kopten ohne grenzen

Durch Gebet und Wort für verfolgte Kopten

Deutschland lernt gut aus Christenverfolgung 25. Januar 2012

Filed under: Pater Zakaria & co. — Knecht Christi @ 19:05

Eine Spedition wird zur Moschee umgebaut

 

Hemmingen Es geht voran – aber langsam.

Die muslimische Gemeinde baut sich ein neues Zentrum.

 

Wenige Paar Schuhe stehen vor der Tür. Drinnen ertönen Sprechgesänge. Senol Akar, der Vorbeter, steht in einer Ecke des Raums, der mit kleinen farbigen Teppichen ausgelegt ist. Nachmittagsgebetsstunde bei Ditib, dem türkischen Kulturverein in Hemmingen. Im Hof, wo noch Baumaterial lagert, soll ein neuer Gebetsraum entstehen. Das Gebäude einer ehemaligen Spedition in der Saarstraße hat der Verein in eine Baustelle verwandelt. In jeder freien Stunde und am Wochenende werkeln dort Freiwillige. Stapel von Wandsteinen lagern noch im Hof. Im Innern des Gebäudes führt eine neue Treppe nach oben – die gab es im vergangenen Sommer noch nicht. Da konnte man auch noch vom großen Tor bis hoch unters Dach schauen. Heute bleibt der Blick von Bekir Epcimoglu, der Vorsitzende des türkischen Kulturvereins, an der Decke hängen. Diese ist vor wenigen Wochen fertig geworden. Das dadurch gewonnene erste Stockwerk kann schon begangen werden. Epcimoglu ist stolz darauf, was die 200 Vereinsmitglieder schaffen: „Wir haben kein Sparbuch und müssen alles aus Spenden bezahlen.“ Doch die Gemeinde will nicht nur die Lagerhalle umbauen, in der sich schon der provisorische Gebetsraum im Erdgeschoss, das Büro und die Wohnung des Vorbeters befinden. Das eigentliche Ziel – der endgültige große Gebetsraum – gibt es bisher nur auf den Plänen. Eine Baugenehmigung des Hemminger Rathauses gibt es bereits. Der Gebetsraum soll im Hof entstehen, 12 mal 16 Meter groß sein und zweistöckig errichtet werden. Denn zu den Freitagsgebeten kämen 120 bis 130 Männer, berichtet Epcimoglu, an Feiertagen seien es bis zu 200. Insgesamt entstünden Baukosten von rund 400 000 Euro.

 

Dem Vereinsvorsitzenden ist aber noch etwas anderes wichtig: die Offenheit gegenüber der Gemeinde und den Hemmingern. „Wir haben keine Geheimnisse“, sagt der 46-Jährige, der seit 25 Jahren in Hemmingen lebt. Man wolle die Menschen einladen, über die muslimische Gemeinde informieren und sich als Verein weiter am Straßenfest beteiligen. „Es freut uns, dass wir bei Veranstaltungen dabei sein können.“ Diese Bemühungen würden in der Gemeinde gesehen und goutiert, sagt der Hemminger Bürgermeister Thomas Schäfer. Der türkische Kulturverein lädt zum Beispiel auch zum Fastenbrechen ein, das dieses Jahr vom 19. bis 21. August gefeiert werden soll. „Die alten Hemminger wissen das zu schätzen, die Gastfreundschaft ist phänomenal“, so Schäfer. Er selbst werde zu allen Festen eingeladen, „und ich schaue, dass ich mich informiere“. Man sei froh, dass „die islamische Gemeinde einen Platz gefunden hat“. Und in der Hemminger Saarstraße sind Glaubens- und bürgerliche Gemeinde inzwischen direkte Nachbarn: Der Bauhof nutzt mittlerweile das Grundstück nebenan. {www.stuttgarter-zeitung.de –  Von Klaus Wagner}

 

 

Erzbischof von Sarajevo warnt vor radikalem Islamismus in Bosnien

 

Kardinal Puljic bedauert, dass niemand in der Regierung den Mut hat, die Ausbreitung des Wahabismus zu stoppen

Katholiken werden systematisch benachteiligt

 

