kopten ohne grenzen

Durch Gebet und Wort für verfolgte Kopten

Heirate und konvertiere! 30. Oktober 2011

Filed under: Entführung minderjähriger Koptinnen — Knecht Christi @ 17:29

Koptische Frauen werden hinterhältig zur Heirat mit muslimischen Männern und zum anschließenden Übertritt zum Islam gezwungen.

Dies sind keine Einzelfälle, sagt CSI-Vorstandsmitglied Michele Clark.

 

 

Noura Moris erzählt, wie sie entführt und zum Islam gezungen wurde.

 

 

Noura Moris unter Drohungen ihrer islamischen Entführer

 

Hanna (Name aus Sicherheitsgründen geändert) war mit einem muslimischen Mädchen in ihrer Nachbarschaft befreundet. Dieses machte Hanna mit ihrem Bruder bekannt. Sie verbrachten viel Zeit miteinander und wurden Freunde. Eines Tages hatte das muslimische Mädchen etwas zu besorgen und ließ Hanna alleine mit ihrem Bruder zurück. Er nutzte die Situation aus und vergewaltigte sie. Aus Scham und Furcht, was ihre Familie sagen würde, ließ sich Hanna überzeugen, ihren Vergewaltiger zu heiraten und zum Islam zu konvertieren. Christen sollen gehen: Hanna ist nur eine von vielen Koptinnen, die gezwungen werden, zu heiraten und zum Islam zu konvertieren. Michele A.Clark ist CSI-Vorstandsmitglied in den USA. Die anerkannte Menschenrechtsexpertin beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit den Problemen des internationalen Menschenhandels. Sie sieht im Vorgehen der Täter in Ägypten das immer gleiche Muster: Sie gewinnen das Vertrauen von koptischen jungen Frauen und missbrauchen dieses. Der Heirat folgt in der Regel nach wenigen Tagen die erzwungene Bekehrung zum Islam.

 

Koptischen Frauen, die das Kreuz aufs Handgelenk tätowiert haben, wird dieses schmerzhaft entfernt: Nach ihrer Zwangsheirat wurde Amira (Name aus Sicherheitsgründen geändert) vergewaltigt und geschlagen, weil sie sich weigerte, mit ihrem neuen Ehemann zu schlafen. Das koptische Kreuz, das auf ihr Handgelenk tätowiert war und sie als Christin kennzeichnete, wurde mit Säure weggeätzt. Zwangsheirat und Zwangskonversion – dieses heimtückische Vorgehen ist ein subtiles Mittel muslimischer Extremisten, um die christliche Minderheit in Ägypten einzuschüchtern. In Ägypten leben heute etwa acht Millionen Christen, 10 % der ägyptischen Bevölkerung. Seit dem Rücktritt Hosni Mubaraks haben die Entführungen massiv zugenommen. Die staatlichen Behörden stellen sich den Extremisten vielfach nicht mehr entgegen. Angesichts der bedrohlichen Atmosphäre wünschen sich viele Kopten, das Land zu verlassen. Ergeht es Ägypten so wie dem Irak? Dort ist der Exodus der christlichen Minderheit derzeit in vollem Gange.

 

Selber schuld?

 

Die jungen Koptinnen werden meistens nicht von Fremden zur Heirat und zur Konversion gezwungen, sondern von muslimischen Freunden, denen sie vertraut hatten. Wie ist das möglich? «Sie nutzen die Verletzlichkeit und Naivität der jungen koptischen Frauen aus», erklärte Michele Clark vor einem Ausschuss des US-Parlaments. Die Kopten sind in der ägyptischen Gesellschaft nicht gleichberechtigt. Viele sind arm. Muslimische Täter – das sind häufig auch Frauen – machen sich dies zunutze und locken die christlichen Frauen mit Geld. Zudem bieten sie ihnen oft eine (vermeintlich) heile Welt, in der sie ihre familiären Probleme hinter sich lassen können. Weiter stehen die Koptinnen, so Clark, unter einem Anpassungsdruck, den ihre muslimischen Kolleginnen in der Schule auf sie ausüben. Manche wollten dann einfach „so sein wie die andern“, dazugehören.

