Ein guter Rat von einem Priester: „Versuche einmal dich richtig zu heiligen, dich vom Irdischen zu lösen und dich auf die Verbindung zum Herrn zu konzentrieren. Dann erlebst du ihn auch“.
Das Gebet bietet die Chance, sich zu heiligen, sich auf die Verbindung zum Herrn zu konzentrieren, und das Gebet macht es möglich, sich vom Irdischen zu lösen. Wenn ich ernsthaft beten möchte, empfiehlt es sich die Augen zu schließen. Dann fällt es viel leichter, für Augenblicke auszublenden, was um mich ist. Dann gelingt es besser, in mich hineinzuhorchen. Denn 80% aller Informationen fließen über die Augen in die Menschen hinein. Wenn jetzt noch der Wille hinzutritt, in meine Seele, meine Gefühle und Gedanken hineinzuhorchen, dann gelingt es mir oft, mich mir selbst und Gott nahe zu fühlen. Übung macht auch hier den Meister. Je öfter ich es versuche, desto größer die Chance, dass das Irdische mir für Momente unwichtig wird; dass mir die Konzentration gelingt und ich erfahre, wie ich zum Herrn stehe; wie stimmig die Verbindung zu ihm ist. Dann bin ich ganz bei mir und bei dem, der meine Seele vor Anbeginn der Welt schon liebte. Das schafft Ruhe in meiner Seele.
Das ist der Wunsch vieler Menschen heute: Endlich mal für eine kurze Zeit zur Ruhe zu kommen, raus aus der Tretmühle des Alltags, Einkehr halten bei sich selbst, wahrnehmen, was man hat, was man braucht, fühlen, wie einem zumute ist, sich vergewissern, Gottes geliebtes Kind zu sein, sich von der Last der Termine, der Ansprüche, der Sorgen für Augenblicke zu distanzieren, wieder sortieren, was einem wichtig ist, was warten kann und womit man sich unnötig belastet. Überlegen, welche Ziele man im Moment verfolgt, ob diese Ziele einem wirklich wichtig sind und ob sie nicht untereinander im Widerspruch stehen. Sich wieder einordnen in den sozialen Zusammenhang: Die Schwester, der Bruder, der Nächste, ein Mensch in Hungergebieten haben Sorgen, benötigen Hilfe, leiden Not. Die Liebe Gottes, die in das Herz ausgegossen wurde, wieder auflodern lassen. Sich demjenigen in Gedanken annähern, der an einem gesündigt hat. Das Bewusstsein schärfen, dass Gottes Gnade einem nahe ist. Diese Chancen haben wir im Gebet.
Erhört Gott unsere Gebete? Wissenschaftler haben versucht zu belegen oder zu widerlegen, ob Fürbitte dem Nächsten hilft. Zu einer klaren Aussage kamen die Wissenschaftler nicht. Doch die vorgeschlagenen Versuchsanordnungen gleiten mitunter ins Komische ab. Ein Gelehrter fordert allen Ernstes dem Beleg, wenn Beten wirklich etwas helfe, dann nehme man doch bitte eine Anzahl beinamputierter Menschen und teile sie in zwei Gruppen. Für die eine Gruppe werde gebetet, für die andere nicht. Wenn jetzt auch nur bei einem aus der Gruppe, für die gebetet wurde, die Gliedmaßen nachwachsen würden – dann sei das für ihn der unzweideutige Beweis für die Macht des Gebets.
Es gibt keinen Beweis, dass es Gott gibt und deshalb auch keinen Beweis, dass Beten hilft. Es hilft in beiden Fällen nur der Glaube. Und eigene Erfahrung. Lohnt es unter diesen Voraussetzungen tatsächlich zu beten? Für den, der glaubt, ist das Gebet unersetzlich wertvoll, und für den, der nicht glaubt, ist es zumindest wert, sich offen auf Gott und Gebet einzulassen. „Dann erlebst du ihn auch“, versprach der Priester.