Wiesbaden-Sarajevo, 24.01.2012 (KAP): Der Erzbischof von Sarajevo, Kardinal Vinko Puljic, warnt vor einer Zunahme des radikalen Islamismus in Bosnien. Bei einem Besuch in der Zentrale des katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“ in Königstein im Taunus (Hessen) kritisierte Puljic besonders das Verhalten der bosnischen Regierung. Die Politiker ignorierten die Probleme. Der Bau immer neuer Moscheen und „islamischer Zentren“ werde mit Geldern aus Saudi-Arabien finanziert, erklärte Puljic. Allein in Sarajevo seien in den letzten Jahren 70 neue Moscheen gebaut worden. Der Kardinal zeigte sich sehr besorgt über den von Saudi-Arabien geförderten Wahabismus, der eine völlig andere Religionsauffassung vertritt als der traditionelle bosnische Islam. Bei der Restaurierung der Husrev-Beg-Moschee in Sarajevo wurden die Mosaiken im Inneren entfernt, weil sie der puritanischen Auffassung der Wahabiten widersprechen. Nach Angaben von Kardinal Puljic halten sich derzeit 3.000 bis 5.000 – zumeist aus dem Ausland stammende – Wahabiten in Bosnien auf und versuchten, Einfluss auf die Gesellschaft zu gewinnen, insbesondere auf die Jugend. Mehr als 100.000 junge bosnische Muslime seien über Organisationen wie „Aktive Islamische Jugend“, „Furqan“ und den „Muslimischen Jugendrat“ mit den Wahabiten in Kontakt gekommen. „Niemand in der Regierung hat den Mut etwas zu unternehmen, um diese Entwicklung zu stoppen“, betonte der Erzbischof von Sarajevo.

 

Während ständig Moscheen restauriert oder neugebaut werden, gebe es bei den Baugenehmigungen für katholische Kirchen oft jahrelange Verzögerungen. Auch das von den Tito-Kommunisten beschlagnahmte Kirchenvermögen sei noch immer nicht zurückgegeben worden. Die Regierung habe offenbar kein Interesse daran. Grund- und Immobilienbesitz der islamischen geistlichen Verwaltung und der Moscheegemeinden sei dagegen in den meisten Fällen bereits restituiert worden. Kardinal Puljic bedauerte, dass die Katholiken in Bosnien „systematisch benachteiligt“ würden. Er verlangte Gleichbehandlung aller Bürger in der Berufswelt, bei der Erziehung und in anderen Lebensbereichen. Trotz dieser Probleme setze sich die katholische Kirche für mehr Zusammenarbeit zwischen den einzelnen konfessionellen Gruppen ein: „Wir sind eine Minderheit, aber wir sind eine konstruktive Kraft, die etwa zum Gelingen der Gesellschaft beitragen will.“ Sr. Ivanka Mihaljevic, Provinzoberin der franziskanischen Christ-Königs-Schwestern, schilderte in Königstein das Dreijahres-Programm „Ich gebe dir meine Hand zum friedlichen Zusammenleben“. Bei diesem Programm arbeiten Katholiken, Orthodoxe und Muslime zusammen, um Toleranz, Gewaltlosigkeit und gegenseitigen Respekt zu fördern. 40% der Bevölkerung Bosnien-Herzegowinas bekennen sich zum Islam, rund 31% gehören der serbisch-orthodoxen Kirche an, 10% sind Katholiken. Von den 820 000 Katholiken, die vor dem Krieg zwischen 1992 und 1995 in Bosnien-Herzegowina lebten, sind nur noch 460.000 übrig geblieben. Die Auswanderungswelle hält weiter an. {Quelle: www.kathweb.at}

 

 

Zeichen des Dialogs

beim Richtfest der Moschee in Witterschlick 

 

