kopten ohne grenzen

Durch Gebet und Wort für verfolgte Kopten

Bischof Gabriel rügt Ägypten und Österreich 17. Oktober 2011

Filed under: Koptenverfolgung,Koptische Asylanten — Knecht Christi @ 17:03

Am heutigen Montag, dem 17. Oktober 2011, wurde eine Pressekonferenz in der koptischen Kathedrale zu Wien anlässlich des Massakers an den Kopten vor dem Kairoer Fernsehgebäude Masbero abgehalten. Mit seiner Exzellenz Bischof Gabriel, Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche in Österreich – saßen vier koptische Jungendliche am Tisch, die in Österreich geboren und aufgewachsen sind. Die Statements eines jeden von den vier Kopten (drei Herren und eine Dame) werden wir separat veröffentlichen, weil sie überaus neutral, sachlich und aufschlussreich sind. Jetzt aber konzentriere ich mich auf das Wort seiner Exzellenz Bischof Gabriel, der rational es schaffte, seine Betroffenheit vorzutragen wusste.

 

Niederbrennen der Kirchen: Das aller Erste, was er sagte, war eine klare Bestätigung der langjährigen Koptenverfolgung. Wortwörtlich sagte Bischof Gabriel: „Lassen Sie mich die Frage stellen: Warum werden Kirchen und nicht Moscheen niedergebrannt? Denken Sie nicht, dass die Niederbrennung der Koptischen Kirchen ein neues Phänomen sei. Denn das fing im 7. Jahrhundert an. Wie viele Kirchen und Klöster wurden niedergebrannt, zerstört und abgerissen? In Ägypten gibt es nur 20 Klöster, obwohl es Tausende davon gab. Wie viele Kirchen gibt es in Ägypten? Höchstens 4000. Die Zahl der Moscheen aber überschritt eine Million“ … „Der Militärrat mit der Übergangsregierung verfolgen dieselbe Politik, die Gamal Abd Elnasser, Anwar Saddat und Hosny Mubarak verankerten. Vor jedem Angriff auf die Kopten wird irgendein Gerücht in die Welt gesetzt, um die Moslems gegen die Kopten anzustacheln und das Ganze zu rechtfertigen: Ein unsittliches Verhältnis zwischen einem Kopten und einer Muslimin – ein Kopte hätte eine Muslimin vergewaltigt – ein Kopte hätte eine Muslimin nackt fotografiert – die koptische Kirche halte „Frauen“ gegen ihren Willen fest, weil sie sich für den Islam entschieden hätten – die koptische Kirche hätte eine zum Islam übergetretene Frau getötet – in den koptischen Kirchen und Klöster wären Waffen gelagert, weil die Kopten einen Krieg gegen die Moslems führen würden“ … „in den letzten Monaten und genau seit der Revolution im Januar wurden „sechs“ Kirchen niedergebrannt, zerstört und abgerissen. Das fing mit der Kirche in Arisch an. Das alles ist ein erwartetes Ergebnis, wo die Christen systematisch in den Medien als UNGLÄUBIGE dargestellt werden. Der Analphabetismus, dessen Rate zwischen 40 und 60% liegt, wird schamlos ausgenutzt. Nicht nur medial wird gegen die Christen gehetzt, sondern auch in den Moscheen und durch die radikal-islamischen Gruppierungen wie Moslembrüder, Salafisten und Gamaa Islamia. Alles geschieht mit dem Segen des hohen Militärrates, der über alles Bescheid weiß und es bewusst zulässt, wenn nicht einfädelt. Wir hoffen immer und beten dafür, dass diese Verfolgung ein Ende nimmt“.

 

Bundesasylamt und die Regierung Österreichs: „Wir appellieren an die österreichische Bundesregierung uns beizustehen, indem sie Stellung zu diesem Massaker nimmt und dieses Verbrechen an den Kopten aufs Schärfste verurteilt. Noch ein Anliegen hätten wir, und zwar was die koptischen Asylanten anbelangt. Das Bundesasylamt lehnt die Kopten ab, die Antrag auf Gewährung des Asylrechtes stellen, ohne irgendeine Rücksicht darauf zu nehmen, dass sie in ihrem ursprünglichen Heimatland verfolgt sind, was komplett in Frage gestellt wird. Wir haben koptische Asylanten, dessen Verfahren seit über acht Jahren laufen. Jahrelang hören sie von keiner Behörde ein Wort. Andere Familien sind von Abschiebung bedroht, obwohl sie fürchterliche Probleme in Ägypten haben“ … „Warum wird zugelassen, dass die Dolmetscher die koptischen Asylanten entweder einschüchtern (Konvertierten und Revertiten) oder sogar anschreien? Es ist keine Seltenheit, dass ein Dolmetscher falsch übersetzte oder etwas absichtlich übersprang. Warum werden keine Kopten als Dolmetscher mit dieser Aufgabe beschäftigt? Wir haben genug Kopten, welche diese Arbeit gekonnt bemeistern können“.