FÜRBITTEN
Wer kennt nicht das unangenehme Geheul eines Martinshorns? Unzählige Male habe ich dies schon in meinem Leben vernommen. Und wo ich auch gerade war – zu Fuß oder im Auto unterwegs, zu Hause oder im Geschäft – immer geht bei diesem Tönen ein Stoßgebet nach oben: „Vater, da ist ein Mensch, der braucht Hilfe – du kennst ihn, alles ist Gegenwart bei dir – lass ihm zuteilwerden, was er jetzt braucht“! Normalerweise kennen wir sicher die Kranken und Verletzten nicht. Aber: Hält uns das ab, für all die zu beten, die sich gerade in Not, Leid und im Elend befinden? Ob in unserem Umfeld, ob Schlagzeilen darauf hinweisen oder viele Geschehnisse in allen Kontinenten, die wir nur erahnen können – Fürbitte ist wichtig. Das Gebet mit Fürbitte ist eine gewaltige Macht gegen den Fürsten des Bösen, gegen Widerstände und Leid.
Jetzt fällt mir soeben das folgende Erlebnis meiner Glaubensschwester Uschi ein, das sie mir vor ein paar Wochen erzählte: Uschi war mit ihrem Mann im Winterurlaub, sie betätigten sich in der Natur und wollten auf einer Bank eine kleine Pause machen. Ihr Interesse galt einem unweit stehenden schmiedeeisernen Kreuz. Damit wurde an einen vor einigen Jahren Verunglückten erinnert. Sie betete für diese Seele, prägte sich die Angaben ein und wollte im Abendgebet nochmals namentlich dieser Seele intensiv gedenken. Sie tat das auch, jedoch gab ihr Gedächtnis den Namen nicht mehr preis. In der Nacht sah sie im Traum plötzlich unseren früheren Priester, der schon etliche Jahre in der Ewigkeit war. Was hielt er in seiner Hand? Genau das Kreuz, das Uschi am Morgen gesehen hatte mit den Angaben, die sie darauf gelesen hatte. Das prägte sich in ihr so ein, dass sie es bis heute nicht vergessen habe und unzählige Male für die Person namentlich eingetreten sei.
Erhört Gott unsere Gebete?
Guten Tag!
Gott sieht und hört das Gebet im Verborgenen. Der Betende darf wissen, daß er nicht ins Leere hineinspricht, sondern von Gott gehört wird. – In gewisser Weise ist das bereits das größte Wunder.
Im Gebet die Nähe und Gegenwart des himmlischen Vaters erfahren: das ist die schönste Frucht des Gebets (und die Gabe des Heiligen Geistes: LK 11,13).
Ein besonders wertvoller Bericht!
Das Bittgebet ist darüber hinaus aber auch objektiv wirksam.
Gott bindet gewisse Gaben an das Gebet.
Vieles gewährt er uns umsonst, ohne daß es den Anschein der Gabe hat -.
Aber gewisse Dinge will Gott nicht ohne unsere Beteiligung bewirken.
Jesus: „Bittet, so wird euch gegeben“ (LK 11,9).
Alles, was ihr im Gebet gläubig verlangt, das werdet ihr empfangen. (Mt 21,22)
Gott wirft seine Gaben nicht einfach hin, Gott drückt sie nicht in die geschlossene Faust, sondern gibt sie in die offene Hand. (Er drängt uns seine Hilfe nicht auf; wenn wir nicht nach ihm fragen und von ihm nichts wollen, dann läßt er uns nach eigener Facon selig werden).
Insofern ist das Gebet objektiv wirksam und nützlich:
Wir empfangen so viel – oder so wenig – wie wir erbitten.
Darum mahnt Christus zum unablässigen Gebet und darum kann der Jakobusbrief sagen: „Ihr erhaltet nichts, weil ihr nicht betet“ (Jak 4,2).
Die Bitte des Menschen ist eine Macht und Kraft, die Gott selbst in seiner Heilsordnung vorgesehen hat.
Bei Augustinus steht der Satz:
„Die Kirche hätte keinen Paulus, wenn Stephanus nicht (für Saulus) gebetet hätte“……..
Im Gebet gibt Gott uns Anteil an seiner Allmacht;
darum ist für das (ehrliche) Gebet „kein Ding unmöglich“.