ALFTER-WITTERSCHLICK. Das Miteinander von Türken und Deutschen funktioniert in Witterschlick schon seit Jahrzehnten. Deshalb verwunderte es auch nicht, dass viele deutsche Bürger am Samstag zum Richtfest des Moschee-Neubaus in der Raiffeisenstraße gekommen waren. Für Ali Kelam Güven war dieser Anlass eine neue Erfahrung. „Es ist ja eine deutsche Tradition“, sagte der Vorsitzende des Türkisch-Islamischen Moschee-Vereins (Ditib) in Witterschlick. Umso höher war es der islamischen Gemeinde anzurechnen, dass sie diesen hiesigen Brauch, ein Richtfest zu feiern, übernommen hatten. Es war auch ein Zeichen dafür, dass es der Gemeinde wichtig ist, ihren Teil zum integrativen Miteinander beizutragen. „Interkulturelle Kompetenz bedeutet: Ich kenne mich aus mit der anderen Kultur“, sagte Erol Tezel, Vorsitzender des Ditib-Regionalverbandes in Köln, der als Vertreter des Landesverbandes NRW gekommen war. Er hielt eine leidenschaftliche Rede für dieses türkisch-deutsche Miteinander: „Ditib steht für Integration und Offenheit“, sagte er. „Integration gelingt aber nur, wenn beide Seiten mitmachen.“ Die aufnehmende Seite solle ausdrücken: „Ihr seid willkommen“, die Eingewanderten sollten über ihren Heimatort sagen können: „Das ist meine Stadt“, und ganz in diesem Sinne dort leben und sich einbringen. „Wenn das gegeben ist, dann sind schon 90 Prozent der Integration geschehen.“

 

Mehr als ein „Gottes“haus: Die Moschee sei nicht nur ein Gotteshaus, sondern auch Kulturzentrum und Begegnungsstätte, sagte der Attaché im türkischen Generalkonsulat Zekeriya Bülbül. „Hier wollen wir nicht nur beten, sondern auch zusammen leben.“ Für Güven war der bisherige Verlauf von der Planung bis zum Bau „ein Beispiel für die gute Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde Alfter und der Türkisch Islamischen Gemeinde Alfter-Witterschlick“. Bürgermeister Rolf Schumacher gab das Lob zurück: „Die jahrzehntelange Präsenz der muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürger ist gekennzeichnet von einem Dialog und Miteinander im Alltag.“ Aber dieses Miteinander falle nicht vom Himmel, sondern müsse immer wieder neu gestaltet und gepflegt werden. Der offizielle Teil wurde von Imam Murat Erdogan eingeleitet, der die Hoffnung äußerte, noch in diesem Jahr aus den alten Räumen an der Nettekovener Straße umziehen zu können. Nach den Ansprachen hatten die Besucher, zu denen auch die Karnevalsprinzessin Irene I. aus Volmershoven-Heidgen mit ihren Dienstmännern gehörte, Gelegenheit, sich den Rohbau der beiden Gebäude anzusehen. Es ist schon erkennbar, wie sie später aussehen werden, wenn sie vollendet sind.

 

Moschee an Himmelsrichtungen ausgerichtet: Die Moschee ist nach Südosten, also Richtung Mekka, ausgerichtet, an dieser Seite gibt es eine Nische, in der der Imam betet. Auf der gegenüberliegenden Seite gibt es eine Galerie, zu der eine Außentreppe führt. Die Frauen beten dort, die Männer im Erdgeschoss des Kuppelbaus. Das mehrstöckige Gemeindehaus wird als Begegnungsstätte, Kulturtreff und Jugendzentrum der Gemeinde dienen, außerdem wohnt dort der Vorbeter. Beide Gebäude sind unterirdisch miteinander verbunden. Der erste Spatenstich für die neue Moschee war im Mai 2011, Baubeginn im Juli, und wenn der Bau weiter gut verläuft, will die Gemeinde die neue Moschee im Dezember einweihen. „Nächstes Jahr um dieses Zeit soll dann alles fertig sein“, sagte Güven. {www.general-anzeiger-bonn.de – Von Stefan Knopp}

 

 

Kirche schließt Kirchen

Zwei Gotteshäuser in Duisburg werden trotz heftiger Proteste zugemacht

 

Gemeinden verlieren Gläubige. Damit bleibt auch das Geld aus

 