Sind die jungen Christinnen also selber schuld? Die Professorin für Menschenhandel stellt klar: Diese Vorfälle in Ägypten sind ein Paradebeispiel von Menschenhandel. Die Opfer werden getäuscht, in eine betrügerische Beziehung gelockt und dann ausgebeutet. Gemäß Artikel 3 des Uno-Zusatzprotokolls gegen Menschenhandel ist das Einverständnis eines Opfers von Menschenhandel irrelevant, wenn dabei Gewalt, Betrug oder Zwang im Spiel sind. Dass diese Elemente in den Beziehungen zwischen Muslimen und Koptinnen häufig vorhanden sind, hat Clark durch ihre eingehenden Untersuchungen vor Ort belegt.

 

Komplizenschaft der Behörden

 

Koptische Frauen, die unter Zwang heirateten und zum Islam konvertierten, können sich nur selten befreien. Oft werden sie nach ihrer Heirat von der Außenwelt völlig abgekapselt und dürfen das Haus alleine nicht mehr verlassen. Selbst der telefonische Kontakt mit ihren Angehörigen wird verboten. Wenn es Frauen gelingt zu fliehen, können sie nicht länger bei ihrer Familie leben. Sie würden diese in Gefahr bringen. Für solche Frauen gibt es verschiedene Institutionen, in denen sie geschützt leben können. Vor einer Anzeige schrecken die Entflohenen meistens zurück. Sie fürchten um ihre Familie. Wagen sie es dennoch, nimmt die Polizei ihre Anzeige häufig nicht einmal auf oder lässt die Untersuchung im Sand verlaufen. Bei ihren Recherchen konnte Clark keinen einzigen Fall finden, in dem ein Täter verurteilt worden wäre. Vor dem ägyptischen Staat gelten die zwangsbekehrten Koptinnen als Muslime. Auf ihren Wunsch, wieder den christlichen Glauben anzunehmen, gehen die Behörden nicht ein. Sie sind jetzt Musliminnen, und Musliminnen dürfen nicht konvertieren. Dabei spielt es keine Rolle, ob man von Geburt an Muslim ist oder erst später – und erst noch unter Zwang! – konvertiert hat.

 

Was können Sie tun?

 

Was können Sie gegen das Unrecht tun? Informieren, meint Clark: „Je breiter das Thema in der Öffentlichkeit bekannt ist, desto leichter ist es für die Opfer, ihr Schweigen zu brechen, desto geringer ist die Scham.“ Diesen Informationsauftrag will CSI in Zukunft noch stärker wahrnehmen. Im November 2009 erschien der von Michele Clark für CSI mitverfasste Bericht «Das Verschwinden, die Zwangsbekehrung und die Zwangsverheiratung von koptisch-christlichen Frauen in Ägypten». Der 42-seitige Bericht ist auf Englisch und auf Deutsch verfügbar. Gegen einen freiwilligen Unkostenbeitrag senden wir Ihnen gerne ein oder auch mehrere Exemplar/e zu. Sie können den Bericht auch gratis herunterladen und das Referat von Michele Clark und jenes von zwei weiteren Referenten sowie das Video der dreistündigen Anhörung anschauen. {Michele A.Clark ist Vorstandsmitglied von CSI-USA. Sie ist Lehrbeauftragte an der George Washington University für Menschenhandel, Frauen in der Weltpolitik und zeitgenössische Dissidenten-Bewegungen. Am 22.Juli wurde Clark von der Helsinki-Kommission zum Schicksal der Koptinnen angehört. Diese Kommission besteht aus 18 US-Parlamentariern sowie aus drei hochrangigen Vertretern der US-Regierung. Quelle: www.csi-de.de}

