Heftige Gefechte in Afghanistan – Taliban greifen Botschaftsviertel an
Raketenbeschuss und Gewehrfeuer: In Kabul hat es eine Reihe von Angriffen gegeben. Zu den Zielen gehörten mehrere Botschaften – auch die deutsche Vertretung meldete Schäden. Außerhalb der afghanischen Hauptstadt gab es ebenfalls Gefechte, die Taliban verkündeten ihre Frühjahrsoffensive.
Über einem Turm, der zur britischen Botschaft gehört, stieg Rauch auf!
Es sieht alles nach einer koordinierten Kommandoaktion aus: In der afghanischen Hauptstadt Kabul hat es am Sonntag eine Serie von Explosionen gegeben. Laut Polizei gab es in mindestens drei Gegenden der Stadt offenbar abgestimmte Angriffe: im zentralen Diplomatenviertel, rund um das Parlament sowie im Neunten Bezirk. Die Nato sprach sogar von bis zu sieben verschiedenen Angriffsorten in Afghanistan. Ein Sprecher der radikalislamischen Taliban übernahm in einer Erklärung die Verantwortung für die Angriffe im Botschafterviertel und auf das Parlament. Korrespondenten der Nachrichtenagentur AFP zufolge waren in der Nähe der US-Botschaft mehrere Explosionen und schweres Gewehrfeuer zu hören. Die Botschaft löste Alarm aus und forderte ihre Mitarbeiter auf, sich in Sicherheit zu bringen. Mehrere Kämpfer versuchten nach offiziellen Angaben, in das Parlament in Kabul einzudringen, sie wurden demnach aber von Sicherheitskräften überwältigt. Die Kämpfe dauerten an, hieß es. In der betroffenen Gegend liegen unter anderem die deutsche und die britische Botschaft, der Präsidentenpalast und ein US-Militärlager. Der Sprecher des Innenministeriums, Sediq Sediqqi, sagte: „Bewaffnete Aufständische haben in zwei Gegenden in Kabul Angriffe begonnen. Wir haben sie umstellt und eine große Anzahl Sicherheitskräfte eingesetzt.“ Ein Sprecher des afghanischen Parlaments erklärte, es seien Raketen auf das Parlamentsgebäude und die russische Botschaft abgefeuert worden.
Rauch in der Nähe der deutschen Botschaft
Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin sagte, es gebe auch Beschädigungen auf dem Gelände der deutschen Botschaft. Soweit wie bisher ersichtlich seien dort aber keine Personen zu Schaden gekommen. In dem Gebiet, in dem auch viele ausländische Botschaften ansässig sind, war Gewehrfeuer zu hören. In der Nähe der deutschen Vertretung stieg Rauch auf. Die Taliban erklärten, sie hätten gegen 13 Uhr (Ortszeit) ein Gebäude gestürmt und von dort aus mehrere Ziele unter Beschuss genommen. Ihre Hauptziele seien die deutsche und die britische Botschaft sowie das Hauptquartier der Nato-Truppen in Afghanistan. Die Angriffe würden den Beginn der Frühjahrsoffensive der Taliban gegen die ausländischen Truppen und die afghanischen Sicherheitskräfte markieren und seien lange und gut vorbereitet worden. Ein Polizist sagte, Bewaffnete hätten ein Hotel in der Innenstadt – das Kabul Star – unter ihre Kontrolle gebracht, das angeblich brennen soll. Es liegt in einem Gebiet, in dem sich auch eine US-Militärbasis, das Uno-Büro und der Präsidentenpalast befinden. Die Polizei in Kabul teilte zudem mit, ein Angreifer sei getötet worden, als Einsatzkräfte gegen Aufständische vorgegangen seien, die sich in einem Gebäude neben dem Parlament verschanzt hatten. Den Angaben zufolge hielten sich auch in anderen Stadtteilen Kämpfer in höheren Gebäuden versteckt und schossen von dort aus in die Umgebung.
Angriffe auch außerhalb von Kabul
In der Provinz Logar südlich von Kabul stürmten Selbstmordattentäter nach offiziellen Angaben zudem mehrere Regierungsgebäude, darunter das Büro des Provinzgouverneurs, das Polizeihauptquartier sowie eine US-Basis. Diese Gebäude liegen der Provinzregierung zufolge alle nah beieinander. In einem Kabuler Vorort wurde ein Stützpunkt der türkischen Streitkräfte mit Granaten beschossen. Griechische und türkische Soldaten hätten das Feuer erwidert, sagte ein AP-Reporter. Auch aus den Städten Dschalalabad und Gardes im Osten des Landes wurden Angriffe gemeldet. Mehrere Menschen seien verletzt worden, als sich zwei Selbstmordattentäter am Flughafen der östlichen Stadt Dschalalabad in die Luft gesprengt hätten, teilte die Polizei mit. Zwei weitere mit Sprengstoff ausgerüstete Angreifer seien durch die Explosionen verletzt und dann festgenommen worden. Den Angaben zufolge wurden die vier Männer aufgehalten, als sie auf das Flughafengelände, auf dem sich auch ein Nato-Stützpunkt befindet, eindringen wollten. In Gardes griffen mehrere Aufständische ein Ausbildungslager der Polizei an, wie ein Behördenvertreter vor Ort sagte. Von einem nahen Gebäude aus hätten sie mit Maschinengewehren auf die Einrichtung gefeuert. Wahrscheinlich seien auch hier einige der Angreifer mit Sprengstoff ausgerüstet gewesen, sagte der Vertreter. Zwei Studenten der nahen Universität und zwei weitere Zivilisten seien verletzt worden.