Nach massiven Protesten von Katholiken schließt das Bistum Essen im sozial schwachen Duisburger Norden nur zwei statt wie geplant vier Kirchen. Die St. Peter-Kirche in Marxloh, die in unmittelbarer Nachbarschaft einer der größten Moscheen Deutschlands liegt, bleibt als eine „Filialkirche“ erhalten. Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck teilte den Gläubigen seine Entscheidungen in einem Brief mit, der am Sonntag in den Gottesdiensten verlesen wurde. Geschlossen werden aber die Gotteshäuser St. Konrad und St. Barbara. Für die Kirche St. Norbert gilt vorerst eine Sonderregelung. Das Bistum kämpft mit sinkenden Mitgliederzahlen und geringeren Kirchensteuereinnahmen. Es fehlt das Geld zum Unterhalt der Kirchen und für Priester. Die Proteste, Demonstrationen und Sitzblockaden der Duisburger Katholiken gegen die Schließungen hatten bundesweit für Aufsehen gesorgt. Vor allem die ursprünglich geplante Schließung von St. Peter nahe der 2008 eröffneten Merkez-Moschee hatte die Gläubigen empört. Sogar der Vorsitzende der Moschee hatte sich für den Erhalt der Kirche eingesetzt. Grund dafür, dass die Kirche nun geöffnet bleibt, ist nach Angaben Overbecks auch die polnisch-sprachige Gemeinde, die dort ihre seit langem gut besuchten Gottesdienste feiere.

 

Zwei Pfarreien in Duisburg-Hamborn, St. Norbert und St. Johann, werden zum Jahr 2015 außerdem fusioniert. Die beiden Pfarreien zählen heute nach Angaben des Bistums rund 25 000 Katholiken, vor rund 55 Jahren waren es noch fast 71 000. Die Zahl der Gottesdienstbesucher sank seit Ende der 50er Jahre um 87%, die Zahl der Taufen um 83%. Overbeck schrieb in seinem Brief, bei vielen werde seine Entscheidung „Betroffenheit und Trauer auslösen“. Es habe aber keine tragfähige Alternative gegeben. Mit den Schließungen müsse kirchliches Engagement im Duisburger Norden nicht verschwinden. Die katholischen Kindertagesstätten und karitative Einrichtungen sowie die Jugendberufshilfe und die „Arche“ als Treffpunkt für Kinder blieben erhalten. {www.welt.de} 

 

21-Jährige hatte Vorurteile

Eine Emsländerin unter dem Kopftuch

 

Farina Stockamp fand beim Sprachenlernen zum IslamPapenburg.

Farina Stockamp ist getauft, konfirmiert – und konvertiert.

Im Jahr 2009 wechselte sie vom Christentum zum Islam.

Ein ungewöhnlicher Weg, insbesondere im katholisch geprägten Emsland.

Trage ein Kopftuch, und du wirst nicht mehr für diejenige gehalten, die du bist! Farina Stockamp aus Papenburg hat genau das mehrfach erlebt. In ihrem Heimatland. „Ich wurde schon auf Urlaubstürkisch oder mit: ,Sie sprechen aber gut Deutsch‘ angesprochen“, berichtet die 21-Jährige. Ganz leicht schüttelt sie dabei ihren Kopf, den bis auf das Gesicht ein buntes Tuch umhüllt. „Die Zugehörigkeit zu einer Religion ist doch nicht automatisch mit einer Nationalität verbunden“, sagt sie und wundert sich, dass sie mit ihrem Kopftuch manchmal nicht mehr als Deutsche angesehen wird. Allerdings entstammt die heute 21-Jährige einer protestantischen Familie. „Bei uns hat Religion im Alltag nie eine große Rolle gespielt“, sagt Stockamp, die ihren Wechsel selbst gar nicht so ungewöhnlich findet. Tisch- oder Abendgebete habe es in ihrer Familie beispielsweise nicht gegeben. In der Schule gehörte sie mit ihrer früheren Konfession (evangelisch-lutherisch) immer zur Minderheit. Also nahm sie je nach Angebot am evangelischen oder katholischen Religionsunterricht teil. Später, auf dem Gymnasium Papenburg, wählte sie das konfessionsfreie Fach „Werte und Normen“.

