kopten ohne grenzen

Durch Gebet und Wort für verfolgte Kopten

Ein Statement aus der Pressekonferenz in Wien 17. Oktober 2011

Filed under: Koptenverfolgung — Knecht Christi @ 19:04

Nein, mein Lieber! Wer lügt, wird nicht in die Hölle eingehen, sondern für Masbero arbeiten!

Die Veröffentlichungen der Medien und ihre Rolle

 

Als die Demonstration in Gange war und die koptischen Protestierenden in Masbero bereits angekommen waren, berichtete das ägyptische Staatsfernsehen, dass 6000 Kopten 300 Soldaten gegenüber stehen, dass sie gerade dabei sind, diese zu töten, dass sie viele Bücher des Koran verbrennen, dass die gewaltsamen Demonstranten die machtlose Armee mit Molotow-Cocktails angreifen und dass sie dadurch das Ausland gegen Ägypten aufrufen. Wie Sie bereits in verschiedenen Videos sehen konnten, wurden diese An­schuldigungen gänzlich widerlegt. Die staatlichen Medien bezeichnen Kopten als „Kaferin“, was so viel heißt wie „Ungläubige“ bzw. „Heiden“. Sie behaupten, dass koptische Kirchen und Klöster den Christen als Waffenarsenale dienen und dass dort Menschen, die zum Islam konvertiert hatten, versteckt und sogar gegen ihren Willen gefangen gehalten werden.

 

All diese Lügen und falschen Aussagen dienen einzig und allein der Aufhetzung der muslimischen Bevölkerung gegen die koptischen Christen in Ägypten. Es kam nach Zeugenaussagen sogar so weit, dass die Bevölkerung mittels der U-Bahn-Durchsagen aufgefordert wurde, auf die Straße zu gehen, um der Armee gegen die gnadenlosen Kopten zu helfen. Leider wurden anfangs all diese falschen Aussagen von westlichen Medien eins zu eins übernommen, so z.B. in der Tagesschau auf ARD, wo die demonstrierenden Kopten als brutale und gnadenlose Unruhestifter dargestellt wurden, die mit Hass erfüllt und ohne jegliche Skrupel gegen das unbewaffnete und dadurch machtlose Militär vorgingen. Die Folge des Ganzen sind jedoch mind. 27 Tote vonseiten der Kopten. Wir werden uns dieses Video jetzt auch gemeinsam anschauen und danach werde ich ein paar Worte dazu sagen. (VIDEO)

 

 

Einwände gegen diese Veröffentlichung sind:

 

1) Dieser Ausschnitt wurde sicherlich am Ende der Geschehnisse gefilmt. Wieso wird nicht das gezeigt, was den demonstrierenden Kopten angetan wurde? Wieso sieht man bspw. keine ge­panzerten Autos, die Menschen überfahren?

 

2) Daher wurde die Perspektive der Kopten gänzlich ausgelassen, was keinesfalls für eine objektive Berichterstattung spricht. 

 

3) Wir leugnen nicht, dass Reaktionen der Kopten im Video zu sehen sind. Die Betonung liegt aber auf REaktionen, die Kopten haben sicherlich nicht angefangen. Es gibt ja Videos von dem friedlich marschierenden Demonstrationszug, wo Frauen und Kinder ebenfalls dabei sind. Ich glaube, jeder von uns würde Hass und Wut verspüren, wenn wir mit unseren eigenen Augen sehen würden, wie uns bekannte Menschen schamlos getötet werden.


4) Außerdem ist nicht bewiesen, dass alle dieser Personen wirklich Kopten sind. Es ist lächerlich zu behaupten, dass die eig. gut bewaffnete Armee Ägyptens, was allgemein bekannt ist, vor Kopten flüchtet, die mit hölzernen Kreuzen ausgestattet sind.