Die Erhörung in der nichterfüllten Bitte
Also wenn wir von der Erhabenheit Gottes ausgehen, nimmt er nichts zurück. Somit müssen wir beten, dass uns der Himmel auf dieser Welt (die ja dem Fürst dieser Welt gehört), überhaupt helfen kann. Hier liegt für mich der Sinn und das warum, warum wir des eigenen Gebetes bedürfen.
Worte Jesu:
Er sagt, Satan habe ein »Königreich« (Matth. 12, 26).
»Ich sah den Satanas herabfallen wie einen Blitz vom Himmel« (Luk. 10, 18). Er nennt ihn den »Fürsten dieser Welt« (Joh. 12, 31; 14, 30; 16, 11). Die ungläubigen Juden seien seine Kindеr.
»Ihr seid vom Vater, dem Teufel« (Joh. 8, 44). Golgatha ist für Ihn eine ganz persönliche Entscheidungsschlacht gegen diese persönliche Feindesgewalt. »Der Fürst der Welt kommt.« »Der Fürst der Welt ist gerichtet
.« »Der Fürst dieser Welt wird herausgeworfen werden.«
Bruder Andrew, begründer von Open doors hat ein wunderschenes Buch geschrieben über gebet. „Gott versetzt Berge wenn wir ihn bitten“ heist es, ein wunderschenes Buch!
Nicht jeder gelangt direkt nach dem Tod in den Himmel (ins Paradies)!
Es gibt unglaublich viele Seelen, die sich noch im Reinigungsfeuer (Fegfeuer) befinden und die sich nach unserer Hilfe sehnen. Ihre Seelen müssen erst noch von allen Sündenmakeln gereinigt werden, bis sie Gott schauen dürfen. Es gibt verschiedene Stufen im Fegfeuer – auch viele Priesterseelen befinden sich dort – am schlimmsten dran sind die Seelen, für die niemand betet – kein Angehöriger – da sie entweder Protestantisch waren oder anderen Religionen angehört haben, die nicht an das Fegfeuer glauben. Daher sollte man immer für diese besonders beten. Auch gerade für den eigenen Pfarrer sollte man immer beten, weil die Gemeinde dafür zu sorgen hat, dass der Pfarrer die nötige Ehrfurcht erhält und dadurch, dass für ihn von der eigenen Gemeinde gebetet wird, hat er zum einen einen stärkeren Schutz vor den Einflüssen der Welt und des Bösen und zum anderen kann er so zu einem heiligmäßigen Priester werden, der alle Gemeindeseelen zu ihrer Heiligung und somit zu Gott führen kann.
Die schlimmste Stufe im Fegfeuer ist „Tiefen See“. Das ist sozusagen schon eine Vorstufe zur Hölle.
Sehr wichtig ist: Nicht Gott schickt die Menschen in die Hölle, sondern sie katapulieren sich selbst dort hinein, indem sie sich durch ihr sündhaftes unbereuhtes (nie gebeichtet) Leben von Gott abwenden und dem Teufel / dem Bösen zuwenden.
Im Vergleich zu den Seelen die von Anfang an direkt nach dem Tod in die Hölle gelangen, haben die Armen Seelen im Fegfeuer wenigstens die Gewissheit, dass sie irgendwann einmal in den Himmel aufgenommen werden – nämlich dann, wenn Gott es zulässt und sie so reine Seelen sind, so dass sie würdig sind, Gott zu schauen.
Doch durch unser Gebet für die Armen Seelen können wir ihnen diese Zeit des qualvollen Wartens und Ersehnens des Himmels abkürzen, wobei auch hier Gott als letzte Instanz entscheidet, wann jede einzelne Seele in den Himmel kommt.
Im folgenden werde ich einige Gebet aufführen, die den Armen Seelen (besonders unserern verstorbenen Verwandten) helfen können – (man kann außerdem auch großen Dank von den Armen Seelen erwarten, wenn man sie um etwas bittet):
Gebet der hl. Mechthildis für die Armen Seelen: (So oft die heilige Mechthild dieses Gebet sprach, hatte sie Scharen von Armen Seelen in den Himmel einziehen gesehen):
Vater unser, der Du bist im Himmel, wir bitten Dich demütig, ewiger gütiger barmherziger Vater, vergib den Armen Seelen, die Du selbst als Deine Kinder angenommen hast, daß sie Dich nicht geliebt haben und Dich von sich gestoßen haben und Dir die schuldige Ehre nicht erwiesen haben. Zur Sühne und Buße opfere ich Dir durch das Unbefleckte Herz Mariens alle Liebe und Güte Deines überaus vielgeliebten Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus auf.