 

Zum Islam habe sie dann eher zufällig gefunden, sagt Stockamp. „Oder er hat mich gefunden.“ Fest steht, dass es während der Abiturzeit passierte. In einer Phase, in der die meisten Gymnasiasten ausschließlich für die ersehnte Bescheinigung der Hochschulreife büffeln, schrieb sich Farina Stockamp aus freien Stücken zusätzlich für einen Arabisch-Kurs an der Volkshochschule ein. Warum? „Ich liebe Sprachen“, sagt sie. Nachdem sie in der Schule außer Latein und Englisch bereits Französisch und Spanisch gelernt hatte, „wollte ich unbedingt etwas machen, was aus der Reihe fällt“. Das zusätzliche Lernen parallel zum Abiturstress habe ihr nichts ausgemacht, im Gegenteil. Offen gesagt, sei es ihr in dem Zwei-Stunden-pro-Woche-Kurs sogar etwas zu langsam vorangegangen. Also tauchte Stockamp in die unendlichen Weiten des Internets ein und klickte sich durch Arabisch-Lernseiten. Vieles dort sei mithilfe des Korans erklärt worden. „Bis dahin wusste ich außer ein paar Bruchstücken aus dem Konfirmandenunterricht praktisch nichts über den Islam“, erklärt Stockamp. Sie räumt ein, dass sie Vorurteile gehabt habe. „Ich wollte mehr wissen, habe mich mit meinen Vorurteilen auseinandergesetzt und den Koran gelesen.“

 

Anders als die christlichen hätten sie die Lehren des Islam überzeugt. Die Konvertitin findet es zum Beispiel unglaubwürdig, dass ein Gott einen Sohn haben kann, wie es die Christen glauben. Sie teilt die Auffassung des Islam, nach der Gott nicht teilbar ist. Allah als Gott und sowohl Mohammed als auch Jesus als seine Propheten – das findet die Papenburgerin viel plausibler. Ebenfalls überzeugt haben Stockamp die lebensnahen Regeln. „Es gibt keine Erbsünde. Jeder ist nur verantwortlich für das, was er selbst tut“, betont sie. Die Regeln helfen ihr, sich nicht von unbedeutenden Dingen ablenken zu lassen. „Gerade heute prasseln jeden Tag unzählige Eindrücke auf einen ein, sodass man Gefahr läuft, vom Weg abzukommen.“ Ruhepunkte und Oase im Alltag sind für sie deshalb auch die täglich fünf Gebetseinheiten am Tag zu festgelegten Zeiten. „Sie geben dem Tag eine feste Struktur.“ Die Gebetszeiten hält Farina Stockamp ebenso ein wie den Fastenmonat Ramadan. Mit weiteren Lebensregeln des Korans wie dem Alkoholverbot und dem Verzicht auf Schweinefleisch hatte die Papenburgerin im Übrigen von vornherein kein Problem. Sie lebte nach eigenen Angaben schon vor ihrem Übertritt zum Islam nahezu abstinent und ist seit acht Jahren überzeugte Vegetarierin.

 

Die Entwicklung des Glaubens ist für die Studentin dennoch ein Prozess, der noch nicht abgeschlossen ist. Dazu gehört auch das Kopftuch, das Stockamp erst seit einem Jahr trägt. Sie hält es für ihre Pflicht. „Ich stehe zu meiner Religion“, sagt die 21-Jährige. Das Tuch sei ein äußerliches Zeichen ihres Glaubens. „Es sagt aber nichts darüber aus, was für ein Mensch man ist.“ Stockamp trägt das Kopftuch, wenn sie von Männern und Fremden umgeben ist. Zu Hause, in der Familie oder unter weiblichen Vertrauten legt sie es ab. Und doch mussten sich auch ihre Eltern und ihre beiden jüngeren, 17 und 19 Jahre alten Brüder an Stockamps Religionswechsel gewöhnen. „Aber zum Glück ist meine Familie sehr tolerant“, sagt die Studentin. Ihre Mutter ist bei der Diakonie als Sozialarbeiterin angestellt und vertritt seit November die Grünen im Papenburger Stadtrat, ihr Vater ist Gartenbau-Ingenieur. Außerhalb der Familie sei schnell klar gewesen, wer ihre wahren Freunde seien.

