkauft haben (andere Quellen sprechen von 30.000 verkauften Karten).
Indonesien – eigentlich ein Land „religiöser Toleranz„
Religiöse Toleranz hat eine lange Geschichte in dem weltlichen Land. Zuletzt scheint sie aber zu bröckeln. In keinem anderen Staat der Welt leben mehr Muslime als in Indonesien. Etwa 88 Prozent der rund 240 Millionen Einwohner sind Muslime. Zuletzt hat die blühende Wirtschaft und eine wachsende Mittelschicht immer mehr internationale Stars nach Indonesien gelockt. Im vergangenen Jahr sind dort unter anderem Katy Perry, Justin Bieber und Kylie Minogue aufgetreten. Die mehrfache Grammy-Gewinnerin Lady Gaga hatte ihre Welttournee „The Born This Way Ball“ Ende April in Südkorea begonnen. Auch in Deutschland wird sie erwartet: Konzerte in Köln (4./5.9), Berlin (20.9) und Hannover (24.9) sind geplant.´Die aus einer italienisch-katholischen Familie stammende New Yorkerin, die eigentlich Stefani Germanotta heißt, provoziert immer wieder mit extravaganten Outfits und Bühnenshows. Sie setzt sich unter anderem im Kampf gegen Aids und für Schwulenrechte ein {Quelle: www.stern.de}.
Protest in Seoul (27. April):
Bereits im Rahmen ihres Südkorea-Auftritts war Lady Gaga auf den Widerstand von Religiösen getroffen
– allerdings waren es dort Christen.
Allerdings hat sich eine Gruppe südkoreanischer Christen zusammengeschlossen und will gegen den Gig in Seoul beten. Sie werfen dem Popstar vor, Homosexualität und Pornografie zu befürworten. Über 300 Leute werden sich im Stadtzentrum zusammenfinden.
Der Veranstalter sagte,
„Wir werden zu Gott beten,
dass das Konzert nicht stattfindet,
damit Homosexualität und Pornografie sich nicht um Land verbreiten“.
{Quelle: www.promicabana.de}
das den meist durchgeknallten pop-„stars“ mal etwas protest entgegenbläst, ist längst überfällig. nichts verführt und manipuliert jugendliche (z.t. auch erwachsene) so nachhaltig und tiefgehend wie die pseudo-vorbllder der rock-pop-rap-und techno-subkultur. drogen, alkohol, steter party-lifestyle, medialer selbstdarstellungswahn, verdrängung der realität, verdrehte wirklichkeitswahrnehmung, künstlerischer nihilismus, alberne attitüden, obzöne und gewaltverherrlichende texte, sexismus und eitelkeit sind in diesem milleu üblich, ja oft voraussetzung für eine erfolgreiche „karriere“. seit 50 jahren gerät jeder jahrgang aufs neue in den sog exentrischer selbstdarsteller, deren „leitbildfunktion“ sich allmählich überholt haben dürfte – trotz gelegentlich wundervoller musikalischer produktionen. aber solange man sich nicht von der musikalische qualität, sondern von der „sexy“ optik und den posen narzisstischer bühnenstars erregen lässt, haben gehaltvolle künstler wenig chancen auf erfolg. nicht von ungefähr sterben viele der „künstler“ so frühzeitig wie in keiner anderen branche, oder vegetieren als gescheiterte existenzen am rande der gesellschaft. keine risiko-sportart ist auf dauer so existenz-gefährdend, nichts macht so „hörig“, z.t. bis ins hohe erwachsenenalter…
dass man immer muss die Religiösen mobilisieren, weil die mit einem explodierenden Busen auftritt. Wenn die Leut so wären wie ich, würde ja niemand hingehen und die Sache würde sich von selbst regeln. Weil Sex bis zu einem gewissen Grad ist hübsch, darüber hinaus ist es lästig und auch lächerlich. Was sollen denn die Männer machen angesichts von so einer Frau ? Sollen sie vor Freude so hoch hüpfen, dass sie sich am Plafond den Schädel zerschmettern ? Irgendwo ist eben eine Grenze, wo es nicht mehr weiter geht. Und dass das die atheistische (oder gottlose) Gesellschaft nicht begreift. Ich bin es jedenfalls leid, immer meine religiösen Gefühle zu strapazieren wegen sowas. Auch ohne Religion ist das ein unnötiger Aufwand, es wird nur die Umwelt geschädigt.