 

Die Medien in Österreich: „Es ist sehr enttäuschend und erfüllt uns mit Trauer, wie die Medien hierzulande, die Lügen des ägyptischen Staatsfernsehen kopiert und verbreitet haben. Ich kann es mir nicht vorstellen, dass es an Professionalität mangele. Meine Bitte lautet: Überprüfen Sie bitte, was sie den Österreichern ausstrahlen oder abdrucken. Zweitens würde ich es für angebracht und angemessen halten, dass die Medien korrigieren, was zu Unrecht von jeder Wahrheit entfernt über die Kopten verbreitet wurde“.

 

Am Ende lud Bischof Gabriel zur Kundgebung am Freitag, dem 21. Oktober 2011, ein. Um 15 Uhr versammeln sich die Kopten vor der Wiener Staatsoper und marschieren bis zum Stephansdom, wo ein Trauergebet für die mindestens 27 Märtyrer. Mit den Kopten marschieren Kardinal Schönborn, Würdenträger aus verschiedenen Schwesterkirchen und diverse Vertreter der Menschenrechtsorganisationen. Jeder ist herzlich dazu eingeladen und wir bitten um rege Teilnahme als Zeichen Ihrer Solidarität mit den verfolgten Christen.

 

3 Responses to “Bischof Gabriel rügt Ägypten und Österreich”

  1. Saphiri Says:

    11.10.2011) Kardinal Christoph Schönborn hat dem Oberhaupt der Kopten in Österreich, Bischof Anba Gabriel, in einem Brief seine Solidarität bekundet.

    Der Brief an den Bischof der Koptisch-Orthodoxen Kirche in Österreich, Anba Gabriel, im Wortlaut:

    Eure Exzellenz,

    mit tiefer Erschütterung habe ich von den tragischen Ereignissen in Ägypten am Abend des vergangenen Sonntags erfahren. Es wird deutlich, dass man noch lange nicht von einem Frühling auch für die Kopten sprechen kann. Wenn es auch als Zeichen der Hoffnung gelten kann, dass am Sonntag auch Muslime gemeinsam mit Christen demonstriert und gelitten haben.

    Die Christen Ägyptens brauchen die Unterstützung nicht nur der Christen in aller Welt, sondern aller Menschen, die sich dem Prinzip der Religionsfreiheit verpflichtet fühlen. Im Namen der österreichischen Katholiken möchte ich daher Ihnen und allen Christen Ägyptens unsere Solidarität aussprechen und sie unseres Gebetes versichern.

    Ich werde auch den Außenminister der Republik Österreich erneut bitten, in der Staatengemeinschaft das Augenmerk verstärkt auf die Achtung der Religionsfreiheit zu legen.

    Ihnen und Ihrer Gemeinde im Gebet verbunden

    + Christoph Kardinal Schönborn

    Bleibt zu hoffen in Gottes Gnade ,dass der Österr. Kardinal Eminenz Ch.Schönborn die Repuplik Österreich überzeugen kann. Und nicht nur Österreich ….

  2. Maria Fellner Says:

    Ich hoffe, dass unseren Politikern endlich die Augen aufgehen, was Islam wirklich bedeutet.
    Ich hoffe, dass sie daraufhin den Mut haben, die Wahrheit zu sagen und darauf zu achten, welche Nachrichten verbreitet werden.
    Ich bete für die Bekehrung der Muslime zu Jesus Christus, denn jeder Mensch sehnt sich nach der
    ewigen Wahrheit und den Frieden, den nur ER uns geben kann!

  3. […] verdient Respekt und Anerkennung Bischof Damian nimmt Stellung und demonstriert in Berlin Bischof Gabriel rügt Ägypten und Österreich Ein Statement aus der Pressekonferenz in Wien Statement zur Pressekonferenz des Militärrates […]


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