 

 

 

Das Verschwinden, die Zwangsbekehrung und die Zwangsverheiratung

von koptisch-christlichen Frauen in Ägypten

 

PDF-Donwloads des Berichtes: www.csi-de.de 

 

Ägyptenbericht  

  Ägyptenbericht (nur Fälle)    

 

 

Gewalt, Drogen, Vergewaltigung

 

Junge Koptinnen – oft minderjährig – werden in Heiraten mit muslimischen Männern gezwungen und müssen gegen ihren Willen zum Islam konvertieren. Die Antwort auf Widerstand sind Vergewaltigung und Schläge. CSI bietet zwei Dutzend Geschichten zum Herunterladen an.

 

R. war 17. Sie war mit einem muslimischen Mädchen aus ihrer Nachbarschaft befreundet. Dieses Mädchen machte sie mit einem muslimischen Mann namens Amir bekannt. Amir begann, ihr den Hof zu machen. Eines Tages ging R. mit ihrer Schwester einkaufen. R. wurde unter Drogen gesetzt und entführt. Als sie aufwachte, befand sie sich in der Gefangenschaft von Amir und einiger seiner Freunde und Familienmitglieder. R. musste zum Islam konvertieren und wurde mit Amir verheiratet. Als sie sich weigerte, mit ihrem neuen Ehemann sexuell zu verkehren, vergewaltigte er sie. Sie wurde wiederholt geschlagen. Das eintätowierte koptische Kreuz auf ihrem Handgelenk wurde mit Säure weggeätzt. R. ist kein Einzelfall. Für CSI haben die anerkannte Menschenrechtsexpertin Michele Clark und die koptische Christin Nadia Ghaly mit betroffenen Frauen gesprochen. Im Bericht sind 25 erschütternde Schicksale festgehalten. Sie hinterlassen ein Gefühl der Hilflosigkeit und Empörung. Was tun? Verbreiten Sie diese Infos mit uns. Clark meint: „Je breiter das Thema in der Öffentlichkeit bekannt ist, desto leichter ist es für die Opfer, ihr Schweigen zu brechen, desto geringer ist die Scham.“ Wir planen für das nächste Jahr einen Fortsetzungsbericht.

 

Nachruf auf Schwester Agapie

 

Am 8.August 2011 ist Schwester Agapie Asaad, unsere Hilfsprojektleiterin in Ägypten, im Alter von 74 Jahren von uns gegangen. Nachdem sie vor einigen Monaten in Kairo operiert wurde, musste sie am 5.  August erneut ins Krankenhaus, wo sie am Abend des 8.August verstarb. Schwester Agapie war Priorin der von Bischof Athanasios 1965 ins Leben gerufenen Diakonissenbewegung Daughters of St.Mary (DSM) in der ägyptisch-koptischen Kirche. Der Orden sollte den Gedanken der Diakonie in der koptischen Kirche neu beleben. Die von CSI seit 2000 unterstützten Dorfprojekte im Bezirk Beni Souef waren ein Teil der Arbeit von Schwester Agapie und lagen ihr sehr am Herzen. Ihr Herz schlug für die Ärmsten der Armen. Für sie hat sie ihr Leben eingesetzt und war für unzählige Menschen ein enormer Segen. Mit ihrem tiefen Glauben, ihrer Herzlichkeit und ihrem Humor war sie für uns und andere immer eine große Ermutigung. Wir werden unsere liebe Schwester Agapie sehr vermissen und sie mit großer Dankbarkeit in Erinnerung behalten.

 

1 Responses to “Heirate und konvertiere!”

  1. Jemeljan Says:

    Ähnliche Sachen laufen, weniger systematisch, auch in Pakistan oder dem Iran ab. Wo sind die Frauenrechtler, die sich berechtigterweise echauffieren und eine weltweite Protestkampagne organisieren ?


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