Geheiligt werde Dein Name: Ich bitte Dich demütig, ewiger gütiger barmherziger Vater, vergib den Armen Seelen, daß sie Deinen heiligen Namen nicht verherrlicht haben und oft unwürdig im Mund geführt haben. Zur Sühne und Buße opfere ich Dir durch das Unbefleckte Herz Mariens alle Predigten auf, womit Dein überaus vielgeliebter Sohn, unser Herr Jesus Christus, auf Erden Deinen heiligen Namen verherrlicht hat.
Zu uns komme Dein Reich: Wir bitten Dich demütig, ewiger gütiger barmherziger Vater, vergib und verzeih den Armen Seelen, daß sie Dein Reich nicht mit brennender Liebe und sehnsüchtigem Verlangen begehrt haben, sondern sich oft mit irdischen Gütern bereichert haben. Zur Sühne und Buße für diese vielfältigen Sünden opfere ich Dir durch das Unbefleckte Herz Mariens die große Begierlichkeit Deines überaus vielgeliebten Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus, auf, womit er verlangt, alle in Dein heiliges Reich aufzunehmen.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel also auch auf Erden: Wir bitten Dich demütig, ewiger gütiger barmherziger Vater, vergib den Armen Seelen, daß sie sich Deinem heiligen Willen nicht untertänigst unterworfen haben, sondern gar oft nach ihrem eigenen Willen gehandelt haben und dadurch Deinen heiligen Willen nicht erfüllt haben. Zur Sühne und Buße opfern wir Dir durch das Unbefleckte Herz Mariens das heilige göttliche Herz Jesu und seine große Unterwürfigkeit auf. Gib uns heute unser tägliches Brot: Wir bitten Dich demütig, ewiger gütiger barmherziger Vater, vergib den Armen Seelen, daß sie Dein hochwürdigstes Sakrament des Altares nicht mit völliger Andacht und Liebe empfangen, sondern sich viele desselben unwürdig gemacht haben. Für all diese ihre Sünden opfere ich Dir durch das Unbefleckte Herz Mariens die große Heiligkeit und Andacht Deines vielgeliebten Sohnes sowie auch seine innige Liebe und sein unaussprechliches Verlangen auf, womit Er uns diesen kostbaren Schatz geschenkt hat.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern: Wir bitten Dich demütig, ewiger gütiger barmherziger Vater, vergib den Armen Seelen ihre schwere Sündenschuld, daß sie ihre Feinde nicht geliebt haben und nicht verzeihen wollten. Zur Sühne und Buße für diese vielfältigen Sünden opfern wir Dir durch das Unbefleckte Herz Mariens die heiligen Worte Deines überaus vielgeliebten Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus, auf, womit Er am Kreuz gesprochen hat: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“
Und führe uns nicht in Versuchung: Wir bitten Dich demütig, ewiger gütiger barmherziger Vater, vergib den Armen Seelen, daß sie in den großen Versuchungen keinen Widerstand geleistet haben, sondern den Lockungen des Bösen gefolgt sind und sodann in das Verderben gestürzt wurden. Zur Sühne und Buße opfern wir Dir durch das Unbefleckte Herz Mariens den Gehorsam, die mühevollen Arbeiten und all das bittere Leiden und Sterben Deines überaus vielgeliebten Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus, auf.
Sondern erlöse uns von dem Bösen: Wir bitten Dich, ewiger gütiger, barmherziger Vater, vergib den Armen Seelen und führe sie und unsere Seele durch die Verdienste Deines überaus vielgeliebten Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus, durch das Unbefleckte Herz Mariens und an der lieblichen Hand Mariens in das Reich Deiner Herrlichkeit, welches Du selber bist. AMEN.