 

Diese Aufnahme ist wichtig, weil sie viele Österreicher und Deutsche gesehen und sich aufgrund dessen eine falsche Meinung gebildet haben. Eine Richtigstellung fand vonseiten der Medien erst statt, nachdem das verheerende Ereignis nicht mehr aktuell war. Der ägyptische Informations- und Medienminister Osama Haikal griff gestern in einer Sendung im Staatsfernsehen dieses ARD-Video als Indiz und Beweismittel dafür auf, dass die Demonstranten mit der Gewalt angefangen haben. An dieser Stelle möchte ich nochmals betonen, dass bei diesem Massaker die Aus­sagen des Staatsfernsehens ohne intensive Recherche von vielen ausländischen Medien kopiert und so in vielen Teilen der Welt Unwahrheiten verbreitet wurden.

 

Erwähnenswert ist ebenfalls, dass ca. 10 Tage vor der Demonstration vermehrt Hass­­predigten verschiedener Scheichs auf diversen Kanälen übertragen wurden. Diese sollten das Ziel haben, negative Stimmung und Hassgefühle innerhalb der Bevölkerung zu entfachen. Rascha Magdy, eine Moderatorin im Staatsfernsehen, forderte zeitgleich zur Demonstration die Zuseher auf, auf die Straße zu gehen und der Armee zu helfen, wodurch die Gemüter erhitzt wurden. Es wurde auch ein Video von angeblich verletzten Soldaten ausgestrahlt, das wir uns gleich ansehen werden. Die Aussagen bestehen größtenteils aus Beschimpfungen und Beleidigungen den Kopten gegenüber. Man sieht weder fließendes Blut, noch schwerwiegende Verletzungen.

 

Im Vergleich dazu zeigen wir Ihnen jetzt ein Video von den koptischen Verletzten und Toten. Es ist unserer Meinung nach wichtig, die Opfer in Relation zu sehen. Im Staatsfernsehen war nur die Rede von Toten und Verletzten vonseiten des Militärs. Wir entschuldigen uns schon im Vorhinein für das kommende Video. Es ist nichts für schwache Nerven, weil sehr brutale Szenen zu sehen sind. Noch kurz zur Moderatorin Rascha Magdy: Ein paar Tage später sagte sie, um sich zu verteidigen, dass sie bloß Anweisungen ihres Vorgesetzten befolgt hat und auf den Inhalt der Sendung keinen Einfluss hat.

 

Bezüglich der Befehle von oben möchte ich ein paar Worte zum Informations- und Medienminister Osama Haikal sagen: Abgesehen davon, dass es fraglich ist, einem Minister Macht über den Medienbereich zu geben, ist zu betonen, dass Osama Haikal vom Militärrat ernannt wurde. So kann man annehmen, dass von der Presse­freiheit in Ägypten nicht viel übrig ist. Es gibt einen Erlass von der Armee an alle staatlichen Medien, dass niemand über die derzeit höchste Instanz im Staat berichten darf, ohne dass der militärische Geheimdienst zustimmt. Es gibt auch Moderatoren und Moderatorinnen, die sich gegen diese beabsichtigte Strategie der Aufhetzung von den Medien wehren und aussprechen. Manche von ihnen sind sogar aus ihren Unternehmen gegangen. Dina Rasmy, eine Moderatorin, sagte: „Ich schäme mich, in solch einem Sender zu arbeiten! Das ägyptische Fernsehen ruft auf zu einem Krieg zwischen Christen und Moslems! Das ägyptische Fernsehen ist ein Knecht der Regierung“! Weitere Beispiele sind: Mahmoud Youssef, Taghreed el Desouky und Farida al Shobashy.

 

Abschließen möchte ich mit einem Politikkritiker bzw. Politikanalytiker namens Magdy Khalil, der in den USA lebt. Er hat die Aufgabe des ägyptischen Fernsehens analysiert und in 4 Punkte zusammengefasst:

 

1) Es soll die Gemüter erhitzen.

 

2) Es soll die Armee von jeglicher Schuld befreien.

 

3) Es soll Kopten als Verräter darstellen.

 

 4) Es soll Verschwörungstheorien verbreiten, wo fremde Kräfte für all die Unruhen verantwortlich gemacht werden.

 

Von Frau Nardin Nasr

 

One Response to “Ein Statement aus der Pressekonferenz in Wien”

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