 

An die verstohlenen Blicke manch anderer Mitmenschen, zum Beispiel beim Joggen, und Getuschel hinter ihrem Rücken hat sich die Emsländerin gewöhnt. „Ich kann oberflächlich ablehnende Haltung verstehen. Ich hatte ja schließlich selbst Vorurteile.“ Sehe sie sich mit negativen Reaktionen konfrontiert, probiere sie meistens, mit Freundlichkeit zu kontern. „Ich wünsche dann einen schönen Tag und versuche zu lächeln. Damit bin ich gut gefahren.“ Einmal habe tatsächlich jemand „Achtung, Bombe!“ gerufen, als er Stockamp erblickt habe. „Das war wohl irgendein Halbstarker“, sagt die Papenburgerin und kann darüber mittlerweile lachen. In die Ecke fundamentalistischer Fanatiker sieht sie sich jedenfalls nicht gedrängt. „Ich glaube nicht ernsthaft, dass mich jemand für eine islamistische Terroristin halten würde.“ Für sie hat der Koran im Übrigen nichts mit Fundamentalismus zu tun. Das gilt nach ihrer Auffassung sowohl für Attentäter, die vorgeben, im Namen Allahs zu handeln, als auch für Zwangsheiraten muslimischer Frauen. Umso mehr freut sich Farina Stockamp immer, wenn über die äußeren Zeichen ihres Glaubens interessante Gespräche zustande kommen. „Also bevor einer nur blöd guckt, soll er mich lieber direkt anhauen und fragen. Ich antworte gerne“, sagt sie. {Quelle: www.noz.de}.

 

3 Responses to “Deutschland lernt gut aus Christenverfolgung”

  1. Wir wollen keinen Islam in Europa!

    Ich betreibe Kritik am Islam, mit all dessen Ausprägungen und Schattierungen auf unsere Gesellschaft und unsere Kultur.
    Ich betreibe Kritik am Islam mit all seinen Basisgrundlagen zu Gewalt, zur Unterdrückung der Frauen, zur Zwangsverheiratungen von kleinen Mädchen und zur Pädophilie.
    Ich betreibe Kritik am Islam mit seiner Eigenschaft zur Verstümmelung von Menschen und zur Verachtung von Homosexuellen.
    Ich betreibe Kritik am Islam, weil er (Schein)Religion, Staat und Rechtssprechung als eine gemeinsame Hauptaufgabe betrachtet.
    Ich betreibe Kritik am Islam, weil er alles dafür tut, ein weltweites Kalifat anzustreben

    Auch eine andere Gruppe von Menschen wird erreicht:
    Die Mohammedaner!

  2. saphiri Says:

    Jeder ist seines Glückes Schmied.

    Zitat: „Für sie hat der Koran im Übrigen nichts mit Fundamentalismus zu tun“

    Mit absoluter Sicherheit hat diese Frau noch keinen Koran gelesen, und wenn, dann niemals verstanden.

    Viele besaßen auch „Mein Kampf“, haben ihn nie gelesen, aber waren Feurer und Flamme für Hitler.

  3. Emanuel Says:

    „Anders als die christlichen hätten sie die Lehren des Islam überzeugt. Die Konvertitin findet es zum Beispiel unglaubwürdig, dass ein Gott einen Sohn haben kann, wie es die Christen glauben. Sie teilt die Auffassung des Islam, nach der Gott nicht teilbar ist. Allah als Gott und sowohl Mohammed als auch Jesus als seine Propheten – das findet die Papenburgerin viel plausibler. Ebenfalls überzeugt haben Stockamp die lebensnahen Regeln. „Es gibt keine Erbsünde. Jeder ist nur verantwortlich für das, was er selbst tut“, betont sie.“

    Eine wirkliche , ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Islam, kann nur auf der Basis der Glaubenslehren stattfinden. Aber wer will das schon …. Politisch herum zu schwafeln ist einfacher, blödsinnige, verstaubte Ansichten zu verbreiten für das deutsche Hirn natürlich ….

    Es klappt ja nicht mal, eine vernünftige Basis zwischen Evangelisten und Römisch-Katholischen aufzubauen.

    Wir sind lau , weder heiß noch kalt und das ist unser größter Fehler.
    Ihr kennt ja sicher die Stelle im NT …. !


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