Die Taliban verüben immer wieder spektakuläre Kommandooperationen, bei denen mehrere prominente Ziele gleichzeitig angegriffen werden. In den Wintermonaten flauen die Kämpfe in Afghanistan ab, im Frühjahr nehmen sie dann wieder an Schärfe zu. Die US-Botschaft in Kabul war zuletzt Ende September Ziel eines Angriffs gewesen. Bei einer Schießerei starben damals ein US-Bürger und der Angreifer. Zwei Wochen zuvor hatten Aufständische einen Großangriff auf das Diplomatenviertel in Kabul verübt. Bei dem rund 19 Stunden dauernden koordinierten Angriff in der Nähe der US-Botschaft und des Hauptquartiers der Isaf-Truppe waren mindestens 14 Afghanen getötet worden. {Quelle: www.spiegel.de}
Angriff auf Parlament und Diplomatenquartier in Kabul
In der afghanischen Hauptstadt Kabul ist offenbar ein Grossangriff gegen Regierungsgebäude und ausländische Vertretungen im Gang.
Mehrere Kämpfer griffen nach offiziellen Angaben das Parlament an.
In Afghanistan sind die Hauptstadt Kabul und andere Orte des Landes Ziel einer Angriffswelle gewesen. In Kabul gab es laut Polizei in drei Gegenden der Stadt offenbar abgestimmte Angriffe: im Diplomatenviertel, auf das Parlament sowie im Neunten Bezirk. Ein Sprecher bekannte sich im Namen der islamistischen Taliban zu den Angriffen im Botschafterviertel und auf das Parlament. Gemäss Korrespondenten der Nachrichtenagentur AFP waren in der Nähe der amerikanischen Botschaft schwere Explosionen und Schüsse zu hören.
Schäden auf Gelände der deutschen Botschaft: Die Botschaft löste Alarm aus und forderte ihre Mitarbeiter auf, sich in Sicherheit zu bringen. Das deutsche Aussenministerium in Berlin berichtete von Explosionen auf dem Gelände der deutschen Botschaft in Kabul. Es sei lediglich zu Sachschäden gekommen. Angreifer würden von einem hohen Gebäude aus Raketen in unterschiedliche Richtungen abfeuern, berichtete ein Reporter der Nachrichtenagentur AP, der sich vor Ort befand. Offenbar galt der Angriff der nahe gelegenen britischen Botschaft.
Kämpfe am Parlament: Mehrere Kämpfer versuchten nach offiziellen Angaben, in das Parlament in Kabul einzudringen, sie wurden demnach aber von Sicherheitskräften überwältigt. Die Kämpfe dauerten an, hiess es. Augenzeugen berichteten, Angreifer hätten das neu erbaute Kabul Star Hotel gestürmt. Es liegt in einem Gebiet, in dem sich auch eine amerikanische Militärbasis, das Uno-Büro und der Präsidentenpalast befinden.
Auch andere Angriffsziele: In der Provinz Logar südlich von Kabul stürmten Selbstmordattentäter nach offiziellen Angaben zudem mehrere Regierungsgebäude, darunter das Büro des Provinzgouverneurs, das Polizeihauptquartier sowie eine amerikanische Basis. Diese Gebäude liegen der Provinzregierung zufolge alle nah beieinander. Auch aus dem östlich von Kabul gelegenen Jalalabad wurden Angriffe gemeldet. Diese richteten sich gegen den Flugplatz, einer wichtigen Nato-Basis, wie die Polizei berichtete. {Quelle: www.nzz.ch}
Eins dürfte klar sein: Die westlichen Truppen werden –
solange sie noch in Afghanistan stationiert sind – versuchen, die Taliban so effektiv wie möglich zu schwächen. Vor allem für den Osten hat NATO-Kommandeur
John Allen bereits weitere blutige Kämpfe vorausgesagt.
Darauf werden die Taliban mit Aufsehen erregenden Überfällen reagieren.
Und sollte es nicht zu einer Verhandlungslösung kommen, dürfte der Bürgerkrieg nach Ansicht von Beobachtern auch nach 2014 weitergehen. Beziehungsweise noch heftiger aufflammen als bisher.